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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #195208 ist eine Antwort auf Beitrag #101546] |
Mo, 17 September 2007 13:32   |
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Nanni82
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Ort: Göttingen
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@Wiesel,
das wurde hie doch mehrmals geschrieben, dass der Schein trügen kann und man nicht weiß was die "dicke" Person grad vorhat mit dem Einkauf etc.
@Thema
Ich kann nur von mir sprechen, wenn ich sage, dass ich Dicken gegenüber Vorurteile habe. Aber nur, weil ich mein ehemaliges Essverhalten (was nun nicht absolut katastrophal war, aber halt nicht gut) auf sie projeziere.
Ich würde aber nie einen Dicken blöd anschauen oder mir komische gedanken machen, weil er nen Cappuchino trinkt oder EINE Cola oder im Restaurant statt nur Salat ein Steak ist.
Es ist einfach so, dass viele Klischees oft auf einmal zusammen kommen und sich zu einem Bild zusammensetzen, was aber einfach MEIN Problem ist, was ich auch weiß, weswegen ich niemals den Kontakt zu einer solchen Person vermeiden würde, weil auf menschlicher Ebene die fIgur absolut keine Rolle spielt.
Ich seh das auch öfters im familiären/privaten Umfeld. Wenn ich sage probier doch mal das, statt dem, kommt dann sowas, wei "Ach das schmeckt doch nicht" oder "Ne, wenn dann muss schon etwas Fett dran" (und etwas...ist bei mir etwas zu viel, was man dann auch gut rausschmeckt) und der Tageskalorienbedarf ist mit fast einer Mahlzeit gedeckt.
Start: ca 78.5kg bei 168cm Juni Juni 2011
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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #207004 ist eine Antwort auf Beitrag #101546] |
So, 28 Oktober 2007 11:28 |
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Bergfex
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Was mir in den letzten Tagen so durch den Kopf geht, passt am ehesten vielleicht in diesen thread:
Auch wenn das Gegenteil die gültige Lehrmeinung ist, traue ich eher dem persönlichen Augenschein und bin der Meinung: Dicke sind nicht bloß selbst schuld am Dicksein. Da muss auch Veranlagung dazu da sein, und für die kann man nun mal so wenig, wie man für eine zu große Nase oder zu kurze Beine kann.
Wenn ich mir ansehe, wieviel mein Mann isst.... 
Weil ich für seinen Geschmack trotz "Auffettung" der Beilagen zu kalorienarm koche, sorgt er laufend für Schmalz-Nachschub, leert Rotweinfläschchen um Rotweinfläschchen, geht munter essen, isst Dinge wie ein Säckchen gemischter Nüsse oder eine Tafel Schokolade oder ein dickbestrichenes Butterbrot munter zwischendurch und macht dabei einen Bruchteil des Sports, den ich mache. An seiner Stelle würde ich bereits nur noch rollen, er ist nach wie vor untergewichtig. Da sag mir einer, das "Talent", Speck anzusetzen, sei bei allen Menschen gleich verteilt! 
Was ich allerdings stark bezweifle, ist, dass jeder naturbegünstigt Dünne die Energie, Disziplin und den Willen aufbringen würde, so viel gegen seinen Speck zu tun, (wenn er ihn denn hätte) wie es sehr viele Übergewichtige zB hier im Forum tun.
Und deswegen sollten gerade Dünne, die vielleicht ebenso unverschuldet dünn sind wie Dicke vielleicht unverschuldet dick sind, lieber vor der eigenen Tür kehren und nachdenken, ob sie schon mal irgendwann im Leben über eine lange Strecke eiserne Disziplin in gravierenden Dingen an den Tag gelegt haben, um in ihrem Leben essentielle Dinge zu ändern.
Ich gehe davon aus, dass viele Dünne nichts Derartiges vorzuweisen haben und es im Bedarfsfall vielleicht auch nicht bringen würden. Sie haben im Leben bloß das Glück, nicht zum Beweis antreten zu müssen. 
Höchststand 2001: 97 kg
Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg
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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #207019 ist eine Antwort auf Beitrag #101546] |
So, 28 Oktober 2007 12:13 |
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Bergfex
Beiträge: 5303
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Auch wenn es der Lehrmeinung nicht wiederspricht, zeitigt die Lehrmeinung zB bei Ärzten und Dünnen keine Wirkung. Dort gilt im Kontakt mit Übergewichtigen nach wie vor das Motto: Von nichts kommt nichts, selbstverschuldetes Unglück, Unbeherrschtheit etcpp. 
Dass das Dünnsein keine Leistung ist, scheint keineswegs allen Dünnen bekannt zu sein. Mir dröhnen von Dünnen noch gut statements im Ohr wie: "Also ICH kann ja gottseidank essen, was ich will!" So, als wäre das eine Leistung. In der "einsichtigeren" Variante folgt der Nachsatz, dass man eben den ganzen Tag in Bewegung und ständig auf den Beinen ist.
Ich kenne eine 130-Kilo-Frau, die es temperamentmäßig mit jeder Superschlanken aufnimmt und den ganzen Tag mit Mordskaracho auf den Beinen ist. Dabei verbraucht sie unter Garantie viel mehr Kalorien als eine sich energisch bewegende Dünne, allein schon wegen der Dauerhantel, die sie ewig in Form von 70 kg Übergewicht mit sich schleppt. Trotzdem wiegt sie so viel.
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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #207043 ist eine Antwort auf Beitrag #101546] |
So, 28 Oktober 2007 14:15 |
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Nanni82
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Klar ist jeder Mensch verschieden, klar gibt es auch eine Veranlagung zu mehr Fettpolstern (nicht zu Übergewicht).
Einige Leute müssen halt nicht viel aufpassen, um schlank zu bleiben, andere mehr.
Ich hatte auch mal einen Link gepostet über einen Artikel, wie unsere Mutter in der Schwangerschaft einen großen Teil an unserer Entwicklung beiträgt (auch was die Körperfunktionen und den Stoffwechsel angeht).
Trotzdem bin ich der Meinung, dass ein gesunder Mensch, egal mit welchen Veranlagungen normalgewichtig sein kann (mit mehr oder weniger "Disziplin") und jeder gesunde Mensch kann durch Übermäßige Kalorienzufuhr fett werden, wenn auch einige viel mehr und viel schlechter essen müssen als andere um dick zu werden.
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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #207050 ist eine Antwort auf Beitrag #101546] |
So, 28 Oktober 2007 15:28 |
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Bergfex
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Aber es wirken nun mal nicht bloß die thermodynamischen Gesetze im Körper.  Natürlich wird ein Dicker nicht vom Nichtsessen dick, er muss schon kräftig Kalorien gefuttert haben um sich seinen Schwabbel draufzumampfen. Hier greift die Physik.
Aber ein anderer isst die gleiche Menge und kriegt nicht so viel Schwabbel drauf. Wo bleibt da die Physik? Da wirken noch viele andere Parameter. Wenn der dünnbleibende Vielmampfer die Energie nicht anderweitig ausgibt, hat er offenbar einen Körper, der mit Energie nicht so gut hauszuhalten weiß wie ein dicker Körper. Ein Turbogrundumsatzkörper quasi.
Schlecht in Notzeiten, die Ewigdünnen müssten ja sofort vom Fleisch fallen. Aber eben gut in zeiten, wo Dünnsein das einzig Schicke und volkswirtschaftlich Akzeptable ist und Dicke schuldbeladene disziplinlose volkswirtschaftliche Schädlinge sind. Ich warte auf den Tag, wo eine Dickensteuer eingeführt wird, weil die Dünnen nicht mehr einsehen, warum sie für die Krankheiten der Dicken aufkommen sollen.
Nanni, du siehst das sehr optimistisch. Ich fürchte (zB auch für mich), dass Leute, die nachweislich zum Speckansetzen neigen, ihr ganzes Leben lang sehr vorsichtig und diszipliniert über ihre Kalorienbilanz wachen müssen und beileibe nicht so locker vor sich hin leben können wie viele Naturdünne.
(Wahrscheinlich ist es dieser Gedanke, der mich doch irgendwie erbost  und zu diesem obigen post geführt hat)
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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #207085 ist eine Antwort auf Beitrag #101546] |
So, 28 Oktober 2007 16:54 |
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Nanni82
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Ja, genau, du bist fit und sportlich! Selbst wenn Du noch 5kg mehr hättest oder 10 wärst Du wahrscheinlich gesünder und hättest ein niedrigeres Diabetes und Herzkreislauferkrankungsrisiko als der Dünne, der essen kann was er will (Fast Food und so etwas) und keinen Sport macht.
Das sieht man zwar nicht (leider), aber das ist mehr wert als eine Kleidergröße oder die "Fähigkeit" wahllos essen in sich reinzustopfen ohne dick zu werden.
Eine schöne Geschichte fällt mir da ein:
Mein Ex, damals sehr schmal und dünn, hat gegessen was und wieviel er wollte...Unmengen für meine Verhältnisse, damals als ich noch um die 80kg gewogen hatte. Ich dachte auch wie ungerecht und gemein, warum kann er so viel essen, dazu noch Bier trinken und ich nicht.
Tja, letztes Jahr Weihnachten (Absolvententreffen unserer Schule):
Ex wieder gesehen, Ex ca. 15kg schwerer als früher mit Hamsterbäckchen und ziemlich großem Bauch, Nancy ca. 15kg leichter als früher in einem engen Pullover und einer knackigen Jeans 
Irgendwas muss sich da wohl geändert haben in seiner Verhaltensweise, auch wenn er früher nicht wirklich aktiv war, was Bewegung angeht, so muss es ja noch einiges nachgelassen haben.
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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #207089 ist eine Antwort auf Beitrag #101546] |
So, 28 Oktober 2007 17:00 |
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Bei uns gibt es ein 'Sprichwort' "Life isn't fair".
Ich glaube dass wir (Wissentschaft) so vieles nicht wissen was das Essen, den Metabolismus, die Bakterien im Darm, das Erbgut, die Viren etc mit unserem Gewicht zu tun hat. Alles Vermutung, Spekulation, Halberforschtes.
Vor ein paar Wochen war ich bei der Arbeit im Bioladen/Kaffeegeschaeft und hab mir gerade hinten im Espressostand meine Tasse ausgewaschen als zwei sehr uebergewichtige juengere Frauen sich zum Fruehstueck zwei sehr grosse susse Stueckchen ausgesucht haben. Die haben mir echt leid getan. Man kann natuerlich argumentieren, dass sie sich das vielleicht aussnahmsweise gegoennt haben...aber ich glaub das nicht. Also - man ist zum groessten Teil selbst verantwortlich und es nuetzt nichts wenn man dem duennen Nachbarn neidisch zuguckt wenn er allse verdrueckt. Ausserdem Diana Schwarzbein sagt: man kann Unmengen Zucker essen, duenn sein und sehr krank. Das soll es auch geben.
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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #207096 ist eine Antwort auf Beitrag #207089] |
So, 28 Oktober 2007 17:30 |
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christiane
Beiträge: 482
Registriert: Oktober 2007
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Hallo,
Osso, klar stimmen die physikalischen gesetze immer. Aber kann es nicht sein, dass manche menschen größere Mengen der aufgenommenen Engergie ungenutzt wieder ausscheiden und andere weniger? Darüber hinaus ist es sicher Fakt, dass vile Dünne sich eben einfach extrem viel bewegen. Ein untergewichtiger bekannter von mir kann beispielsweise beim besten Willen nicht still sitzen, allermindestens wippt er stets mit den beinen oder Füßen...
Darüber hinaus: Dünne können vielleicht auch deshalb alles essen, was sie wollen, weil sie nach einer vollständigen Mahlzeit eben satt sind und nichts mehr essen WOLLEN. Und nach einer zu großen Mahlzeit sind sie vielleicht entsprechend länger satt?
Auf jeden Fall hab ich oft geradezu heimlich nach Sättigung dürch mahlzeit mit Schokoladeessen weitergemacht. Leute, deren natürliches Sättigungsgefühl intakt ist, die machen das eben nicht...
Grüße, Christiane
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| Re: Neue Vorurteile Anderen gegenüber [Beitrag #207105 ist eine Antwort auf Beitrag #207096] |
So, 28 Oktober 2007 17:56 |
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Nanni82
Beiträge: 4637
Registriert: Januar 2006
Ort: Göttingen
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Senior Member |
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| christiane schrieb am So, 28 Oktober 2007 17:30 |
Leute, deren natürliches Sättigungsgefühl intakt ist, die machen das eben nicht...
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Das ist ja der springende Punkt. Ein normaler Mensch hat ja ein Sättigungsgefühl, welches prinzipiell dafür sorgt dass wir nur so viel Nahrung aufnehmen wie wir brauchen (Kleinkindr und Babys hören auc auf wenn sie satt sind).
Nur dieses Sättigungsgefühl machen sich immer mehr und mehr Menschen kaputt indem sie essen was ihnen zwischen die Finger kommt (überspitzt gesagt). Wo die ganzen Gründe dafür liegen soll nicht zur Debatte stehen, Fakt ist...wenn die Menscheit nicht so viel fressen würde wär sie nicht so überdurchnittlich äh...fett! Und für die Maßlosigkeit ist jeder selber verantwortlich, also auch für sein Übergewicht.
P.S. Ich spreche jetzt eher von massivem Übergewicht und nicht von ein paar kg zu viel, außerdem gibt es auch immer Ausnahmen und Kranke sind sowieso ausgeschlossen.
P.P.S. und außerdem ist ja eh unsere Gesellschaft und die Globalisierung das Problem und noch mehr die Politiker und Models....nciht das Individuum selbst (das war jetzt Ironie )
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[Aktualisiert am: So, 28 Oktober 2007 17:57] Den Beitrag einem Moderator melden |
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