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"Fettarmes Essen macht fett" [Beitrag #233417] |
Fr, 25 Januar 2008 13:56 |
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Libelle
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Ein Artikel aus der Frankfurter Rundschau, 25.01.08
Ernährung
Fettarmes Essen macht fett
VON KARL-HEINZ KARISCH
Dick
+ Dick (dpa)
"Wie macht Ihr Amerikaner es nur, immer so schlank zu sein", fragt die pummelige Engländerin Pamela Piggott (Juliet Mills) ihren Filmpartner, gespielt von Jack Lemmon, in der Billy-Wilder-Komödie "Avanti, Avanti!"
Es wird heute viele überraschen, aber 1972, als der Film herauskam, galt das mit dem Schlanksein der US-Amerikaner noch. Doch seitdem ist nichts mehr, wie es war. Denn Ende der 70er Jahre gaben US-Mediziner die neue Parole aus, mehr Kohlehydrate wie Brot und dafür möglichst fettarm zu essen. Und seitdem werden nicht nur US-Amerikaner immer fetter und fetter. Denn auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und andere schlossen sich den offenbar verhängnisvollen Empfehlungen an.
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Einen massiven Angriff auf die angeblich gesunde fettarme Ernährung haben jetzt der Epidemiologe Paul Marantz und Kollegen vom Albert Einstein College of Medicine in New York gestartet (American Journal of Preventive Medicine). Sie forderten das US-Gesundheitsministerium auf, seine Ernährungsempfehlungen einzustellen, weil sie mehr schadeten als nutzten. "Diese Empfehlungen haben sich negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung ausgewirkt, vor allem auf die bereits epidemische Fettleibigkeit", warnt Professor Marantz.
Die von ihm jetzt vorgelegten Daten zeigen einen Zusammenhang zwischen fettarmer Ernährung und zunehmender Fettleibigkeit. Die falschen Diät-Empfehlungen führten natürlich nicht zwangsläufig zur Erkrankung, erläutert der Mediziner, aber die Daten legten den Schluss nahe, dass es eine realistische Wahrscheinlichkeit dafür gebe.
Dass eine fettarme Ernährung gesund sein könnte, wird seit Jahren von immer mehr Experten bezweifelt. Positive Gegenbeispiele sind die so genannte Mittelmeerdiät - sie enthält bis zu 60 Prozent Fett - oder auch die Essgewohnheiten der schlanken Franzosen, die durchaus fett speisen, aber deshalb auch kleinere Portionen zu sich nehmen.
Die Empfehlung darf also ruhig lauten, wieder mehr selbst zu kochen und zu essen, was einem schmeckt. Wenn man es nicht schon verlernt hat nach all den Light-Produkten und Ernährungstipps.
Die Auswirkungen der US-Empfehlungen
In den USA hatte das Komitee, das die Empfehlungen für das US-Gesundheitsministerium ausarbeitet, seine rigorosen Empfehlungen bereits im Jahr 2000 abgeschwächt. Der Schwerpunkt auf der Wenig-Fett-Empfehlung habe die Verbraucher offenbar dazu verführt, anzunehmen, eine fettarme Ernährung sei generell gesund. "Dieser Glaube hat zu einem übermäßigen Verzehr von Kohlehydraten (Mehlprodukte, Kartoffeln, Zucker) mit den negativen Folgen für das Körpergewicht geführt", räumte das Komitee ein.
Wenn demnächst neue Empfehlungen herausgegeben werden, müssten sie höchsten wissenschaftlichen Standards genügen, fordert Marantz. "Als Mediziner muss es unsere erste Pflicht sein, den Menschen nicht zu schaden", sagt er. "Wir erwarten das von Pharmafirmen, bevor sie Medikamente auf den Markt bringen." Das aber werde in den bisherigen Empfehlungen zur Ernährung nicht eingehalten, sie beruhten weniger auf wissenschaftlichen Erkenntnissen als auf Vermutungen.
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Re: "Fettarmes Essen macht fett" [Beitrag #233440 ist eine Antwort auf Beitrag #233425] |
Fr, 25 Januar 2008 15:11 |
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Bergfex
Beiträge: 5303 Registriert: Juni 2007 Ort: Wien
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Senior Member |
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60% Fett bei der Mittelmeer-Diät?? Also ich weiß nicht, ich bin oft auf Kreta, und zwar außerhalb der Touristenmeilen, und so fettig essen die Leute dort nun wirklich nicht! (Konnte trotz üppigem Wein-Konsum in Kreta immer mein Gewicht halten)
Die Krux an solchen Großstudien ist immer, dass dermaßen verallgemeinert wird.
Wüsste gern, ob in der Studie der allgemeine Burger-Boom berücksichtigt wurde, die (besonders in den USA) explosiv anwachsende Zahl an Fretignahrung, abstrusesten Frühstückszerealien usw.
Aber die Light- und fettarm-Produkte sind doch erst entwickelt worden, weil die Menschen durch Fastfood zugenommen haben und abspecken wollten. Wenn sie mit dem, was die Industrie liefert, dann ständig zwischen extremen fettarmen Diäten und Zeiten mit extremen Ernährungsfehlern hin und her pendeln, kann man daraus kaum den Schluss folgern, dass fettarme Produkte fett machen.
Höchststand 2001: 97 kg
Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg
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Re: "Fettarmes Essen macht fett" [Beitrag #233568 ist eine Antwort auf Beitrag #233417] |
Sa, 26 Januar 2008 00:26 |
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Light und fettarm sind oft durch wertlose KH aufgemoebelt damit sie auch nach was schmecken. Die alte Erhaehrungspyramide machte ausserdem keinen Unterschied zwischen Schlabberbrot und VK und empfahl viel zu viel davon.
Aber Fast Food gab es schon lange, nur nicht in den grossen Portionen. Die kamen als der High Fructose Cornsyrup und die Hydrogenatet Oils billig auf den Markt kamen. Ja ich erinnere mich noch daran, dass die Amis immer die Deutschen als dick bezeichnet hatten...Bierbauch und die vielen Knoedel!
Aber es stimmt dass ab den 70ger jahren sie immer dicker wurden...der Zuckerverbrauch pro Ami-Nase steht glaub ich bei 67 kg im Jahr (incl Babies und Alte) Das Suesse ueberdeckt den fehlenden Geschmack.
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