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Emotionales Essverhalten [Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 15:42 Zum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hallo Ihr,

habe in der neuen Ausgabe der "Gehirn und Geist" mal wieder einen interessanten Artikel über das Essverhalten und dessen emotionale Steuerung gelesen, in dem zahlreiche interessante Studien angeführt werden.

Ein paar Punkte daraus:

- viele Übergewichtige sind "emotionale Esser", greifen also spontan zum Essen, um damit die unterschiedlichsten Emotionen zu regulieren. Oft sind das antrainierte Verhaltensweisen, die schon in der Familie vorgelebt wurden. Aber:

- das Dumme ist: Fettige und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel beeinflussen den Hormonhaushalt in einer Weise, die tatsächlich stressmindernd wirkt. Bestimmte Stoffe darin, aber auch das gute Geschmackserlebnis selbst (stark vereinfacht ausgedrückt) wirken sich beispielsweise auf den Serotonin-Spiegel aus, der direkt mit der Stimmung zusammenhängt. Pauschal formuliert: Das essen von leckeren Kalorienbomben wirkt sich tatsächlich - erstmal - positiv auf die Stimmung aus. Die "emotionalen Esser" sind für diesen Effekt besonders anfällig.

- was wohl auch wichtig ist: das sensorische Erleben beim Essen. Ein weiches, fluffiges Stück Schokoladenkuchen fühlt sich bei den meisten einfach besser im Mund an, als ein kühles und nasses Stück Salatgurke. (übrigens ein Grund, warum ich im Winter total ungern frisches Obst esse - das macht mir einfach kein wohliges Gefühl).

Das war nur ein kurzer, stark vereinfachter Auszug. Der Artikel ist sehr interessant, hat mich allerdings etwas ratlos zurückgelassen. Ich fühle mich wieder darin bestätigt, dass diesen emotionalen Mechanismen mit einer vernunftgesteuerten Ernährungsumstellung nicht beizukommen ist. Jedenfalls nicht langfristig. Bei mir ist es auch so, dass nach einer Gewichtsabnahme früher oder später wieder die Zunahme erfolgt, nämlich in emotional weniger stabilen Zeiten, wo ich wieder mit dem Essen bestimmte Gefühle (positive wie negative) reguliere. Den Artikel habe ich so verstanden, dass diese Regulation bis zu einem gewissen Grad ja sogar erfolgreich ist und es wahrscheinlich gerade deshalb so schwierig ist, das Gefutter sein zu lassen.

Ist das ganze Wissen über gesunde Ernährung für die "emotionalen Esser" im Grunde für die Katz?

Ich kenne mich prima mit Ernährung aus, was NICHTS daran ändert, dass ich phasenweise eben doch wieder Kalorienbomben im Übermaß fresse. Sad

Libelle
Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163541 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 15:57 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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hast du mal einen Link ? oder gibt es das nur auf papier ?
Bzw sind da Quellen genannt.

Zitat:


Ist das ganze Wissen über gesunde Ernährung für die "emotionalen Esser" im Grunde für die Katz?


Ich kenne die Studie nicht. Aber ich würde auch sagen ich bin ein "emotionaler Esser". Ich würde aber behaupten bei mir sind es weder KH noch fett die Befriedigung auslösen, sondern das Geschmackserlebniss an sich. Ich liebe z.b. Gemüse und Salate. Ein roh marinierter Spargel lösst bei mir die gleichen "Glücksgefühle" aus, wie leckere (übrigen nicht zu fette) Bratkartoffeln mit einem Lammkotlet.
Deswegen würde mich interssieren ob wirklich der Nachweiss erbracht wurde das "emotionaler Esser" fettreiche oder KH reiche Nahrung bevorzugen.


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[Aktualisiert am: Mo, 30 April 2007 15:57]

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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163547 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 16:22 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hi Osso,

eine Leseprobe und das PDF gibt es hier:

http://www.gehirn-und-geist.de/artikel/871259&_z=798884

Ich selbst kann mir das lebhaft vorstellen.

Nach einer Prüfung hab ich mir in der Mensa ein fettiges Stück Kuchen besorgt und selten das gedünstete Gemüse. Rolling Eyes Ich esse auch gerne Gemüse, Salate, mageres Fleisch etc. Aber gerade in den Situationen, in denen ich aus vorwiegend "emotionalen Gründen" esse, sind es eher die "Kalorienbomben", die mich magisch anziehen, die mich "trösten" oder "belohnen".

Liebe Grüße
Libelle

[Aktualisiert am: Mo, 30 April 2007 16:26]

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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163548 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 16:28 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Ich denkle ein wichtiger Aspekt dabei ist auch, dass unsere Geschmacksnerven durch die Nahrungsmittelindustrie (Fertigprodukte etc.) einfach überreizt sind. Fett und Zucker sind Geschmacksträger, weswegen wir uns durch Fett- und Zuckerhaltige Nahrung besser "befriedigt" fühlen.
Kinder fahren eigentlich von Natur aus auf Gurke, Tomate und "einfache" Lebensmittel ab. Ihre Geschmacksnerven sind total empfindlich unsere sind nicht mehr so sensibel, weswegen wir das wieder lernen müssen.
Ich zum Beispiel würde auch ein leckeres mageres Rinderfilet dem Schnitzel vorziehen. Und ich liebe auch das Experimentieren mit Gewürzen und Kräutern. Diese feinen Unterschiede machen für mich den Genuss aus.
Ich hab durch mein Essverhalten wieder gelernt zu schmecken. Ich fand gesundes Essen auch eher fad und jetzt schmecken mir fertigprodukte oder sehr fettige Lebensmittel, Fertigprodukte etc. nicht mehr, weil es immer "gleich" schmeckt, also der Geschmack so intensiv, aber nicht irgendwie "fein" ist. Weiß nicht wie ich das erklären soll.

Na klar find ich mal eine Bratwurst oder Pizza lecker aber nicht leckerer als Lammfleisch oder Feldsalat mit nem super Dressing.



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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163550 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 16:34 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hi Nanni,

grundsätzlich finde ich auch an gesunder und ausgewogener Ernährung Genuss. Ich würde nicht sagen, dass mir ein Stück Kuchen grundsätzlich "besser schmeckt" als meinetwegen frischer Spargel. Das kann man ja auch gar nicht vergleichen. In dem Artikel deutet allerdings einiges darauf hin, dass gerade in "emotionalen Situationen" eher die Kalorienbomben befriedigen. Das bestätigt meine eigene Erfahrung und lässt mich ein bißchen resignieren, muss ich sagen.

Wegen 5 kg zu viel werde ich sicher keine Verhaltenstherapie machen, aber ich frage mich, wie dieses Phänomen zu lösen ist. Wink Über die Vernunft und Wissen über gesunde Ernährung jedenfalls nicht.

Hier ein weiterer Artikel dieser sehr empfehlenswerten Zeitschrift. Sowohl Leseprobe als auch PDF.

http://www.gehirn-und-geist.de/artikel/852518

LG
Libelle

[Aktualisiert am: Mo, 30 April 2007 16:42]

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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163552 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 16:47 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Ich für mich kann nicht sagen das ich Situationen unterscheiden kann wo ich aus "emotionalen Gründen" und wo ich aus Hunger esse. Das fällt bei mir eigentlich immer zusammen.
Ich esse eigentlich nur wenn ich auch hunger habe (ich höre allerdings nicht immer auf wenn ich satt bin Sad). Trotzdem ist das abendliche Essen für mich auch immer ein Entspanungsritual. Der Arbeitstag ist vorbei oder ich komme grade vom Sport. Das Essen schließt diesen Teil des Tages dann ab.
Ich hab übrigens nie Appetit auf was "süßes" oder was "fettiges". Sondern immer auf was bestimmtes, das kann dann Süß oder auch Fettig sein. Ich vermute ich verbinde mit bestimmten Essen dann irgendeiner positive Emotion. Z.b. gibt so Heimatliche Spezialitäten wie Grützwurst. Ein Döner sie nicht ersetzen.
Ich stehe das eine "biologistischen" Ansatz der das Verlangen über die Makronährstoffe erklärt eher skeptisch gegenüber.


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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163554 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 17:04 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hi Osso,

hm, aber wie kommt's, dass die meisten Übergewichtigen (ich denke da auch an die dicken Kinder) sich halt überwiegend von Nutella, Chips und Schokoriegeln ernähren. Das kann ja kein Zufall sein. Das Zeug scheint denen ja doch irgendwie besser zu schmecken oder es erfüllt eben einen bestimmten Zweck, den eine knackige Karotte offenbar nicht erfüllt.

Zwischen "emotionalem" und rein "hungrigem" Essen kann ich auch nicht immer unterscheiden. Aber in emotional unstabileren Zeiten (insgesamt) ernähre ich mich definitiv kalorienbombiger.

In dem Artikel wird ja auch das klassische Beispiel: "Student vor der Prüfung" genannt.

Wie auch immer: offenbar essen emotionale Esser in bestimmten Situationen ungesünder oder zumindest größere Mengen.

Was kann man dagegen tun? Das ist die Frage, die mich in letzter Konsequenz eigentlich interessiert. Denn mein Problem, was das Gewicht angeht, spielt sich vor allem in diesem nur schwer steuerbaren Bereich ab.

Mich kotzt es so an. Dieses Gefutter, wo ich mich hinterher frage, was mich da wieder getrieben hat. Und wo ich ganz genau weiß, dass das gleiche bald wieder passiert. Rolling Eyes

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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163555 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 17:20 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:

hm, aber wie kommt's, dass die meisten Übergewichtigen (ich denke da auch an die dicken Kinder) sich halt überwiegend von Nutella, Chips und Schokoriegeln ernähren.


Weil wenn sie sich von Salat ernähren würden, nicht übergewichtig wären Wink

Ich hab den Artikel mittlerweile gelesen und es sind eine Reihe Hypothesen drin. Meiner Meinung wird aber kein Ursache Wirkungs- Zusammenhang aufgezeigt.

Meine Gegenthese ist das das Essverhalten primär sozial bestimmt ist. Es sich also um erlerntes Verhalten handelt. Das macht die Sache zwar nicht einfacher, aber zumindest sind wir nicht unseren Genen ausgeliefert.
Ich bin nun keine Psychologe, insofern nicht der Experte wie man von klein auf erlerntes, wieder los wird, aber ich denke das das schon möglich ist.
Ich denke das man sich auch andere Rituale angewöhnen kann. Z.b. mit Stress umzugehen. Bei mir ist da der Sport sehr hilfreich.
Im Winter in der trüben Zeit steigt z.b. mein Rotweinkosum (anderen Alc ersetzt es übrigens nicht) an, im Sommer im Radtraining, trinke ich hingegen fast nix.
Vieleicht ist der erste Schitt einfach mal seine Verhaltensmuster zu erkennen.


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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163558 ist eine Antwort auf Beitrag #163555] Mo, 30 April 2007 17:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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[quote title=osso schrieb am Mon, 30 April 2007 17:20]
Zitat:


Meine Gegenthese ist das das Essverhalten primär sozial bestimmt ist.

Ja, das denke ich auch. Und wenn Kinder schon früh an süße Sachen gewöhnt werden, als Belohnung oder als Trost oder um sie zu beruhigen, verbinden sie die Sachen auch immer damit.
Ich hab auch in Stresssituationen Appetit auf Süße Sachen (bin ja eher der Schokoladebntyp). Aber solange es nur in solchen Situationen ist, also eher Ausnahmen bleiben, wird man auch nicht fett, sondern hat vielleicht ein paar Kilo zuviel.

Ist halt ein Thema, dass sehr viele Aspekte umfasst und es gibt sicher kein entweder...oder.



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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163562 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 30 April 2007 18:58 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:

und es gibt sicher kein entweder...oder.

Das will ich auch nicht sagen. Es gibt ganz sicher körperliche Signale die Wohlbefinden auslösen. Und das scheint ja in der Tat ein sehr komplexer Vorgang zu sein. Indsofern sind wir natürlich von unserem biologischen Erbe abhängig. Nur oft ist es eben auch so das das Bewusstsein die körperliche Reaktion vorweg nimmt. Es scheint also auch eine Ebene der psychischen Verarbeitung biologischer Signale zu geben. Sei es nun bewusst oder unbewusst.


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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163740 ist eine Antwort auf Beitrag #163562] Mi, 02 Mai 2007 07:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
SonjaH ist gerade offline  SonjaH
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Nanni hat oben kurz angedeutet, wie die Industrie unser Ernährungsverhalten beeinflusst. Da ist absolut was dran.
Schon die Babys bekommen gesüßte Nahrung (gaanz ohne Industriezucker, nur mit viiiiel Zucker aus echten Früchten...), und die ganzen Produkte, die auf Kinder zielen (gezielte Werbung spielt da auch eine große Rolle), sind extrem süß. Wenn ich mal ein Weilchen sparsam mit Süßem war, finde ich den Geschmack von diversen Kinder-Produkten richtig ekelhaft süß. Und sogar die Essiggurken sind hierzulande sehr stark gesüßt! In anderen Ländern wie Russland oder der Türkei, wo das nicht so üblich ist, schmecken die noch richtig sauer (schmatz)....
Überall ist Zucker drin, der Geschmackssinn wird gegenüber Süß richtig abgestumpft, und dann muss man natürlich die Dosis steigern, um überhaupt noch ein "Süßerlebnis" zu haben. Wenn Gurken aus dem Glas schon süß wie Bonbons sind, muss ich zu Zucker pur greifen, um "süß" zu schmecken.

Ich bin auch so ein "Stressfresser", aber dann esse ich lieber fettige Sachen, von Süß bin ich schon seit Monaten ganz weg - gottseidank. Das ist wirklich ein Entwöhnungsprozess gewesen, wie bei einem Raucher auf Entzug, bis ich feinere Nuancen von Süß überhaupt wahrnehmen konnte. Ich habe jetzt eher das Problem, dass ich die modernen Apfelsorten eklig süß finde. Aber es gibt ja noch Paprika...


w, 1.63m groß, Kleidergröße 44
Traum: 65 kg, Kleidergöße 40

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Lieber fett und fit als schlank und krank....
Lebst du schon, oder wiegst du dich noch?


Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163768 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mi, 02 Mai 2007 10:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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[offtopic]
Zitat:

dass ich die modernen Apfelsorten eklig süß finde

Geht mit fast so, wobei ich sagen würde nicht ungebedingt zu süß, sondern zu wenig Säure. Grade dieses süß-säure Spiel mag ich sehr gerne. Mein Lieblingssorten sind sowas die Cox-Orange, Hosteiner Cox oder Ingrid Marie. Aber auch nur während der Apfelsaison.

[ontopic]

Ich bin schon als Kind drauf geprägt worden. Obwohl meine Eltern einen Obstladen hatten und ich (Import)Äpfel essen konnte soviel ich wollte, waren die ersten reifen Cox immer was ganz besonderes für mich. Und das prägt mich noch bis heute


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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163936 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Do, 03 Mai 2007 09:27 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
nachteule ist gerade offline  nachteule
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Libelle schrieb am Mon, 30 April 2007 15:42

...
Ich fühle mich wieder darin bestätigt, dass diesen emotionalen Mechanismen mit einer vernunftgesteuerten Ernährungsumstellung nicht beizukommen ist. Jedenfalls nicht langfristig.
...


Aus meiner langjährigen Therapie weiß ich, das dem auch so ist, deshalb kommt man vielen Dingen mit einer reinen Verhaltenstherapie allein auch nicht bei. Man braucht beides, ein Umlernen des Verhaltens, aber auch ein tiefer schauen, wo das momentane Verhalten denn überhaupt herkommt. Ansonsten bleibt es ein Dauerkampf Seele gegen Verstand.
Bei wirklichen Emotionsessern lohnt es daher m.E. schon, sich Hilfe zu holen und mal tiefer zu graben.
Nicht zu verwechseln ist das allerdings mit den Menschen, die z.B. jahreszeitlich bedingt das Essverhalten ändern, oder sich ab und zu ein Stück Schoki zum Wohlbefinden gönnen. Ich denke, das gehört zum Leben einfach dazu.

Achja..meine Lieblingsapfelsorte ist der Elstar und die frühen Augustäpfel. Mit süssen Äpfeln kann ich auch nichts anfangen... Wink



Start am: 23.08.12
u85kg - erreicht am: 17.10.12
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[Aktualisiert am: Do, 03 Mai 2007 09:30]

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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #163962 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Do, 03 Mai 2007 10:00 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Ich habe auch ähnliches bei mir festgestellt. Wenn ich im Stress bin, kann ich gar nicht essen. Selbst wenn ich Hunger habe, funktioniert das nicht. Da kann ich mir dann sogar schon etwas zu essen gemacht haben, weil ich denke "Du hast Hunger, hast noch nix gegessen, und das muss jetzt einfach sein", aber ich kriege es trotzdem nicht runter. Wenn ich allerdings gefrustet bin, könnte ich nur essen. Und dann achte ich auch gar nicht mehr wirklich aufs Essen, sondern ich bin in Gedanken bei dem Auslöser meines Frustes, und esse nur nebenbei. Wirklich besser gehts mir anschließend aber auch nicht.

Meine Lieblings-Apfelsorte ist übrigens Granny Smith - wenn schon, denn schon Wink


Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

Reinhold Niebuhr


icon12.gif  Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #164543 ist eine Antwort auf Beitrag #163962] Sa, 05 Mai 2007 22:35 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
hexe333 ist gerade offline  hexe333
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Cool Bei mir bestimmt die Lust mein Essverhalten.Da ich momentan für einen ziemlich coolen Wettkampf trainiere, habe ich auch Lust auf "gutes Sportlerfutter".Heute ist eigentlich( Twisted Evil )Regeneration,also hab ich nen schönen kalten Rose`und lecker Nudeln mit selbstkreeirter Bolognese gefuttert-mit zehn Kilo Parmesan versteht sich!!!! Laughing Das ist dann auch totaler Genuß und ich hab da dann Lust drauf!Aber ich habe auch ganz klar keine Lust zuzunehmen,also bunker ich Zuhause auch keine Süßigkeiten,sondern hauptsächlich,was ich zum Leben,Arbeiten und Trainieren brauche!Dazu gehört dann auch mal Wein oder Höhlenkäse!
ICH bereicher mein Leben und meine positiven Emotionen mit lecker Essen! Cool
index.php/fa/7328/0/
  • Anhang: smily1405.gif
    (Größe: 288.08KB, 2429 mal heruntergeladen)


beginne jeden Tag wie eine Grinsekatze;)
Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #164771 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] So, 06 Mai 2007 21:40 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hallo Hexe,

phasenweise geht mir das auch so. Da esse ich mehr oder weniger automatisch gesund, passend zum Sportprogramm, und wiege dann irgendwann wieder fünf / sechs Kilo weniger. Fast wie von alleine.

Und dann kann es passieren, dass eine Phase kommt, wo ich wieder "emotional gesteuert" herum futter. Dummerweise sind es auch die unterschiedlichsten Emotionen, die meine Gedanken dann ums Essen kreisen lassen. Eigentlich alle Emotionen, die von einem relativ neutralen Zustand abweichen, negative wie positive. Oft geh ich dann zum Schrank, denke noch aktiv "nachher wirst du dich grün und blau ärgern" und futter dann trotzdem irgendwas ohne Sinn und Verstand.

In Zeiten, wo alles relativ ausglichen und vorhersehbar seinen Gang geht, es mir weder besonders schlecht noch außerordentlich gut geht, ist auch mein Essverhalten am normalsten. *schulterzuck* Das Problem habe ich, seit ich denken kann. Deshalb geht auch seit ich denken kann mein Gewicht rauf und runter, wenn auch in einem vertretbaren Rahmen. Hoffe halt nicht, dass ich mein Gewicht mit der Zeit dann langsam hoch katapultiere ...
Libelle

Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #166970 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mi, 16 Mai 2007 08:51 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ethien ist gerade offline  Ethien
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Libelle schrieb am Mon, 30 April 2007 15:42


Ist das ganze Wissen über gesunde Ernährung für die "emotionalen Esser" im Grunde für die Katz?

Ich kenne mich prima mit Ernährung aus, was NICHTS daran ändert, dass ich phasenweise eben doch wieder Kalorienbomben im Übermaß fresse. Sad

Libelle


Hm, zu diesem Problem les ich gerade ein Buch, das sich mit den psychologischen Hintergründen von emotionalem Essen beschäftigt. Bisher ist es ganz interessant, man wird da angeregt über Dinge nachzudenken, die man von selbst erstmal nicht in Betracht gezogen hätte.

Der Autor geht übrigens davon aus, das es wenig Sinn macht, sich nur um dieses Emotionale Essen zu kümmern, indem man es sich abgewöhnt/unterdrückt/bekämpft. Weil es eben nur ein Symptom ist.
Wichtiger sei es, die Ursache anzugehen.

Na, ich bin mal gespannt ... zur Zeut arbeite ich mich da zum zweiten mal durch und mach Notizen und schreib mir meine Gedanken dazu auf. Ein bisschen was hats mir schon gebracht, ich hab seit der letzten tieferen Auseinanderstzung mit dem Thema deutlich weniger Frustessanfälle gehabt und es fällt mir viel leichter, einfach mal das Essen wieder wegzulegen, wenn ich mich doch erwischen, wie ich was naschen will außer der Reihe.

Falls wer Interesse hat, einfach mal per PN anschreiben .. ich weiß nicht ob hier erlaubt ist den Buchtitel so zu nennen, von wegen Werbung oder so...

Wünsch euch was.
Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #167320 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Do, 17 Mai 2007 17:38 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hallo Ethien,

sicher darfst du den Buchtitel nennen, das ist hier kein Problem. Würde mich interessieren.

Ich kenne zu dem Thema auch schon zwei Bücher:

Übergewicht und seine seelischen Ursachen: Doris Wolf

Essen als Ersatz: Geneen Roth

Hat mir alles sehr eingeleuchtet, fand es richtig gut und eine Zeit lang ging es mit dem Essverhalten dann auch mal besser, aber dann bin ich doch wieder in alte Muster zurück gefallen. Habe das Gefühl, dass diese Muster ähnlich den Charaktereigenschaften sehr fest sind. Rolling Eyes

Gruß
Libelle

[Aktualisiert am: Do, 17 Mai 2007 17:39]

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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #167693 ist eine Antwort auf Beitrag #167320] Mo, 21 Mai 2007 08:37 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ethien ist gerade offline  Ethien
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Das Buch heißt:

Denke nach und werde schlank ! von Mark Barker


Ich hab so die Erfahrung gemacht, das ich die Sachen immer und immer wieder mal lesen muss. Ich denke, es ist halt rech schwer, eingefahrene Verhaltensmuster und unterbewusst gesteuertes zu ändern. Das braucht seine Zeit.

In diesem Fall hab ich mir das Buch und die CD dazu gekauft, und wenn ich Lust dazu hab, dann pack ich mir abends nochmal die Kopfhörer auf, und höre mir einfach ein paar Kapitel an. Inhalt ist exakt der gleiche wie im Buch, nur um die Fallbespiele gekürzt. So prägt es sich doppelt ein, übers lesen und hören, und das hören kann man auch so praktisch im Einschlafen noch machen. Das soll ja eh der Zeitpunkt sein, wo das Unterbewusstsein am zugänglischten ist für solche Botschaften.


Ich werds einfach mal abwarten. Aufgefallen ist mir bisher, das es mir leichter fällt in Frustphasen einfach mal nein zum essen zu sagen. Das war vorher deutlich schwerer.
Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #167738 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 21 Mai 2007 13:10 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hi Ethien,

interessant. Ja, die eine Autorin des Buches, das ich gelesen habe, schreibt am Ende auch, dass man das Buch regelmäßig lesen sollte und sich die Sachen immer wieder verinnerlichen soll. Hab ich natürlich nicht gemacht. Wink

Danke für die Angaben.

Libelle
Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #167765 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 21 Mai 2007 15:26 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ethien ist gerade offline  Ethien
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Ich hatte vor diesem Buch schon eines gelesen über die Macht des Unterbewusstseins. Das hat mich dann eigentlich erst darauf aufmerksam gemacht, wieviel das mit Gewohnheiten und schlechten Verhaltensmustern zu tun haben kann. Dann bekam ich nen Gutschein für nen Buchversand und irgendwi bin ich beim stöbern über dieses besagte Buch gestolpert samt CD (muss man aber extra kaufen - kein Set) und dachte mir: Warum nicht?

Bücher und Informationen über die richtige Ernährung, über das Zusammenwirken von den einzelnen Bestandteilen, von der Bedeutung von Hormonen, Vitaminen, usw, über die Bedeutung von Sport, und Rezepte habe ich bergeweise. 12 Wochen Ernährungsschulung und ich weiß schlichtweg, wie ich mich richtigerweise ernähren sollte. Und trotzdem nehm ich nicht ab. Es geht mal ein, zwei Kilo runter, und dann steht es und geht wieder rauf, obwohl mir keine Veränderungen in der Ernährung bewusst auffallen.

Woran liegt es also, wenn man zwar weiß, wie es richtig geht, es aber partout nicht schafft das dauerhaft umzusetzen? Warum rutscht man immer wieder in diese Essanfälle ab, während im Kopf die Alarmglocke schrillt.
Nach der Lektüre des ersten Buches hab ich zumindest geahnt, das das Unterbewusstsein da eine sehr viel größere Rolle spielt als mir lieb ist. Also dacht ich mir, ein Buch das mir nicht ne neue Diät erklärt und zum hunderdrölfundfuchzigsten mal was über Fett und Kohlehydrate predigt, sondern das sich mit den Hintergründen beschäftigt, das kann mir evtl sinnvolle Infos liefern.

Okay, beim ersten Lesen dacht ich ganz ehrlich: Was ein Schrott.
Dann hab ich mir die Kopfhörer aufgeklemmt und bin prompt beim hören eingepennt ... und am nächsten Morgen wurd ich wach und fing den Tag mit Frühsport noch im Bett an. Bah, was war ich geschockt ... Sport vorm aufstehen? Ich? Ich musste krank sein.
So gings dann weiter ... wenn ich frustriert war .. und der Tag war echt übel! .. und der kleine Hunger trabte an, war mir das relativ wurscht. Ich hab kurz an das Buch gedacht und den Hunger vergessen.
Dieses Buch ist aber nicht nur ztum lesen, sondern es verlangt Mitarbeit. Es stellt immer wieder Fragen, und gibt aufgaben ... man muss also wirklich drüber nachdenken und Antworten finden, vielleicht beschäftigt man sich so intensiver damit. Ich jedenfalls hab schon Antworten gefunden, über die ich echt erstaunt bin. Mir war garnicht bewusst, was da so alles ne Rollen spielen kann unterbewusst.


Was das Widerholen angeht, das hab ich aus Erfahrung ... bei dem ersten Buch ums Unterbewusstsein, da hatte ich das schonmal aufgeriffen, und mir ein paar abende lang vorm einschlafen intensiv eingeredet, das ich keine Schokolade mag. Weder kaufen noch essen. Und voila, zwei Wochen lang hätte man mir die Schokolade nachwerfen können, es wär mir egal gewesen. Dann hab ich die Übung nicht mehr gemacht und pöhapöh kam der Schokohunger wieder.
Deswegen hör ich mir hier jetzt wenigstens alle paar Tage mal die CD an, und wenn mir an der Arbeit mal langweilig ist in der Pause, dann arbeite ich die Fragen durch. Und irgendwann will ich das Programm komplett in Angriff nehmen ... das Buch gibt nämlich so einen 10-Wochen-Plan vor. Aber vorher muss ich noch ein paar dinge für mich klären, bevor ich mich da dran mache. sonst brech ich doch nur wieder mitten drin ab.
Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #172110 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 18 Juni 2007 15:54 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
schiwasunshine ist gerade offline  schiwasunshine
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Als Grund dafür, dass viele Jugendliche und Erwachsene sich aus emotionalen Gründen mit den sogenannten Dickmachern ernähren, könnte ich mir noch etwas anderes vorstellen: Der Reiz des Verbotenen. Wenn jemand "dick" ist, dann bekommt er von außen signalisiert, dass Chips, Bier, Pommes usw. daran schuld seien und er diese Lebensmittel einfach nur zu meiden braucht ("Niemand der sich von Salat ernährt, ist dick"). Das schlechte Gewissen und das Verbot von genau diesen Dingen nicht essen zu dürfen gehen als Schuss nach hinten los, indem die Gier erwacht, sich das Verbotene zu gönnen und zwar in rauen Mengen.

Hier müsste ein Umdenken der Gesellschaft stattfinden (Wunschdenken, weil die Gesellschaft gerne mit dem Finger zeigt). Wenn ein stark übergewichtiges Kind essen darf, was es möchte - also auch die begehrten Sachen - dann findet es meistens sehr schnell von alleine heraus, dass diese Sachen gar nicht wirklich schmecken und es viel leckerere Dinge gibt, die ihm viel besser bekommen.

Bei mir war das zumindest so. Ich verstehe heute überhaupt nicht mehr, dass ich mal gierig auf Fast Food gewesen bin Very Happy Die Gier ist nicht entstanden, weil dieses Essen besonders schmackhaft gewesen wäre oder meinem Körper besonders gut getan hätte, sondern weil ich es mir selbst verboten hatte (Wenn du das isst, wirst du noch dicker) und mich vor den anderen sogar schämte, so etwas zu essen. Es ist legitim als "Dicker" an einer Salatgurke zu knabbern, aber nicht 1 x im Monat eine Bratwurst zu essen. Gewichtstechnisch macht sich die Bratwurst überhaupt nicht bemerkbar, wenn sie einmal im Monat gegessen wird, doch der Spießrutenlauf und die dummen Bemerkungen hängen noch monatelang nach, verursachen Schuldgefühle und führen dazu, dass man sich selbst als Schwächling sieht, der nicht schlank wird, weil er einfach nicht durchhalten kann. Das ist Quatsch!

Relevant ist für mich selbst nur noch, was will ich wirklich. Ist es wirklich die Bratwurst? Will ich die allen ernstes essen? Wenn ja - dann tue ich es. Meistens entdecke ich aber in mir drin ein "weiß nicht so recht" und finde Alternativen, die bekömmlicher sind und besser schmecken. Meistens ist der Bratwurstalarm nur ein Signal für den Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit, mehr Kontakt oder einfach bloß das Gefühl, mir hätte niemand etwas Gutes getan - also tue ich es mal selbst in Form einer verbotenen Bratwurst.

Emotionales Essen ist für mich ein absurder Modebegriff. Wie sollte ich essen, ohne emotional daran beteiligt zu sein? Geht das nicht nur durch Astronautennahrung oder per Infusion? Riechen, Schmecken, sich an den Farben erfreuen, die Gemeinschaft bei der Mahlzeit genießen - das sind doch alles sinnliche Erfahrungen! Unemotional in eine Karotte zu beißen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Da gehört doch eine Spur aggressiver Bissfreude hinzu, oder etwa nicht? Oder das angenehme Gefühl, das sich einstellt, nachdem ich einen Schluck Rotwein getrunken habe, so herrlich entspannend. Essen ist so etwas wunderbares!!! Warum wird das seziert und zerstört?

Zeiten, in denen ich faste oder sehr wenig esse, folgen immer auf Zeiten, in denen ich sehr gut gegessen habe oder mich nach dem Fasten wieder auf eine mit allen Sinnen geschärften Erfahrung des Essens freue.

Das lasse ich mir nicht mehr vermiesen. Da höre ich nur noch auf mich selbst und bin sehr emotional Very Happy


August 2006 = 100 kg, März 2007 = 90 kg (bis 01.08.2007 auf 80 kg, die Wette gilt)
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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #172194 ist eine Antwort auf Beitrag #172110] Di, 19 Juni 2007 07:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ethien ist gerade offline  Ethien
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Es geht ja auch nicht darum, die Emotionen auszuschalten beim Essen. Im Gegenteil, man SOLL sein Essen genießen, jeden einzelnen Bissen davon mit möglichst vielen Sinnen. Je mehr man es genießt, desto mehr hat man davon, selbst von den kleinsten Portionen.

Wovon wir hier reden ist was ganz anderes. Es geht darum, andere Wege zu finden, wie man mit Wut, Frust, Langeweile, Enttäuschung und ähnlichem umgeht. Es geht darum sich abzugewöhnen, in solchen Momenten zur tröstenden Chipstüte und zum aufmunternden Schokoriegel zu greifen.

Chips und Schoki sind okay und wenn man sich sowas leckeres gönnt, dann doch bitte mit Genuss und Spaß an der Freude, und nicht als Trost in sich reingeschaufelt. Denn zumindest mir geht es so ... wenn ich aus Wut oder Frust zur Schokolade greife, dann genieß ich es nicht, sondern schaufel mir in möglichst kurzer Zeit möglichst viel davon in den Mund und am besten alles was ich in die Finger kriegen kann quer durcheinander. Da bleibt der Genuss völlig auf der Strecke, ja sogar der Geschmack. Alles ausgeschaltet in dem Moment, weil ich nur auf meinen Frust fixiert bin. Bis das Hirn sich dann wieder einschaltet, das dauert und bis dahin hat man ne tüte Chips bequem leer, oder die Tafel Schoki quer im Mund. Rolling Eyes
Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #172241 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Di, 19 Juni 2007 12:05 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
schiwasunshine ist gerade offline  schiwasunshine
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Wenn du weißt, dass du es tust, warum tust du es dann?

Wie viel Trost brauchst du denn und warum brauchst du Trost?

Was läuft wirklich schief in deinem Leben?

Was ist dein WAHRES Problem?

Es ist nicht die Schokolade. Die darfst du nämlich sehr wohl essen, wenn du dich langweilst, frustriert bist oder wütend. Solange du es dir verbietest, wirst du danach gieren. Also erlaube dir Schokolade bei Enttäuschung und zum Trost. Das ist doch okay.

Was für mich nicht okay ist: Die Menge und Häufigkeit der Tröstungsaktionen. Manchmal glaube ich, jemand WILL leiden, DAMIT er sich all diese Sachen hineinschaufeln kann Very Happy

Bei mir selbst habe ich gemerkt, dass ich entspannter geworden bin, seitdem ich mir erlaube alles zu essen. Ich darf - aber ich muss nicht. Solange ich selbst klar bei Verstand bin kommt es dann auch nicht zu Heißhungerattacken oder Kalorienbombenverzehr. Mit klar bei Verstand meine ich, dass ich EHRLICH zu mir selbst bin und mir nichts einrede, was nicht stimmt. Niemand zwingt mich über das Notwendige hinaus zu essen - auch nicht die "verbotenen" Nahrungsmittel. Ich bin selbst dafür verantwortlich was ich wann in welcher Menge zu mir nehme. Da gibt es keine Ausrede. Die Sucht nach Essen ist nur ein Hinweis auf etwas ganz anderes, dass ich mir einrede gerade nicht zu bekommen, obwohl ich es angeblich so nötig hätte. Da liegt meines Erachtens der Denkfehler.

Warum glaube ich, dass ich JETZT dieses oder jenes brauche (Zuwendung, Streicheleinheiten, etwas gegen Langeweile...) und NICHT bekommen kann, sodass ich mir ERSATZ suche? Ist das wirklich so oder rede ich mir etwas ein? Müssen alle meine Bedürfnisse immer sofort befriedigt werden oder kann ich auch abwarten, was geschieht?

Ich habe seit August 2006 sehr viel über mich selbst gelernt, z.B. dass ich zu Trotzreaktionen neige, also das Gegenteil von dem tue, was gut für mich ist, dass ich auf Verbotenes reagiere, indem ich genau das tue, was ich nicht darf, dass ich mir viel zu wenig selbst Gutes tue, sondern mich dauernd selbst kasteie, runtermache und demotiviere. Damit habe ich aufgehört und konnte 10 kg abnehmen. Nach einem Durchhänger von 3 Monaten gehe ich jetzt in den nächsten 46 Tagen (heute ist Tag 4 von 46) die nächsten 10 kg ganz bewusst an.

Die Schuld kann ich nicht länger auf andere abwälzen, auf die bösen Dickmacher oder sonst etwas. Ich ganz allein bin die Verantwortliche für meinen Körper. Seitdem ich so denke, genieße ich nicht nur das Essen, sondern auch mein Leben viel intensiver. Weniger ist eben doch mehr... Very Happy


August 2006 = 100 kg, März 2007 = 90 kg (bis 01.08.2007 auf 80 kg, die Wette gilt)
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Re: Emotionales Essverhalten [Beitrag #315292 ist eine Antwort auf Beitrag #163539] Mo, 29 Dezember 2008 08:06 Zum vorherigen Beitrag gehen
reality-reiki
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Hallo!

Bei Emotionen ist Wissen immer für die Katz.

Wissen ist zwar auch im Kopf. Aber an einer anderen Stelle.

Die Emotionen sitzen vor allem im limbischen System.

http://de.wikipedia.org/wiki/Limbisches_System

Das hat eine enge Beziehung zu den Hormonen zum Beispiel.

Also wenn bei mir die Hormone...

Sie wissen schon, was ich meine.

Dann ist doch auch mein Wissen dahin.

Raus mit den Emotionen und das Gehirn neu strukturieren.

Das hat bei mir, dem großen Zwangsesser doch auch geholfen.

Liebe Grüße

Gerhard



[Aktualisiert am: Mo, 29 Dezember 2008 17:23]

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