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krankhaftes abnehmen [Beitrag #94843] Mi, 14 Juni 2006 12:17 Zum nächsten Beitrag gehen
Lenchen ist gerade offline  Lenchen
Beiträge: 14
Registriert: Juni 2006
Ort: Österreich
Junior Member
Vor ca. einem Jahr gegen ende der Sommerferien (ich war anfang 16) beschlossen meine Mum und ich ein wenig abzunehmen.
Eine weile ging das ganz gut. Die Kilos purzelten so langsam vor sich hin...

Eines Tages sah ich in den Spiegel und dachte mir "ich muss mehr und vor allem schneller abnehmen".
Ich habe angefangen jedes einzelne Kalorien zu zählen und wollte nicht mehr als 600 pro tag essen.
Wir haben bei uns zu hause einen Crosstrainer und der zeigt immer die verbrauchten kalorien an.
So kam ich dann auf die idee das ich so lange trainiere bis ich auf null Kalorien pro Tag bin... das ging dann eine weile so... aber mir ging das abnehmen noch immer zu langsam, wenn ich in den Spiegel schaute fing ich an zu weinen, ich bin am Tag mind. 5 mal auf die Wage gestiegen und wehe ich hatten nur etwas mehr als am morgen dann drehte ich vollkommen durch, ich schrie, ich weinte, ich habe mich gehasst und verachtet ...
Dann kam mir eine noch bessere idee, ich könnte doch gar nichts essen und viel sport machen, dann wäre ich ja im minus und dann würde ich doch sicher noch schneller abnehmen... das habe ich dann auch gemacht, aber nicht sonderlich lange, denn mein Körper hielt diese belastung nicht aus...
Mir würde oft schwarz vor augen, ich hatte keine kraft mehr um etwas zu tun und lag dann nur noch rum...
Meine Mum hatte mitbekommen das ich mich stark verändert habe und das in sehr kurzer zeit, sie beobachtete mein verhalten... bis sie dann eingriff... sie weinte und war vollkommen fertig...
Als ich meine mum so sah schwörte ich ihr und auch mir mit dem scheiß aufzuhören, meine mutter kochte dann immer für mich und bestand darauf das ich den Teller vor ihren augen aufesse.
So bekam ich dann wieder ein normales essverhlten.
Ich nahm dannach leider wieder sehr schnell zu, und jetzt möchte ich auf "normalen weg" abnehmen, egal wie lange es dauert.
Re: krankhaftes abnehmen [Beitrag #94900 ist eine Antwort auf Beitrag #94843] Mi, 14 Juni 2006 15:16 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Gast
Hallo Lenchen .. in so eine ESSSTÖRUNG verfällt man leider viel zu schnell.... und ich hoffe für Dich das du das hinter Dir hast...denn das bringt es absolut nicht.. allerdings würde ich an Deiner Stelle mal versuchen herauszufinden woran es bei Dir lag.. eine Essstörung hat immer n psych Hintergrund....diesen zu erkennen kann einen Menschen vor vielen falschen Verhaltensweisen schützen....
Re: krankhaftes abnehmen [Beitrag #175107 ist eine Antwort auf Beitrag #94843] Mo, 02 Juli 2007 18:00 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Fidelia ist gerade offline  Fidelia
Beiträge: 4
Registriert: Juli 2007
Junior Member
Ich habe zu Anfang meine Diät ähnlich gedacht.
Unschuldig wie ich war dachte ich mir, vierhundert Kalorien pro tag
sind normal, so nehm` ich gut ab.
Mit der Zeit aber hab ich dann eher eine Abwehrhaltung dagegen eingenommen und mir gedacht "Wieso sollte ich mich für irgendwelche Ideale und fremde Menschen, die mich auch dünner besser leiden könnten, selbst kasteien?"
Ich hab mit dem Zählen aufgehört und esse Tag für Tag mehr Kalorien. Obwohl ich noch nicht ganz fertig bin:-)
lG
Fidelia Rolling Eyes
Re: krankhaftes abnehmen [Beitrag #175608 ist eine Antwort auf Beitrag #175107] Mi, 04 Juli 2007 09:30 Zum vorherigen Beitrag gehen
SonjaH ist gerade offline  SonjaH
Beiträge: 259
Registriert: November 2006
Ort: Südhessen
Senior Member
Ja, das geht schnell. Und ganz schnell ist die Gesundheit auf Lebenszeit (60, 70, 80 Jahre?) ruiniert. Hinterher ist man immer schlauer. Crying or Very Sad

Wie Kristallfee schon sagte, wichtig ist zu erkennen, WARUM ich dünn oder dick sein will. Das ist unter Umständen ganz unterbewusst. Es geht ja bei Essstörungen eigentlich nicht um die Optik, sondern um das Gefühl im eigenen Körper.

Ich erinnere mich an meine magersüchtigen Zeiten: In einer psychischen Überforderungssituation an der Grenze zum Erwachsenwerden wollte ich auch nach außen signalisieren, dass ich eigentlich schwach und hilfebedürftig bin (Sieht denn keiner, wie schlecht es mir geht? Bitte tröstet mich! Mami nimm mich in den Arm!) Meine offen geäußerten Bitten um Hilfe wurden ignoriert oder abgewiegelt (Stell dich nicht so an. Streng dich an! Sei immer die Beste, sonst lieben wir dich nicht mehr! Wenn du nicht erfolgreich bist, bist du für uns ein unnützer Esser!). Ich wollte mich nur noch vernichten. Aber wenigstens beim Abnehmen war ich erfolgreich, und dafür wurde ich sogar gelobt.

Heute kämpfe ich mit dem Gegenteil: mein Unterbewusstsein will fett sein (Abwehr von sexueller Attraktivität, da ich in einem Männerberuf allein unter Männern bin, Fett als Schutzpanzer, imponierende Körpergestalt, als dünne hübsche Frau werde ich nicht ernst genommen - die hat sich doch nur hochgeschlafen - das glaubt jetzt keiner mehr...)

Ganz tief drinnen geht es doch gar nicht ums Essen, weder beim zwanghaften Abnehmen noch beim zwanghaften Fressen. Ich habe mal ein Seminar für Führungskräfte zum Thema Alkoholmissbrauch am Arbeitsplatz mitgemacht. Interessant war die Frage nach dem Suchtgewinn. (Magersucht, Fress-Kotz-Sucht, Esssucht, Spielsucht, Alkoholsucht, Arbeitssucht, Drogensucht.... sind alle verwandt miteinander. Es geht nicht um das Suchmittel, sondern um die Verzweiflung dahinter.)

Kernfrage ist: Was bringt mir die Sucht direkt oder indirekt über das Verhalten der Umwelt? Zuwendung? Anerkennung? Vergessen?
Wenn du das für dich ehrlich klären kannst, hast du schon eine Hürde genommen.


w, 1.63m groß, Kleidergröße 44
Traum: 65 kg, Kleidergöße 40

http://diaet.abnehmen-forum.com/ticker/showimg-waldP_CAT1BG_84_82,6_65_abs.png

Lieber fett und fit als schlank und krank....
Lebst du schon, oder wiegst du dich noch?


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