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Yoga für Grinsemäuse [Beitrag #411642] Mi, 24 Februar 2010 18:08 Zum vorherigen Beitrag gehen
kisha ist gerade offline  kisha
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Grinsemaus:

Also frage ich am besten nochmal, ob du mir ein bisschen darüber (Yoga)erzählen könntest? zB ab wie viel Jahren man das machen kann und wie viel das ungefär kosten würde und was dann da gemacht wird?


Vielleicht sind hier ja auch andere Yoga-Schüler und können ebenfalls beisteuern. Ich versuche hier das Thema anzureißen und erhebe keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit.

Ich möchte Dir erzählen, wie ich Yoga erlebt habe und erlebe. Eigentlich habe ich das einer Freundin zu liebe gemacht; so eine Werbeaktion in einem hiesigen Fitnesstudio. Ich habe es mir vorgestellt wie Atemübungen, Esoterik, ultrapeinliches OOOOOHHHMMM und dazu die dollsten Verrenkungen. Und ich habe innerlich eine Wette mit mir abgeschlossen, ob ich meine Freundin nicht überzeugen kann, dass das alles der dollste Unsinn ist und sie nicht doch lieber mit zum Laufen oder Klettern kommen möchte.
Wir sollten uns jeder so eine hässliche Gummimatte schnappen. Esoterische Musik mit Windgeräuschen und Klanghölzern. Ich habe mich sehr geschämt. Wir sollten alle an nichts denken und uns hinsetzen. Und dann auch noch die Socken ausziehen ! Es kam aber noch besser: Wir sollten unsere Augenlider und sogar unsere Zunge entspannen! Da war ich schon fest überzeugt davon, dass ich es mit einer Sekte zu tun habe. Und dann fingen wir an, mit körperlichen Übungen, die mir wie Gymnastik vorkamen und ich habe mich sehr angestrengt, denn in Gymnastik war ich immer gut und wollte mich auf keinen Fall blamieren. Nur die Übungen hatten auch sehr seltsame Namen (Sekte!!), immer was mit Tieren; "der schauende Hund" oder auch "die halbe Taube" und dann aber auch "der Krieger". Dann hats sie immer vorgeatmet und wir sollten ganz laut mitatmen. Die Übungen fingen an sich zu wiederholen. Ich fands plötzlich sehr anstrengend. Nicht den Mund öffnen! Nur durch die Nase atmen! Bald war mein T-Shirt durchtränkt, meine Füße waren nass und es war rutschig auf der Matte und wieder und wieder die gleiche Abfolge von Übungen. Länger als eine Stunde. Irgendwann kamen wir zum Liegen und ich war völlig erschöpft. Ich hatte das Bedürfnis laut durch den Mund zu atmen und zu hecheln. Und zu trinken. Nichts von alledem. Sie atmete uns immer noch vor. Meine Augen waren sehr schwer und ich in den Schläfen pochte mein Blut. Später war mir, als wäre ich kurz eingeschlafen. Jemand hat mich zugedeckt und das Deckenlicht war aus. Ich fühlte mich wie beatmet. Ich hatte das Gefühl gar nichts zu tun. Nicht zu liegen (obwohl ich lag), nicht zu atmen (obwohl ich atmete) nicht zu denken (was stimmte!), sondern nur zu fühlen. Nur mich im Inneren, ohne Erinnerungen, ohne Gedanken an die Zukunft. Ein Gefühl, das ich noch als Echo aus frühester Kindheit kenne, aber nie wieder so echt durchlebt habe bis dahin.


In dem Fitnessstudio meldete ich mich nicht an, obwohl es denke ich die preiswerteste Variante ist, Yoga zu praktizieren. Hier in Berlin habe ich mir viele Studios angeschaut und die kostenkünstige "Probestunde" zu 10 Euro in Anspruch genommen. So ging es mehrere Monate. Ich kaufte meine eigene Matte (Naturkautschuk von Yogi-Shop) und eine DVD (Ursula Karven, Power Yoga II). Im Garten habe ich mir eine Yoga-Ecke, mein kleines Heiligtum, ein friedvoller Flecken Erde hinten an einer Hecke, eingerahmt von einer spanischen Wand und der Hauswand, eingerichtet. Mit Verlängerungskabel, damit ich die entspannende Musik hören kann. Und mit Sonnenschirm, um keinen Stich zu kriegen. Sogar Duftkerzen habe ich angezündet (ich!!! Sektenskeptikerin Nummer eins!!!).
Eine Mitgleidschaft in den Studios kostet um die 100 Euro, weit über mein Budget. Es gibt Kurse, die von der Krankenkasse teilfinanziert werden. Aber man kann eben auch für sich praktizieren und hin und wieder eine Einzelstunde nehmen und eben auch mit DVDŽs und Büchern arbeiten. Dann gibts noch die Volkshochschulen und Universitätskurse, recht preisgünstig. Ganz ohne praktische Anleitung würde ich es nicht empfehlen.


Yoga ist ein Weg. In jeder Praxis komme ich ein Stück näher zu mir. Es schult den Körper und entspannt den Geist. Es räumt in meinem Herzen auf und bringt meine Energien in mir zum Fließen. Mit einmal ist sehr viel Liebe in meinem Herzen. Ich mag mich - vielleicht das erste Mal so auf diese Weise. Ein Leben ohne Yoga kann ich mir nicht mehr vorstellen. Ich mache nicht jeden Tag ein 2 stündiges Programm. Mal nehme ich den Meditationssitz ein und entspanne meinen Nacken und meinen Kopf. Ein anderen Mal verlangt es mir nach körperlicher Ertüchtigung. Manchmal höre ich in der SBahn Entspannendes mit meinem iPod und konzentriere mich auf meinen (yogischen) Atem. Es ist etwas, was ich nur für mich habe. Es geht nicht um Leistung, um gut oder schlecht sein. Nicht Vergleichen und Bewerten. Es ist eine Reise auf die ich mich begeben habe und aus der ich immer und immer wieder, egal wo ich bin, Kraft schöpfen kann.

Ein ganz handfester Erfolg ist, dass ich nicht mehr zur Physiotherapie muss (schiefes Becken, Kreuzschmerzen) und ich keine Regelbeschwerden mehr habe. Auch bin ich viel selbstbewusster und die vielen Models auf Zeitschriften und Plakten ärgern mich nicht mehr.




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Startgewicht: 75 kg
1. Ziel: U73kg Erreicht am:
2. ziel: U70kg Erreicht am:
3. Ziel: U68kg Erreicht am:
4. Ziel: U65kg Erreicht am:
5. Ziel: U63kg Erreicht am:
Traumgewicht: 60 kg
 
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