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Lizenz zum Essen [Beitrag #257895] Sa, 26 April 2008 11:30 Zum nächsten Beitrag gehen
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allo zusammen,

lese gerade aufgrund der unten verlinkten Rezension ein geniales Buch, das meinen eigenen derzeitigen Gedanken sehr entgegen kommt und mir aus dem Herzen spricht. Es geht unter anderem um den "Gesunde-Ernährung-Krampf" und um Sinn, Zweck und Erfolgsaussicht des Einzelnen beim Abnehmen. Es werden sehr interessante wissenschaftliche Studien zitiert, die gegen landläufige Ansichten über Energieverwertung und Co. sprechen. Sehr zu empfehlen, auch die Rezension dazu in der FR.

Gruß, Libelle


http://www.fr-online.de/in_und_ausland/magazin/?em_cnt=13226 12&sid=a8e7777b15b7145f9312dc670665efe6

Und hier nochmal der reine Text, falls der Link irgendwann nicht mehr geht:

Seit ein paar Jahren berichten Ärzte von einem Phänomen, einer Ess-Störung, die zunächst seltsam klingt: Die Betroffenen leiden darunter, sich nur noch bewusst ernähren zu können. Sie kriegen Panikanfälle, wenn sie Bratwurst oder Pommes Frites auch nur riechen, auf ihre Teller kommen ausschließlich Obst, Gemüse, Tofu, Dinkel-Bratlinge. Nahrungsmittel wie Weißmehl, Zucker oder Hackfleisch haben sie völlig aus ihrer Küche verbannt.

Diese Menschen vereinsamen, weil sie niemanden um sich herum ertragen können, der nicht ihre Ideologie teilt. Sie beschäftigen sich tagelang mit Diätplänen, Nahrungstabellen, neuen Erkenntnissen der Forschung, sie blicken voller Hass auf dicke Menschen, die sich offensichtlich ihren Gelüsten hingeben und sich nicht unter Kontrolle haben. Nach der Magersucht (Anorexia nervosa), der Bulimie (Bulimia nervosa) nun also die Orthorexia nervosa, die Krankheit der Vom-Essen-Besessenen. Sie wurde erstmals 1997 von dem amerikanischen Arzt Steve Bratman diagnostiziert, nachdem der sich jahrelang selbst krankhaft kasteit hatte und sich schließlich sogar weigerte, Gemüse zu essen, wenn es nicht höchstens 15 Minuten vor dem Verzehr geerntet worden war.

Für diese Orthoretiker ist Essen nie ein Genuss, sondern stets nur Nahrungsaufnahme, besteht Essen nie aus schmackhaften Zutaten, sondern nur aus Zahlen, Daten, Fakten. Essen ist ihr Mittel, um die Welt in gut und böse, richtig oder falsch einteilen zu können. Essen - das ist ihr Religionsersatz.

Aber diese Fanatiker stehen gar nicht am Rand der Gesellschaft, sondern sie entspringen ihrer Mitte. Sie verkörpern - zugegebenermaßen in extremer Form - was seit Jahren in unserer Überflussgesellschaft Standard ist: Essen darf nicht nur satt machen und soll gut schmecken; nein, Essen ist gesund oder krank machend, lebensverlängernd oder Tod bringend, Bio oder Abfall. Essen ist eine Lebenshaltung geworden. Man ist, was man isst.

Und genau deswegen hat der Heidelberger Arzt und Ernährungsexperte Gunter Frank ein Buch geschrieben, eine fast wütende Abrechnung mit allen Ideologien und Heilsversprechen in einem Land, in dem die zehn Ernährungsregeln der deutschen Gesellschaft für Ernährung von vielen mit den Zehn Geboten gleichgesetzt werden.

"Lizenz zum Essen" (Piper Verlag) ist ein Appell: Der Leser soll sich nicht mehr von wohlmeinenden Ratschlägen aus Büchern, von Diät-Aposteln und sonstigen Experten ein ständig schlechtes Gewissen einreden lassen. Stattdessen soll er wieder eine Fähigkeit erlangen, die den meisten von uns verloren gegangen ist: Das zu essen - und zu genießen -, worauf man am meisten Appetit hat. So wie die meisten Kinder, die im Gegensatz zu Erwachsenen in einer Studie auf die Frage, warum sie essen, was sie essen, mit einem schlichten "Weil es mir schmeckt!" antworteten.

Mediziner Frank selbst nennt als Beispiel Schwangere mit ihren typischen Gelüsten: Befreit vom Zwang, vor allem Salat, Vollkornbrot und ein bisschen Gemüse zu essen, haben diese Frauen plötzlich Heißhunger auf riesige Portionen Sahne-Eis, Schweinebraten mit saftiger Kruste oder Rollmöpse - und folgen ohne schlechtem Gewissen ihrem Verlangen.

Aber wie soll das gehen - sich auf die eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren? Darauf zu achten, was einem bekommt, und was nicht, was man wirklich lecker findet und was man eigentlich nur aus Pflichtbewusstsein isst? Frank sagt, er versuche, seine "Patienten immun zu machen gegen das Getöse". Gegen dieses ständige Bombardement der Meldungen, die wie Pfeile treffen: "Deutschlands Männer sind Europameister im Dicksein" - eine Meldung, die im vergangenen Jahr Schlagzeilen machte, aber leider auf einem völlig unseriösen Zahlensalat basierte: "Und ich habe dann ein paar Tage später wieder einen vor mir sitzen, der sich grämt und abnehmen will. Und dann sage ich nur: Sie sind nicht zu dick, Sie sind keine Last für die Gesellschaft." Interessanterweise kam eine amerikanische Studie zu dem Ergebnis: Männer und Frauen die einen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 25 und 30 haben, leben in Relation zu Vergleichsgruppen am längsten.

Und überhaupt: Ungesund dick und fett macht in den meisten Fällen nicht das Essen an sich. Wer permanent das Gefühl hat, sich zügeln zu müssen, wer sich permanent schuldig fühlt, wenn er dann doch mal sündigt und zur Schokolade greift - der steht unter permanentem Stress. Er schüttet das Hormon Cortisol aus, das wiederum dazu führt, dass das Bauchfett anwächst. Und wer einen Bauch hat, der wird diskriminiert, weil er nicht den gängigen Vorstellungen eines gesunden und schönen Menschen entspricht.

Vielleicht ist das Interessante an diesem Buch: Dass es uns aufzeigt, wie sehr wir in einem Weltbild verfangen sind, wie sehr es zu einer Manie geworden ist, über das Essen unsere Ängste, Zwänge, Verunsicherungen auszuleben.

Steven Bratman, der selbsternannte Orthoretiker, kam eines Tages von seinem Fanatismus ab, als ihn ein Mitstreiter von einem Traum erzählte, den dieser hatte: "Letzte Nacht hatte ich eine Offenbarung: Statt weiterhin allein an meinen Sprossen zu knabbern, sollte ich lieber mal mit Freunden Pizza essen."

Auf den Titel seines Buches hat Gunter Frank ein Symbol der Sünde, einen echten Dickmacher gehoben, ein schaumiges, weißes Etwas übergossen von dunkler Schokolade, knapp 100 Kilokalorien, 28 Gramm komprimiertes Fett - ein Schokokuss, man sieht, dass jemand hineingebissen hat. Auf der Rückseite ist das ungesunde Süßzeugs fast vollständig verzehrt. Keine Ahnung, wer da so herzhaft zugelangt hat. Aber vermutlich hat es im ganz gut geschmeckt.

Frankfurter Rundschau, abgerufen am 26.04.08

[Aktualisiert am: Sa, 26 April 2008 11:38]

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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #257898 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Sa, 26 April 2008 11:59 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Hallo Ihr Lieben,

und hier ergänzend noch eine Besprechung aus der FAZ, die sich auch etwas kritisch dazu äußert - gerade was das Thema der Instrumentalisierung von wissenschaftlichen Studien betrifft.

Nur zur Info - vielleicht interessieren sich ja noch mehr Leute für diesen Ansatz.

Herzliche Grüße, Libelle


Morgens Fladen, mittags dreizehn Rindsrouladen

12. März 2008 Dicke brauchen ein dickes Fell. Dass Übergewicht nicht gefragt ist, weiß jedes Kind. Auch wenn Dicke inzwischen angeblich in der Mehrheit sind, zu lachen haben sie nichts, über sie wird gelacht. Früh übt man sich im Übernehmen geltender Wertmaßstäbe. Wer heute übergewichtig ist, muss sich warm anziehen. Dicke schwitzen nämlich nicht nur, weil sie dick sind, sie schwitzen, weil sie sich verstecken müssen. Es ist ein Versteckspiel der ganz perfiden Art. Es gilt, die kritischen Blicke der schlanken Mitmenschen auszuhalten oder ihnen auszuweichen; sind es nicht die anderen, quält man sich vor dem Spiegel selbst. Die Stunde der nackten Wahrheit schlägt.

Mit Normwerten und anderen Vorurteilen dieser Art will Franks gut lesbares, mitunter aber etwas geschwätziges Buch endgültig aufräumen. Am Ende verleiht er dem Leser ganz offiziell das, was diesem nun zustehen soll: "Hiermit erhält Frau /Herr die Lizenz zum Essen. Sie macht immun gegen Ernährungszwänge, Schlankheitsterror, genussfeindliche Scheinwissenschaft und fördert dagegen Lebensqualität, Selbstvertrauen und Wohlbefinden." Dass ihm die Umsetzung der Ziele trotz der überflüssigen Verbrüderungsgesten über weite Strecken gelingt, liegt zum einen an den anschaulichen Beispielen rund um "Herrn Hager" und "Frau Rundlich" (musste das sein?), zum anderen an der Fülle von Erfahrungen, Studien und Beobachtungen, die er aus dem weiten Feld von Gewicht und Ernährung recht gekonnt zusammenträgt. Als Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren befragt er die einschlägigen medizinischen Studien, ohne betriebsblind zu werden; er denkt nicht nur in medizinisch-psychologischen Zusammenhängen, sondern auch in gesellschaftlich-politischen.

In der Kuba Krise etwa sucht und findet er den Grund für Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie die gegenüber der Fruktose. Die Spannungen im Kalten Krieg führten in den sechziger Jahren in den Vereinigten Staaten zu einem Einfuhrstopp von Zuckerrohr aus Kuba. So kam es zu einer "Zuckerkrise", die durch den aus Mais gewonnenen "High Fructose Corn Syrup" aufgefangen werden konnte und der seither weltweit als Süßungsmittel in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird. Das Problem nur ist, dass viele Menschen mit dem stark gestiegenen Fruchtzuckeranteil in den Nahrungsmitteln nicht gut zurechtkommen. Es kommt zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall, zusammengefasst unter dem Stichwort "Reizdarm". Der Autor prangert aber nicht die Folgen von Globalisierung und Technik an, er fordert vielmehr von der Politik, nicht scheinbar bewiesene Ernährungsfaustregeln, wie etwa fünfmal am Tag Obst und Gemüse zu essen, unbesehen in allgemeine Ernährungsrichtlinien aufzunehmen - bei der geschilderten Fruktoseunverträglichkeit wäre der übertriebene Rohkostverzehr nämlich Gift für den Darm.

Manch ein Leser wird sich bei der Lektüre verwundert, bisweilen auch erleichtert die Augen reiben: Schluss mit dem Vollkorn- und Bioterror, denn anders als die Kühe haben wir keine vier Mägen, sondern können durch den Lauf der menschlichen Evolution besser mit gekochten und gereinigten Lebensmitteln umgehen. Schluss auch mit der Angst vor Vitaminmangel und vor dem Cholesterin. Letztere sei der "größte Marketingerfolg der Wirtschaftsgeschichte" und durch Studien nicht zu begründen. Nur wenn der Arzt ein ernstzunehmendes Herz-Kreislauf-Risiko feststelle, könne es sinnvoll sein, den Cholesterinspiegel mit Medikamenten zu senken.

Ernährungs- und Gewichtsterror bedingen sich gegenseitig und ergänzen sich bestens. Bei den ohnehin unter enormem Leistungsdruck stehenden Kindern hat das mitunter fatale Folgen, der Diätwahn fängt heute schon sehr früh an, oft im Vorschulalter. Es kommt nicht selten vor, dass überforderte Eltern mit ihren pummeligen Kindern den Arzt aufsuchen, mit dem Wunsch, die Kinder in Diätprogramme einzubinden oder gar in "Abspeckcamps" zu stecken. Die Folgen sind keineswegs schlanke Elfchen, sondern noch mehr Stress und mangelndes Selbstvertrauen, der Weg in die Essstörung ist vorgezeichnet. Obwohl, so schreibt Frank, die Fachleute längst zugegeben haben, dass derartige Programme, Ernährungs- und Fitnessberatungen bei Molligen erfolglos sind, zeichnen die "populären Medien" ganz andere Bilder und stellen nicht nachgewiesene Zusammenhänge her, wie etwa den von Übergewicht und Fastfood.

Sollen wir es also mit dem "Vielfraß" aus einem alten Kinderbuch von James Krüss halten, der "morgens Grießbrei, Brot und Fladen, mittags dreizehn Rindsrouladen, abends Speck und Wurstsalat" in sich hineinstopft und der das ganze Dilemma um die Ernährung in einem Satz zusammenfasst: "Eß ich, weil ich essen muß? Nein! Es ist ein Hochgenuß!" Gunter Frank ist weit entfernt davon, derartige Fressorgien zu propagieren, aber auch nicht das gelegentliche Essen von Fastfood zu verteufeln. Er möchte den Leuten nur das schlechte Gewissen und die falschen Vorstellungen von gutem und schlechtem Essen nehmen. Wenn all dieser Stress rund um Ernährung und Gewicht erst einmal abgebaut ist, habe man auch wieder die Muße, im Sinne traditioneller Lebensmittelverarbeitung zu kochen, um anschließend das Essen richtig zu genießen.

Wenn man die Lektüre geschafft und vom Doktor die "Lizenz zum Essen" ausgestellt bekommen hat: So ganz wohl ist einem bei der Sache dennoch nicht. Sollte wirklich so vieles von dem, was die Wissenschaft in Studien herausgefunden hat, nur deren eigenem Interesse oder, noch schlimmer, dem Interesse von Wirtschaft und Politik dienen? Kann man die Arbeit so vieler Wissenschaftler und Ernährungsberater derart diskreditieren, wie dies Frank in einer Art Generalabrechnung (unter der Überschrift "Wes Brot ich ess") zum Schluss tut? Zumindest zu überlegen bleibt, ob nicht auch er die Fakten und Studien selektiv für seine Zwecke aussucht und deutet. Gunter Frank trifft sicher mit einigen seiner Kritikpunkte ins Schwarze; kämpferisch zielt er auf den Nerv der Zeit. In der Magengegend hinterlässt sein Buch aber ein leicht flaues Gefühl.

Gunter Frank: "Lizenz zum Essen". Warum Ihr Gewicht mehr mit Stress zu tun hat als mit dem, was Sie essen. Piper Verlag, München 2008. 336 S., Abb., geb., 16,90 [Euro].

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2008, Nr. 61 / Seite L17

[Aktualisiert am: Sa, 26 April 2008 12:00]

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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #257941 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Sa, 26 April 2008 18:33 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Gute Artikel, Libelle. Wobei allerdings nichts gegen generelle gesunde Ernaehrung spricht, den Dickmann (oder zu meiner Kinderzeit Mohrenkopf genannt) geniessen, bloss nicht jeden Tag.
Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258064 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] So, 27 April 2008 10:42 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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[Gute Artikel, Libelle. Wobei allerdings nichts gegen generelle gesunde Ernaehrung spricht, den Dickmann (oder zu meiner Kinderzeit Mohrenkopf genannt) geniessen, bloss nicht jeden Tag.]

Hi Vahonisland,

das ist ja sozusagen auch das Credo des Autors. Er spricht sich gegen "Vermeidungsverhalten" aus, weil es die Menschen aufgrund von Stress und der Förderung von späteren Fressanfällen letztlich dicker macht. Auch stellt er in Frage, was "gesunde Ernährung" wirklich ist und deckt da einige Irrtümer auf, wobei er unter anderem mit der Verdaulichkeit argumentiert.

Bin gerade dabei, das Buch zu lesen. Das sind wirklich mal neue, interessante Erkenntnisse, die sicher auch wieder kritisch hinterfragt werden müssen, wie es die FAZ empfiehlt, aber durchaus glaubhafte Anhaltspunkte liefern.

Was der Autor sehr kritisiert ist die Panikmache vor den gesundheitlichen Folgen des Dickseins (die nur für BMI ab 35 gelten) und die Festlegung dessen, was "Übergewicht" per Definition eigentlich ist.

Statistisch relevant ist jedenfalls der Zusammenhang, dass je mehr ein Land in Ernährungskampagnen und Abspeckprogramme investiert, desto dicker wird die Bevölkerung. Gerade bei Kindern sollen Abspeckprogramme wie "Power Kids" oder "Moby Dick" total fatal sein: Im Ergebnis völlig nutzlos und förderlich für Demütigung und Diskriminierung und letztlich wieder für Stress, Fressanfälle und noch-dicker-werden...

Wie es in der einen Rezension so schön heißt: Das Buch zeigt vor allem, wie verrückt die ganze Debatte um Ernährung ist. Und wie nutzlos im Ergebnis. Rolling Eyes Und dabei wird nicht mit persönlichen Ansichten, sondern mit harten Fakten argumentiert (was mir beim Buch von Doris Wolf zum Beispiel etwas fehlt).

Sicher, wie eben in einem anderen Beitrag gelesen: Diese Richtung (der Autor hat auch was mit Udo Pollmer zu tun) ist wiederum eine Art plakative Gegenbewegung zum Diäten-Terror, aber es lohnt sich sehr, sich die Argumente mal genauer anzuschauen. Letztlich wird aber die Berücksichtigung der eigenen Erfahrungen empfohlen: Worauf hat man Appetit, was bekommt einem?

Und in den beschriebenen Mechanismen, warum Kinder zum Beispiel dick werden, finde ich mich sehr wieder: Meine Eltern gehörten auch zu der Fraktion, die um das Gewicht ihres Kindes sehr besorgt waren und immer wieder mit "Vermeidungshaltung" ("keine Nutella")argumentiert haben. Was nicht zur Folge hatte, dass ich dünner wurde, im Gegenteil.

Wichtig finde ich auf jeden Fall das große Ganze zu berücksichtigen: Nicht nur die Ernährung, sondern auch den psychologischen und gesellschaftlichen Kontext von Essen und die Funktionsweise des Unterbewusstseins, das uns gerne Streiche spielt.

LG, Libelle

[Aktualisiert am: So, 27 April 2008 10:59]

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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258202 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] So, 27 April 2008 19:43 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Statistisch relevant ist jedenfalls der Zusammenhang, dass je mehr ein Land in Ernährungskampagnen und Abspeckprogramme investiert, desto dicker wird die Bevölkerung. Gerade bei Kindern sollen Abspeckprogramme wie "Power Kids" oder "Moby Dick" total fatal sein: Im Ergebnis völlig nutzlos und förderlich für Demütigung und Diskriminierung und letztlich wieder für Stress, Fressanfälle und noch-dicker-werden...Ich glaube das nicht im Allgemeinen. Diese Programme kenn ich zwar nicht aber sie klingen vom Titel her schon mal sehr bloed wie Reality TV. (Und das schadet auch mehr als es gut tut) Aber Aufklaerung was der Grund an der stetigen Gewichtszunahme ist (wenig Bewegung, Junkfood, usw) wird mit der Zeit den Erfolg bringen. [Ich denke da bloss ans Rauchen. Seit etwa 30 Jahren laeuft hier die Kampagnie gegen das Rauchen und es wirkt! Ich glaube die Raucherquote ligt bloss noch bei 27% (In Deutschland merke ich auch wie es so langsam mehr Fuss fasst mit den ganzen Verboten in Lokalen und oeffentlichen Stellen. Wenn's zu unbequem wird dann ueberlegen sichs viele ob sie noch rauchen wollen)]
Die Leute hier sind jedenfalls schon mal aufgeruettelt was ihr Essverhalten angeht und ich glaube dass wir in einer Generation Erfolge sehen werden. Aber nicht durch bloede Abseckkampagnien, sondern durch die Erkenntnis besser und normaler zu essen. Was wieder in die Schulen muss ist Hauswirtschaftsuntericht und viel Sport, und Sport der den Kindern Spass macht, der nicht zensiert ist und wo alle mitmachen koennen. Was nuetzt alle Bildung wenn man spaeter den Beruf wegen Fett nicht ausueben kann. Wahrend ich in Dtschland war hab ich in der Zeitung gelesen, dass ab 2011 in England Kochen in der Schule zum Pflichtfach wird. Die haben naemlich auch das gleiche Problem. Wir loeschen das nicht von heut auf morgen aus, sondern mit kleinen Schritten rueckwaerts zum Verhalten unserer Grosselten.
Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258206 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] So, 27 April 2008 19:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:


Statistisch relevant ist jedenfalls der Zusammenhang, dass je mehr ein Land in Ernährungskampagnen und Abspeckprogramme investiert, desto dicker wird die Bevölkerung.

Das ist eine unerseriöse Aussage, die bewusst manipulativ formuliert ist. Man achte auf das Wort "wird". Das unterstellt einen Wirkiungszusammenhang der in keiner Weise beweisen ist.
Ansonsten gibt selbstverständlich eine statischen zusammenhang zwischen Gewicht und Ernährungskampagnen.
Die Regierung von Haiti wird sicher nicht Abspeckprogramme investieren.


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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258342 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mo, 28 April 2008 08:19 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Hallo Osso,

da muss ich mich auch korrigieren, die Formulierung war so auch nicht aus dem Buch. Quintessenz der Aussage war eher, dass das Gewicht sich durch Ernährungsaufklärung nicht bessert bzw. das nicht beobachtet werden konnte. Es ging da vor allem auch um Kinder.

"Aber nicht durch bloede Abseckkampagnien, sondern durch die Erkenntnis besser und normaler zu essen."

Vahonis, diese "Erkenntnis" scheint auch ein Problem zu sein, die bei vielen Menschen das Verhältnis zum Essen nicht zu bessern scheint. Ist es nicht bei vielen Übergewichtigen so, dass sie eigentlich die absoluten Ernährungs-Spezialisten sind und ihnen diese "Erkenntnis" auf der Waage dennoch nicht hilft? Da sind wir wieder bei der Frage, warum die Umsetzung so schwer fällt und oft von "Fressanfällen", "Sünden" und "Rückschlägen" gekennzeichnet ist.

Mein Wissen über gesunde Ernährung und meine Freude an Bewegung ist in den letzten Jahren ziemlich stabil gewesen. Im Gegensatz zu meinem Gewicht. Da waren andere Faktoren meistens wichtiger: Stress, grundsätzliches Essverhalten (das WIE und nicht das WAS). Das Phänomen beobachte ich auch bei anderen aus meinem Umfeld, die abnehmen wollen. Vor allem die Langfristigkeit ist erschreckend, egal ob die Leute mit einer "Diät" oder mit einer so genannten "Ernährungsumstellung" abnehmen wollten.

LG, Libelle

PS: Power Kids ist eine Initiative von der AOK, Moby Dick ist ein Verein mit Gesundheitsprogramm für übergewichtige Kinder.

[Aktualisiert am: Mo, 28 April 2008 08:53]

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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258373 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mo, 28 April 2008 10:40 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:

dass das Gewicht sich durch Ernährungsaufklärung nicht bessert bzw. das nicht beobachtet werden konnte. Es ging da vor allem auch um Kinder.


das ist aber eine ganz andere Aussage. Das Ernährungsaufklärung zumindest nicht den Erfolg hat, den man wünscht ist glaube ich mittlerweile unbestritten. Allen das wissen um gesunde Ernährung ändert erstmal gar nichts.
Die Ernärhungsgewohnheiten sind halt sehr stabil, deshalb ist es hier extrem schwierig einen Änderung zu erreichen. Vor allen für Kinder die j kaum einen Einfluß darauf haben wie z.b. in der Familie gekocht wird.
Zitat:


Mein Wissen über gesunde Ernährung und meine Freude an Bewegung ist in den letzten Jahren ziemlich stabil gewesen. Im Gegensatz zu meinem Gewicht.

Aber das Wissen um gesunde Ernährung, zumindest in groben Zügen, ist schone eine Voraussetzung um sein Gewicht in den Griff zu bekommen. Aber es ist ohne Frage nicht hinreichend.
Ausserdem bist du insofern eine schlechtes Beispiel, also du ja kein echtes Gewichtsproblem hast.

Zitat:

Da sind wir wieder bei der Frage, warum die Umsetzung so schwer fällt und oft von "Fressanfällen", "Sünden" und "Rückschlägen" gekennzeichnet ist.

Ich fürchte nur das die Antworten die im Moment drauf gegeben werden werden, zu simpel sind. Im Moment scheint ja die Ernährungspsychologie Aufwind zu bekommen. Wenn da seriös geforscht wird dann besteht Hoffnung besser zu verstehen, was da passiert



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[Aktualisiert am: Mo, 28 April 2008 10:51]

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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258380 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mo, 28 April 2008 11:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:

Ich fürchte nur das die Antworten die im Moment drauf gegeben werden werden, zu simpel sind.


Auf jeden Fall in der Form, wie sie auf die Schnelle in einem Forum wiedergegeben werden können... Aber ich bin auch gespannt, was die Forschung da noch zu Tage bringt.

Bleibt eigentlich nur die Empfehlung, sich selbst mit Ernährungspsychologie zu beschäftigen, denn die hingeworfenen Brocken sind auch oft sehr missverständlich oder einfach unzureichend, wenn man es auf die wichtigsten Stichworte reduziert.

Zitat:

Aber das Wissen um gesunde Ernährung, zumindest in groben Zügen, ist schone eine Voraussetzung um sein Gewicht in den Griff zu bekommen. Aber es ist ohne Frage nicht hinreichend.


...wobei es ja durchaus auch schlanke Menschen gibt, die sich ebenfalls überwiegend von Süßigkeiten und Fast Food ernähren.

Was ist eigentlich mit denen?

Ich denke, dass es über den Zusammenhang zwischen Lebensmitteln und Gewicht noch viele interessante Erkenntnisse geben wird. Smile Die Antworten in Richtung gesunde Ernährung, Sport und Energiebilanz sind höchstwahrscheinlich auch zu simpel.

LG, Libelle

[Aktualisiert am: Mo, 28 April 2008 11:06]

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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258384 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mo, 28 April 2008 11:12 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:

Was ist eigentlich mit denen?

Das fällt mir ein Interview mit einem Diabetisforscher ein. Der hat bebachtet das in Naturvölkern die mit dem westlichen Nahrungsangebot konfrontiert werden, die Diabetisrate durch Übergewicht exorbitant ansteigt. Wenn wir davon ausgehen das die Nahrungsmittel allein nicht das Problems sind, dann ist es logischer weise der Umgang mit den Überfluss.

Ich würde jetzt spontan die Hypothese aufstellen, das diese Völker schlicht keine Kulturtechniken entwickelt haben um damit umzugehen.
Ober anderes herum, in westlichen Gesellschaften existieren solche Kulturtechniken, die es möglich machen mit dem Überangebot umzugehen ohne fett zu werden.
Das muss gar kein bewusster Prozess sein, die meisten Handlungsmuster sind tradiert und nicht Ausdruck einer bewussten Entscheidung.
Das könnte auch erlären warum Übergewicht sehr schichtspezifisch ist. In bestimmten Schichten ist dieses kulturelle Wissen verloren gegangen.

OT: Da würde ich selber gerene eine Studie zu konstruieren, leider muss ich mńoch Geld verdienen Confused


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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258478 ist eine Antwort auf Beitrag #258384] Mo, 28 April 2008 17:00 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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osso schrieb


Das könnte auch erlären warum Übergewicht sehr schichtspezifisch ist. In bestimmten Schichten ist dieses kulturelle Wissen verloren gegangen.


Oder gar nicht erst aufgebaut worden? So sehr lange leben doch auch die Menschen im Westen noch nicht im Überfluss, vor allem nicht mit einem solchen extremen Angebot an 'billigen' Kalorien wie in den letzten Jahrzehnten. Meine Eltern sind jedenfalls noch deutlich anders geprägt, unter anderem auch durch den Krieg.



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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258480 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mo, 28 April 2008 17:10 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Zitat:

Oder gar nicht erst aufgebaut worden?

Auch, aber ich dachte z.b. auch an so simple Sachen wie ein Essen aus frischen Zutaten zu kochen


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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258488 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mo, 28 April 2008 18:03 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Ich hab irgendwie die Hoffnung und das Gefuehl, dass sich hier in den naechsten 20 Jahren eine Verbesserung einstellt...vielleicht kommt mir das auch bloss in diesem Landesteil und in der naeheren Umgebung so vor. Man versucht z.B die Schulspeisung zu verbessern, die Colas aus der Schule zu verbannen, lokal beim Bauern fuer die Schulen einzukaufen, auch Bio wenn moeglich. Eine Frau (Ernaehrungsberaterin) die ich kenne bietet vegetarische Mittagessen fuer Kinder in den Privatschulen an die man abbonnieren kann. (Wir haben hier mehrere davon, wir sind sehr alternativ auf unserer Insel) vor ein paar Tagen kam wie die Wochenmaerkte zugenommen haben, Leute kaufen fuer viel Geld vom Bauern, ueberhaupt ist die "Mode" aus dem Umkreis von 100 Meilen zu kaufen. Kleine Schritte, aber wenn die Uebergewichtsrate erst mal gestoppt wird, dann geht sie auch eines Tages langsam wieder zurueck. (Siehe Raucher) Es liegt halt am Ende auch wieder bei Geld und Bildung. Gutes Geld kauft gute Nahrung und gewisse Bildung (und ich meine das nicht anklagend - bitte niemand sich dran stossen, ok?) ist auch beitragend sich besser und gesund zu ernaehren. Geld und Bildung gehn doch meist Hand in Hand. Die Dicksten hier sind auch die Aermsten und in den aermsten Wohnvierteln wohnen die meisten Uebergewichtigen, waehrend man in den Nobelvierteln lang suchen muss, bis man Dicke findet...ich glaube drueben in Bill Gates' Nachbarschaft sind alle normalgewichtig. Laughing
Also ich bin normal von Natur aus nicht Optimist, sondern Realist, aber in dieser Hinsicht denke ich, dass es besser werden wird.
Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258494 ist eine Antwort auf Beitrag #258380] Mo, 28 April 2008 18:36 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
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Libelle schrieb am Mo, 28 April 2008 11:01


...wobei es ja durchaus auch schlanke Menschen gibt, die sich ebenfalls überwiegend von Süßigkeiten und Fast Food ernähren.

Was ist eigentlich mit denen?





Das glaube ich nicht so recht. Das sind vielleicht sehr junge Menschen, bei denen sich noch nicht so viel angesammelt hat und die vielleicht jeden Abend wild abtanzen oder sich sonstwie heftig bewegen. In ein paar Jahren schaut's dann auch bei denen anders aus.
Oder Menschen, die ein sehr sporadisches Essverhalten haben, weil Essen für sie so gar keinen Stellenwert hat. Die essen mal an einem Tag fast nichts und am nächsten drei große Schokoladen undd ann wieder nichts.

Aber wenn jemand NUR Schoki & Fettes konsumiert und sich wenig bewegt bleibt KEINEM Körper was anderes übrig, als das zu Viele in Depots abzulegen. Es sei denn, da liegt irgendeine Stoffwechselerkrankung vor. Confused



Höchststand 2001: 97 kg

Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg

Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258497 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mo, 28 April 2008 18:44 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:

Aber wenn jemand NUR Schoki & Fettes konsumiert und sich wenig bewegt bleibt KEINEM Körper was anderes übrig, als das zu Viele in Depots abzulegen.

Auch da ist es eine Frage des Verbrauchs. Als ich mit 20 moch als Werkzeugmacher gearbeitet habe, hab ich sicher so um die 3500 Kcal verbraucht um mein Gewicht zu halten. Meine Ernährung war daran perfekt angepasst und das Fett brauchte ich schon allein um nicht vom Fleisch zu fallen.
Das Elend fing mit dem Studium an, dann passte meine Ernährung praktisch von Heute auf morgen nicht mehr zu meinem Verbrauch. Mein Körper hat mir jedenfalls keine Signale gesendet das er jetzt 1000 Kcal am Tag weniger braucht Sad


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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258500 ist eine Antwort auf Beitrag #258497] Mo, 28 April 2008 18:59 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Eben - du hast die Energie in Arbeit umgesetzt, sprich Bewegung, Kraftaufwand, was immer.


Ich habe mal für einen Artikel (übrigens über Dicke Laughing ) recherchiert, was ein Mönch im Mittelalter verdrückt hat - darüber gibt's nämlich Aufzeichnungen, weil in ordentlich geführten Klöstern (ich hatte Daten von St.Bernhard) ja sorgfältig Buch geführt wurde. Bei den Mengen sind mir nur so die Augen rausgefallen. Shocked Ich weiß die Daten natürlich nicht mehr im Detail, aber etwas in der Größenordnung von 8 Laib Brot und wahnsinnig viel Fett war dabei - Mengen, die heute kein Mensch mehr verdrücken könnte, ohne Phettberg zu heißen. Shocked
Und die Mönche wurden von ihrem Abt wohl nicht gezielt kugelrund gefüttert - die haben wohl auch bei der Arbeit enorme Kalorienmengen ausgegeben.



Höchststand 2001: 97 kg

Februar 2002: 94 kg
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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258539 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mo, 28 April 2008 21:27 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Ja,aber es hab ein halt ein Gleichgewicht ihen das wir uns groß ums Gewicht gekümmert hätten. In meiner Familie war das auch so, meine Eltern haben körperlich gearbeitet und wir hatten alle mehr oder weniger normales Gewicht obwohl wir Energiereich gegessen haben. Wobei wir allerdings gute Sachen, auch viel Obst und Gemüse, gegessen haben. Aber eben auch recht Fett.

Ich könnte mir vorstellen das sich durchaus auch auf einem niedrigeren Energielevel ein Gleichgewicht einstellen kann. Z.b. wenn in der Familie schon kalorienärmer gegessen wurde oder ganz allegemein die Ernährung einem niedrigerem Enerigieverbrauh angepasst ist.


Start: 115 kg
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Re: Lizenz zum Essen [Beitrag #258832 ist eine Antwort auf Beitrag #257895] Mi, 30 April 2008 14:34 Zum vorherigen Beitrag gehen
Gast
Libelle schrieb am Sa, 26 April 2008 11:30

allo zusammen,

lese gerade aufgrund der unten verlinkten Rezension ein geniales Buch, das meinen eigenen derzeitigen Gedanken sehr entgegen kommt und mir aus dem Herzen spricht.



Ich lese es auch gerade und wollte danke sagen, für die klasse Empfehlung Smile
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