Startseite » Wissensdatenbank » Buchbesprechungen » Du bist was du isst (gillian mckeith)
Du bist was du isst [Beitrag #407657] |
Mo, 08 Februar 2010 20:37  |
|
Kennt ihr das Buch "Du bist was du isst" ?? Ich finds super, bis auf die Menge an Präperaten auf die verwiesen wird, und die man nun einmal nicht bezahlen kann als normal Sterblicher... Aber die Tendenz finde ich super, wobei ich vor kurzem Leider lesen musste, das Trennkost ein veraltetes Modell ist was nicht funktionieren kann, da Eiweis und Kohlenhydrate an unterschiedlichen Orten im Darm verdaut werden, und die beiden Stoffe so gleichzeitig ohne sich zu behindern aufgenommen werden können, und ausserdem könne man Lebensmittel in keine klare Kategorie einordnen, weil jedes Lebensmittel beides enthält.. Fraglich ist aber wie Kohlenhydrate und Eiweis im Magen gleichzeitig verdaut werden können, da dort ja nunmal alles zusammen drin ist ? Vielleicht ist Trennkost da doch hilfreich?
Was haltet ihr sonst von dem Buch?
Maße: 92 75 95
[Aktualisiert am: Mo, 08 Februar 2010 20:37] Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
|
Re: Du bist was du isst [Beitrag #420075 ist eine Antwort auf Beitrag #407657] |
Fr, 09 April 2010 13:52   |
 |
osso
Beiträge: 25019 Registriert: September 2004 Ort: Hamburg
|
Senior Member Admin |
|
|
Der Spruch stammt überrigens von Ludwig Feuerbach
. Dort ist er aber nicht im biologischen, sondern sozialen Sinne zu verstehen.
Zitat: | Aber ich ernähre mich nach Trennkost, weil ich einfach nach den Mahlzeiten nicht so müde und erschlagen bin. Ich fühl mich satt, aber nicht gestopft.
|
Mag sein das du in der Praxis damit gut zurecht kommst, trotzdem ist die Theorie hinter der Trennkost wissenschaftlicher Unsinn
Zitat: |
Die Theorien von Hay besagen, daß Eiweiß und Kohlenhydrate im Verdauungstrakt nicht gleichzeitig verdaut werden können.
"Diese Theorie ist wissenschaftlich nicht haltbar", urteilt Prof. Heinrich Kasper, Präsidiumsmitglied der DGE. "Das Enzymsystem unseres Magen-Darm-Traktes ist so angelegt, daß Eiweiß und Kohlenhydrate problemlos gleichzeitig verdaut werden können. Es findet keine verzögerte Verdauung oder sogar "Gärung" im Darm statt. Außerdem enthalten fast alle Lebensmittel z. B. Milch, Getreide und Hülsenfrüchte sowohl Eiweiß als auch Kohlenhydrate."
|
Haysche Trennkost ist als langfristige Ernährungsform nicht zu empfehlen
Start: 115 kg
Heute: ~77kg jetzt ohne Winterspeck
Mein Tagebuch
|
|
|
|
Re: Du bist was du isst [Beitrag #420133 ist eine Antwort auf Beitrag #407657] |
Fr, 09 April 2010 17:37  |
 |
Krähe
Beiträge: 706 Registriert: Juli 2008
|
Senior Member |
|
|
Hallo,
ich habe neulich eine schöne unbiologische, aber einfache und einleuchtende Beschreibung des Verdauungsstemes gehört, die wunderbar erklärt, weshalb Trennkost vom physiologischen Hintergrund her keinen Sinn macht.
Ob sich jetzt jemand danach ernährt, weil es ihm so am besten schmeckt oder bekommt, ist nochmal eine andere Sache und das soll jeder selbst entscheiden. Meine Rede gilt nur dem allgemeinen Verständnis für alle, die es interessiert - sicher nicht um jemandem einzureden wie er sich ernähren soll.
Also.
Das Verdauungssystem funktioniert wie eine Art Waschstraße, wo das Auto, also die Nahrung durch verschiedene voreingestellte Stationen läuft, an denen immer die gleichen Säfte (Säuren, Enzymsäfte, usw) in der selben Konzentration ausgeschüttet werden und zwar völlig unabhängig vom Autotyp, der in die Anlage hineinfährt.
Egal wie dreckig die Windschutzscheibe ist oder ob das Auto überhaupt eine hat: an Station 1 wird Fensterreiniger ausgeschüttet. Ist ein Fenster da, wird es gereinigt, ist keins da, hat der Reiniger keinen Effekt, wird aber trotzdem ausgeschüttet. Und so weiter.
Beispielsweise ist im Mund, der ersten Station der Verdauung IMMER Amylase im Speichel enthalten, ein Enzym das in der Lage ist Stärke in Zucker aufzuspalten. Die Amylase ist auch dann da, wenn wir ein Steak mit Butter im Mund zerkauen, sie hat nur nicht viel zu tun dann.
Im Magen wird immer Salzsäure produziert und alles attackiert, was auf sauren pH reagiert, im Dünndarm immer Galle und Pankreassaft und alles zerlegt, was in alkalischem pH leicht zu zerlegen ist. Im Dickdarm wird nochmal größtenteils Wasser entzogen und ein paar Bakterien tun ihren Job - in der Niere wird nochmal schnell aus dem Wasser gerettet, was gerettet werden sollte (Mineralien, Mikronährstoffe, Wasser) - und damit ist die Sache "gegessen".
Diese Abläufe finden immer mehr oder weniger gleich statt, ganz egal wie die Nährstoffe beschaffen sind. Sogar wenn wir Sägespäne essen würden, wäre das genauso - käme nur nicht viel Energie dabei raus und würde deutlich länger dauern.
Und der schönste Gedanke dazu:
das am perfektesten angepasste Nahrungsmittel ist die Muttermilch. Und in Muttermilch ist ALLES durcheinandergemischt, Fett, Vitamine, Mineralien, Kohlenhydrate, Proteine. Es gibt keine Frau mit der Aufschrift "Proteine" auf der linken und "Kohlenhydrate" auf der rechten Brust.
Mit diesem tollen Bild im Kopf lass ich euch in Ruh!
Liebe Grüße von der Krähe
|
|
|
Gehe zum Forum:
[  ]
aktuelle Zeit: Do Apr 24 17:50:16 CEST 2025
Insgesamt benötigte Zeit, um die Seite zu erzeugen: 0.00661 Sekunden
|