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Abnehmfallen: Feste, Urlaub, gesellschaftliche Events

Wie lassen sich mit den richtigen Strategien diese schwierigen Klippen umschiffen?

In Mitteleuropa und Nordamerika erstreckt sich fast eine Dauerfeier vom Herbst bis ins Frühjahr. Amerikanische Bräuche wie Helloween läuten seit einigen Jahren auch hierzulande die Schlemmersaison ein, Adventszeit, Weihnachten und Silvester bieten ohnehin durchgängige Genussorgien, und wer will, findet noch viele weitere Gelegenheiten, bevor die aus dem Schrank gekramten Sommerkleider einen Schock auslösen. Dann steht schon der Sommerurlaub an, der bei ausgelassener Stimmung an üppigen Hotelbuffets nicht gerade zum Fasten einlädt.

Und neben all den Events bleibt keine Zeit für Bewegung, zu der es sich mit überfülltem Magen ohnehin schlecht aufraffen lässt. Wer einmal in der gemütlichen Genießer-Schleife festhängt, kommt schwer wieder heraus und findet leicht immer neue Ausreden.

Kleine Ausreißer dürfen nicht zum Dauerzustand werden

Alle, die im Alltag schon auf eine gesunde Ernährung achten, sollten zunächst einen längeren Zeitraum festlicher Anlässe nicht zu einer Dauerauszeit werden lassen, die als Freibrief für unkontrolliertes Schlemmen gilt, sondern ihre normalen Gewohnheiten zwischen einzelnen Festtagen strikt beibehalten.

Die längeren Sondersituationen, wie eine Urlaubsreise oder ein Aufenthalt bei Verwandten über Feiertage, eignen sich nicht ideal zum Abnehmen. Um unnötigen Frust zu vermeiden, gilt es, sich nicht übermäßig unter Druck zu setzen, sondern sich bloß vorzunehmen, nicht noch mehr Gewicht zuzulegen. Dagegen darf die Ausnahmesituation sich nicht als Ausrede im Kopf festsetzen, die jetzt sogar das Zunehmen erlaubt, denn später soll ja alles wieder abtrainiert werden. Gewichtsschwankungen können sich äußerst nachteilig auf Körper und Psyche auswirken, das Zunehmen, wenn auch nur "vorübergehend" sollte sich niemand gestatten.

"Nein" sagen lernen und für Aktivität sorgen

Omas, Mütter und andere Gastgeber, die es mit dem nächsten Stück Kuchen immer überaus gut meinen, sind zwar beleidigt, wenn jemand nichts essen möchte, müssen aber einmal im Leben endgültig davon überzeugt werden, dass das "Kind" schon selbst weiß, wann es keinen Appetit mehr hat. Höfliches bestimmtes Ablehnen zeitigt eines Tages Wirkung und ist unumgänglich im Hinblick darauf, dass die nächste Begegnung irgendwann doch ansteht.

Aber angesichts all der Leckereien schafft sicher niemand, auf alles zu verzichten, was nicht "gesund" ist, und muss das auch gar nicht. Wenn viele verschiedene Gerichte angeboten werden, sollten sich die Portionen entsprechend verkleinern. Ein bisschen Fett und ein bisschen Zucker sind nicht ungesund, es kommt darauf an, in Maßen zu genießen, und das natürliche Sättigungsgefühl niemals ganz auszuhebeln.

Ein weiterer Grund für das übermäßige Essen liegt neben dem Versuch, höflich zu blieben, oft in Langeweile begründet. Die deutschen Feiergewohnheiten gestalten sich in weiten Kreisen sehr sesshaft. Dazu kommt häufig Alkohol, der gern als Mittel gegen die ermüdende Passivität eingesetzt, auch noch den Appetit übermäßig anregen und zu weiteren Essattacken führen kann.

Wer selbst Einfluss auf die Gestaltung eines Fests nehmen kann, sollte auf jeden Fall für Bewegung und Abwechselung sorgen. Mindestens ein ausgedehnter Spaziergang nach dem Essen lässt sich von jedem Ort aus einrichten, und mit etwas Einfallsreichtum finden sich auch Locations, die noch mehr Aktivitäten ermöglichen. Ein Spaziergang zu einer interessanten Sehenswürdigkeit bringt nicht nur den Körper in Schwung, sondern beugt gleichzeitig der geistigen Abspannung vor.

Ablenkung mit Gesprächen und optische Entfernung von Verlockungen

Bei offiziellen Veranstaltungen kommt zur Langeweile zumeist noch Unsicherheit hinzu. Wer sich auf einem Empfang überwiegend aus Pflichterfüllung aufhält, neigt besonders stark zum Essen, sofern er wenige Menschen kennt, mit denen er sich unterhalten könnte. In solchen Situationen helfen Ablenkung durch gezielte Unterhaltung mit anderen Gästen oder notfalls Denkspiele im eigenen Kopf. Im Idealfall lässt sich über Smalltalk hinaus ein interessantes Gespräch beginnen, das die lockende Nahrungsvielfalt schnell vergessen macht.

Ein weiterer psychologischer Trick kann darin bestehen, sich den optischen Verlockungen eines Buffets möglichst zu entziehen. Sofern die Appetithäppchen in einem separaten Raum aufgebaut sind, kann man sich nach einem kleinen Imbiss aus der Sichtweite entfernen und die Versuchung weiterer Tellerfüllungen reduzieren.

Bei aller Bemühung um eine vernünftige Ernährung bleibt in jeder Situation fern des Alltags letztlich nur die Lösung, die grundsätzliche Aufmerksamkeit und das Bewusstsein im Umgang mit Essen nicht aus den Augen zu verlieren und sich selbst gegenüber ehrlich zu bleiben.