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Bewegungsmotivation für Unsportliche [Beitrag #251238] Mo, 24 März 2008 01:15 Zum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Wenn man selbst glücklich ins sich-bewegen-Wollen hineingewachsen ist, vergisst man nur zu leicht, wie es sich früher angefühlt hat, als man unsportlich war. Durch einen thread heute ist es mir wieder mal eingefallen - und vielleicht kann sich ja jemand daraus seine benötigte Motivation ziehen, drum probiere ich es mal:

Früher, als ich mehr oder weniger ziemlich unsportlich war, betrachtete ich meinen Körper bzw. seine Leistungsmöglichkeiten als "schicksalsgegeben", im Positiven wie im Negativen. Ich war und bin immer sehr beweglich (sogar mit einem gewissen Schlangenmenschen-Touch: ich konnte noch, als ich bereits ausgewachsen war, in Bauchlage meine Zehen auf die Nase legen, was sonst in meiner Schule niemand konnte Shocked Laughing ), hatte aber zB nie irgendwelche Ausdauer-Fähigkeiten. Im Sprinten schnitt ich in der Schule ganz gut ab, ging es aber um 3 Runden um die Aschenbahn, ging ich ein wie ein angestochener Germteig.

Sowohl meine Beweglichkeit als auch meine mangelnde Ausdauer betrachtete ich (wie ihrerseits die meisten meiner Mitschüler ihre jeweilige (Un/Sportlichkeit) als naturgegeben. (Bei der Beweglichkeit ist das bis zu einem gewissen Grad auch wirklich so - ich verdrehte und verrenkte mich nicht nur immer gern, sondern später attestierten mir ein paar Orthopäden eine ausgeprägte genetisch bedingte Hypermobilität, was übrigens nicht nur positiv ist)

Man las zwar fallweise, zB in diversen Jugendbüchern damals davon, dass die Hauptperson "es" im Sport schaffte, weil sie zäh war und nicht aufgab - aber irgendwie waren das Geschichten in Büchern und nichts, das einen selbst betrifft.
"Mein Körper ist eben so."

Lästig wurde es, als dieser Körper schwerer und immer weniger bewegt wurde (nicht umsonst macht man nach der Schule den Führerschein ....) und damit immer schwerer - der teufelskreis eben. Der Körper begann sich zu quälen, wenn er sich plötzlich mal flinker bewegen sollte, er begann zu schwitzen, zu prusten. Und man fand sich damit ab. Das ist eben so.

Dass man die Dinge in die Hand nehmen und seinen Körper und dessen Leistungen spürbar verändern könnte glaubte ich nicht. So etwas betraf vielleicht Hochleistungssportler oder irgendwelche "besonderen Talente" aber doch nicht einen selbst, den Normalmenschen, der auch noch anderes zu tun hat.

Das Seltsame ist: wenn man sich dann plötzlich doch aufrafft und sich regelmäßig Ausdauerleistungen abringt, wächst man mit seinem Körper mit und wenn man nicht sehr genau aufpasst kriegt man gar nicht mit, wieviel sich da verändert. Man bekommt es mit, wenn man Vergleichswerte aufzeichnet (Uhr, Pulsuhr) oder wenn man sich ganz einfach bestimmte Situationen deutlich macht.

Bei mir war das zB ein markanter Punkt im Wilden Kaiser auf einem Anstiegsweg, an dem ich mich (trainiert und mich bestens und frisch fühlend) plötzlich daran erinnerte, dass ich hier vor ein paar Jahren total geschlaucht, verschwitzt und außer Atem umkehren wollte.

Es sind natürlich auch die Momente, wo man 4 Stockwerke in flottem Tempo hinaufsteigt und oben vielleicht etwas schneller atmet - und sich dann erinnert, dass man vor zwei Jahren nach 2 Treppenabsätzen eine Verschnaufpause benötigte und oben trotzdem sprechunfähig vor lauter Keucherei war.

Ich könnte mir vorstellen, dass man sich stark motivieren könnte, wenn man es von hinten her aufrollen würde: Man stellt Situationen fest, in denen einen die eigene Fitness besonders stört: dass man völlig außer Atem ist, weil man kurz dem Bus nachgelaufen ist. Dass man völlig durchgeschwitzt ist, weil man den Wochenendeinkauf heimgeschleppt hat. Dass einen eine Wanderung auf den XY so geschlaucht hat, dass man 3 Tage streichfähig ist etcetc.

Und dann macht man sich bewusst: DAS ist nicht mein Schicksal - ich kann es ändern. ICH habe meinen körperlihen Zustand in meiner Hand.
Regelmäßiges Ausdauertraining - sofern man nicht schwer krank ist - bewirkt ganz zwangsläufig, dass all diese lästigen Nebensymptome des Dickseins (ebenso wie das Übergewicht selbst bei entsprechender Hartnäckigkeit Wink ) verschwinden. Darauf kann man voll und ganz vertrauen und bauen. Es funktioniert! Das einzige, was es braucht, ist Konsequenz und ein vernünftiger Plan. Man muss sich anstrengen, aber nicht überanstrengen, fordern aber nicht überfordern. Wenn man es richtig macht, verliert man den Spaß nicht sondern der kommt erst mit der richtigen Dosierung. Und dann kann man sich beim Besserwerden regelrecht zusehen. Was eine unglaublich motivierende und aufbauende Selbsterfahrung ist, die sich eigentlich jeder mal im Leben gönnen sollte.



Höchststand 2001: 97 kg

Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg

Re: Bewegungsmotivation für Unsportliche [Beitrag #251239 ist eine Antwort auf Beitrag #251238] Mo, 24 März 2008 01:42 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:


Ich könnte mir vorstellen, dass man sich stark motivieren könnte, wenn man es von hinten her aufrollen würde:

Das Problem ist ja das man sich vorher schwer vorstellen kann wie sich das anfühlt wenn man fit ist. Der Anfang ist halt wirklich nicht einfach und alles es macht auch nicht wirklich Spaß.
In der Rückschau sieht das anders aus. Die 30 HM die ich vom Markt zu meiner Wohnung habe, aren für mich früher eine Totur mit dem Rad. Heute werde ich dabei grad mal leicht warm. Ins schwitzen komme ich nicht.
ABER. Das hätte ich mir vor ein paar Jahren nicht vorstellen können. Ich bin mir auch nicht sicher ob man das wirklich vermitteln kann.


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Re: Bewegungsmotivation für Unsportliche [Beitrag #251264 ist eine Antwort auf Beitrag #251238] Mo, 24 März 2008 09:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Beza ist gerade offline  Beza
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Der umgekehrte Weg könnte aber einigen vielleicht auch helfen - denen die früher mal sportlicher waren und die dann alle Kondition verloren als sie dick wurden. So war es bei mir. Wenn man zurückdenkt kann man sich teilweise schon an Situationen erinnern wo man etwas tun konnte ohne danach völlig ausser Atem und geschlaucht zu sein. Nur war das 'früher' normal und man hat es als selbstverständlich hingenommen.

Wenn man dann unsportlich wird kann man das natürlich auch auf's "Alter" abschieben. Was aber in der Regel Blödsinn ist, vor allem unter 70 Wink

Für mich war so ein Schlüssel-Erlebnis das Aufsteigen auf's Pferd, ohne Aufstiegshilfe. Früher war es mir herzlich egal wie gross ein Pferd war, ich kam auf alles hinauf. Als ich dann zu Beginn meiner Abnahme und nach 10 Jahren Pause wieder Reiten ging bin ich erschrocken weil ich selbst auf eine kleine Stute nur mit äusserster Mühe und Verrenkungen hochkam. Und jetzt bin ich so ziemlich wieder da wo ich früher mal war, und sich das bewusst zu machen dass man es 'wieder' kann, und es nicht hinnehmen muss ungelenkig und schlapp zu sein ist sehr motivierend!



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Start: 22.8.07 86.5 kg bei 168 cm . . . . . Kilo-Übersicht in meinem Tagebuch und das Bergfex'sche Motivationsbuch
1. Durchlauf: U65 erreicht am 08.03.08

Neustart: 79.0kg am 5.7.11
1. Ziel: U75 am 21.8.11
2. Ziel: U70 am 3.11.11
3. Ziel: U65
Re: Bewegungsmotivation für Unsportliche [Beitrag #251314 ist eine Antwort auf Beitrag #251264] Mo, 24 März 2008 19:11 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Ich habe die Hoffnung, dass man es einigen vielleicht doch vermitteln kann - jeder Mensch fühlt sich von was anderem angesprochen und vielleicht bringt ja einer von uns genau die richtige Saite zum Klingen. Wink

Die Leute, die hier reinkommen und gesund abnehmen wollen, sehen es zB NICHT als "gottgegeben" oder schicksalshaft, dass sie Übergewicht haben. Dass der gleiche Körper aber ebensowenig schicksalshaft schlapp, kurzatmig und unfit ist: ich glaube, daran glauben die meisten (noch) Unsportlichen nicht bzw. nimmt man seinen körperlichen Zustand so sehr hin, dass man sich darüber gar keine Gedanken macht. "Ein Körper ist eben so wie er ist, das ist eben Veranlagung."

Natürlich ist ein kleiner Teil Veranlagung, dieser kleine Teil ist aber nur für absolute Spitzensportler entscheidend.
JEDER halbwegs gesunde Normalmensch kann seinen Körper aber dahin trainieren, dass er Ausdauerleistungen ÜBER dem DURCHSCHNITT erbringen kann. Und sich damit auch im Alltag mit bedeutend mehr Lebensqualität bewegt.

Genausowenig, wie man vom bösen Weltenlauf dazu verurteilt ist, in Sackklamotten Größe 52 rumzulaufen ist man dazu verurteilt, schlapp, unfit, schwitzend und kurzatmig herumzulaufen. Man kann BEIDES ändern.

Man IST nicht von Natur aus ein bestimmter "Körpertyp".
Wenn ich an meinen Schulsport früher zurückdenke: Ich (wie die meisten anderen damals auch Very Happy) betrachtete mich als "Sprintertyp".(Was man in der Schule eben so "sprint" nennt... Wink ) Ich konnte kurze Zeit sehr schnell laufen und ich konnte überhaupt nicht lange laufen ohne völlig aus der Puste zu geraten (trotz 56 kg damals).
Ich dachte damals, dass das eben so ist bei meinem Körper.
Mir war überhaupt nicht klar, dass man für einen "Sprint" nichts anderes braucht als das, was man als Schüler eben in der Regel mitbringt: einen gewissen Ehrgeiz und 2 gesunde Beine.Wink

In der Zeit, die der Körper braucht, um hochzufahren und seine Leistungsgrenze zu erreichen, ist der übliche 100-Meter-Lauf ja auch schon wieder erledigt. Praktisch jeder, der noch nicht am Stock geht, kann "sprinten" sprich: kurze Zeit recht schnell laufen, die Unsportlichen ebenso wie die Untrainierten. Erst da, wo es um Ausdauerleistungen geht, zeigt sich, wo der Ehrgeizes endet und der Vorteil eines Ausdauertrainings beginnt.

Heute bin ich vermeintliche frühere "Sprinterin" Laughing ein ausgesprochener Ausdauerleistungstyp, obwohl das mindestens 30 Jahre meines Lebens völlig undenkbar, ja geradezu lachhaft schien. Und das habe einzig und allein ICH gemacht, dafür gab es keinerlei genetische Hinweise, rein gar kein "Talent", kein Vorbild oder was immer.

Nicht in jedem von uns steckt das Talent zum Spitzensportler, aber in jedem von uns steckt das Potential, durch entsprechende Konsequenz überdurchschnittliche Leistungen zu erzielen, sprich: besser als der Durchschnitt zu sein. Und sich damit im Klartext auch besser und gesünder zu fühlen als der Durchschnitt. Dieser Gedanke könnte einen doch zu einer konsequenten Bewegung motivieren und beflügeln, wenn man sich - von klein an oder seit man immer dicker wurde - als das dicke, umsportliche, ewig schnaufende Schlusslicht gefühlt hat.

Wenn man sich entschließt, sich konsequent und regelmäßig zu bewegen, richtig zu TRAINIEREN, tritt man obendrein gegen das alte, unsportliche ICH in den Wettkampf. Wenn man dran bleibt, geht man daraus zwangsläufig als sicherer Sieger hervor.Very Happy

Man lernt, dass man viel mehr schaffen kann, als man sich selbst jemals zugetraut hätte. Das stärkt den Glauben an sich selbst und wirkt sich auf die gesamte persönlichkeit und das persönliche Selbstverständnis aus. - Und gerade das können Menschen, die sich wegen ihres Übergewichts ohnehin schon irgendwie geknickt fühlen, grade besonders gut gebrauchen.

Darum lohnt es sich, dem inneren Schweinehund einen Tritt in den A... zu geben, die Ärmel hochzukrempeln und es mal ernstlich zu versuchen. Smile




Höchststand 2001: 97 kg

Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg

Re: Bewegungsmotivation für Unsportliche [Beitrag #251339 ist eine Antwort auf Beitrag #251314] Mo, 24 März 2008 20:57 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Droplet ist gerade offline  Droplet
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Registriert: Oktober 2007
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Gerade vor einer Stunde stand ich auf meinem liebgewonenen Crossi. Meine aktuelle Trainingseinheit ist bei 60 Min. Als ich so bei 51 Min. war, hab ich darum gebeten, dass die 60 Min. endlich rum wären, aber dann dachte ich, Mensch, vor einem halben Jahr hast du schon die ersten 10 Minuten angefleht und war unglaublich froh, dass die 10 Minuten endlich geschafft sind Surprised und nun mache ich 60 Min. mehr oder weniger "locker", klar muss ich immer wieder aufs neue bei den letzten 10 Minuten durchbeissen, aber die Motivation, dass ich früher kaum die "ersten" geschafft hat, hilft mir immer wieder meine 60 vollzumachen Very Happy

Die Worte von Bergfex kann ich nur unterstreichen, Sport kann Spass machen!!

Ich denke wir können hier den "Neuen" die Anfangs-Motivation mit auf den Weg geben, aber alles andere muss man zuerst selbst erfahren. Da kann ich nur sagen, probiert es aus!!


Liebs Griessli Dropi

http://vave.com/src/12814.png
http://vave.com/src/12814m.png

angefangen am 05.08.2012 mit 110kg
1. Ziel U105 erreicht am 9.9.12
2. Ziel U100
3. Ziel U95
4. Ziel U90
5. Ziel U85
6. Ziel U80
7. Ziel 75
Re: Bewegungsmotivation für Unsportliche [Beitrag #252115 ist eine Antwort auf Beitrag #251339] Sa, 29 März 2008 12:33 Zum vorherigen Beitrag gehen
federschwinge ist gerade offline  federschwinge
Beiträge: 612
Registriert: Juni 2007
Senior Member
mah .. danke fuer den tollen thread .. mir ist dadurch auch ein kleiner knopf aufgegangen .. wenn ich da ans schwimmen denke .. ich versuch mich grad auf 45 minuten zu steigern und bete auch jedesmal drum das die letzten 5-10 miuten vergehn .. angefangen hab ich mit 20 minuten und auch da hab ich schon das ende der letzten 10 minuten herbeigefleht ..

und ja, sich daran zu erinnern DAS man was geschafft hat, eine steigerung eingetreten ist, die rueckenprobleme durch die gestaerkte (ruecken-) muskulatur obsolet geworden sind und verspannungen in den schultern nur mehr sehr selten auftreten, genau das ist wichtig denk ich .. blos nicht vergessen WARUM man angefangen hat und warum man beschlossen hat dem inneren schweinehund einen tritt in den a... zu geben um mit ihm frieden zu schliessen



Groesse: 162
Start: 88 kg
1.Ziel: 80 kg
2. Ziel: 75 kg
3. Ziel: normalen bmi mit 70 kg
4. Ziel: Wunschgewicht mit ca 64 kg
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