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Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 10:05 Zum nächsten Beitrag gehen
SonjaH ist gerade offline  SonjaH
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Da hängt halt jede Menge Geld dran. Wieviel Kohle in der Lebensmittelindustrie gemacht wird, kann ich mir schon gar nicht mehr vorstellen.
Ich habe mir letztens gedacht, diese Terroristin, die nach x-undzwanzig Jahren freigelassen wurde, die muss sich doch vorkommen wie auf einem anderen Stern. In jedem Supermarkt findet man Regale mit Fertigfraß soweit das Auge reicht! Wenn ich mal so 15-20 Jahre zurückdenke, ist das noch nicht sehr lange so. Und im Grunde ist überall der gleiche Mist drin. Aber die Bezeichnungen sind äußerst fantasievoll. Und damit der Kram auch fleißig gekauft wird, werden irgendwelche Inhaltsstoffe hochstilisiert, sollen angeblich gesundheitsfördernde Wirkung haben blabla. Dann werden von der Industrie entsprechende Berichte in den einschlägigen Zeitschriften geimpft, wissenschaftliche Studien gesponsert, usw. Und durch die Aromen und Geschmacksverstärker wird der Geschmackssinn so dressiert, dass naturbelassene Lebensmittel gar nicht mehr schmecken. Das fängt ja schon mit der Babykost an. Wobei das Gemüse, das in manchen Supermärkten tagelang vor sich hingammelt, auch wirklich nicht mehr schmeckt.
Dabei ist es gar nicht so aufwendig, selbst was zu kochen. Klar, zu Anfang ist alles rätselhaft und umständlich, aber wenn man etwas Übung hat, geht es ratzfatz. Man kann nur nicht spontan den Kühlschrank aufreißen und sagen, ja was ess ich denn jetzt, sondern es muss im Voraus geplant werden. Das passt aber wohl nicht mehr zum Zeitgeist von sofortiger Wunschbefriedigung.
Dass sozial schwache Kreise es schwerer mit gesunder Ernährung haben, ist aber leider Tatsache. Bei Hartz IV wird festgelegt, dass 131,10 Euro im Monat für Lebensmittel reichen müssen! In Großstädten wie München kann man sich ausmalen, wie lange das Geld reicht.


w, 1.63m groß, Kleidergröße 44
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Lieber fett und fit als schlank und krank....
Lebst du schon, oder wiegst du dich noch?


Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185302 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 12:33 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Aber 131 Euro in Fertigfraß zu investieren mitZigaretten, Alkohol, Chips Schoko und Co ist ja auch nicht sinnvoll. Es muss ja nicht Bio sein und gerade, auch wenn ich es ökologisch verwerflich finde, kostet Geflügel aus Massentierhaltung nix, Kartoffeln, Nudeln, Dosentomaten, Tiefkühlgemüse, Saisongemüse etc. sind eigentlich schon günstig und ich denke mit ner ordentlichen Planung reicht das Geld locker...wir brauchen auch nicht mehr Geld für die grundlegenden Nahrungsmittel, nur investieren wir dann noch Geld in speziellere Sachen und Biofleisch etc.




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Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185318 ist eine Antwort auf Beitrag #185302] Mi, 15 August 2007 12:56 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
crossman ist gerade offline  crossman
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Nanni82 schrieb am Mi, 15 August 2007 12:33

und ich denke mit ner ordentlichen Planung reicht das Geld locker...wir brauchen auch nicht mehr Geld für die grundlegenden Nahrungsmittel, nur investieren wir dann noch Geld in speziellere Sachen und Biofleisch etc.




Du schaffst mit ca. 130 Euro im Monat Dich zu ernähren, dann mach bitte für uns den Einkauf. Confused Ich war gestern erst wieder den Wocheneinkauf machen und bin ebend mal schlappe 70 Euro losgeworden. Da war noch nicht mal meine Stange Zigaretten drin und meine 3 Flaschen Jim Beam auch nicht Laughing . Ich weiß nicht ob die 130 Euro/Monat Hartz4 pro Person ist. Aber ich denke man muss schon jeden Cent umdrehen um Land zusehen.
Irgendwie lese ich in Deinen Bemerkungen über Hartz4 Empfänger, das Du alle über einen Kamm scherst. Ich arbeite in meiner Freizeit viel mit Kindern ausschließlich von Hartz4 Empfängern. Die können sich noch nicht einmal den Sportverein für Ihre Kinder leisten. Natürlich gibt es auch Fertignahrung, aber ich koche auch nicht jeden Tag frisch. Man muss nur schauen was man an Fertignahrung kauft und wie man diese aufwertet. Aber bei den Leuten habe ich noch keinen Plasmafernseher gesehen.

Ich bin jetzt über 40 und in einer Werbeagentur tätig. Wenn die Butze mal zumacht würde ich auch keinen Job mehr finden. Da kann es ganz schnell passieren das man auch in dieses Hartz4 Karussell gelangt.

Jetzt noch einmal zu Bio. Wir wohnen auf dem Lande und neben unserem Hof ist ein Biobauer. Ich will nur sagen ich kaufe in keinem Bioladen (ausser Rindfleisch) Rolling Eyes



Einen schönen Tag
wünscht Jörg
Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185322 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 13:05 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Nein, ich scher sie natürlich nicht über einen Kamm, aber mich nervt immer alles ausschließen zu müssen und betonen zu müssen, dass es natürlich auch Ausnahmen gibt. jemand aus meinem engen Freundeskreis bekommt auch Hartz4, hat ein Kind, alleinerziehend etc. Sie sagt selbst: man muss drauf achten, aber ihr geht es nicht schlecht.
Und sie wohnt in einer Gegend mit 25% Arbeitslosenquote (in ihrem Viertel wohl eher 50%) und wenn man da in den Supermarkt geht sieht man, was gekauft wird und wofür das wenige Geld ausgegeben wird...da kann ich das Gejammere nicht verstehen.

Ich verstehe es halt nur bei Leuten, die auch wirklich ihren Kindern/ihrer Familie etwas bieten wollen und es nicht können.




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[Aktualisiert am: Mi, 15 August 2007 13:08]

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Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185324 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 13:15 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:

Ich verstehe es halt nur bei Leuten, die auch wirklich ihren Kindern/ihrer Familie etwas bieten wollen und es nicht können.

Aber nicht können ist nicht nur eine Frage des Geldes. Wir hatten es schon mal in einem anderen Thread, aber immer mehr Menschen können nicht mehr kochen. Und grade diese Menschen haben auch nicht die Kompetenz es sich selbst beizubringen. Und leider schon garnicht Ihren Kindern.
Ich denke wenn man die Menschen fragt, wollen sie alle Ihren Kindern was bieten. Von aussen wirkt es natürlich so als ist ihnen ihr leben total egal, aber meiner Meinung ist eher ein Ausdruck von Resignation, als von bösem Willen.


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Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185327 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 13:23 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Also da ich ja leider betroffen bin, kann ich dazu vielleicht auch was sagen Wink

Ich gebe pro Wocheneinkauf rund 70€ aus für Getränke (nur Wasser und Kaffee) und Lebensmittel. Das ist für die Woche für Rene und mich und am Wochenende eben noch für meinen Sohn und 2 große Hunde. Ich kaufe bei Aldi und Kaufland (für die, die es nicht kennen - es ist vergleichbar mit Real und Famila). Es ist aber jedes Mal irgendwas dabei, was man nicht zwingend braucht, wie z.B. Kekse für Rene oder mal irgendwelche anderen Sachen.

Natürlich muss man mit Hartz IV rechnen und ob ich teures Rind- oder Lammfleisch kaufe überlege ich mir natürlich auch zig Mal (und entscheide mich meist dagegen Wink ). Dafür ist aber auch Geld da, um sonntags etwas mit meinem Sohn zu unternehmen. Sei es "billiges" schwimmen gehen oder "teurer" Wildparkbesuch.

Nun kann man sagen, Rene verdient ja auch, das ist schon richtig. Dafür zähle ich es als drei Personenhaushalt, wobei ich für Jamie nicht einen Cent bekomme. Sprich für ihn fällt das Hartz IV weg, was andere Kinder bekommen.

Ich finde es nicht gut, dass immer gleich gesagt wird, bei Hartz IV hat man es schwer, sich gesund zu ernähren und es bleibt kein Geld für frische Sachen. Das ist definitiv nicht so!


Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

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Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185333 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 13:48 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Danke Anna, ich denke so ist Hartz 4 auch gedacht: Man soll zurechtkommen, aber für Luxus muss man sparen (auch wenn ich es reichlich sch*** finde, dass DU für deinen Sohn keinen Cent siehst und deine Eltern ja auch nicht).

Abgesehn davon dass man mit Hartz 4 schon sparsam sein muss, finde ich es viel erschütternder, wenn Leute für das gleiche Geld oder minimal mehr eine 40h Arbeitswoche haben (davon kenn ich auch genügend...gerade im Pflegebereich).



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Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185395 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 16:25 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Dragonfly
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Zitat:

Nur bei den Ravoli z.B. wäre mir zu aufwändig die selbst zu machen.


Dabei schmecken die doch dann viel besser. Very Happy

Also, nach dem Herzinfarkt von meinem Mann sind wir leider auch in Hartz4 gerutscht und manchmal frag ich mich wirklich was die immer alle zu meckern haben, klar ist es sehr wenig Geld, und man muß ordentlich dafür kämpfen es überhaupt zu bekommen, aber mal ganz im Ernst, man kann davon leben. Gut wir können keine großen Sprünge machen, aber ich koche immer (naja, fast) immer frisch, es ist immer Obst, Gemüse und Joghurt im Haus - meine Kinder haben nie Hunger. Wenn ich sehe wie sie berichten das eine Armenküche(Hut ab vor solchen Initiativen) oder ähnliches manchmal der einzige Weg ist eine warme Mahlzeit zu bekommen (besonders für die Kinder) frage ich mich in welcher Welt wir leben, ich meine ich gebe für 5 - 6 Personen in der Woche 125€ aus, klar ist es megaknapp, aber es geht. Dafür rauchen wir seid Feb.2006 nicht mehr - trinken keinen oder selten Alkohol und leisten uns sonst auch meistens nichts, denn ich will das meine Kinder gut ernährt sind.
Ich hoffe das ging jetzt nicht am Thema vorbei. Very Happy


LG Andrea


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The next time you think you are perfect,
try walking on water!







Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185409 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 17:54 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Gast
Armenkuechen in Deutschland? Mann, hat sich die Welt veraendert seit ich da weg bin (seit den 80ern) Ich hab das mit Hartz IV etwas verfolgt uebers Internet (Tagesschau) und weiss auch von der hohen Arbeitslosenquote, vor allem in der frueheren DDR. Was so beunruhigend fuer mich ist, ist z.B. der Kommentar von "Crossmann" der ueber 40 ist und sollte er seine Stelle einmal verlieren wuerde er nichts mehr finden. Das muss einem doch zu denken geben, wie die ganze Einstellung zu aelteren oder branchenfremden Arbeitnehmern ist. Das ist ein ganzes Thema das nun ja nicht in diese Forum passt, aber es ist zu ueberlegen, was der Einzelne und der Staat daran daran machen muss. Hab da im Internet mal ein Interview mit einem Speditionskaufmann gesehn, ueber 50, hat sein Lebtag immer das gleiche gemacht und kriegt nun halt keine Arbeit mehr. Erstens nimmt ihn keine andere Branche, weil er das ja "nie gelernt" hat, zweitens haelt man ihn fuer zu alt (dabei hat er viel Erfahrung) drittens ist er auch der Einstellung dass er bloss Speditionsarbeit machen kann und will. Oft will man ja auch keinen Ortswechsel (Hallo! wenn die Dinge schlecht stehn, muss man das halt in Kauf nehmen) Jedenfalls hat mir das wieder mal klargemacht wie unflexible man in Deutschland ist. Ich meine DAS SYSTEM!
Sollte jemand dazu was sagen wollen, koennte Osso das vielleicht in einen neuen Tread tun. Ich weiss nicht wie man das macht.
Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185413 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 18:04 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Ich kann nur diesen Thread aufteilen, allerdings wüsste ich nicht wo ich splitten sollte ?
Aber du kannst sonst doch einen Neuen Thread zu dem Thema deiner Wahl eröffnen ?


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Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185414 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 18:12 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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@vashonisland

Du hast Recht...ich beobachte das auch häufig (Ich komme ursprünglich aus einer "armen" Gegend mit 25% Arbeitslosenquote) diese Unflexibilität. Die Leute wollen einfach nicht in Kauf nehmen in eine andere Stadt zu ziehen oder etwas neues anzufangen, gerade bei jungen Menschen sollte das doch einfach sein.
Es ist so deprimierend zu sehen, wie "meine" Stadt so verkommt, wo die jugendlichen den ganzen Tag irgendwo abhängen und saufen ohne Perspektive.

Alle meine Freunde sind nach der Schule von dort weg...komisch, hab ich nur Freunde die mutig sind, weg, teilweise weit weg gingen, mittlerweile Arbeit haben, ihre eigene Wohnung, neue Freunde, ein neues Leben, Familie?!



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Re: Wer denkt auch so? [Beitrag #185417 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 18:24 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Wir könnten doch einen Thread unter "Dies und Das" aufmachen und die letzten Beiträge (ab der Hartz IV-Geschichte) rein kopieren, damit man weiß, worum es geht. Ich finde das Thema nämlich auch interessant und es gibt bestimmt eine Menge zu sagen.

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185423 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 18:57 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Ich hoffe das ist jetzt sinnvoll aufgeteil. Ganz sauber ging es nicht weil sich die Beiträge manchmal auf verschiedene Themen bezogen.

Zitat:

Die Leute wollen einfach nicht in Kauf nehmen in eine andere Stadt zu ziehen oder etwas neues anzufangen, gerade bei jungen Menschen sollte das doch einfach sein.


Die Selbstbewusster sind und mehr können, oder sonstwie bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben,machen das ja auch zu einem Großen Teil.
Es bleiben das die mit wenig Chancen. Und anch ein paar Jahren ohne Arbeit entwickelt sich da auch schnell eine Eigendynamik. Oft ist dann auch Alkohol im Spiel. Solche Leute können oft garnicht mehr regelmäßig arbeiten. Insofern fand ich die Grundidee von den 1 Euro Jobs schon ganz ok. Aber wenn die kein Sprungbrett für richtige Jobs sind, dann bleibt es eine weitere frustrierende Erfahrung. Und das zerstört auf Dauer das Selbstbewusstsein.


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185433 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 19:27 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Pinguin98 ist gerade offline  Pinguin98
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Huhuus

Letzens war wieder so eine "Klischee-Hartz-4-Empfängerin" im Fernsehn: Extrem Übergewichtig, ungepflegt, Päckchen Kippen aufm Tisch, mit dem Statement, dass jetzt, wo die Preise für Milch und Brot so gestiegen wären, sie ihre Kinder nicht mehr gesind ernähren könne!! Shocked Wenn ich sowas sehe krieg ich die Krise.....Fertigpizza ist ja z.B. das beste Beispiel! Für eine Familie mit 4 Personen kann man ja 2 Blech Pizza selber machen, dafür braucht man eine Packung Mehl, passierte Tomaten, etwas Gemüse, vielleicht Kochschinken oder Salami, eine Packung Käse......man kann vielleicht sogar Restgemüse vom Vortag verwenden......da kommt man 100 pro billiger (und gesünder....) weg, als wenn man 4 Fertigpizzas kauft!!

Ich denke auch, dass es halt ein größerer logistischer Aufwand ist, alles sinnvoll zu planen....aber gehen sollte es doch allemal!!


Liebe Grüsse
Steffi
-----------------------------------
"There's always a seed before there's a rose. The more it will rain the more I will grow."(Roots before Branches by Room for Two)
Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185438 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 19:33 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Das Selbstbewusstsein ist in meinen Augen das schlimmste daran. Zu sagen "Ich bin arbeitslos" ist eine ganz andere (harmlosere) Sache als zu sagen "Ich bin Hartz IV Empfänger". Ich muss gestehen, dass ich mich dafür schäme und es mir jetzt echt gut tut, wieder regelmäßig morgens aus dem Haus zu gehen, eine Aufgabe zu haben und ich freue mich extremst auf die Weiterbildung im Oktober - auch im Hinblick aufs Selbstbewusstsein.

Und man traut sich dann auch selbst nicht mehr viel zu. Man weiß zwar, was man kann, aber man empfindet das mit der Zeit selbst irgendwo als belanglos, weil es sonst ja auch keiner zu schätzen weiß und dann zweifelt man an sich selbst.

Und die arbeitende Bevölkerung trägt ihren Teil dazu bei, dass das Selbstbewusstsein im Keller ist. Entweder wird man in die Klischee-Schublade "faul, dem Alkohol sehr zugeneigt, dreckig und ungepflegt" gesteckt, oder man wird bemitleidet von wegen "die armen Hartz IV Empfänger". Das ist einfach nur schrecklich.

Man sieht, das Selbstbewusstsein und das "Drumherum" ist viel ausschlaggebender als der finanzielle Aspekt


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185448 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 20:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:

ich freue mich extremst auf die Weiterbildung im Oktober - auch im Hinblick aufs Selbstbewusstsein.


Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wen man weiss das es weitergeht sieht die Welt gleich ganz anders aus.
Ich war nach meinem Zivildienst arbeitslos. Die ersten Wochen fand ich cool, das war wie Urlaub. Aber als ich dann nichts so schnell fand fühlt ich mich ziemlich verunsichert, speziell weil ich damit nicht gerechnet hatte. Nach einen halben Jahr Arbeitslosigkeit (was ja eigentlich ein lacher ist), hatte ich echte Zukunftsängste.
In dem MOment wo ich eine Weiterbildung hatte konnte das meine freie zeit wieder genießen.
An meine Weiterbildung hab ich dann gleich ein Studium angeschlossen und so hat sich dann alles auch positv gewendet. Aber ich bin mir bewusst, das das ein schmaler Grad war. Es hätte uach anders laufen können.


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185451 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 20:24 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Gast
Arbeitslos ist schlimm. War ich auch schon. Ist zwar schon lange her aber ich weiss dass mich das ganz lethargisch gemacht hat. Aber ich hab damals auch drauf gewartet (wie das so ueblich war und vielleicht noch ist) dass das Arbeitsamt mir was besorgt. Inzwischen war ich oft "ohne Arbeit", allerdings da ich verheiratet bin, nennt man das Hausfrau. Es gab Zeiten da musste ich arbeiten (weil mein Mann keine Arbeit hatte)und Zeiten da wollte ich arbeiten.
Ich glaube es liegt nicht nur an der Inflexibilitaet der Arbeitslosen nach was anderem zu schauen, genauso sind Arbeitgeber, die ja moeglichst keinen "anlernen" wollen der branchenfremd ist. sind ja wohl auch die Gesetze die dann vorschreiben was ein AG zu zahlen hat and abgaben und dann der Kuendigungsschutz. Da ueberlegt der sich dann schon, ob er jemanden einstellen will. Ich glaube da waere Flexibilitaet vom Gesetzesgeber aus angebracht.
Von dem 1 Eurojob hab ich mal eine kurze Reportage gesehen waehrend eines Urlaubs in Deutschland. Da hatten die einen Tisch in der Eingangshalle vom Arbeitsamt (oder da wo man Sozialgeld kriegt) aufgestellt mit Info. ich glaube es waren 27 Leute die reingekommen sind, aber bloss einer hat sich an dem Infotisch gemeldet. Dann kamen noch ein paar Beispiele von Leuten die diese Jobs gemacht haben, eine war in nem Tierpark oder Zoo beschaeftigt, und die sagten sie haetten dadurch wieder Selbsbewustsein und Hoffnung gefunden. Immerhin gibts ihnen was tun und einen Grund morgens aufzustehn. Nur ist mir nicht klar, ob diese 1 E jobs nur fuer gemeinnuetzige Arbeiten gelten. Denn fuer einen Privaten AG fuer 1E zu arbeiten --- nein Danke, das waere Wohlfahrt fuer die Kapitalisten.

Nun, ich bin ja kein Wirtschaftswissenschaftler, aber das ganze kommt ja vom Outsourcing. Und da greifen wir uns ja alle (manche mehr und manche weniger) and die Nase: Wer kauft denn keine billigen Importe???? Klamotten, Moebel, Elektonisches, Krimskam und sogar Nahrungsmittel aus China! Wer macht die Kohle? Importeure?
Man muesste eine Volksbewegung starten "Kauft nur 'Made in Germany'" (Und hier Made in USA)
Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185452 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 20:26 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Bei mir ging es ja über ein Jahr gar nicht weiter, obwohl ich mich wirklich bemüht und hinterher gelaufen bin. Und es ist wahnsinnig schwierig, sich immer wieder selbst zu motivieren, immer weiter die Hoffnung zu bewahren. Gerade weil man Zukunftsängste bekommt. Und ich glaube, dass viele die Hoffnung aufgeben. Entweder, weil es zu lange nicht weitergeht, oder aber weil sie über 40 sind und natürlich ganz genau um ihre geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt wissen.

Aber ich kann unsere Politik auch nicht verstehen. Da freuen sich grad alle über die "niedrige" Arbeitslosenquote, über den Aufschwung, und dann wird schon darüber gesprochen, die Arbeitsmarkt für die EU-Länder zu öffnen. Sowas begreife ich nicht. Wir haben immer noch zu viele Arbeitslose, als dass wir jetzt die billigen Ost-Arbeiter ins Land holen, die wieder die Arbeit wegnehmen.


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185455 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 21:03 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:

Wer kauft denn keine billigen Importe???? Klamotten, Moebel, Elektonisches, Krimskam und sogar Nahrungsmittel aus China! Wer macht die Kohle? Importeure?

Zum Beispiel Wink ich bin ja im China Import tätig. http://www.mw-import.de/
Ich will nicht meckern, aber die große Kohlen machen weder meine Produzenten noch ich. Richtig verdienen tun die großen Markenkonzerne. Die lassen in China für wenige cent produzieren und verkaufen dann hier für ein Schweinegeld.
Also müsste man dann eher Maken wie Adidas oder H&M meiden. Und mann müsste dann chinesische Orginalmarken kaufen, so das auch Geld in China bleibt. Nur dann können in China ordentliche Löhne bezahlt werden. Dann würde China auch selbst mehr importieren.
Man machst sich hier häufig falsche Vorstellungen von China, in weiten Teilen ist das ein Entwicklungsland. Und die Löhne ich China sind mittlerweile zu hoch, weil es ja nicht Vietnam etc... gibt Sad


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185456 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 21:06 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:

. Sowas begreife ich nicht. Wir haben immer noch zu viele Arbeitslose, als dass wir jetzt die billigen Ost-Arbeiter ins Land holen, die wieder die Arbeit wegnehmen.

Auch das ist nicht so einfach, oft können Unternehmen nicht expandieren, weil sie nicht genug Personal haben. Gerade an der Grenze haben sich einige Unternehmen deshalb in Polen und nicht in DE angesiedelt. Und so neidrig sind die Löhne teilweise in polen nicht mehr. Deutsche Bauern haben zunehmend Schwierigkeiten polnische Saisonkräfe zu bekommen.


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185460 ist eine Antwort auf Beitrag #185456] Mi, 15 August 2007 21:14 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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osso schrieb am Mi, 15 August 2007 21:06

[Auch das ist nicht so einfach, oft können Unternehmen nicht expandieren, weil sie nicht genug Personal haben.


Dann stellt sich mir die Frage, woran denn das liegt. Sind die Unternehmen zu anspruchsvoll? Oder haben die Arbeitslosen dann tatsächlich keine Lust?

Für ersteres gibt es eine Menge Beispiele. So haben z.B. Frauen in jüngeren Jahren das Problem, dass sie entweder ein Kind haben und deshalb nicht genommen werden, oder aber sie haben kein Kind, dann haben die Unternehmen Angst, sie könne sich ja ein Kind wünschen und bald schwanger werden.
Oder die Bewerber müssen noch jung sein, aber gleichzeitig eine Menge Beruferfahrung haben.
Und so weiter, und so fort.

Für zweiteres gibt es sicherlich auch einige Beispiel. Für die Ernte sind deutsche Arbeitslose sich zu fein. Klar müssen die Bauern dann auf ausländische Arbeitskräfte zurückgreifen. Oder die Löhne sind so gering, dass sich die Leute überlegen, für so wenig Geld wirklich arbeiten zu gehen.




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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185462 ist eine Antwort auf Beitrag #185452] Mi, 15 August 2007 21:21 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Rumkügelchen ist gerade offline  Rumkügelchen
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ich bin über 40 soviel zu Thema................

Was mich an der ganzen H4 -Geschichte in den Medien halt immer wieder nervt ist,das man wieder und wieder die gleichen Leute sieht,die ihr Geld (sprich meine Steuern......ich hoffe es fühlt sich hier keiner angesprochen)für Kippen,Alk,moderne Handys,und andern Kram ausgeben ,den selbst ich mir nicht leiste,die es nicht mal schaffen,in den Supermarkt Žne Tüte mitzunehmen und dort dann noch die Plastiktüten dazu kaufen............
Meine beste Freundin ist seit Jahren a-los(alleinerziehnd,kleines Kind)und von Anfangan H4 Empfängerin......Sie muß sparen ,aber sie hat sich noch nie beklagt..........letztes Jahr hat sieŽnen 1€ Job gemacht für 9 Monate,und hat jetzt gehts sie seit Anfang des Jahres ehrenamtlich in einen kirchlichen Kindergarten arbeiten........
immer mit dem Hintergedanken..........vielleicht klapptŽs mit Žner Stelle.............
Felix würde gern in den Fußballverein,das ist nicht drin,einfach zu teuer,jetzt kriegt er von mir den Jahresbeitrag dafür zum Geburtstag.
Ich finde es halt total unfähr ,das solche Leute wie sie,die wirklich sparsam mit ihrem Geld umgehen,dann immer bestraft werden.............

und andere das wenige total verprassen.
Nebenbei..........ich habe ein Uralt Nokia-Kartenhandy............


1.1.2007: 82,4
1.1.2008: 79,9 Abnahme: 2,5 kg
1.1.2009: 79,0 Abnahme: 0,9 kg
1.1.2010: 83,0 Zunahme: 4,0 kg
1.1.2011: 86,5 Zunahme: 3,5 kg
Gewicht/BMI/Taille/Hüfte/OS
03.01.07:82,4/38,1/94/114/67
04.01.08:79,9/36,5/90/110/67
03.01.09:79,0/38,9/90/110/67
02.01.10:83!!!!!!! 92/111/67
01.01.11:86,5


http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/pic/weight_loss/8674/.png

http://www.earnstar.de/?ref=348985
http://www.questler.de/?rid=160142
Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185467 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 21:27 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:

Dann stellt sich mir die Frage, woran denn das liegt. Sind die Unternehmen zu anspruchsvoll?

Es werden halt bestimmt Qualifikationen gebraucht. Und diese Leute gibt es in DE nicht. Z.b. studieren in DE im Vergleicht zu europäischen Ausland sehr wenige. Ing's sind teilweise Mangelware.
Die Unternehmen besetzen teilweise die Stellen nicht, oder sieden sich gar nicht erst in Deutschland an. Damit gehen natürlich auch weniger qualifizierte Arbeitsplätze verloren.

Zitat:


Oder haben die Arbeitslosen dann tatsächlich keine Lust?

Natürlich habe die Lust. Aber deshalb können sie trotzdem nicht die Anforderungen der Unternehmen erfüllen.

Zitat:

Oder die Löhne sind so gering, dass sich die Leute überlegen, für so wenig Geld wirklich arbeiten zu gehen.


Klar lohnt sich das nicht. Wenn die Löhne steigen werden die Produkte zwangsläufig teurer. Und zumindest deutsche Produkte werden dann weniger konsumiert. Wenn der deutsche Spargel z.b. 15 Euro kostet wird vermutlich nur noch ein Bruchteil verkauft. Dann wird entweder mehr griechischer Spargel gegessen oder insgesamt weniger. Im Moment profitiert die deutsche Mittelschicht am meisten von den Hungerlöhnen, weil sie Luxusprodukte sehr billig bekommt.


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185509 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 23:16 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Nun, wir sind ja alle tief drin in der internationalen Gueteraustauscherei. Fuer die einen wird es besser (Indien, China) und fuer den Rest.... Vielleicht gleicht es sich eines Tages mal aus. Aber inzwischen wachsen auch die Energieansprueche dieser Laender! Darin seh ich ein kommendes Problem. Natuerlich koennen durch die billigeren Importpreise mehr Leute Luxusgueter kaufen. Aber ist das denn so wichtig? Wiederum treibt dieses die Wirtschaft. Also die Amerikaner sind ja eine Wegwerfgesellschaft von Urzeiten, aber ich glaube der Wahsinnskonsum hat jetzt ueberall zugegriffen. Vor allem, wenn nichts mehr repariert werden kann und das naechste schoene Model schon auf dem Markt ist.
Man denke an die Industrialisierung (Anfangs des 19. Jahrhunderts?) Das hat auch das ganze herkoemmliche Bild geaendert. Befinden wir uns in einer aehnlichen Situation?

Uebrigens, Osso, da Du im Importhandel bist. Kam was im Fernsehn (manchmal weiss ich nicht ob das hier war oder in der Tageschau) da gings um einen deutschen Hersteller von kleinen elektrischen(?) Qualitaetsteilen (So genau weiss ich das nicht mehr was fuer welche) Die waren immer sehr gefragt und geschaetzt. Ploetzlich kamen Beschwerden von den Kunden, die Dinger sind schnell kaputt gegangen. Der Deutsche hat sich den Kopf gekratzt und alles ueberpruefen lassen. Endlich sind sie draufgekommen, dass das gar nicht seine Teile waren, sondern Faelschungen aus China mit seinem Namen drauf. Konnte niemand den Unterschied sehn, nur warn sie halt mies. Daruaf hat er sich selbst nach CHina begeben um der Sache ein Ende zu machen. Weiss nicht mehr so genau wie's ausging, ob er Erfog damit hatte oder ob er sein eigenes Produkt aendern musste.

Hier haben wir ja einen ChinaImport Skandal nach dem andern, der letzte ist bleihaltiges Spielzeug. Mattel hat vorein paar Tagen Millionen von Spielsachen zurueckgerufen. Und vor ein paar Wochen war schon mal was mit bleihaltiger Farbe in Spielzeug. Ein chinesicher Hersteller hat darueber Selbstmord begangen (SM - was in deren Regime evtl. fraglich ist)

Ich sehe die schon die Vorzuege von billigen Waren, aber wenn die Loehne bei uns dann auch fallen ( siehe WalMart - billig einkaufen, schlechte Arbeitsbedingungen und wenig Lohn) dann kann man sich deshalb auch nicht mehr leisten. Die Mittelklasse, die allerdings am schrumpfen ist, profitiert schon. Und es finden sich ganz neue Sparten die unwahrscheinlich Kohle machen. (Beispiel: hier wo ich wohne hat neulich einer seine Web.com mit Rezepten(austausch) an das "Food Network" fuer 7 oder 8 Millionen verkauft. Da wunderts mich nicht, wenn sich kein normaler Buerger mehr Hauseigentum leisten kann und wir hier eine Enklave fuer Reiche werden.

Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185512 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Mi, 15 August 2007 23:50 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:

Fuer die einen wird es besser (Indien, China)

Das ist noch die Frage. China zahlt einen sehr hohen Preis für sein Wachstum. Und zwar in ökologischer und sozialer Hinsicht.

Zitat:

Aber inzwischen wachsen auch die Energieansprueche dieser Laender! Darin seh ich ein kommendes Problem.

Ja ! Aber soll jeder Amerikaner und jeder Europäer ein Auto fahren dürfen und die Inder und Chinesen nicht ? Hat nicht jeder Mensch das gleiche Recht auf Wohlstand. Egal wo er geboren ist ?
Wir "Westler" haben nicht das exklusive recht die Weltenergievoräte zu verballern.

Zitat:


Uebrigens, Osso, da Du im Importhandel bist. Kam was im Fernsehn (manchmal weiss ich nicht ob das hier war oder in der Tageschau) da gings um einen deutschen Hersteller von kleinen elektrischen(?) Qualitaetsteilen (So genau weiss ich das nicht mehr was fuer welche) Die waren immer sehr gefragt und geschaetzt.


Den Fall kenne ich grade nicht, aber es gibt hunderte ähnliche Fälle. Das Problem ist das CHina nicht über eine industrielle Basis verfügt die nur annährend mit dem Westen vergleichbar ist. Die Folge ist das es in China kaum eine eigene Produktentwicklung gibt und deshalb das Geld auch woanders verdient wird. Viele Chinesische Hersteller versuchen deshalb mit Fälschungen schnelles Geld zu machen.
Wir als ganz kleines Unternehmen arbeiten übrigens auch mit kleinen chinesischen Unternehmen, zum teil aus der Provinz, zusammen. Wir versuchen vor allem die Qualität zu steigern. Das ist gar nicht so einfach, weil die Kenntnisse oft nicht vorhanden sind. Die müssen erst noch entwickelt werden.


Zitat:


Ein chinesicher Hersteller hat darueber Selbstmord begangen (SM - was in deren Regime evtl. fraglich ist)

Das kann schon stimmen, für den Hersteller ist so ein Fall der Ruin.


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185516 ist eine Antwort auf Beitrag #185512] Do, 16 August 2007 06:58 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Das mit dem "Zitat" geht nicht so richtig. Mach ich wahrscheinlich was falsch. Ich nehm mal "Copy und Paste"

Osso Schrieb:
Ja ! Aber soll jeder Amerikaner und jeder Europäer ein Auto fahren dürfen und die Inder und Chinesen nicht?

Natuerlich hast Du da recht, aber es sind ja nicht nur die kommenden Autos sondern auch der Energiebedarf fuer Produktion usw.
Die Europaer sind ja schon viel weiter in der Verringerung der Abgase als die Amis (da wollen wir schon mal gar nicht drueber diskutieren) aber da nehm ich doch an, dass China erst mal so ein Aufholvermoegen mit der Wirtschaft hat, dass der Umweltschutz nicht im Vordergrund steht.
Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185562 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Do, 16 August 2007 10:17 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:

dass China erst mal so ein Aufholvermoegen mit der Wirtschaft hat, dass der Umweltschutz nicht im Vordergrund steht.

Umso mehr als es in China auch um die soziale Frage geht, auch in China sind Millionen Menschen arbeitslos. Ein Sozialsystem gibt es nicht. In kommunistischer Zeit haben die Firmen das abgefedert. Jetzt können die das nicht mehr. In der sozialen Frage liegt enormer Sprengstoff der das Land zerreißen kann.
Das hat leigt wiederum auch daran das China sein Produkte zu billig verkauft, bzw verkaufen muss.
Und das hat hier die Konsquenz das die Allgemeinheit extrem billige Konsumgüter bekommt, aber auch das der Druck auf die Löhne von unqualifizierten Arbeitnehmern enorm zugenommen hat.
im Hinblick auf China muss man aber auch die Relationen sehen. Das kleine Deutschland exportiert mehr Waren (wertmäßig) als das Große China.


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185725 ist eine Antwort auf Beitrag #185562] Fr, 17 August 2007 01:10 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Hab neulich die Zahlen gelesen was USA, Deutschland und China produzieren. Hab sie leider nicht im Kopf. So viel Information und so ein kleines Hirn.....Aber China steht nicht weit nach und ueberholt bald.
Nun wir sind ja weit von Ernaehrung abekommen. Der ganze China-Talk erinnert mich mal wieder gut chinesisch essen zu gehn!

Um auf's Thema zurueckzukommen, wie ernaehren sich Minderbemittelte. Es liegt auch oft nicht nur am Geld, sondern am Know-How. In einer Frauengruppe zu der ich gehoere sagte eine Dame, die voluntiert bei der Foodbank (wenn Du weisst was das ist), dass die Leute die zum abholen kommen, nichts mit nem Sack Bohnen oder ner Tuete Mehl anfangen koennen. Sie kriegt einen leeren Blick: was soll ich denn damit? Stattdessen sind Feriggerichte und abgepacktes gefragt. KEINER KANN KOCHEN! Wir hatten uns dann ueberlegt, ob wir nicht mal Kochkurse anbieten sollten. Hat sich aber noch nichts getan. Eine andere Bekannte die auch fuer eine Foodbank voluntiert, sagte es sei schon eine Hilfe wenn wir Rohzutaten (wie gemischte Bohnen mit Gewuerzen mit Anleitung abpacken wuerden)
Speziell jetzt dann im Herbst wird wieder viel haltbares Essen gesammelt um die Foodbanks fuer die Feiertage aufzustocken. Was da halt immer zusammenkommt, sind Dosengerichte, Nudeln usw.

Sag bloss nicht, das man das in Deutschland auch schon braucht, Foodbanks meine ich.
Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185729 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 07:02 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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klar, hier gibt es die Tafel und viele andere Organisationen die Lebensmittel verteilen, Organisationen die Mittagstisch anbieten und und und - und viele Leute kämen ohne diese Unterstützung nicht zu regelmäßigen Mahlzeiten, oder zu genug Essen/Nahrungsmitteln um satt zu werden

http://www.diaetticker.de/T_dc03f631edd494c4c1b7bdd4d8d96361.png

Grösse: 168 cm
Start 14.06.2007 109 KG
1. Ziel U100 - erreicht am 01.09.2007 99 KG
2. Ziel U 95 - erreicht am 30.09.2007 94 KG
3. Ziel U 90 - erreicht am 28.10.2007 89,5 KG
4. Ziel U 85 - erreicht am 06.12.2007 84,9 KG
01.01.2008 83 KG - 2007 - 26 Kilo abgenommen
5. Ziel U 80 - erreicht am 16.01.2008 79,9 KG
6. Ziel U 75 - erreicht am 22.02.2008
7. Ziel U 70 - erreicht am 19.04.2008 69,5 KG
8. Ziel 65 - erreicht am 30.05.2008
aktueller Stand am 08.06.2008 - 63 Kilo
insgesamt 46 Kilo abgenommen
14.06.2010 - ultimatives Ziel erreicht, Gewicht in den vergangenen 2 Jahren auf 63 Kilo gehalten

aktuelle Fotos könnt Ihr Euch anschauen unter - Fotoalben - 3-2-1 nicht mehr Meins
Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185796 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 09:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Ausserdem ist es bei in wie US das immer weniger Menschen kochen können oder es nicht wollen weil die Eltern z.b. alkoholkrank sind. Es gibt z.b. das Phänomen das hier Kinder zuhause nicht richtig ernährt werden, das Zuhause nicht mehr gekocht werden. Die krigen zum Teil einfach nur ein bischen Geld mit zur Schule. In einigen ärmeren Stadtteilen bieten Schulen deshalb wieder mittags warmes Essen an. Allerdings ist die auch von privaten Initiativen abhängig.
PS: hab mal kurz gegooglet:
http://www.schaunichtweg.de/aktuell/060912_chips_statt_mitta gessen/index.htm

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4115562 _REF1_NAV_BAB,00.html


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[Aktualisiert am: Fr, 17 August 2007 10:49]

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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185808 ist eine Antwort auf Beitrag #185729] Fr, 17 August 2007 10:57 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Löwenzahn schrieb am Fr, 17 August 2007 07:02

klar, hier gibt es die Tafel und viele andere Organisationen die Lebensmittel verteilen, Organisationen die Mittagstisch anbieten und und und - und viele Leute kämen ohne diese Unterstützung nicht zu regelmäßigen Mahlzeiten, oder zu genug Essen/Nahrungsmitteln um satt zu werden


Das ist etwas, was ich nicht nachvollziehen kann. Bei Obdachlosen ja, keine Frage. Aber nicht bei Hartz IV Empfängern. Da schüttel ich in den Reportagen auch immer wieder den Kopf drüber. Denn Hartz IV reicht definitiv, um sich ausreichend Lebensmittel zu kaufen. Klar, man muss dann woanders (beim Luxus) etwas kürzer treten. Aber verhungern muss auch ohne Armenküche oder Mittagstafeln in Deutschland keiner!


Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185811 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 11:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:

Aber verhungern muss auch ohne Armenküche oder Mittagstafeln in Deutschland keiner!

Wenn man seine leben im Griff hat und das auch organisieren kann. Armut hat eben nicht nur eine finanzielle Dimension, sondern hab auch was mit der fehlenden sozialen Kompetenz zu tun.


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185815 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 11:06 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Dragonfly
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Zitat:

Klar, man muss dann woanders (beim Luxus) etwas kürzer treten. Aber verhungern muss auch ohne Armenküche oder Mittagstafeln in Deutschland keiner!


Genau so sehe ich das auch. Ich spare auch an allen Ecken und Enden, aber hungerleiden müssen meine Kinder bestimmt nicht.
Klar muß man sein Leben im Griff haben, und es gibt immer bestimmte Situationen wo man leicht aus der Bahn geworfen werden kann, aber immer nur die schlechten Beispiele aufzuzeigen finde ich falsch.


LG Andrea


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185816 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 11:08 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Klar, das ist richtig. Es stecken oft auch Krankheiten dahinter wie z.B. Alkoholismus, wo das Geld allein deswegen nicht für Nahrungsmittel reicht. Aber es gibt viele Menschen, die sich wirklich hinstellen (gesund und munter sind!) und sagen, von Hartz IV kann man nicht mal satt werden. Und das stimmt einfach nicht. Selbst wenn man hoch verschuldet ist und haufenweise Raten von Hartz IV bezahlen müsste, gibt es Mittel und Wege, diese Schulden/Raten zu minimieren oder ganz auszusetzen. Nur die Leute haben alle nen PC mit allem Schnickschnack, sie haben nen fetten Flat-Fernseher usw. Klar, man muss Prioritäten setzen Wink. Aber dann zu behaupten, Hartz IV reicht nicht zum satt werden ist Ironie.

Ich bin absolut gegen Hartz IV. Das nur mal so am Rande. Aber das schlimmste ist, was die Leute (speziell die negativ Beispiel) draus machen und schon ist ein Klischee da, wo du automatisch mit reinfällst, obwohl du komplett anders bist. Und das regt mich auf Rolling Eyes


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185818 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 11:17 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Das Schlimme ist ja, dass die soziale Absicherung (jetzt Hartz 4) für Leute gedacht war/ist, die wirklich (zeitweise) Hilfe brauchen, also ein Auffangbecken. Aber viel zu viele Menschen lassen sich einfach vom Staat aushalten, tun alles dafür um,um Gottes willen, auch nicht mal den kleinen Finger krumm machen zu müssen, aber man will ja trotzdem allen Schnickschnack haben...wie die ganzen Unterhaltungsmedien (Pc, Playstation, Plasma-Fernseher, Handy etc.).
Gäbe es nicht so viele "faule Säcke" wäre entweder mehr Geld für die Leute drin, die die Hilfe wirklich brauchen oder für Weiterbildungs- und Förderungsprogramme, Kurse, Zuschüsse für den Familienausflug etc.
Dann würde es auch nicht das Bild des faulen Hartz 4 Empfängers geben, was es jetzt halt gibt.



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Start: ca 78.5kg bei 168cm Juni Juni 2011
1.Ziel: U75kg, erreicht am 24.07.2011
2.Ziel: 70.5kg, erreicht am
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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185819 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 11:17 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Dragonfly
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Zitat:

Ich bin absolut gegen Hartz IV. Das nur mal so am Rande. Aber das schlimmste ist, was die Leute (speziell die negativ Beispiel) draus machen und schon ist ein Klischee da, wo du automatisch mit reinfällst, obwohl du komplett anders bist. Und das regt mich auf


Dem schließe ich mich 100% an.


Wenn ich mal bedenke wie asozial ich bin......laut meinen lieben Mitmenschen, erst war ich nur asozial weil ich 5 Kinder hatte (wohlgemerkt hab ich da nix vom Staat bekommen) und jetzt erst......*wwäääähhhh* 5 Kinder und Hartz IV - das finden sie das allerletzte.
Aber keiner weiß warum das so ist.
So leicht wird man abgestempelt.
Meine Kinder begehen keine Überfälle oder sind schon verurteilt worden. Einer hat eine abgeschlossene Ausbildung die Andere macht sie grade, aber das alles zählt nicht. Deren Kinder lungern rum sind zum größten Teil vorbestraft und ohne Ausbildung, aber wir sind asozial........*ups* Ich glaube ich schweife vom Thema ab. Aber so leicht wird hier ein verzerrtes Bild dargestellt. Twisted Evil


LG Andrea


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185820 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 11:25 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Es lag mir völlig fern dieses Klischee bedienen zu wollen. Mir ist völlig klar das man mit Hartz IV leben kann. Ich hab selbst schon mit weniger gelebt (allerdings hatte ich mir das damals selbst so ausgesucht) und hab mich auch jeden Tag satt essen können.


Trotzdem ist es Fakt das viele Kinder hungrig zu Schule kommen weil ihre Eltern das ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen. Und solche Leute sind eben auch nicht in der Lage über Ihre Kreditraten zu verhandeln, sondern die drücken sich vor Ihren Problemen, bzw wissen auch garnicht wie sie sowas anfangen sollten. Und natürlich setzen sie auch falsche Prioritäten.

Nun könnte man sagen das ist deren Probem, die sollen sich halt mehr anstrengen (was im Übrigen nicht meine Position ist), aber dann bleibt immer noch das Problem mit den Kindern.
Die wachsen dann eben in Armut auf. Und was nocht viele schlimmer ist, sie lernen auch nichts, bzw die falschen Sachen von ihren Eltern. Die Chance das die Armut sozial vererbt wird ist so extrem hoch.

Ich sage aber nicht das Hartz IV automatisch sozialer Abstieg bedeutet, aber es setzt schon eine persönliche Leistung voraus das mit den knappen Mitteln zu managen. Mit einem höheren Einkommen ist das naturgemäß viel einfacher.



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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185822 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 11:29 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Da stimme ich dir vollkommen zu, Osso. Und gerade bei den Kindern zieht das ja viel weitreichendere Konsequenzen mit sich. Wobei ich aber denke, dieses Problem findest du in allen sozialen Schichten. Es gibt z.B. gerade bei den reichen Leuten oftmals Kinder, die sozial vernachlässigt werden von den Eltern. Die von klein an auf Erfolg und Disziplin geprägt werden, die keine schlechte Zensur mit nach Hause bringen dürfen oder sowas. Nur diese Familien stehen nicht so in der Öffentlichkeit und man bekommt kaum mit, was da hinter den Kulissen so stattfindet.

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185823 ist eine Antwort auf Beitrag #185270] Fr, 17 August 2007 11:31 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Dragonfly
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Zitat:

Trotzdem ist es Fakt das viele Kinder hungrig zu Schule kommen weil ihre Eltern das ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen.


Dann ist es aber mMn falsch, zu sagen man kann von H IV nicht leben, natürlich ist es schön einfach so, aber es ist in 1. Linie mal falsch. Dann sollte es da einen größeren Ansatz - Hilfe zur Selbsthilfe - geben.
Und es ist wirklich so, sobald du H IV bekommst wirst du abgestempelt, insbesondere von solch geistigen Tieffliegern, die sich dadurch gerne in eine bessere Position bringen wollen.


LG Andrea


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Re: Hartz IV Armut in Deutschland und Ernährung [Beitrag #185828 ist eine Antwort auf Beitrag #185462] Fr, 17 August 2007 11:38 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Rumkügelchen ist gerade offline  Rumkügelchen
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ich hol nur mal fix meinen Beitrag dazu wieder ein Stk nach unten............
Rumkügelchen schrieb am Mi, 15 August 2007 21:21

ich bin über 40 soviel zu Thema................

Was mich an der ganzen H4 -Geschichte in den Medien halt immer wieder nervt ist,das man wieder und wieder die gleichen Leute sieht,die ihr Geld (sprich meine Steuern......ich hoffe es fühlt sich hier keiner angesprochen)für Kippen,Alk,moderne Handys,und andern Kram ausgeben ,den selbst ich mir nicht leiste,die es nicht mal schaffen,in den Supermarkt Žne Tüte mitzunehmen und dort dann noch die Plastiktüten dazu kaufen............
Meine beste Freundin ist seit Jahren a-los(alleinerziehnd,kleines Kind)und von Anfangan H4 Empfängerin......Sie muß sparen ,aber sie hat sich noch nie beklagt..........letztes Jahr hat sieŽnen 1€ Job gemacht für 9 Monate,und hat jetzt gehts sie seit Anfang des Jahres ehrenamtlich in einen kirchlichen Kindergarten arbeiten........
immer mit dem Hintergedanken..........vielleicht klapptŽs mit Žner Stelle.............
Felix würde gern in den Fußballverein,das ist nicht drin,einfach zu teuer,jetzt kriegt er von mir den Jahresbeitrag dafür zum Geburtstag.
Ich finde es halt total unfähr ,das solche Leute wie sie,die wirklich sparsam mit ihrem Geld umgehen,dann immer bestraft werden.............

und andere das wenige total verprassen.
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1.1.2007: 82,4
1.1.2008: 79,9 Abnahme: 2,5 kg
1.1.2009: 79,0 Abnahme: 0,9 kg
1.1.2010: 83,0 Zunahme: 4,0 kg
1.1.2011: 86,5 Zunahme: 3,5 kg
Gewicht/BMI/Taille/Hüfte/OS
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04.01.08:79,9/36,5/90/110/67
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