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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #11139 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 03 November 2004 08:48   |
criseldis
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mir gehts schon deutlich besser.
konnte gestern auch schon wieder kindlichefreude empfinden, als ich überraschend mit meiner schwester heim fahren konnte und wir stundenlang gequasselt haben - udn dann mit meiner freundin wurde es auch noch nett.
zudem hab ich jetzt ein buch begonnen zu lesen.... also ich muss sagen, es gibt keine zufälle, nur bereitschaft. als wir meine schwiema besuchten lag dort ein buch von luise l hay herum. ich erinnerte mich, dass ich auch eines wo haben musste. und ich fand es und begann darin zu lesen. ich verschlinge es geradezu wissbegierig und es scheint genau in diesem moment für mich das genau richtige buch zu sein.
es handelt viel davon, was das richtige denken bewirken kann, wie man am besten glaubenssätze ändert, wie man sich selber lieben und zu sich stehen kann, wie man deutlich "nein" sagen kann, wie man sein denken so formulieren kann, dass es einen aufbaut. und dass man immer etscheidet.
statt: ich sollte und ich muss, sage ich fortan ich entscheide...
zudem wurde mir auch wieder die buddistische lehre bewußt: leid entsteht durch hass, neid und gier. wenn ich erwarte, dass etwas gewissen norman entspricht, dann ist das eine form von gier. entspricht etwas nicht, entsteht leid. man kann fast alles in diese grundformen zerlegen.
meine betäubtheit war demnach das leid, das aus gier und hass entstand. ich wollte die wohnung jetzt (gier) ich hatte groll auf den vormieter weil er das so hinauszögerte (hass und gier). ich wollte dass meine schwestern so denken wie ich (gier) und ich will, dass meine eltern sich so verhalten, wie ich es mir wünsche (gier). und da natürlich sich nichts ausser mir selbst von mir ändern läßt, litt ich.
nun aber besinne ich mich wieder auf das wer ich bin, was ich bin und was ich habe. ich kann nicht erzwingen was in diesen momenten nicht sein soll, aber ich kann annehmen, was mir gerade zugedacht ist.
es gibt also einen grund, warum wir noch nicht in die wohnung können. stattdessen aber bekomme ich das treffen mit freundinnen geschenkt, kann mir zeit für meine schwestern nehmen. ich kann abschied von der wohnung nehmen und es noch genießen, meine vier wände für mich alleine zu haben. ich kann nachdenken und mich neu justieren. das sind alels geschenke die ich annehme. udn wenn ich bereit bin, dann wird das mit der wohnung auch so laufen, wie es am besten ist.
ich vertraue auch, dass sich eine gute lösung mit der alten wohnung ergibt. ich habe ja schon mehrmals gelernt, dass die bereitschaft das ereignis nach sich zieht.
ich bin offen, nehme was ich bekomme und gebe was ich geben kann. udn was sich durch meine macht nicht bewegen läßt, das lasse ich auf mich zukommen, wenn es mir zugedacht ist.
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #11319 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 04 November 2004 09:13 |
criseldis
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schönes blabla gestern, was? naja. stimmt auch irgendwie, aber....
kann sich jemand vorstellen wie es ist, in so einem zwischenuniversum zu existieren. zwischen gestern und heute, eingeschleust in einer welt des wartens, des bangns, sich sorgens? man kann sich nicht vorbereiten auf das neue, das alte darf man noch nicht los lassen (obwohl man es will). das zehrt so dermaßen an meinen nerven.
fühl mich wie an einer bushaltestelle stehend, der bus hat zwei stunden verspätung, das event zu dem ich gehe ist längst voll im gange. ich stehe da, und bin hin und her gerissen zwischen dem groll auf den busfahrer, der wut etwas zu versäumen, und der resignation, ich kann eigentlich gleich wieder heim gehen. das, worauf ich mich wochenlang freute, kann ich mir abschminken... so in etwa fühlt es sich an.
ich fühle mich daheim und in meiner heimatstadt nicht mehr wohl/heimisch. und doch muss ich mich da noch um etwas kümmern. und das neue ist noch nicht greifbar. und ich habe angst mich weiter zu freuen und hineinzusteigern. also weiche ich stiller resignation. denke mir, eines tages wirds schon soweit sein, und DANN freue ich mich.
aber bis dahin lebe ich in einer art nirvana. keine aufregug, kein ärger, das alles scheints mir nicht wert. was ich tu verkommt zu bloßem zeit tot schlagen. so wie wenn man ein buch nur list, weil man wartet - und sich die wartezeit verkürzen will. und es nicht fertig lesen wird, weil es einem in echt nicht mal interessiert. so in etwa kommt mir das leben im moment vor. es ist ein zeit tot schlagen, ein warten. was auch immer ich tu, ich tu es nur, damit die zeit irgendwie vergeht.
gestern sprach mich in der stadt eine schwer behinderte frau an. sie musste aufs klo und brauchte hilfe. normal würde ich die beine in die hand nehmen und laufen - wei ldas eine situation ist vor der ich gewöhnlich angst habe. aber wie ferngesteuert hab ichs getan. eine halbe stunde am behindertenklo rumgewetzt, hinter mir das handtrockengebläse das wegen mir ständig anging. es hatte da drin glaub ich schon 40 grad, es stank nach urin, ich wusste nicht wie ich tun sollte - die frau erklärte mir aber jeden handgriff. eigentlich war es fast traumatisch. aber ich sagte mir imemr wieder: sie hat es schwerer von uns zweien. wenn ich dann gehe, bin ich gesund und kann für mich selber sorgen. sie muss auf den nächsten warten, der ihr hilft. und ich wollte, wenn ich ganz dringend aufs klo müsste, nicht davon abhängig sein, dass mir ein passant hilft. nicht in der heutigen zeit.
dann besuch bei meiner schwiema. sie selber ist strahlend, stark und packt das echt an. aber die zimmerkolleginen. els ich rein kam, wäre ich am liebsten wieder heulend raus gelaufen. da liegt eine schwer kranke frau im zimmer, die läukämie hat und bei der seit tagen immer mehr organe versagen. auf der intensiv ist kein bett frei. mitten wärend der besuchstzeit vergangener tage, patzte eine wunde und blut schoss aus dem bauch. sie hängt seit tagen an blutkonserven. als ich gestern kam, saßen ihre drei töchter heulend am bett und hielten ihre hand. DAS war traumatsch. einer gerade mal 47 jährigen frau zusehen wie sie stirbt. udn dagegen kam mir dann die behinderte von vorhin quietschgesund vor. die andere bettnachbarin, die die letzten tage eigentlich recht taff wirkte, lag gestern wimmernd vor schmerzen im bett. ich versuchte mich auf schwiema zu konzetrieren, aber es war schwer. es kamen dann gottseidank noch andere leute, darunter eine quietschvergnügte ulkudel, und das lenkte etwas von der dramatik ab. ich hätte dort laut losheulen können, von dem elend das ich sah. udn ich bewundere krankenschwestern über alles. ich meine, die ärzte sehen auch viel leid, aber sie sind noch die helden die heilen. die schwestern und pfleger aber müssen glaub ich das echte elend sehen.
ich denke darüber nach, was mir das lehren soll. vielelicht ist es auch gut so, dass ich mich so betäubt fühle, denn sonst würde ich diese situationen alle icht ertragen. vielleicht fühle ich mich auch betäubt, WEIL ich sie nicht ertrage und DAHER innerlich abschalte...
aber ich denke, dass das jetzt alles so kommt, diese erlebnisse und eindrücke - das hat etwas zu bedeuten. es soll mir was lehren. nur was, daran arbeite ich. im prinzip sind es ja wirklioch extreme eindrücke, starke eindrücke wo man denken müsste, es läge offen auf der hand, was meine lehre sein soll. aber ich bin dennoch blind. weiß nur: lerne. aber weiß nicht, was ich lernen soll. also beobachte ich, tu ich was ich kann, und beobachte mich. aber es ist ein rätsel für mich. derweil.
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #11330 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 04 November 2004 09:41 |
perdia
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Liebe Criseldis,
du gehst im Augenblick wirklich durch eine schwere Zeit.
Das, was du erlebst ist für jeden zuviel. Dehalb finde
ich es völlig normal, was du empfindest.
Vor ein paar Jahren ist es mir ähnlich ergangen. Versuche,
den Schmerz der anderen nicht an Dich heranzulassen.
Das hört sich pauschal an, aber wenn du so weiter machst,
gehst du kaputt. Kann das sein, dass du eine gewisse
Neigung dazu hast selbstzerstörerisch vorzugehen???
Höre mal in dich hinein und versuche herauszufinden,
wo du wirklich stehst. An ein paar Dingen kannst du
nichts ändern. Versuch sie zu relativieren. Es gibt
wirklich viele Menschen, denen es schlecht geht und
die trifft man dann auch auf einer Krebsstation.
Aber du bist ein starkes Mädchen oder wenn es dir lieber
ist eine starke Frau, sehr reflektiert, vielleicht manchmal
zu reflektiert.
Lebe ein wenig mehr, denke weniger über das Leben nach.
Und wenn dir danach ist dich zurückzuziehen, sag auch manchmal nein. Übrigens den Schmerz beim Anblick vom Leid anderer
Menschen, den kann man nicht ganz abschalten nur nicht zu
seinem persönlichen machen.
Ich drück dich ganz fest,
es wird irgendwann wieder besser,
Liebe Grüße
Perdia
Was immer du tun willst, wovon immer du träumst,
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #11403 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 04 November 2004 13:26 |
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Liebe Criseldis,
| Zitat: |
aber ich will nicht depressiv sein und ich denke, wenn ich meinen willen so definieren kann, bin ich es auch nicht.
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Das ist nicht ganz richtig. Depression entsteht u.a. oft aus Überforderung und Burn Out. dadurch, das man die falschen Mechanismen oft über Jahrzehnte hinweg zur Problemlösung eingesetzt hat. Eine Depression kann einem durchaus bewußt sein und trotzdem kann man mit bloßem Willen und mag er noch so stark sein, nichts dagegen tun. Es ist eine Erkrankung wie viele andere auch. Mann kann bei einer Grippe hundertmal sagen "ich will aber nicht erkältet sein", das wird nichts nutzen.
Bei einer Depression benötigt man Hilfe von außen, sei es in Form von Gesprächen, Medikamenten, oftmals beidem gleichzeitig. Die Erkenntnis, das zuviel auf einen eingestürmt ist ist sicherlich wertvoll, nur ändert man damit bestenfalls kurzfristig was.
Zu Deinen Erfahrungen im Krankenhaus kann ich nur sagen, ich habe 13 Jahre lang auf der Onkologie gearbeitet und viele, viele teils sehr junge Menschen samt ihrer Familien auf ihrem Weg begleitet, meist bis zum Tod und weiß ziemlich genau, was Du empfindest.
Ich drück Dich ganz doll,
viele liebe Grüße
Tina
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #11506 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Fr, 05 November 2004 08:38 |
criseldis
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habe es geschafft den knoten zu lösen udn werde wieder "normal". der tatsächliche auslöse für meine betäubthit lag fast drei wochen zurück. und die sache ist so kompliziert wie einfach...
vor etwa drei wochen machte ich mir am wochenende einen termin bei einer massöse aus, wo ich drei stunden verbrachte. die wochenenden verbringen mein freund und ich immer in trauter zweisamkeit. durch die tatsache, dass ich am gemeinsamen wochenende da drei stunden "lieber" für mich hatte und meinen freund quasi in meiner wohnung rumsitzen lies, fühllte ich mich schuldig und interpretierte in ihn und in mich hinein, dass ich ihn wohl nicht lieb genug habe. dazu muss ich sagen: dasi st quatsch. meinem freund machte das nichts aus. und ich habe das gefühl unterdrückt, weil ich mich um mich auch kümmern muss. und da wirds bissi kompliziert. das hat alles seine ursache in meiner familie. mein vater hat immer bedingungslos darauf bestanden, dass meine mutter daheim ist und sich um ihn kümmert wenn er daheim ist. das hat es nicht gegeben, dass er daheium war und meine mutter sich für sich selber ein paar stunden gönnte. passiert es doch, was extrem selten vorkam - dann war mein vater stinksauer und verletzt. er sagte zwar nix, aber es war spürbar - vor allem für uns kinder. nun habe ich aber beobachtet wohin das führt und will, dass es auf keinen fall so wird, und ich auf keinen fall wi meine mutter - mich so einer ansicht füge...
als nun dieser besagte tag war, lebte ich das szenario unterbewußt durch. mein freund würde sauer sein auf mich, mir aber dasn icht sagen. ich bin daraufhin aufsässig, weil es mein gutes recht ist, für mich zu sorgen. es gab keinen streit und nix. denn zugleich dachte ich, sowas wie bei meinen eltern lass ich gar nicht erst einreissen. was ich fühle ist mist. und anstatt das thema für mich aufzuarbeiten, betäubte ich es. es war so, dass ich mich nach diesem termin schon so seltsam fühlte - aber ich schob es auf die behandlung.
die woche darauf, wieder ein wochenende, kam meine schwester für zwei tage aus irland. ich sagte schon im vorfeld,. dass wir die zeit gerne unter uns geschwister verbringen wollten. er atte verständnis, es war nicht mal ein thema. er fuhr dann heim und ich fühlte mich schuldig. und weil ich mich nicht rechtens fühlte, schuld zu haben, weil ich ja ein recht auf meine zeit hätte (wieder hineingesponnen in nicht existente situationen - einfach nur abgeschaut und übernommen von den eltern) schaltete ich ab... dann eben noch das zusammentreffen mit meinem vater, die hitzige diskussion mit meinen schwestern, das treffen mit meiner mutter, dann die situationen im krankenhaus... das alles war nur mehr die logische folge...
als mir das gestern bewußt wurde, begann sich in mir etwas zu lösen, und mir wurde klar wie ungerecht mein denken, handeln und fühlen war - wenngleich auch in diesen situationen die einzige art we ich handeln konnte - nach meinem besten gewissen. damals wusste ich es eben noch nicht besser. aber ich kann für die zukunft entschiden, es anders zu machen. anstatt das zu beschweigen und etwas zu interpretieren, kann ich meinem freund gleich sagen, dass ich das und das vor hätte, aber zugleich diese und jene befürchtung hege. ich kann mich mit meinen tiefen inneren sorgen ja an ihn wenden - so ist es ja nicht. und nun habe ich sie auch erkannt und weiß nun wie ich besser umgehen kann...
dass das verhalten meiner eltern einen so kritischen einfluß auf mein leben hat, hänngt sicher sehr viel damit zusamen, dass sie sich im moment trennen. wir werden zugebombt mit beziehungsproblemen die harmlos anfingen udn dann eskalierten. dadurch neige ich, mich und meine erfahrungen und eindrücke stehts zu hinterfragen. ja - mann kann sagen ich will die totale kontrolle über mein denken, handeln udn seine auswirkungen auf das ganze leben. und nur weil ich die fehler bei meinen eltern sehe, glaube ich, es besser machen zu können, indem ich das gegenteil tu. was aber nicht funkt, wenn man aber gegensätzlich denkt. zudem muss ich mir zugestehen, fehler zu machen. es ist keine schande sich unsicher zu fühlen.
ich glaube, in zukunft werde ich mich noch besser abgrenzen müssen. ich werde wohl beiden eltern sofort einhalt gebieten müssen, sobald sie über den anderen oder die trennung reden. das mag nicht nett sein - aber offenbar zerstört s sonst mein leben.
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #11537 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Fr, 05 November 2004 09:31 |
perdia
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Guten Morgen Criseldis,
auch wenn es dich vielleicht gar nicht interessiert.
Das ist bei mir auch so. Ich habe sehr viele Schemata
aus meiner Familie (wirlich gleiches Szenario mit
deinem Vater, wenn sich deine Mutter was gönnte) am Anfang auf
meine Beziehung übertragen.
Es hat ca. 3 Jahre gedauert, dann habe ich verstanden,
dass dieses Verhalten die Beziehung mehr gefährdet als
es anders zu machen. Also habe ich einfach das gleiche
Experiment gestartet, wie du. Ich habe gesagt was ich
tun möchte und meine Befürchtungen geäußert. Seitdem
hat sich unsere Beziehung jedes Jahr mehr stabilisiert.
Ich wünsch Dir viel Erfolg mit diesem neuen Weg.
Übrigens ist es superschwer mit solchen Kindheitsmustern
zu brechen. Die schleichen sich immer mal wieder ein.
Man muß da höllisch auf der Hut sein 
Liebe Grüße
Perdia
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #12111 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Di, 09 November 2004 16:02 |
criseldis
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mir geht es gut. ich fühle wieder wie eh und je, und habe damit auch alles wieder, was dazu gehört. und ich mag es. ich mag es plötzlich, ungeduldig wie ein kind zu sein, ich mag es, vorsorglich melodramatisch zu werden, ich mag es, verunsichert zu sei und angst zu haben, ich mag es mich als teil eines ganzen zu fühlen und als ganzes aus teilen. ich mag die steilen kurven der emotionen...
wer hätte das gedacht, wie sehr man das vermissen kann. wie oft überlegt man sich, dass man nicht jähzornig oder ungeduldig sein will. aber kaum überlegt man, dass damit eigentlich auch intensives leben verbunden ist. und wenn man damit nicht gerade alles zerstört, sind diese regungen auch voll ok... vermutlich habe ich mich in der vergangenheit zu oft getadelt weil ich dachte ich müsse mich mäßigen. aber meine güte, ich bin eben ein sensibler mensch der seinen emotionen ausgeliefert ist - und wie ich nun sehe - genieße ich genau das auch. habe 30 jahre damit verbracht und will den rest des lebens damit verbringen... zumindest keinen tag mehr, der so betäubt war wie vorige woche.
meine schwiema muss nun doch eine chemo machen. ein halbes jahr lang... man kann sich ja vorstellen wie es ihr mit dieser eröffnung geht...
heute wird die ablöse endlich abgehandelt. dann kann es sich ja wirklich nur mehr um tage handeln. noch mehr pläne als ich mittlerweile gemacht habe, kann man nimmer machen - nur aufs minutiöse abzählen der arbeitsschritte nach refa habe ich noch verzichten können... NOCH. wenn es noch ein paar wochen dauert, dann gibt es auch das...
sollte mir allmählich gedanken über die geburtstagsgeschenke meiner geschwister und co machen. wenn wer geile tipps hat, folgende Personen sind zu beschenken:
schwester (29)
schwester (28)
schwester (23)
schwager (23)
Nichte (5)
sie alle haben fast an denselben tagen geburtstag und legen zusammen auf einen Tag. und tollerweise genau einen monat vor weihnachten. ach ja, vor weihnachten auch noch zu beschenken:
mutter (48)
zu weihnachten machen wir aber ein engerl bengerl spiel. somit kann man sich auf eine person konzentrieren, und muss nicht sparen um nicht pleite zu gehen. ausserdem haben mein bruder und ich die geniale idee geboren, eine familieninterne adventhomepage zu machen, in der jeder tagebuchähnliche einträge machen kann. so sollen wir zusammenrücken, da wir ja ziemlich zerrissen und zerstreut sind - nicht nur durch die familiäre situation. und meine schwester aus irland kann genauso dabei sein. und am letzten adventstag mache ich daraus ein kleines heftchen für jeden als liebe erinnerung (an das erste weihnachtsfest das komplett anders ist als wir es gewöhnt sind).
eigentlich kann es nix geben was unsere familie echt zerstört. auf die eine oder andere art wurschteln wir uns durch und finden zusammen.
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #12165 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 10 November 2004 09:27 |
perdia
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Hallo,
willkommen zurück. Ich freu mich darüber, dass
es dir wieder besser geht.
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Perdia
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #12183 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 10 November 2004 11:41 |
criseldis
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wurde gestern dann doch wieder nichts, mit ablöse... sondern erst ende der woche... das ist allmählich recht mühsam. aber ich versuche gelassen zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass doch noch alles gut wird.
heute treffen mit freundin - und - erkenntnis dass sie auch in zwei wochen geburtstag hat. jetzt weiß ich natürlich, dass ich (oder hoffe zumindest) dann ziemlich in die wohnung eingespannt bin. überlege daher, sie heute zu beschenken. allerdings habe ich noch kein geschenk. vielleicht lade ich sie auch zum essen ein - oder ich treff sie dann wenns soweit ist auf eine torte... ich versuche mir zu sagen: soviel zeit muss sein. ich kann eh nicht 4 wochen ununterbrochen daran arbeiten, ein tag die woche sollte drin sein, mit einer frundin zwei stunden zu verbringen... ja.
mir ist gestern dann natürlich auch noch die geile idee gekommen, einen film zu drehen für meine schwester in irland zum geburtstag. werde mir eine videokamera ausborgen und in den nächsten zwei wochen mit nehmen und jeden bitten, für sie einen gruß zu sagen oder sowas.
denke da an was nettes, künstlerisches und persönliches. ist vermutlich mehr wert, als irgendetwas zu kaufen... und ich kann die zeit bis wir endlich bauen können gut überbrücken... wie ich mich kenne, wird dadurch alles schneller fertig als gedacht und schwups bin ich um multistress weil die wohnung + film + homepage....
ach ja. ist ja ein abnehmforum hier. sollte mal wieder waszu meiner abnehmdingens schreiben. ich habe mir vorgenommen, erst bei 2 kilo über meinem letzten niedrigstgewicht alarm zu schlagen. dadurch nehme ich zwar nicht schnell ab, gerate aber auch nicht in sinlose panik weil ich mal mehr wiege. ich kann dadurch auch toleranter meinem essverhalten gegenüber sein. da mein letztes niedrigstgewicht bei 65 kilo lag, kann ich bis 66,9 kilo beruhigt sein. ab 67 aber muss ich wieder aktiv etwas für die figur tun. ich weiß, dass bei mir ohnehin immer zeiten kommen, in denen das gewicht etwas absinkt. also denke ch, wird auch wieder eine zeit kommen, bei deri ch die 65 wie von selbst nach unten durchbreche. vielelicht auf 64,5 und dann ist eben 66,5 höchstgewicht...
zudem schmeiße ich immer die größere hose weg, wenn ich die nächstkleinere anziehen kann. spätestens also wenn mein tag durch enge hosen sehr unbequem ist, werde ich bemerken, das mir nur aktives gegensteuern wieder wohlbefinden schafft. der erfokg ist, dass ich zum ersten mal in meinem leben ein stabiles niedriges gewicht schon fast ein dreivierteljahr halte. für gewöhnlich waren die halbjährlichen schwankungen schon über 5 kilo... und nun tümple ich seit märz zwischen 66 und 68 kilo herum, tendenz fallend, wenn auch enorm langsam. aber in diesem tempo kann ich in 5 jahren auch die 60 kilo haben - und das ist mir lieber, als in einem halben jahr wieder 74 zu wiegen. also genieße ich es, dass das gewicht halten funktioniert, und freue mich, wenn mal wieder die schallgrenze nach unten - wenn auch nur um 100g durchbrochen wurde....
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #12196 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 10 November 2004 12:36 |
Zwerg
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Hallo du!
Wollte hier auch mal reinschneien. Bin ja noch neu und hab mich in den letzten zwei Tagen ein bisschen durch dein TB gewühlt. Bist anscheinend ein sehr nachdenklicher Typ. Und das du so komplizierte Familienverhältnisse hast, tut mir leid. Das kann einen wirklich runterziehen, aber man wächst auch daran. Und ich habe mir schon relativ früh gesagt, dass man sich seine Familie eben nicht aussuchen kann. Und im Grunde bezeichne ich nur meine Schwester als meine Familie. Der Rest ist Schnee von gestern. Freunde sind mir viel wichtiger.
Dass du zu der Beratungsstelle gegangen bist und dir einen Termin hast machen lassen, ist doch schonmal ein Anfang  . Leider dauert das bei solchen Beratungsstellen immer lange mit dem ersten Termin; das ist aber eigentlich überall so und liegt wohl an unserer heutigen Zeit, dass es viele Menschen gibt, die Hilfe brauchen. Ich geh auch zu einer Psychologin und da gab es auch Wartezeiten von einem halben Jahr. Allerdings hatte ich damals Glück und hab nach etlichen Telefonaten eine sehr nette Frau gefunden, bei der ich ziemlich fix dazwischen gerutscht bin. Und meinen Freund habe ich dazu gebracht sich mal aufgrund seiner finanziellen Situation bei einer Schuldnerberatung zu melden. Fazit: auch eine Mindestwartezeit von einem halben Jahr.
Da muss man halt Durchhaltevermögen aufbringen. Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass du den Elan und den Mut hast, in dieser Richtung etwas für dich zu tun. Auch wenn du dich ohne großartige Hilfe ja auch eigentlich ziemlich wacker durch diese Zeit kämpfst 
Und dass du schon relativ regelmäßig laufen gehst, zeugt doch auch von Motivation und Durchhaltevermögen!
Du schaffst das schon!
Der Zwerg
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #12258 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 11 November 2004 08:14 |
criseldis
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hmpf...
so oder so: in die wohnung gehts erst ab 1 dezember....
das ist ein unheimlich zermürbender gedanke. aber ich versuche stark zu bleiben und mich von der panik nicht überrollen zu lassen. hab also schon angefangen, zu planen was man alles vorbereiten kann, sodass man dann "nur" mehr die dinge machen muss, die unmittelbar mit dem wohngemäuer zu tun haben...
seufz...
criseldis - dein name ist ungeduld und träumerei...
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #12331 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 11 November 2004 12:08 |
criseldis
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hi,
danke für die mut mache.
das zermürbende: die wohnung steht leer - seit monaten. es wird nix daran gebaut... gar nix. sie steht einfach nur leer weil die "behördlichen" mühlen so langsam malen. zeit, in der man viel machen könnte.
vor allem - ich wollte ja vor weihnachten fertig sein... und mit ursprünglich anfang november schlüssel - wäre das kein problem gewesen. nun aber haben wir nur drei wochen. und das, um alte fliesen raus zu klopfen, badewanne raus zu nehmen, klo zu demontieren, teppische und einen verklebten fliesenboden raus zu tun. danach bad und klo neu fliesen, badewanne und klo neu rein tun, laminat und teppiche verlegen, ausmalen und tjaaa... dann will ja noch möbel und unser krempel umgesiedelt sein. und das alles ja auch immer nur am abend - wo wir vermutlich auch noch überstunden machen müssen, weil vor weihnachten meist die hölle. also das alles immer nur in etwa drei stunden am abend - weil man ja den nachbarn nicht zumuten kann wenn wir nach zehn uhr noch rumbauen und stemmen und sägen...
und - ich habe irgendwie keine lust, das weihnachstfest auf einer baustelle zu verbringen. nicht nach diesem turbulenten jahr. nicht unser erstes gemeinsames in unserer gemeinsamen wohnung verbrachtes weihnachten...
aber offenbar haben höhere mächte andere pläne mit uns...
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #12338 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 11 November 2004 12:28 |
perdia
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Hey Criseldis,
das ist ja schon bald. Ich freu mich für Dich
und planen das macht richtig Spass, meistens jedenfalls.
Liebe Grüße
Perdia
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Ausgangsgewicht: 107 Anfang Juni
Tiefstand am 21.03.05 95,5 kg
Stand am 30.01.06: 103 kg )-:
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #12426 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Fr, 12 November 2004 09:12 |
criseldis
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wenns denn wahr ist, wird in sechs stunden die sache mit der ablöse geklärt sein.
dann nächste woche noch diverse formalitäten erledigen und passt schon...
hab jetzt auch die videokamera bei mir, und kann im prinzip los legen, ein filmchen für meine schwester zu drehen. mal schaun. vielleicht mach ich auch so ein paar aufnahmen von der heimatstadt und so... dazu coole musik... jeaaa... sie ist u2 fan. mein freund und ich können die zwar nicht hören, aber für sie werden wir es wohl ertragen, das mit dieser musik zu unterlegen... jeaah, ich hoffe das wird auch. am besten wird eh sein, anspruchslos loszulegen....
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
http://www.vegan.at.tc
Blog: http://vegszene.com/blog/iveg/
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #13754 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 01 Dezember 2004 14:49 |
criseldis
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hallodri....
kurze zwischenbilanz:
ab heute bin ich offizielle eigentümerin der wohnung. seit drei tagen renovieren wir schon eifrig. die sache mit der ablöse ist vorige woche noch über die bühne gegangen und somit abgeschlossen. habe sonntags sogar schon der ersten interessentin meine wohnung gezeigt...
die geburtstagsfeiern sind auch fast alle schon über die bühne gegangen und die geschenke waren allesamt genau das richtige.
meiner schwester im ausland habe ich heute ein video geschickt das sie genau zu ihrem geburtstag erhalten sollte. ist ganz witzig geworden....
jo, also ich fühle mich in unserer neuen wohnung schon heimeliger als in meiner alten, obwohl es noch eine totale baustelle ist. wenn ich die augen zumache sehe ich mich im neuen wohnzimmer stehen. derzeit malen wir eifrig die wände aus und schlagen die alten fliesen runter. ab morgen hilft auch meine mutter immer mal wieder aus. derzeit chaut es ganz danach aus, als könnten wir es vor weihnachten noch packen. ausgemalt werden wir diese woche fertig haben. samstags kommt schon das sofa., nächste woche kaufen wir das bett.... ende nächster woche müssen wir schon fernseher und schreibtische samt computer übersiedelt haben, da wir dann den internet und kabelanschluß bekommen.
die wahre mühe ist eben noch bad und klo, wobei meine mutter sehr motiviert ist, das klo zu machen. ein bekannter hingegen kann uns im bad helfen. wenn wir motiviert zur sache schreiten, ist das alles kein problem.
das schöne ist, wenn man mal anfängt, dann läufts. hab fast das gefühl, alles läuft wie am schnürchen, geht geschmiert ab. es ist viel zum herumorganisieren - aber wenn es darum geht, sich zu verbessern ist das nicht so schlimm. vor allem, wenn man weiß, dass dadurch wirklich was ins rollen kommt. auch das gefühl, es selber in der hand zu haben ist schöner, als warten zu müssen und der willkür anderer ausgesetzt zu sein....
bewegungstechnisch bin ich derzeit ja sehr eingespannt. ausmalen und vor allem das ganze zeug in den 4. stock ohne lift zu zerren ist schon ein extrahammer. lebe seit drei tagen einen muskelkater.
essen ist derzeit sehr ungesund und - äh - etwas viel. ich hoffe, durch den siedlungsstress wird das auch wieder gut abgearbeitet. möchte im jänner noch immer meine geschmeidigen 65 - 66 kilo wiegen....
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #15762 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mo, 13 Dezember 2004 16:22 |
criseldis
Beiträge: 748
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joooiiiii. nach ewigkeiten mal wieder auf der seite und was sehen meine müden äuglein? UMLAUTE... das ist ja eine überraschung. glatte klare schrift und alles so gut leserlich....
bei uns geht es so dahin. mal gut mal schlecht. wir sind mitten im umsiedeln und renovieren. leider gibts derzeit einen nervigen stop weil unser fliesenleger erkrankt ist....
ach, wäre zu lang alles zu schreiben. nervt mich zudem auch schon nur in gedanken....
abnehmtechnisch bringts was, weil ich viel essen kann und nicht zunehme.
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(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #16237 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 15 Dezember 2004 13:03 |
criseldis
Beiträge: 748
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heho, danke für die zusprüche...
...wegen dem gewicht mach ich mir eigentlich überhaupt keine sorgen - im gegenteil - fühle mich in diesem fall wie ein unzerstörbarer superheld. ich fresse unmengen, habe ständig hunger. pro tag verschwinden mindestens eine tafel schoklade in meinem mund - und mc donalds menüs gibts derzeit auch fast täglich... mein gewicht jedoch erreicht kurz vor meinen tagen sogar einen neuen tiefpunkt von 64,8 kg. das ist einfach irre. nur jetzt muss ich bissi aufpassen, da die schwerste tragerei und körperliche arbeit dem ende zugeht. wenn ich jetzt so weiterfresse dann nehm ich wieder zu. aber derzeit schwebe ich unter 66 kilo herum - und das finde ich ehrlich gesagt klasse!!!
wegen dem renovieren treten wir noch immer auf der stelle. es gibt zwar jede menge zu tun (unser zeug übersiedeln und einräumen....) aber es motiviert doch etwas mehr, wenn man das gefühl hat, wenn man fertig ist ist auch alles gemacht...
ich muss dazu sagen, dass ich aber wirklich eine tolle unterstützung von meiner mutter bekomme, die mir immerhin derzeit das klo verfliest. morgen hab ich mir einen installateur gerufen. wenn der das bad fertig stellen kann, könnte meine mutter sogar auch dieses verfliesen. sie macht das vielleicht nicht so schnell und perfekt wie ein profi - aber sie macht es immerhin. und ich habe wirklich keinen nerv zu warten bis der fliesenleger wieder gesundet ist. NOCH versuche ich zu hoffen, dass wir vor weihnachten einziehen können. NOCH. es wäre rein theoretisch möglich.
sonst gibts wenig zu sagen. ausser das ich am sonntag das erste mal im casino war (so eine adventveranstaltung) und ich mich nicht aufbrezeln konnte.... wozu habe ich röcke und kleider? weiß nicht. das wäre das erste mal seit langem gewesen, sie anziehen zu können, und dann hab ich in dem ganzen stress vergessen strumpfhosen zu kaufen, und meine schhe in der firma vergessen... übrig blieb eine saukalte hose und bundesheerstiefeln. bravo. und ohne haarspray/schminke kann man sich den rest auch noch gut zusammendenken... furchtbar. sobald wir fertig umgezogen bin bauch ich ein rundumservice. friseur, haare und augenbraun/wimpern färben, ein paar neue sachen zum anziehen - und das jahr kann beginnen.....
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #17738 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 29 Dezember 2004 09:02 |
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Bea68
Beiträge: 3153
Registriert: September 2004
Ort: Sachsen
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Senior Member |
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Liebe Criseldis
Ich wünsche Dir und Deinen Lieben einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr
Am 3.1. 2005 gehts weiter
Liebe Grüße Bea
Meinen Glückwunsch noch zu 10 kg Abnahme
Ein weiter Weg beginnt mit dem ersten Schritt - aber - wir sind schon viele Schritte gegangen und befinden uns so mitten auf dem Weg
Start Januar 2004: 89,? kg
Start Januar 2005: 76,1 kg
Jetzt: 15.5.2005 75,0 kg
Ziel: ??.??.2005 69 oder so kg
Bea´s Buch
[Aktualisiert am: Mi, 29 Dezember 2004 09:13] Den Beitrag einem Moderator melden |
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #17976 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 30 Dezember 2004 22:15 |
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Ich wünsch Dir einen guten Rutsch, Gesundheit und Erfolg und das all Deine Wünsche für`s Jahr 2005 sich erfüllen mögen.
Ich muß zu Stines Worten greifen....Euch alle kennengelernt zu haben gehört auch für mich mit zum Besten, das mir in diesem Jahr passiert ist.
Liebe Grüße
Tina
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #30055 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Di, 01 März 2005 16:41 |
criseldis
Beiträge: 748
Registriert: September 2004
Ort: wien
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Senior Member |
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hier bin ich wieder....
die seite hat sich ja ganz schön gemausert - alle achtung!
hm... ich habe bis vor weihnachten auf 64 kilo abgenommen durch bewegung (umzug) und dies einige wochen auch gut halten können.
aber seit ein paar wochen wirbelt wieder alles durcheinander undi ch esse zu viel schokolade - viel zu viel. und vor allem - viel zu heimlich. ich veruche dem aber entgegen zu wirken indem ich meinem freund davon erzähle... und ich werde mir nun therapeutische hilfe suchen. auch und speziell wegen meiner familienprobleme...
ich bin derzeit vermutlich schon wieder über 67 kilo und fühle mich grauenhaft. und dennoch denke ich die ganze zeit ans essen. habe innerhalb von 24 stunden: 250g marzipanschokolade, einen 200g schokohasen und zwei riesen stücke schokobombe vernichtet... und ich könnte schon wieder/noch immer...
ganz schlimm für mich ist, dass ich es nicht so machen kann wie im vorjahr, da mir vor äpfel graust und ich somit mein lieblingsobst verlorn habe als sattmacher und noch kein adäquates ersatzteil gefunden habe... ich bring derzeit kein obst runter. ich kaufe immer wieder welches und werfe es dann weg weil mir davon schlecht wird oder mich einfach zu sehr ekelt...
mit sport tu ich mir auch scher. einerseits hab ich derzeit einige aufträge rennen - also nach der arbeit wenn ich so um 19.00 heim komme muss ich noch ein paar stunden weiter am computer arbeiten... es bleib da keine zeit zum sport - da das terminsachen sind und ich sonst nicht fertig werde... zudem... in meinem zimmer sporteln = faaaaaade. und draussen ist es noch zu dunkel und zu kalt....
ich weiß - das meiste sind faule ausreden denn ich kenne mich, wenn ich etwas wirklich will, renne ich häuser um - also stecjt doch ein tiefes "ich mag nicht" irgendwo - oder - das vielleich teher so ein trotzkopf.. denn ich mag ja schlanker werden - nur den weg dahin wohl nicht... und wie immer wenn ich mich speziell dicker fühle, neige ich dazu, noch schlanker sein zu wollen, und extrem sein zu wollen....
ich weiß - irrsinn. aber fakt bleibt: ich muss etwas tun. und zwar schleunigst.
mein ziel wäre es tatsächlich, 55 kilo zu erreichen. ich weiß - geht gegen vieles was ich immer behauptet habe. ich habe irgendwie ein bild von mir im kopf, wie ich sein möchte - auf mehreren ebenen. ich liste mal auf:
gedankliche ebene:
frei. innerlich frei, ohne zwänge, zwangsgedanken - sondern in einer art freien fluß aus dem gewaltiges potential fliest.
gefühlsebene:
zufrieden - emotional - intensiv. es muss nicht die totale ausgeglichenheit sein, aber die positiven gefühle sollten überwiegen.
wer ich bin:
ich will mich als etwas seiendes begreifen können. mich nicht durch etwas definieren was ich tu und mache (also kreativ oder durch leistung im beruf) sondern erkennen dass ich bin, wer ich bin, und wie wertvoll ich nur dadurch bin, zu sein und mein sein zu begreifen.
machen ebene:
ich will dinge tun, weil ich an ihnen freude habe - und nicht weil das ergebnis etwas bezweckt. schreiben, malen und sport sollen nur gemacht werden, weil sie mir in diesem moment freude bringen. auch wenn ich dadurch nicht abnehme oder muskeln bekomme und auch wenn ich den text lösche oder das bild wegwerfe. was ich tu soll seinen wert durch den augenblick und das gefühl bekommen - und nicht durch das was es hinterläßt.
umso perverse klingen die pläne die in meinem kopf herum schwirren - fast wie das genaue gegenteil.
ich will mir mein gewand selber schneidern (mich kotzt an was die industrie uns aufzwingt)
ich will körperlich asketisch leben um spirituell frei zu sein
ich will 55 kilo haben
irgendwie habe ich den drang frei zu sein, und zur selben zeit kessle ich mich ein und steigere ich mich in zwänge hinein: etwa abnehmen: nur noch das allernötigste essen....
ist derzeit schwierig mich zu packen - denn wärend ich hier denke, ich lebe asketisch denke ich an die schokoladentorte im kühlschrank...
ich weiß dass ich einen starken geist habe... aber ihn zum alleinigen zweck zu trainieren schneidet mich von der freiheit ab die ich anstrebe... der gedanke, frei und locker zu sein ist genial, ich bekomme herzlachen dabei... und zwei sekunden späterkommt der verstand kühl und streng wie ein vater oder eine mutter und sagt, ich solle tun und machen....
ich will meine körperlichkeit fühlen. letztens, beim banalen lesen eines calvin und hobbes comics, dachte ich: ja: das ist es. ein kind ist voll im da. es ist körperlich und geistig vol lda und schöpft imemr zu 100% aus seiner körperlichen und geistigen kraft. dadurch hat es einen gewaltigen bewegeungsdrang, selbstvertrauen in körperlicher übung, sprühende fantasie zu jederzeitigen "schandtat"... so zu sein - das müsste einem gelingen. kinder "sind" nur. nichts was si tun oder spielen machen sie, um dadurch ihre leistung zu demonstreiren oder die nachwelt zu beglücken - das lernen sie erst im kindergarten und in der schule... sie haben keine probleme damit - etwas woran sie lange und intensiv gearbeitet haben einfach umzuwerfen und einer neuen idee zuzuführen. sie rechnen den wert einer arbeit nicht durch zeitaufwand sondern durch spaß an der sache. macht etwas keinen spaß mehr, hat es auch keinen sinn, es als trophäe aufzuheben und sich zu erinnern (vielleicht schmerzlich) einmal spaß gehabt zu haben....
ich muss viel lernen von unseren kleinen... und ich muss das wort muss verbannen.... ich will viel lernen von den kleinen.
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #30076 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Di, 01 März 2005 20:16 |
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stine
Beiträge: 6488
Registriert: September 2004
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Senior Member |
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Liebe Criseldis,
Also erst einmal: ich freue mich, dass du wieder einmal hier im Forum bist. Wusste, dass du mit übersiedeln beschäftigt bist und daher sicher keine oder wenig Zeit hast.
Deine Gedanken haben mich sehr bewegt. Einiges davon kann ich auch nachvollziehen: dieser Widerspruch von "ich will frei sein, frei von Zwängen" und andererseits Wünsche, die aber genau ich Richtung Zwang gehen. Du lehnst die Bekleidungsindustrie ab, willst aber selbst dem Bild der 55kg Frau entsprechen, die im Prinzip ja hauptsächlich für diese Frauen arbeitet.
Du hast da viele Probleme, die du aufarbeiten willst. Und ich finde es gut, dass du das auch selbst erkennst. Das ist eigentlich schon der erste Schritt zur Lösung des Problems. Sicher hat auch die Situation in deiner Familie was damit zu tun. Es wäre sicher gut, wenn du Hilfe von außen suchst und auch bekommen kannst. Hier im Forum haben wir immer ein offenes Ohr, aber natürlich sind wir keine Profis.
Nochmals: schön, dass du wieder da bist, es ist immer toll mit dir in Austausch zu treten.
Alles Liebe
Stine
Du kannst deine Vergangenheit nicht verändern
Aber du kannst die Art verändern, wie du mit ihr umgehst
Mein Tagebuch
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| Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #74424 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 02 Februar 2006 00:04 |
criseldis
Beiträge: 748
Registriert: September 2004
Ort: wien
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Senior Member |
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nach laaaanger zeit habe ich wieder in dieses forum gefunden.
es hat sich sehr viel getan.
zunächst: meine eltern sind jetzt geschieden.
ich habe im letzten jahr eine therapie gemacht, und konnte mich erfolgreich von meinen eltern abgrenzen. dazu war aber eine krankheit notwendig. kurz nach meinem letzten beitrag wurde ich krank und musste für eine weile ins krankenhaus. dadurch wurde mir bewußt das ich etwas ändern muss. und das tat ich. seit dieser zeit habei ch quasi keinen kontakt mit meiner mutter und mit meinem vater nur sehr wenig (ich erscheine auf anstandsbesuche wenn eine definitive einladung folgt - nur so vorbeischauen gibt es nicht mehr)
ich habe seit mai einen lieben 4-jährigen kateraus dem tierschutzhaus.
meine schwiegermutter wurde geheilt und war etwa ein halbes jahr jetzt gesund. diese woche wurde leider ein neues krebsgeschwür festgestellt. der schock ist enorm.
und was tat sich figürlich? ich habe es auf 70 kilo gebracht und bin nun dabei, wieder gewicht abzulassen. das gestaltet sich schwierig. obwohl ich durch die therapie weitgehend meine schädlichen verhaltensweisen beendet habe und ich empfinde, eine sehr gute einstellung zu haben - hat sich durch die jüngsten ereignisse wieder ein kleiner rückfall eingeschlichen.
heute aber habe ich beschlossen es dort anzupacken woher es kommt. das hat mich wieder auf diese seite gebracht und ich bin teilweise von meinen eigenen entwürfen begeisert - kann also von mir selber lernen.
grundsätzlich hat sich in mir sehr vieles geändert. wie ich das jetzt so durchlas und quasi diese exkursion in mein früheres leben machte, fand ich interessant und auch haarsträubend was ich alles zugelassen habe und mit mir machen hab lassen. da hat sich aber gewaltig etwas getan. so etwas würde ich nie wieder zulassen. ich kann nun definitiv grenzen setzen.
meine aufgabe und mein weg ist jetzt, wieder zu diesem natürlichen essen zurückzufinden. ich denke das kann mir gelingen. sporttechnisch habe ich mich aufs gehen verlagert. ich gehe nun jeden tag zu fuß zum bahnhof und zurück. das sind jeweils 30 minuten sehr schnelles walken. komme somit bei einem zusätzlichen zeitaufwand von 30 minuten zu einer körperlichen betätigung von 60 minuten. geschickt, oder?
ich wünsche mir, wieder von der schokolade weg zu kommen. derzeit ist das durch eine depression etwas schwer. gegen die depression nehme ich tabletten. zudem habe ich die pille abgesetzt, da ich den verdacht habe, das ich durch die pille schneller depressiv werde - bzw. wurde ichdadurch auch lustlos. und naja, das ist dann noch ein weiterer punkt der einem runterzieht... durch das absetzen der pille bin ich emotional zwar etwas durchgerüttelt - braucht alles einfach zeit - aber dafür kommt auch meine lust wieder. hihi... ist zwar sehr privat, aber derzeit werde ich mehrmals am tag einfach so geil. hihi. das ist schön. vor allem weil ich jetzt über ein jahr keine lust merh verspürte und nicht mehr geil werden konnte. auch eine auswirkung von dem ganzen stress und der krankheit. aber wie gesagt: das ist jetzt alles am "werden".
ich freue mich wieder hier zu sein, und wünsche mir, das meine berichte fortan positives versprechen.
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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