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Vorteile des Dickseins [Beitrag #253495] Mo, 07 April 2008 17:09 Zum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hallo zusammen,

es werden eigentlich meistens nur die Vorteile des Abnehmens und des Schlankseins thematisiert. Diese Motive scheinen psychologisch aber gar nicht so zugkräftig zu sein, denn sonst würden sie ja öfters funktionieren.

Warum man sich fürs Dicksein entscheidet (mit seinem Essverhalten entscheidet man sich nämlich für die Figur, die man hat) scheint ein interessanter Punkt zu sein. Da ich gerade eine Übung dazu in einem Buch gemacht habe, wollte ich Euch gerne diese Diskussionsfrage stellen.

Was sind die Vorteile daran, dick oder ein bißchen pummelig zu sein und zu bleiben? Mir sind da bei näherem Nachdenken mehr Gründe eingefallen, als ich vorher für möglich gehalten hätte. Und vielleicht sind diese Motive unbewusst so stark, dass sie jedes Abnehmvorhaben torpedieren.

Ich bin mal ganz offen. Gut daran, dass ich ein bißchen pummelig bin und keine perfekte Figur habe, ist:

- andere finden mich mit meiner "Verfressenheit" meistens sehr sympathisch. Es kommt gut an, wenn ich vor anderen genussvoll zur Schokolade greife, ich werde als sympathischer Genussmensch wahrgenommen.

- ich erzeuge mit meiner Figur in der Regel keinen ausgesprochenen Neid und schaffe mir damit bei Frauen wenig Feinde. Dadurch, dass ich keinen Neid verursache und nicht als allzu starke Konkurrentin wahrgenommen werde, glaube ich, mit Frauen / Kolleginnen besser klar zu kommen.

- meine etwas pummelige Figur lässt darauf schließen, dass ich keine disziplinierte Zicke sondern womöglich ein Mensch mit Schwächen bin, was für alle sichtbar ist = sympathisch.

- ich mache anderen eine Freude damit, wenn ich ihr Essen in ordentlichen Mengen futter (Eltern, Freunde).

- ein Vorteil ist auch, dass ich weniger Annäherungsversuche von Männern abwehren muss und es mir deshalb leichter fällt, meinem Partner treu zu bleiben. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich bei Männern eigentlich ganz gut ankomme (und dafür auch anfällig bin, das zu genießen). Wenn ich schlank bin, ist das noch viel schlimmer und das birgt auch Stress- und Konfliktpotential.

Sprich: Ich habe viele gute Gründe, vor dem Schlanksein auch ein bißchen Angst zu haben. Ich könnte Sympathiepunkte einbüßen. Ich könnte anecken, wenn ich nicht mehr bei jeder Gelegenheit futter (wenn ich mir eingestehe, eigentlich keinen Hunger zu haben) und es könnte mir schwer fallen, mit den Annäherungsversuchen von Männern umzugehen, die dann aus Erfahrung häufiger werden würden.

Das sind starke Gründe. Vielleicht stärkere Gründe als die, warum ich abnehmen will.

Ich will trotzdem weiter abnehmen, aber ich merke, dass ich mich dann auch mit diesen Gründen auseinandersetzen muss.

Bin hoch gespannt auf Eure Antworten und Reaktionen.

Libelle
Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253498 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 07 April 2008 17:31 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
osso ist gerade offline  osso
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Zitat:

us Erfahrung weiß ich, dass ich bei Männern eigentlich ganz gut ankomme

Ich weiss ja nicht wie du aussieht, aber du scheinst ja ganz nett zu sein Smile. Insofern hab das wohl weniger damit zu tun wieviel Pfund du gerade auf den Rippen hast.

Zu den anderen Sachen fällt mir als man nicht soviel ein. Zum Glück wird man als man (noch) nicht so über sein Gewicht definiert



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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253522 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 07 April 2008 19:17 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Christina12 ist gerade offline  Christina12
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Liebe Libelle,

das ist zwar fast schon zu platt, um wahr zu sein, aber bei mir stimmt das: ich schaff mir über die Pfunde eine Art "dicker Haut". Es ist ein kleines Maß an "Unattraktivität", die ich einfließen lasse und die mir Menschen vom Leib hält, aber auch Erinnerungen die mit einem schlanken und schönen Körper zusammen hängen.

Übergewichtige sind nicht per se "unattraktiv", aber sie machen sich häufig dazu und das ist eher der Grund, warum Männer oft wegsehen, glaube ich.

Je nach dem wie viel Übergewicht da ist, reduziert man in gewisser Weise auch die nonverbale Kommunikation. Ich kann an einem übergewichtigen Menschen oft viel weniger bzw. viel langsamer ablesen, was gerade los ist, als an einem schlanken Menschen, vermutlich, weil ich viel am Muskelspiel und kleinsten Körperhaltungen ablese, die etwas verschwimmen, sobald das Fett da ist. Das "Versteck-Spiel" funktioniert also bis zu einem gewissen Punkt.


Andere grenzen sich mit ihrem Gewicht gern ab. "ich will nicht so sein, wie..." oder "ich beuge mich nicht ....", "ich mache, was ich will!"


Das fällt mir so dazu ein Wink


Essen ist Meditation.


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253541 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 07 April 2008 20:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Eselchen
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Hallo Libelle,

wenn ich mir deine letzten Beiträge so ansehe hat dich "Übergewicht und seine seelischen Ursachen" recht geprägt. Habs auch gelesen, muss aber sagen, dass ich weniger damit angangen konnte - macht auch nichts, jeder ist anders. Smile
Was mich trotzdem interessieren würde: Hast du schon Erfolge dabei, dir ein natürlich schlankes Verhalten anzueignen?
Jedenfalls alles Gute dafür! Smile


Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253550 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 07 April 2008 20:35 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Libelle, ich lese deine Beiträge ja sehr gern und meistens kann ich deinen Ansichten zustimmen, aber die Punkte die du aufzählst sind für mich alles negative Seiten des Abnehmens...zumindest kann man sie ganz schnell ins negative umformulieren...ich versuchs mal Smile wenn auch tw. überspitzt.

Zitat:


- andere finden mich mit meiner "Verfressenheit" meistens sehr sympathisch. Es kommt gut an, wenn ich vor anderen genussvoll zur Schokolade greife, ich werde als sympathischer Genussmensch wahrgenommen.


Andere denken ich bin verfressen!
Für mich sieht der Genussmensch aber auch anders aus...eher sportlich und schlank, denn mit pummelig verbinde ich immer schlechtes fettiges Essen und davon zu viel

Zitat:


- ich erzeuge mit meiner Figur in der Regel keinen ausgesprochenen Neid und schaffe mir damit bei Frauen wenig Feinde. Dadurch, dass ich keinen Neid verursache und nicht als allzu starke Konkurrentin wahrgenommen werde, glaube ich, mit Frauen / Kolleginnen besser klar zu kommen.


Frauen nehmen mich nicht ernst bzw. sehen mich nicht als gleichwertig an.

Zitat:


- meine etwas pummelige Figur lässt darauf schließen, dass ich keine disziplinierte Zicke sondern womöglich ein Mensch mit Schwächen bin, was für alle sichtbar ist = sympathisch.


dem Punkt kann ich noch einigermaßen zustimmen...

Zitat:


- ich mache anderen eine Freude damit, wenn ich ihr Essen in ordentlichen Mengen futter (Eltern, Freunde).


Von den Verwandten gemästet zu werden...find ich nicht gut. Scheinbar fehlt da auch das Können mal nein zu sagen.


Zitat:


- ein Vorteil ist auch, dass ich weniger Annäherungsversuche von Männern abwehren muss und es mir deshalb leichter fällt, meinem Partner treu zu bleiben.


Männer finden mich hässlich...naja und Treue sollte selbstverständlich sein und keine Frage der Disziplin oder des Aussehens Wink


Wenn ich das so lese finde ich meine Denkweisen teilweise sehr seltsam und ich scheine meinen Wert zu sehr am Äußeren festzumachen...stimmt auch in gewisser Hinsicht.

Und bei Dir scheinen schlanke (hübsche) Frauen Charakterschweine zu sein und nicht liebenswert.


Also, ich denke zwar das du das richtig verstehst, aber trotzdem:
Das soll kein Angriff auf deine Gedanken sein, sondern das sind meine Gedanken dazu.

Richtig oder Falsch gibt es hier ja eh nicht Smile






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Start: ca 78.5kg bei 168cm Juni Juni 2011
1.Ziel: U75kg, erreicht am 24.07.2011
2.Ziel: 70.5kg, erreicht am
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Nannis 1001 Köstlichkeiten

[Aktualisiert am: Mo, 07 April 2008 20:36]

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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253551 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 07 April 2008 20:45 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hallo Ihr Lieben,

@Osso: Vielleicht ist es noch entscheidender, wie man glaubt, dass die Dinge sind, als wie sie tatsächlich sind. Aber es ist auch ein Erfahrungswert, der mich einfach geprägt hat: Als Teenie war ich ein Pummel und ohne Freund (und auch mit wenig "Interessenten"). Dann habe ich 13 kg abgenommen, bekam auf einmal viel männliches Interesse und hatte dann recht bald einen festen Freund. Ich bin natürlich auch anders aufgetreten (es ist natürlich nicht so, dass Übergewichtige per se unanttraktiv sind), aber trotzdem war für mich die Verknüpfung geschaffen: Schlanksein = männlicher Zuspruch. Und das kann einem mal mehr und mal weniger gelegen kommen. Wink Gerade jetzt ist meine feste Beziehung in einer Phase, wo ich etwas anfällig für fremde Bestätigung geworden bin. (Nanni, du hast theoretisch natürlich recht - ich wäre ja gern ein Engel, aber diese Liebesdinge funktionieren leider allzu oft irgendwie anders).

@Eselchen: Das Buch prägt mich nicht zum ersten Mal. Vor ein paar Jahren hatte ich es schon mal gelesen und lange Zeit hatte ich gar keine Gewichtsprobleme mehr, hatte Freude beim Essen und konnte mein Gewicht auch lange (drei Jahre) halten. Nach einer Krise waren die Würfel dann neu gefallen, ich verfiel wieder in alte Essmuster und wollte das Ergebnis wieder mit Diätverhalten bekämpfen. Irgendwann habe ich mich darauf besinnt, dass ich doch mal so ein tolles Buch gelesen hatte und habe es wieder ausgegraben. Ich finde es immer noch klasse. Ich bin eben ein "emotionaler Esser" und das Buch passt bei mir wie die Faust aufs Auge. Sicher findet Doris Wolf nicht bei jedem den richtigen Ton - wie Du sagst, jeder ist anders. Smile

Gewichtsmäßig ist das Ergebnis: 3 Pfund Abnahme in drei Wochen und ein Gefühl der Befreiung. Ich merke, dass das Konzept richtig ist und doch entscheide ich mich manchmal dafür, mich zu überessen. Und das hat glaub ich mit der Frage hier im Thread zu tun: Welche Gründe sind stärker? Die abzunehmen, oder die, pummelig zu bleiben?

Grundsätzlich glaube ich fest daran, dass man das Muster des Frustessens zum Beispiel nicht mit einer Diät und auch nicht mit einer Ernährungsumstellung langfristig bekämpfen kann. Man bekämpft damit zwar für eine Weile die Symptome, nicht aber die Ursache.

Abgeschweift. Wink

[Aktualisiert am: Mo, 07 April 2008 21:05]

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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253553 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 07 April 2008 20:54 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Zitat:


Wenn ich das so lese finde ich meine Denkweisen teilweise sehr seltsam und ich scheine meinen Wert zu sehr am Äußeren festzumachen...stimmt auch in gewisser Hinsicht.

Und bei Dir scheinen schlanke (hübsche) Frauen Charakterschweine zu sein und nicht liebenswert.


Hallo Nanni,

ich weiß, wie Deine Einwände gemeint sind. Meine Aufzählung war auch mehr der Versuch, etwas möglicherweise Unbewusstes offenzulegen. Ich halte schlanke Frauen nicht für Charakterschweine, hilfe, aber Frauen konkurrieren untereinander und vielleicht wirkt man "nahbarer", wenn man nicht allzu perfekt ist. Man ist einfach weniger "gefährlich". Das ist eine insgesamt etwas seltsame, weibliche Art, die ja kein Geheimnis ist. Ich selbst bin schlanken, tollen Frauen nicht unbedingt reservierter gegenüber - von daher wundert mich eigentlich meine Befürchtung in dieser Hinsicht. Logisch ist das nicht.

Deinen umgedrehten Punkten kann ich übrigens zustimmen. Das könnten Gründe FÜR das Abnehmen sein. Aber dazu braucht man dann ein gewisses Selbstbewusstsein.

Vielleicht will man gar nicht allzu ernst genommen werden? Und genau: Vielleicht fehlt einem einfach das Standing, bei den Eltern "nein" zum Mästen zu sagen. Genau so ist es bei mir. Ich habe nicht den Mumm, "nein" zu sagen. Und dieser Grund ist offenbar stärker als der Wunsch abzunehmen. Das ist finde ich der Punkt. Insofern fühle ich mich eigentlich recht verstanden von Dir. Wink

Lieber Gruß
Libelle

[Aktualisiert am: Mo, 07 April 2008 21:08]

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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253560 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 07 April 2008 21:13 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Ich weiß bzw kann mir denken, dass Du schlanke Frauen nicht für Charakterschweine hälst...aber vielleicht verbindet man das unbewusst damit...egal.

Ich hab mittlerweile gelernt nein zu sagen und auch wirklich nein zu sagen, wenn ich nichts mehr essen will. Klar bekommt man da schonmal nen komischen Spruch, aber warum soll ich etwas essen, wenn ich nichts essen will oder mir 3 Stück Kuchen reinknallen, wenn ich nach 2 schon pappsatt bin...nur weil es Tante z gebacken hat und ich die Kuchen von Tante x und Tante y gegessen habe?

Das ist aber ein ganz anderes Thema...

Ich bin aber auch, glaube ich, kein emotionaler Esser.
Ich esse wenn es mir gut geht und ich mich wohlfühle, bei besonderen Gelegenheiten etc.

Aber eigentlich nicht aus Frust oder stressbedingt...dann esse ich eher wenig.

Ich denke, wenn ich Single wäre, würde ich in Null Komma nichts 5 Kilo abnehmen, da ich dann tendenziell weniger essen würde, einfach aus Faulheit Embarassed aber nicht unbedingt gesünder.


Mit diesem "Schutzpanzer" den man sich "anfrisst" baut man sich ja auch eigentlich einen Schutzpanzer vor seinen eigenen Schwächen auf...zumindest hab ich mein Fett damals als entschuldigung für alles genommen...kaum neue Kontakte zu fremden...komische Blicke (die wahrscheinlich nur von mir als komisch aufgefasst wurden)...unfreundliche Kommentare von Verkäufern u.Ä. (die wahrscheinlich eh nur gestresst waren und ich wahrscheinlich genauso unfreundlich rüberkam).

Das hat sich mit den gut 15kg Abnahme echt sehr verändert. Ich hab ne persönlichkeit, die es bitte schön zu respektieren gilt. Wenn ich rede, dann hört mir zu. Wenn es mir schlecht geht lasst mich in Ruhe. Wenn ich nein sage, dann mein ich nein und nicht vielleicht! usw....

Aber eigentlich hat so eine Einstellung nichts mit dem Gewicht zu tun, bei mir war es aber letztendlich einfach so und das hat auch den Ausschlag für die Abnahme gegeben.

Ich hab am Dicksein oder Pummeligsein (wie auch immer man das definiert) nie etwas positiv gefunden und kann auch heute absolut nichts finden...außer vielleicht dass man viel Schokolade essen kann Rolling Eyes

Aber Andere können das anders sehen. Andere haben 10kg zu viel, fühlen sich dabei super, andere haben 2kg zu viel und könnten heulen.
Andere haben sich damit arrangiert, weil es bequem ist und subjektiv gesehen kein Grund besteht abzunehmen und etwas an seinem Leben zu ändern.





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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253586 ist eine Antwort auf Beitrag #253560] Mo, 07 April 2008 21:43 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Also der eine Punkt ist nach meiner Eigenerfahrung zuletzt schon wahr: Das Gewicht ist für Frauen untereinander offenbar ein ziemlich starkes Konkurrenz-Kriterium. Es wurmt andere, bisher schlankere Frauen offenbar, wenn man jetzt ebenfalls zu den Nichtmehrdicken zählt. Gar nicht so sehr unbedingt wegen des Aussehens (ich bin wirklich aus dem Alter raus, wo ich das Gefühl habe, mir ständig einen Mann aufzwicken zu müssen Laughing ) sondern auch, weil "die andere" etwas geleistet hat, wozu man selbst vielleicht nicht die Zeit/Lust/Ausdauer etc. hätte. Ja, auch Fitness erweckt Neid. Laughing

Aber selbst dick und unfit zu bleiben, bloß damit keine meiner lieben Mitmenschinnen mir gegenüber ein Neidgefühlchen hat (das sich ja vielleicht eh bald wieder gibt, oder die Freundin war der Freundschaft nicht wert) - nö, also wirklich: man kann Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer auch übertreiben, denn schließlich geht's bei den anderen nur um diffuse Gefühlszustände, bei einem selbst aber um etwas Essentielles: die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden, 24 Stunden am Tag.




Höchststand 2001: 97 kg

Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg

Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253641 ist eine Antwort auf Beitrag #253586] Di, 08 April 2008 09:08 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
lori
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Hallo Libelle,

bei deinen genannten Punkten fällt mir auf, es geht nur um andere- aber es geht doch in 1. Linie um dich!!!! Shocked


liebe Grüße Lori
Es gibt Leistung ohne Erfolg, aber es gibt kein Erfolg ohne Leistung
Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253658 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Di, 08 April 2008 09:31 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Genau das, was lori geschrieben hat, hab ich auch gedacht. Du nennst eigentlich nur Gründe, die sich auf andere Menschen beziehen. Das heißt, du definierst dich letztlich über deine Figur. Irgendwie kommt es mir auch so vor, als wenn du in deiner Begründung so einige Klischees bedienst und das dann wiederum für dich so verinnerlichst, dass du es als Vorteil empfindest, nicht dünn zu sein (ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie dünn oder wie pummelig du bist).
Aber so wie deine Argumentation klingt, wäre es ja so, dass du für andere pummelig sein möchtest, und das finde ich persönlich genauso wenig richtig, wie wenn man nur für andere abnehmen will. Ich bin immer noch der Meinung, dass man sich über seinen Charakter und seine Persönlichkeit definiert und nach außen zeigt. Und entweder, die Menschen mögen mich so, wie ich bin oder sie lassen es sein. Und genauso wenig wie ich mich charakterlich/menschlich für irgendwelche anderen Menschen ändern würde, würde ich mich gewichts-/figurmäßig anderen Menschen anpassen, um ja nicht aufzufallen, oder um nicht in irgendwelche Klischeesschubladen gesteckt zu werden.

Ganz bedenklich finde ich ehrlich gesagt den Grund, dass man anderen Menschen nicht vor den Kopf stößt, weil man zum Essen "Nein" sagen müsste. Ich finde, man muss eh nicht zum Essen "Nein" sagen, wenn man denn gerade Hunger oder Appetit hat. Und wenn sich jemand vor den Kopf gestoßen fühlt, weil ich z.B. keine 3 Stück Kuchen esse, sondern nur 1, dann ist das doch nicht meine Schuld. Das hat doch wieder was mit einem gesunden Ess- und Genussverhalten zu tun und ich würde nicht essen, um anderen einen Gefallen zu tun, wenn ich denn satt bin oder irgendwas nicht essen möchte.

Ich glaube, in deinen Begründungen liegt das Gewicht viel zu sehr auf dem Äußeren eines Menschen. Nur klingt das doch sehr nach nicht auffallen wollen, nichts provozieren wollen. Und das wiederum könnte man auch auf ein Selbstbewusstseinsproblem schieben, anstatt auf "Vorteile des Dickseins".

Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch. Aber du wolltest ja eine Diskussion anregen und da kann ich mich leider so überhaupt nicht deinen Begründungen oder Sichtweisen anschließen.


Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

Reinhold Niebuhr


Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253766 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Di, 08 April 2008 15:26 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hallo Ihr Lieben,

ich glaube, Ihr habt da etwas falsch verstanden. Das sind keine Gründe oder Motive, die ich gut heiße oder die ich propagieren möchte, nach dem Motto "dick sein ist aus diesen und jenen Gründen gut". So war's nicht gemeint, was man beim genauen Lesen vielleicht hätte bemerken können.

Rein mit dem Verstand betrachtet unterstreiche ich diese Gründe auch gar nicht. Ich sehe sie ja selbst als "falsch" an, aber genau darum geht es bei dieser Übung ja auch: So etwas aufzudecken, um mutig etwas ändern zu können (z.B. nein sagen lernen, nicht aus Höflichkeit essen, oder keine Angst vor Neidern zu haben, wenn man eine bessere Figur hat).

Vielleicht habe ich auch meine Überschrift etwas gewagt formuliert. Ich hätte es in Anführungsstriche setzen sollen. Es sind ja keine echten Vorteile, aber vielleicht Emotionen und Motive, die einem unbewusst als Vorteil erscheinen. Genauso wie das Beispiel mit der "dicken Haut". Es sind keine universellen Vorteile des Dickseins damit gemeint - die gibt es meiner Meinung nach nicht. Sondern bei der Übung geht es darum herauszufinden, welche unbewussten Motive (aufgrund von persönlichen Erfahrungen vielleicht) dazu beitragen, beim Abnehmen manchmal gegen sich selbst zu arbeiten.

Dahinter steht der Gedanke, dass es bei vielen Menschen vielleicht seelische Motive gibt, warum sie übergewichtig geworden sind und es bleiben, obwohl sie andererseits ja auch unbedingt abnehmen wollen.

Also: Hinter den Gründen, die ich genannt habe, steht keine positive Bewertung. Es geht mir vielmehr um die Denkfehler, über die ich mit Euch diskutieren wollte.

Zitat:

Und das wiederum könnte man auch auf ein Selbstbewusstseinsproblem schieben, anstatt auf "Vorteile des Dickseins".


Genau! Und so etwas zu bemerken, kann dabei helfen, solche Verhaltensmuster zu ändern. Ziel der Übung.

Libelle

[Aktualisiert am: Di, 08 April 2008 15:33]

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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #253924 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mi, 09 April 2008 09:19 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Ok, dann habe ich das tatsächlich falsch verstanden. So wie du das jetzt geschrieben hast klingt es eher danach, was einen (ubewusst?) daran hindert, abzunehmen, weil man im Unterbewussten so denkt/empfindet.

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

Reinhold Niebuhr


Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #254188 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 10 April 2008 09:10 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hallo Anna,

ja genau, so hatte ich es gemeint. Smile

Doris Wolf bringt in ihrem Buch eine Liste von Beispielen.

Warum man in der Vergangenheit nicht abgenommen hat:

- weil ich anderen beweisen will, dass sie nicht über mich bestimmen können.
- weil ich mein Gewicht brauche, um zu erfahren, ob mein Partner mich wirklich liebt (akzeptiert er einen so wie man ist und nicht wegen Äußerlichkeiten?)
- weil Männer mich dann als Sexobjekt betrachten könnten.
- weil mir mein Gewicht ein Gefühl von Sicherheit und Schutz gibt
- weil ich dann nichts mehr habe, um mich zu belohnen (übermäßiges Naschen, etc.)
- oder auch ganz banal: weil ich kein Geld habe, mich neu einzukleiden.
- etc.

(Übergewicht und seine seelischen Ursachen, S. 37)

Die Übung soll einfach nur klar machen, dass es durchaus "gewichtige Gründe" geben kann, die einen am Abnehmen hindern und die im Inneren stärker sind, wenn es um die vielen konkreten Entscheidungen geht: Esse ich das jetzt, oder nicht? Sich das bewusst zu machen, finde ich ganz interessant.

Zitat: "All diese Gründe, die Sie sich gegegen haben, um nicht abzunehmen, haben eines gemeinsam: Sie wirken! Sie sind stärker als die Gründe, die Sie sich für das Abnehmen gegeben haben. Sie sind stärker als jede Diät".

Es hilft dann nur, diese Einstellungen zu verändern. So die Theorie. Wink

Mir hilft das schon bei der Frage, warum es mir in manchen Lebensphasen viel leichter fällt, abzunehmen und schlank zu bleiben, als in anderen. An der Ernährung selbst kann es ja nicht liegen. Deshalb fahre ich jetzt (wieder) so auf diesen Psycho-Ansatz ab. Wink

Libelle

Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #254193 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 10 April 2008 09:22 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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So klingt es auch nachvollziehbar und ich bin überzeugt, dass die Psyche einen da stark beeinflusst, auch wenn man es nicht immer so wahrnimmt. Körper und Seele hängen halt zusammen Wink

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

Reinhold Niebuhr


Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #254454 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Fr, 11 April 2008 13:33 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
criseldis ist gerade offline  criseldis
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ich freu mich über diesen thread. libelle, ich glaube wir sind uns - auch chronologisch - sehr ähnlich mit unserer "karierre". beim lesen des threads dachte ich - ich sollte das buch auch wieder einmal lesen.

mir ist - so blöd das klingt - erst beim lesen dieses threads aufgefallen, das ich mich mit einer regelmäßigkeit überesse. gerade wollte ich schreiben "zwar von gesunden sachen..." und sehe just in diesem moment auch den grund dafür: ich denke: gesunde nahrung ist gut, viel gesunde nahrung ist besser. beziehungsweise: von viel gesunder nahrung nimmt man nicht zu. so ist zu erlären, das ich bei einem stück schoko so das gefühl habe, das wäre "zuviel" wenn ich aber eine vierfache portion gemüse mit tofu und buchweizen esse - habe ich kein schlechtes gefühl. mehr ist besser. komischerweise fällt mir das erst jetzt auf, obwohl ich seit sicher einem halben jahr so esse!!!!

wie in meinem tagebuch schon entdeckt, weiß ich auch, spüre ich regelrecht - das mein übergewicht einen gewissen sinn im sozialen kontext ergibt. ich habe lange verleugnet das ich wieder dicker wurde - aber als ich mich diese woche in einem schaufenster widerspiegelte, das ich eine andere statur von mir im kopf habe als ich dar stelle - da dachte ich: ich muss umdenken.
sicher kann ich mir einreden, mein mantel wäre unvorteilhaft und alles - dennoch - das war eine eindeutig "dicke frau" und keine etwas mollige. und das für mich seltsame - und vollkommen irritierende war - das ich nicht traurig, entsetzt, schockiert oder verzweifelt war - sondern, hm, fast ein bisschen stolz. klingt doof, weil ich mich ja eigentlich nicht wohl fühle damit - aber es hat mir doch klar gemacht: ETWAS in mir will dick sein, freut sich über diese silhouette, identifiziert sichdamit. vielleicht wars auch einfach dieses: "angekommen sei". ich war jahrelang nie schlank und nicht dick. immer so ein grenzfall. so "etwas mehr" als schlank aber nicht dick. und ich lebte auf dieser schwelle. bin ich noch schlank - oder schon eher dick. bereits zwei kilo konnten das entscheidend verändern... und plötzlich sah ich mich und konnte sagen: eindeutig dick. und das war klar, rein, ordentlich. ich gehöre wo dazu. und das ist wohl dieser punkt: ich fühle mich etwas verloren, heimatlos - aus verschiedenen gründen die mit der figur nichts zu tun haben. mit 34 bin ich auch nicht mehr jung, noch nicht alt, irgendwo dazwischen. die herkunftsfamilien sind zerrissen und gesplittet, da gibt es keine "heimat" mehr, als veganerin ist man auch überall die "komische" und so weiter... und dann sah ich mich - war dick - und war endlich "jemand". vermutlich auch, weil ich früher, als ich sehr dick war - immerhin familie hatte, einen raum, es war die welt um mich gut und heil - uch wenn ich selber nicht heil war....

so... ich schreib einen roman, merke ich gerade....

jedenfalls spüre ich, das einer der vorteile die ich wohl (unbewusst) empfinde der ist - "angekommen" zu sein. einen hafen zu haben. einen räumlich großen hafen. schlanksein verbinde ich sohin eher mit stress, ohne eigenen raum, ohne ruhe, ohne "platz" und immer in bewegung. ich mag derzeit aber keine bewegung - ich hatte genug bewegung durch die schicksale - ich will mal einfach wieder eine heimat finden. ruhe. das gefühl "angekommen zu sein" um wieder lust zu entwickeln, "fort zu gehen" und mich zu "bewegen". was in jeder hinsicht gemeint ist.

eine weitere erfahrung war, das ich in letzter zeit öfter direkt angesehen werde, von interessanten männern. und ich dachte mir: was ist los? ich bezog das erst mal darauf, das etwas nicht stimmt. ich einen schokorammel hätte, die haare zerwuschelt wären oder ich flecken am gewand hätte oder sowas -auf die idee, das ich einfach nur interessant sein könnte, vielleicht sogar attraktiv - kam ich nicht. ich sah mich immer so "zwischen allen" ich nahm mich irgendwie als "mädchen" wahr. und dann schaute ich mich wieder an - ich bin eine frau. ich bin eine "richtige" frau mit allem drum und dran, ich bin nicht hässlich - na no na ned finden mich männer attraktiv (vor allem ist das ja jetzt die "zweite runde" wie ich im freundeskreis fest stelle. die erste lebenspartnerschaft/ehe ist zu ende, jetzt werden neue partnerschaften/familien gegründet... zumindest in meinem umfeld ist es so, das sich lauter geschiedene oder leute mit kindern aus früheren partnerschaften finden) attraktiv - obwohl (oder weil?) ich sehr weibliche formen habe.

nunja... und dann das "abgedroschen" wie schon erwähnt. der schutzpanzer. ich empfinde mich menschenmassen - aber auch emotionen mir nahestehender menschen vollkommen ausgeliefert. wenn es einer kollegin familiär schlecht geht, dann spüre ich das total - ich leide mit. umso mehr verstärkt, wenn es meinem partner so geht. wenn er leidet. ich trage das 1:1 mit - oder leide vielleicht noch mehr (kommt mir vor), stress -das geht direkt rein ins herz... ich will nur ruhe, abstand... seit wochen wehre ich alles ab... zuviel zuviel... und das essen, das dicker sein, das ist sicher so ein innerer motor - immerhin habe ich gelernt: sei dick, und keiner mag dich - und wenn dich keinerm ag, hast du endlich ruhe von allen.

und zuletzt: ich beneide dicke menschen oft. ich habe sehnsucht, wenn ich sie sehe. in meiner dicken vergangenheit, dich ich augenscheinlich so hasste - gab es wohl doch etwas wunderschönes geborgenes. und wenn ich dicke menschen sehe, beneide ich sie darum sich hingeben zu können. auch wenn ich weiß das es nicht so ist - ich war es ja selber und todunglücklich - aber doch - diese autonomie die man hat - weil man in keine werbezielgruppe passt - weil man gesellschaftlich frei ist - unabhängig... zumindest empfinde ich es so... es ist dies das was ich damit assoziiere... vielleicht weil ich mich damals vor diesen diktaturen unabhängig gemacht hatte. was ich damals hasste - das wünsche ich mir heute.


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #254676 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Sa, 12 April 2008 15:11 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Zitat:

...spüre ich regelrecht - das mein übergewicht einen gewissen sinn im sozialen kontext ergibt.


Das hast Du gut ausgedrückt. Und Du hast recht: Wir haben eine sehr ähnliche "Kilo-Karriere" hinter uns, mit ähnlich widersprüchlichen Mustern, darauf zu reagieren. Das Schlimme ist: Diese Diätmentalität sitzt tief und sie wird immer wieder aufs Neue geschürt. Eine Kollegin von mir fährt gerade auf diese "Schlank im Schlaf-Diät" ab, bei der man abends auf Kohlenhydrate verzichtet. In der Mittagspause sagte sie mit einer inbrünstigen Überzeugung: "Diese Diät ist einfach genial, das einzige, was wirklich funktioniert." Und einen kurzen Moment war ich drauf und dran, das auch glauben zu wollen.

Dass Lebensmittel "bewertet" werden, ist einfach eine jahrelang eingetricherte Denkweise. Die wird man nicht so leicht nicht los. Aber ich stelle beruhigt fest, dass meine Ernährung nicht katastrophal wird, nur weil ich nicht mehr nach "gut" und "böse" unterscheide. Im Gegenteil: Über einen Obstsalat kann ich mich jetzt manchmal genauso "diebisch" freuen, wie über einen Schokoriegel. Ich verspüre neuerdings einen Triumph, wenn ich das esse, was ich gerade brauche. Sei es ein Gemüseteller oder ein Schokocroissant. Aber man ist eben auch immer in der Verlockung, dieses "essen was man will" in gewissen Situationen falsch interpretieren zu wollen. Dabei erwische ich mich auch manchmal noch. Zum Beispiel als ich neulich einen Tag krank zu Hause war: Da habe ich am laufenden Band gefuttert und habe mir eingeredet, dass ich da Lust drauf habe. In Wirklichkeit war es aber wieder das typische "Trost-Essen", wenn ich krank bin und allein zu Hause.

Naja, mal wieder abgeschweift. Die Neigung zu "Romanen" haben wir auch gemeinsam, Criseldis. Wink

Deinen Blick ins Schaufenster kann ich mir übrigens gut vorstellen. Man ist eben ein "gewichtiger" Mensch und das ist auch metaphorisch zu sehen.

Und dieses "zwar gerade so noch schlank genug, aber leicht pummelig" kenne ich auch nur zu gut. Das ist quasi mein "Normalzustand" und ich empfinde das so, als wäre das nichts halbes und nichts ganzes. Ich bin halt nicht sehr schlank (was markant wäre und mehr dem Ideal entspräche), habe aber auch nicht diese "gewichtige Ausstrahlung", die die "richtig Dicken" oftmals haben. Dieses ein kleines bißchen zu dick sein finde ich total blöd. Ich weiß, dass sich das komisch anhört. Wink

Meine Figur entspricht derzeit meinem Leben: Solides Mittelmaß. Netter Job, mittelmäßig viel Geld, ein paar Jahre Beziehung, und auch sonst alles "normal". Auch als Mitarbeiterin bin ich im Team die Angepasste, Kooperative, Hilfsbereite. Solide, aber nicht sehr mutig und durchsetzungsstark.

Schlanksein verbinde ich vielleicht mit all den kühnen Dingen, die in einem "bewegteren Leben" passieren könnten. Und vielleicht habe ich genau davor auch ein klein bißchen Angst, weil es dann auch ein bißchen "ungemütlich" werden könnte. Wink

Brainstorming beendet. Wink
Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255080 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 14 April 2008 15:39 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
criseldis ist gerade offline  criseldis
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das stimmt... dieses verleiten zu extremen kommt mir bekannt vor. speziell wenn mir frisch bewusst wird - das "etwas getan werden muss". ich neige sofort dazu, mal - zumindest gedanklich - ins extreme zu gehen. gottseidank glaube ich mir das mittlerweile selber nicht mehr. da hab ich mich schon gut hinbewegt dazu, mir selber den vogel zu zeigen - wenn ich anfange, utopische ziele in angriff zu nehmen - oder bescheuerte diät-strategien. letztlich weiß ich: nur das hat erfolg, das gerade JETZT gelebt werden kann. jede diätform die einen "ab morgen" gedanken ermöglicht, ist für mich eine - die unter garantie nicht funktionieren kann. JETZT - mit allen fehlern - denn nur das ist lebbar.

interessant in diesem zusammenhang ist durchaus auch - was man positives / negatives mit dem dünnsein verbindet. gerade als ich das wolf-buch zum ersten mal las, wurde mir bewusst, das ich eigentlich kein besondern freundliches bild von "dünnen" hatte. immerhin waren sie bei meiner gewichtsklasse immer die "gegner" und ich tröstete mich immer damit, zwar dick, dafür aber "liebenswert" oder "intelligent" zu sein - und so weiter. das ich dabei quasi automatisch annahm, dünne müssten weniger liebenswert oder schlichter in der intelligenz sein, war mir gar nicht bewusst. es war reinigend, das zu erkennen. denn natürlich: wenn ich mir dauernd sage: ich bin zwar dick, ABER gesund, ABER liebenswert, ABER intelligent, ABER... dann muss ich mit der zeit ziemliche angst vor dem dünnsein entwickeln, denn damit würde ich nicht nur schlanker - sondern auch dümmer, weniger liebenswert, krank,....

so gesehen muss ich mir das schlanksein schmackhaft machen - es darf nicht mit neid und missgunst behaftet sein. schon von meiner seite aus nicht.

schlanksein als bild für ein bewegtes, kühneres leben - doch - darin finde ich mich auch wieder. definitiv dachte ich immer, ich würde dann modischer, spontaner, zugänglicher und mutiger sein. ich könnte mich quasi "freier" im raum bewegen... so als müsste ich jetzt ständig die ellenbogen in an meine seiten pressen, damit man die speckrollen nicht sieht - wären dann meine arme frei um in die luft zu greifen... bildlich gesprochen (und auch ein bisschen körperlich betrachtet).

alleine das ich das letzte woche so beschrieben habe, hat in mir wieder einiges geradegerückt. wobei ich wiederum auch irgendw ein paar minuten lang eine "spiegel"reportage sah wo eine frau ca. 25 kilo abgenommen hatte und dann super aus sah - und das in "um meine statur herum". schlafen ging ich mit der fixen idee, ab sofort exzesiv sport zu treiben und mit der ernährung streng zu sein. als ich aufwachte war ich gottseidank wieder "bei mir". natürlich wäre es schön, dieses "ewige ziel" zu erreichen - aber nur dann sinnvoll, wenn ich es so leben kann - und nicht, wenn ich es nur in einer guten phase 3 monatelang schaffe.

und da kam mir dann auch der gedanke der "lebenslüge". ist es meine individuelle lebenslüge, zu glauben, ich könnte eines tages meinem idealbild entsprechen? immerhin habe ich es 34 jahre nicht geschafft. wie lange will ich noch glauben, das ich eine teeniefigur haben kann? allmählich wird es ja lächerlich.


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255085 ist eine Antwort auf Beitrag #255080] Mo, 14 April 2008 16:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Hehe, holterdipolter, gestattet bitte einen steinmetzisch direkten, höchst trivialen Einwand aus der Praxis:
Man nehme je einen Sechserpack 1,5-Liter-Mineralwassrflaschen in die rechte und linke Hand und laufe damit ein paar hundert Meter dem Bus nach.
Danach fragt man sich bestimmt nicht mehr, wo die Vorteile des Dickseins bzw. die Nachteile der Minderintelligenz des Dünnseins sind, sondern erkennt schlagartig, (wenn man endlich wieder Luft kriegt) dass es schlicht und einfach im 24 Stunden währenden täglichen Leben sagenhaft unpraktisch ist, dauernd zu viel Schwabbel mit sich zu schleppen.
Es ist schlecht fürs Herz, schlecht für die Lunge, schlecht für den Rücken und die Gelenke - und man versäumt den Bus. Very Happy



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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255094 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 14 April 2008 16:53 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
criseldis ist gerade offline  criseldis
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nunja... ähm... wenn man im 4. stock ohne lift wohnt, darf man ohnedies 2x/woche mit einkauf um die 10 - 20 kilo hoch"tschörteln". das - nun - bliebe mir auch mit 60 kilo nicht erspart.... Wink

aber ich weiß was du meinst. das problem (sonst würde man kaum zunehmen) sind die vielen ausweichmöglichkeiten. zudem ist schlanksein auch kein garant für fitsein - wie ich an meiner freundin oft sehe - die bereits ohnmachtanfälle bekommt wenn sie eine station zu fuß gehen soll. und die war nie dick. selbst als ich 20 kilo mehr wog als sie war ich ungleich fitter.

aber ja... damn... so einfach... Wink

werde mir diese gleichung jedes mal vor augen halten, wenn ich meine ration cola-zero in den 4. stock schleppe. das könnte wirken.


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255099 ist eine Antwort auf Beitrag #255094] Mo, 14 April 2008 17:05 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Shocked 4.Stock ohne Lift - nicht schwach! Na, dann kennst du ja die Mühen des mit-sich-Herumschleppens nur zu gut.
Shocked Very Happy

Und das ist ja nun mal der springende Punkt.
Ich meine, dass man mitunter aus der dick-dünn-Fehde dann als Gewinner aussteigen kann, wenn man am Ende nicht nur dünner, sondern auch fitter ist, bei hoffentlich unverändertem IQ. Wink Very Happy Denn, wie du sagst: Dünnsein ist alles mögliche - aber kein Garant für Fitness und unverwüstliche Gesundheit.



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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255651 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 17 April 2008 12:54 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Ich kann die Sichtweisen von criseldis und Libelle in gewisser Weise nachvollziehen, aber: Für mich sind das "Ausreden" (Ich unterstelle euch nicht, dass ihr das als Ausreden nehmt, denn ihr seid ja schließlich hier).
Diese Argumentation kommt ja häufig von Dicken Menschen (etwas weniger philosophisch, aber ähnlich vom Gedankengang)und da denke ich mir, dass sie krampfhaft versuchen ihr Verhalten zu rechtfertigen.

Schlimm finde ich dabei vor allem, dass sie ihre Gesundheit und Lebensqualität aufs Spiel setzten nur wegen einem Stück Torte, einm Menü bei McD oder die fettige Fertigpizza.

Alle haben Angst vor Krebs, Herzinfarkt, Diabetes, Schlaganfall....aber scheinbar ist das zu weit weg, wenn man wieder mal die Tafel Schokolade vor Augen hat.


Die Konsequenz hab ich in meinem nahen Umfeld gesehen: Diabetes und plötzlich funktioniert es: gesunde Ernährung und Sport und die Kilos purzeln...muss immer erst was passieren, bevor man "aufwacht"???



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Start: ca 78.5kg bei 168cm Juni Juni 2011
1.Ziel: U75kg, erreicht am 24.07.2011
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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255663 ist eine Antwort auf Beitrag #255651] Do, 17 April 2008 14:08 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Heftiger Applaus, Nanni! *zustimmendnick*

Der einzige "Vorteil" des Dickseins (in Maßen) geriet heute wieder mal in mein Blickfeld - in Form einer Frau im Kaffeehaus, die mich irgendwie in ihren Bann schlug weil sie so etwas Widersprüchliches an sich hatte...
Sie war zwischen 50 und 60, knallplatinblond, muss mal sehr hübsch gewesen sein - aber sehrsehrdünn. Dieses sehr schmale Gesicht sah, so komisch es klingt, zugleich sehr gut und sehr schlecht im Sinne von eingefallen/alt aus. Mal wirkte es mit den extrem tiefen Augenringen, eigentlich sogar der ganzen eingefallenen Augenpartie, eingefallenen Wangen, tiefen Nasolabialfalten,... wie das Gesicht einer alten Frau, und wenn man zweimal hinsah, sah man die schönen großen Augen, die auffallend schöne schmale Nase, die schöne Gesichtsform. Obendrein trug sie Stirnfransen und einen hochgebundenen Roßschwanz, was ja eigentlich nur sehr jungen Mädchen steht.

Irgendwas stimmte jedenfalls nicht mit diesem Gesicht und diesem Äußeren und diesem Styling zusammen - ich glaube, es fehlten einfach ein paar Kilos und ein bißchen Fitness, dann hätte sie ein bißchen "ausgepolsterter", gesünder, frischer und eben fitter gewirkt. Sie sah einfach nicht so "gut" aus, wie sie hätte aussehen können und aufgrund ihres Stylings wohl auch wollte.

Und das führt uns zum Gegenteil: Dicke oder molligere in die Jahre gekommene Frauen, die aber noch "gut" aussehen, quasi "dazugehören" wollen und sich dementsprechend stylen sehen nun mal einfach nicht so "schlecht" im Sinne von ungesund eingefallen, verhärmt, aus.

So gesehen sind ein paar überschüssige Kilos nicht das Schlechteste und ZU dünn kann sich in Wirklichkeit nur eine sehrsehr straffe junge Haut erlauben. Ab 30 - 40, um eine Zahl zu nennen, tut der Ausstrahlung der meisten Frauen ein bißchen Fett zu viel wohl besser als wenn sie gar zu dünn sind.




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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255674 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 17 April 2008 14:46 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
criseldis ist gerade offline  criseldis
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ich habe erst gestern in einem andere nforum ein vorher/nachher bild gesehen. das nachher bild zeigte ein mädchen in der figur wie das heute wohl so "anerkannt schlank" ist. also sehr schmal - zwar noch nicht mager - aber eben dem allgegenwärtigen schlankbild enstprechend. am vorherbild hatte sie wohl 10 kilo oder so mehr drauf. damit war sie (für meine verhältnisse) nicht fett - aber sehr fraulich. sie hatte eine sehr weibliche sanduhrfigur, weiche rundungen, es wirkte richtig erotisch, wohingegen das nachherbild halt "eine frau in bikini zeigte und für mich keinerlei (erotische) ausstrahlung hatte - obwohl sie dieselbe körperhaltung eingenommen hatte...

die meisten antworten auf das bild waren "toll was du erreict hast" nur ich dachte offenbar: das vorherbild ist wesentlich schöner. und das war eine junge frau. diese "leichte molligkeit" finde ich einfach ästhetisch sexyer...

ich mus bei mir ja dazusagen, das ich nicht ungesund esse - und es mit gesunder kost auf die schnelle gewichtszunahme schaffte.... nur eben: nur gesund essen hilft auch nix. sport ist einfach wichtig.


ich kenne diese sprüche auch alsausreden dicker leute. ich selber aber wollte immer schlank sein. ich habe mein gewicht nie verteidigt - im gegenteil. dennoch aber muss ich fest stellen, das ETWAS in mir zum dicksein tendiert - trotz jahrelanger bemühungen und immer wieder neuer methoden mich raus zu reissen. und das bringt mich eben dazu, mir ebendiese argumente mal anzusehen. vielleicht sind sie ja da, aber ich habe sie ignoriert. sowas soll vorkommen Wink


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255677 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 17 April 2008 14:56 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Ich bin auch der Meinung, dass es im "Alter" ein paar Kilos mehr sein dürfen/sollten.

Ich glaube, das ist auch von der Natur so eingerichtet worden, dass man etwas zunimmt, je älter man wird (auch die BMI Grenzen für Normalgewicht verschieben sich etwas nach oben).

Genauso, wie zu dick nicht gut für die Gesundheit ist, ist zu dünn ebenfalls schädlich, gerade wenn man richtig krank wird (was ja auch im Alter häufiger ist) sind "Reserven" wichtig.

Also, nicht umsonst ist der Normalgewichtsbereich beim BMI 19-25, was bei mir, eine ca. 15kg Spanne umfasst, Abweichungen nach oben und unten gibt es immer, und jemand der nen BMI von 17,5 hat kann genauso fit, gesund und normal sein, wie jemand der einen BMI von 27 hat.
Man darf aber nicht vergessen, dass das Ausnahmen sind...von Natur aus sehr, sehr schlanke Menschen sind einfach sehr selten und Leute für die ein BMI von 27/28 am besten ist sind genauso selten (Bodybuilder mal ausgeklammert).

Aber wichtiger als ein BMI-Punkt ist das eigene Wohlbefinden. Wenn ich mit nem BMI von 26 glücklich bin und mich toll fühle, ist das wichtiger und sicher besser für die Gesundheit, als wenn ich mich mit Ach und Krach an ein Schönheitsideal herandiäte und somit den Spass am Essen verliere.

Aber den richtigen Weg für sich zu finden ist schon fast eine Lebensaufgabe!




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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255679 ist eine Antwort auf Beitrag #255674] Do, 17 April 2008 14:58 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Ich denke, die Kunst liegt "einfach" Rolling Eyes darin, die richtige Balance zu finden. Zu dick ist auf jeden Fall ungesund UND unschön und damit eigentlich nicht diskutabel. Überquellende Speckrollen am Rücken, überhängender Bauch, feiste Hamsterbacken, schwabbelndes Doppelkinn, ewiges Schwitzen, Schnaufen beim Erklimmen von drei Stufen ---- nö, also das ist kein Leben und das lässt sich einfach durch nichts Schönreden.
Und vorzeitig alt, verhärmt und schlecht aussehen mit tiefeingeschnittenen Falten, eingefallenem Gesicht und überall rausstehenden Knochen wie ein klappriger alter Gaul ist nun mal auch nicht schön und dem Vernehmen nach auch nicht gesund.

Es wäre ja alles so einfach, wenn es nicht so schwierig mit der realistischen Selbstwahrnehmung wäre... Wink




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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255680 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 17 April 2008 14:59 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Criseldis, ich weiß ja nicht wieviel Du wiegst, aber solange es "im Rahmen" liegt ist ja nix gegen einzuwenden "dicker/molliger" zu sein Smile (siehe oben)


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255699 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 17 April 2008 16:09 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
criseldis ist gerade offline  criseldis
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ich lieg derzeit bei 75 kilo und 165cm körperhöhe... wirklich wohl fühle ich mich aber bei ca. 68 - 70 kilo. sehr viel weniger vertagt sich auch nicht mit mir. hatte mal 64 kilo - aber da fing schon fast die haut zu hängen an (nach meiner karierre). mit 68 bin ich zwar mollig, ich finde das aber nicht (mehr) schlimm. ich hab die woche mal meinen körper gefilmt - und erwartete ein furchtbares desaster - aber ich muss sagen, das mein körper nicht so arg aus schaut wie ich mir das denke. ich hab aber im laufe der jahre (bin ja doch schon 34 Very Happy ) meine ziele und ideale - mein zwänge und vorstellungen "berichtigt" und weiß auch einfach, das ich nicht der mensch bin, zu dem dünnsein passt (sind wir in der ganzen familie nicht - wer es schaffte dünn zu sein, wirkte krank und war dann oft auch krank... also zu "uns" passt latente molligkeit sag ich mal)

aber auch wenn mein wohlfühlgewicht so "liberal" gelagert ist - und auch relativ leicht zu "halten" nehme ich immer wieder zu. und das warum - das gilt es zu klären.


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #255751 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 17 April 2008 20:33 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nanni82 ist gerade offline  Nanni82
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Dein Gewicht ist in der Tat nicht dramatisch und dein Wohlfühlgewicht sowieso absolut in Ordnung.
Aber Gewicht sieht bei jedem anders aus und was mollig ist, ist auch definitionssache, weil 1,65 und 68kg würde ich nicht als mollig bezeichnen...aber eagl.

Aber wichtig ist ja dann wirklich die Frage zu klären, warum man/du sein/dein Wohlfühlgewicht trotzdem wieder überschreitest.
Ich frag mich aber ebenso, warum ich mich so schwer tue noch die paar Kilo abzunehmen. Ich fühl mich zwar nicht direkt unwohl, aber das ein oder andere muss besser werden damit ich mit mir zufrieden bin.



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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #256445 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 21 April 2008 08:22 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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Hallo Nanni,

Ausreden in Bezug auf was?

Für mich sind das keine Ausreden, ich will nur analysieren, wo eventuell die Denkfehler liegen, um diese zu beseitigen.

Sicher purzeln die Kilos bei Sport und gesunder Ernährung. Diese Erfahrung habe ich auch wiederholt gemacht. Aber warum wiederholt? Weil ich auch immer wieder zugenommen habe, auch wenn ich mir ganz vorbildlich eine "Ernährungsumstellung" und keine "Diät" auf die Fahne geschrieben habe.

Eine Ernährungsumstellung kann aber - je nachdem wie streng sie durchgeführt wird - auch Züge einer Diät mit Zwang und Verzicht haben, wobei das Essen in "gut" und "böse" unterteilt wird. Und auch bei einer Ernährungsumstellung können letztlich wieder das emotionale Essverhalten und die unbewussten Motive, lieber pummelig zu sein, wieder siegen. Mein Auf und Ab in den letzten Jahren demonstriert das ganz gut, obwohl "schlank und sportlich sein" eigentlich ein Riesenwunsch von mir ist.

Ich frage mich halt: Was ist denn der Grund, warum viele (fast alle, wenn man nach Studien geht) wieder zunehmen oder es gar nicht erst schaffen, abzunehmen? Wenn Schlanksein doch so toll ist und Bewegung und gesunde Ernährung so ein toller Lebensstil ist? (was ich ja auch finde)

Irgendwie scheint das ja sehr schwierig zu sein...Keiner ist gerne dick. Ich glaube nicht, dass reine Unbeherrschtheit stärker sein kann als der Wunsch, schlank und gesund zu sein. Da spielen noch andere Dinge eine Rolle.

Libelle

[Aktualisiert am: Mo, 21 April 2008 08:25]

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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #256450 ist eine Antwort auf Beitrag #256445] Mo, 21 April 2008 08:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anna
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Libelle schrieb am Mo, 21 April 2008 08:22

Ich frage mich halt: Was ist denn der Grund, warum viele (fast alle, wenn man nach Studien geht) wieder zunehmen oder es gar nicht erst schaffen, abzunehmen? Wenn Schlanksein doch so toll ist und Bewegung und gesunde Ernährung so ein toller Lebensstil ist? (was ich ja auch finde)


Ich glaube, das liegt daran, dass sich gerade die ausreichende Bewegung nicht so leicht in den Alltag einbauen lässt. Dazu braucht es schon eine gewisse Selbstdisziplin. Klar, wem das in Fleisch und Blut übergegangen ist, der geht morgens vor der Arbeit oder Abends nach Feierabend noch Joggen oder so. Aber wer das nie regelmäßig gemacht hat und das letztlich wegen dem Schlankseins-Gedanken tut, den kostet es Überwindung. Es ist einfach reizvoller, morgens lieber eine Stunde länger zu schlafen oder sich abends nach Feierabend aufs Sofa zu legen. Und nicht zu vergessen - viele haben gar nicht die Möglichkeit zum Sport neben der Arbeit, weil sie sich dann um Familie und Haushalt kümmern müssen. Und dass es so ist, sehe ich an vielen Familien in meinem Umfeld.

Die gesunde Ernährung ist ähnlich. Natürlich ist es nicht so wahnsinnig aufwändig, sich gesund zu ernähren. Aber dennoch ist es ein Unterschied, ob man sich eine TK-Pizza in den Ofen schiebt oder erst mal eine halbe Stunde Gemüse schnippelt, ehe man überhaupt anfängt zu kochen (ist ein extrem krasser Gegensatz in dem Beispiel, ich weiß). Und manchen Leuten fehlt eben schlicht und ergreifend die Zeit, weil ihr Tagesablauf sehr eng gestrickt ist.

Man KANN die Zeit und die Möglichkeit finden. Aber vielen geht es nicht so leicht von der Hand und erst recht nicht, wenn man es "muss", weil man abnehmen will. Die Leute, die von Anfang an auf Aussehen, Gewicht und Sportlichkeit achten, die können es wie selbstverständlich in ihren Alltag einbauen wie das Zähne putzen und das arbeiten. Aber die geben dem ganzen eben auch eine viel höhere Priorität, als die Leute, die das nur tun, weil sie jetzt abnehmen wollen.


Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

Reinhold Niebuhr


Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #256478 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 21 April 2008 11:18 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
criseldis ist gerade offline  criseldis
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da stellt sich halt die frage: warum können die anderen "mühelos" schlank bleiben, indem sie offenbar ganz autoamtisch die "richtigen" zugänge haben - und für andere bleibt es ein lebenslanger "kampf"?

mein anspruch ist eben, das "normalfigur haben" nicht ein lebenslang bewusst und mit anstrenung gebprägtes projekt ist - alleine deshalb - weil man eben nicht sein leben lang stänidg über kalorien und sport nachdenken will - bzw. - kaum werden die ressourcen für etwas andere benötigt (und da gibt es ja vieles) wird man wider fett.

und obwohl ich mich seit jahren darum bemühe, dieses zwanglose verhalten zu erlernen - und auch schon gut intus habe - nehme ich z und ab. zwar nicht mehr so zwanghaft - das ist zumindest positiv - aber die tendenz, fett zu werden sobald man "schlanksein" nicht in seine tägliche "to do list" aufnimmt - das ist es eben, was mich interessiert.

man nimmt aber nicht durch "zauberhand" zu sondern weil man - ohne ständiges nachkontrollieren - offenbar zu viel isst/sich zu wenig bewegt. warum - wenn der wunsch schlank zu sein doch sooo graoß ist das (ich mich) seit bald 20 jahren darum bemühe - warum benötigt er noch immer anstrengung und ging nicht in "fleisch und blut" über, sodaß man einfach "automatisch" richtig isst und sich bewegt?

sind es gewisse kräfte? aber welche? erziehung? das kann nicht mehr gelten, nach so vielen jahren vom elternhaus weg - nach so vielen jahren bewusster "umprogrammierung". ich lebe längst nicht mehr das elterliche "ideal". das mein körper dick sein will - nein - das glaube ich nicht - das wäre ähnlich absurd wie, das mein körper nur ein bein will. wenn das übergewicht ihn schädigt - muss es doch sein bestreben sein. nach kräften eine "gesunde" statur zu erhalten.

es müssen wohl doch prägungen sein. unbewusste prägungen - denn wären sie einem bewusst, könnte man ja dagegen ankämpfen. das hat auch mit ernährungsumstellung und so nichts zu tun. ich ernähjre m ich so gesund wie nie in meinem leben (und schon gar nicht zu meiner kindheit). man kann auch mit dem "richtigen" fett werden - ohne sich dabei besinnungslos zu essen. also mit falscher nahrungsmittelwahl hat das nichts zu tun. ob ich jetzt von gemüse lebe - oder von eis und schokolade - ich muss sagen - in beiden fällen ist es gleich schwer, gewicht zu halten. offenbar weiß das unterbewusstsein also, wieviel einer nahrung es essen muss, um zuzulegen. und fast automatisch hab ich es geschaft, trotz veganem lebensstil zb. wieder ein plus zu fahren. ohne es bewusst zu tun, bahnt sich mein selbst en weg zu jener nahrungszusammenstellung die mich fett macht. und das zu entschlüsseln - warum das so ist - ist interessant. mit inkonsequenz und willenskraft hat dass nichts zu tun - es sei denn, alle normalgebauten menschen sind mehrere stunden am tag damit fixiert, ihre figur zu halten. das sind sie aber in der regel nicht. "wir" aber "müssen"§ das - um nicht wieder fett zu werden... warum?


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(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)

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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #256522 ist eine Antwort auf Beitrag #256478] Mo, 21 April 2008 14:20 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Ganz so ist es aber nicht.
Die, die nach Lust und Laune mampfen können (wie zB mein Mann) sind in der Minderheit, außerdem muss man bei ihm (und ähnlichen Allesessenkönnern) auch mal sehen, wieviel Sport und Bewegung sie machen und generell weniger das Berdürfnis haben, zu sitzen oder zu liegen.

Die meisten immer schon schlanken und etwas in die Jahre gekommenen Frauen achten sehr wohl darauf, was und wieviel sie essen und legen sich da einige Disziplin auf, bloß machen sie darum kein großes Tamtam.

Mit 18 konnte ich auch noch essen, was und soviel ich wollte (und aß oft sehr undiszipliniert - die Wettmarillenknödelessen bei Oma hatten Tradition Laughing ) und war schlank.


Dass natürlich trotzdem die einen bei mangelhafter Disziplin anscheinend sehr viel schneller Speck ansetzen als die anderen ist evident. Einer der Gründe scheint die Ernährung im Babyalter zu sein - aber natürlich auch generell die Lebensführung, für die man sich entscheidet.

Eine sehr schlanke 30-Jährige wird wahrscheinlich nicht zu denen gehören, die jeden noch so kleinen Weg mit dem Auto erledigt, den ganzen Tag am Schreibtishc hockt un abends ermüdet aufs Sofa sinkt, um dort den rest des Tages liegend zu verbringen.



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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #256530 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 21 April 2008 14:43 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
criseldis ist gerade offline  criseldis
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nun... mein freund ist/war auch so einer. als computerfreak hieß es: den ganzen tag in der arbeit vorm rechner - heim (im auto) und dort bis in die nacht vorm computer - dann ins bett. essen nur pizzas (gerne auch zwei ganze)... bewegung = null. dabei war er schlank. allerdings machte sich die sitzerei im bewegungsapparat bemerkbar - und es begann mit rückenrtaining - seitdem macht er regelmäßig krafttraining. (deswegen "war" - weil er jetzt DOCH bewegung machen muss... nicht aber wegen figur, sondern wegen rücken).

ich kann nur von zwei freundinnen reden - im normalbereich. der einen sagte eine physiotherapeutin mal, ihr fehle ein organ - und zwar die muskeln.... die mag sich nicht bewegen - isst aber gern (zumindest in meiner gegenwart gerne torten und eis). die andere schränkt sich esstechnisch gar nicht ein - im gegenteil - für die ist es ein erzählenswertes phänomen, wenn sie mittags mal mit einem salar mit brötchen auskam - das irritiert sie, da sie ordentlich isst. sie bemüht sich zwar um sport - aber ähnlich "gelegentlich" wie ich. also mal ein paar wochen motiviert - dann wieder monatelang nichts... dennoch war sie nie mollig - geschweigedenn dick...
daher komm ich auf die idee, das normalgewichtige keine großen bemühungen machen. ich erlebe sie nie sich selber mäßigend...

natürlich kenn ich auch die exemplare (kolleginnen) die dünn sind aber jedes salatblatt umdrehen und "ich bin satt" lügen, sobald sie essen sehen... und die sich permanent verweigern, wenn wo essen geboten wird... da ist mir schon klar, das die bewusst und mit aufwand schlank bleiben...

aber - wenn man gemeinsam ein paar wochen leben würde, würde man sicher erkennen "wie" sie es machen, und ob sie nicht doch permanent bewusst dagegensteuern zuzunehmen.


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #256536 ist eine Antwort auf Beitrag #256530] Mo, 21 April 2008 15:10 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Also ich habe die "Vorgänge" bei den Dünnen hautnah life miterlebt durch längere Aufenthalte bei meinen beiden dünnen Tanten, die wohlgemerkt Angehörige einer zur Moppeligkeit neigenden Familie sind. Ihre beiden anderen Schwestern (inkl meiner Mutter) SIND moppelig.

Die Tanten sind SEHR dünn und sehr fesch und deswegen ist es ihnen auch wichtig, das das so bleibt. Sie "zeichnen" sich zB dadurch "aus", dass sie eher selten kochen und bei ihnen im Haushalt generell eher wenig gegessen wird. Gekocht wird nur, wenn mal mehr Besuch kommt - da greifen sie aber auch nur spärlich zu. Zwischendurch lebt man von Kleinigkeiten und viel Kaffee. Bloß wenn auswärts gegessen wird, essen sie unauffällig, nämlich ein normales Hauptgericht wie jeder andere auch - weswegen für Außenstehende der Eindruck entsteht, die dünnen Damen "können essen was sie wollen". Aber so ist es nun wirklich nicht, denn am nächsten Tag essen sie dafür so gut wie nichts. Alkohol spielt bei den beiden (mit Ausnahme von Bier bei der älteren) absolut keine Rolle und Süßigkeiten sowieso nicht.
Für beide ist aber Essen generell überhaupt kein Gesprächsthema (sehr wohl aber das Übergewicht von anderen) - da kann natürlich leicht der Eindruck entstehen, dass sie ganz von selbst so schlank sind. Und so ist es nun mal überhaupt nicht.

Allerdings hat man auch nie den Eindruck, dass sie sich kasteien oder wie der hungrige Löwe herumgehen - sie haben es sich anscheinend beide zur Gewohnhit gemacht, etwaige Hungergefühle mit Kaffee und Zigaretten zu übertauchen.
Beide sind allerdings auch sehr viel auf den Beinen, ständig sieht man sie irgendwo im Haus herumwuseln, gießen hier, Blumenzupfen da, lange Hundespaziergänge in flottem Tempo - und beide spielen Golf und geben mächtig damit an, wie sportlich Laughing das ist und wieviele Kilometer man da zurücklegt. Wink



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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #256550 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Mo, 21 April 2008 16:28 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
criseldis ist gerade offline  criseldis
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hihi...

sollte mich mal jeweils 4 wochen bei je einer meiner freundinnen - unangemeldet - einquartieren und zugucken. Smile

aber es stimmt schon... zb. was "portion" meint... also was für den einen eine portion ist für den anderen eine wochenration... das gefühl dafür, wie viel eine portion ist schwankt extrem. das problem dabei noch zusätzlich. die portionsgröße lernte man in seinem umfeld kennen. daher erscheint sie einen auch gängig und normal.

so ist für den einen "eine portion" spaghetti ca. 80g nudeln (trocken gewogen) und für den anderen 250g. (ich tendiere eher zu zwei.... Very Happy ) also diesbezüglich hab ich schon einige sachen mitbekommen, wenn man mal zufällig in ein völlig anderes umfeld gerät. (und man sollte sich als frau auch nie nie niemals auch nur annähernd an den portionen der männer orientieren... generell nicht an deren essverhalten... und am allerwenigsten, wenn es solche sind die beim faulenzen und essen eine adonisfigur behalten....) Laughing


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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #256551 ist eine Antwort auf Beitrag #256550] Mo, 21 April 2008 16:34 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Bergfex
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Jaaa! Das stimmt!!
Meine Oma - die immer zuständig für die großen Familienessen war - teilte IMMER in "Damen" - und "Herrenportionen" ein. (Männer MUSSTEN einfach 2 Stück vom Braten kriegen, sonst waren sie ja keine richtigen Männer Laughing )

Damit machte ich dann, getreu dem Emanzipationsgedanken, schluss: bei uns kriegte jeder gleich viel auf den Teller. Und über die Jahre hinweg zeigte sich dann, dass die gute Oma mit ihrer Geschlechtertrennung am Teller doch nicht so unrecht gehabt hatte... Confused Shocked Twisted Evil

Jetzt kriege ich von mir die mit Abstand kleinste Fleischportion. Bloß beim Gemüse kriege ich ein bißchen mehr ab. Very Happy



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Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #257575 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Do, 24 April 2008 23:34 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Libelle ist gerade offline  Libelle
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*lach* Wenn ich genau drüber nachdenke, habe ich nur eine Freundin, die figurmäßig dem derzeit propagierten Schönheitsideal entspricht, die also schmal und schlaksig ist, lange Gliedmaßen...

Manchmal bin ich für mehrere Tage zu Besuch bei ihr und kann beobachten, was sie isst. Sie isst prinzipiell alles und durchaus regelmäßig, aber tendenziell relativ kleine Portionen. Ihr wird ganz schnell schlecht, sie kann einfach nicht viel auf einmal essen, selbst wenn sie es wollte.

Sie ist also a) ein ganz anderer "Körpertyp", was die Zusammensetzung von Muskeln und Fett angeht und der Stärke des Skeletts. und b) scheint sie Nahrung irgendwie anders zu verwerten. Sie kann sich einfach nicht "überfressen", weil ihr schnell schlecht wird und sie leicht Magenprobleme bekommt. Aber das scheint einfach auch eine Typsache zu sein. Bei ihr wird das "zu viel" einfach viel stärker signalisiert.

Vieles ist genetisch bedingt und irgendwie "Typsache" - dazu kommt der emotionale Umgang mit Essen und die Diätmentalität (der Versuch, nicht an ein rosa Kaninchen zu denken), was gerade bei Menschen mit Tendenz zur Molligkeit der Abschuss ist.

Meine "Schwiegermutter" ist übrigens auch so eine, wie eine von Deinen dünnen, feschen Tanten, Bergfex. So eine "Quartals-Fresserin", die sich während der Woche überwiegend von Zigaretten, Kaffee, einem Brot und einem Müsli ernährt und am Wochenende dann - für die Allgemeinheit sichtbar - ordentlich reinhaut. Aber das muss man sozusagen "können". Sie hat einfach ein anderes "Hungermuster" - ich könnte mit ihrer Art zu essen bzw. nicht zu essen, im Arbeitsalltag nicht überleben.
Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #257593 ist eine Antwort auf Beitrag #253495] Fr, 25 April 2008 07:47 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
lady ist gerade offline  lady
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oh man, das stimmt wirklich Smile
ich hab auch ne freundin, die ziemlich schlank ist, sie macht alles mit, wenn wir kaffee trinken gehen oder pizza bestellen, sie fällt gar nicht auf... aber sie isst nie auf! weder die super leckere torte, noch das schnitzel oder die pizza! sie sagt dann auch immer, dass ihr jetzt schon schlecht wär, aber stimmt das wirklich??
oder sagt sie das nur, weil wir uns sonst gedanken machen würden, weil sie so wenig isst?

insgesamt seh ich meine schlanken freundinnen auch eher mit kaffee und kippe als mit nem brötchen, die meisten essen den ganzen morgen kleingeschnittenes obst (ja, die hams gut, die meisten in meiner ausbildung wohnen noch bei mami und kriegen das frühstück morgens nach ihren wünschen zubereitet...) Twisted Evil


Re: Vorteile des Dickseins [Beitrag #259599 ist eine Antwort auf Beitrag #257593] Sa, 03 Mai 2008 16:15 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Natural born Obsti
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Naaa jaa, ob da wirklich die Genetik mitspielt oder nicht doch eher die Gewohnheit von klein auf..? Sonst gäbe es ja nicht Familien voller dicke mit vereinzelten Dünnen und umgekehrt (wohlgemerkt ansonsten mit sehr ähnlichen genetischen Anzeichen)..

Aber zu den aufgezählten Punkten;

In einigen erkenne ich meine früheren Verhaltensmuster wieder. Und ich finde, wenn man dem nachgibt, macht man es sich nur bequem.
Jedem seins, aber ich finde -ähnlich wie Nanni- diese Punkte sind allesamt sehr ungesund für einen selbst. Nicht nur wegen dem Gewicht, sondern auch wegen dem Umgang mit den Leuten. Schliesslich soll jeder für seiner selbst respektiert werden und nicht weil man weniger hübsch wäre oder so.
Ich sehe auch genug gut aus und wenn ich schlank bin noch mehr. Und manchmal finde ich es auch angenehmer wenn ich eben kaum angeguckt wurde, weil ich grade eine "superbreite" Phase hatte. Aber es gab auch die umgekehrten Tage wo ich mich richtig hässlich fühlte, weil ich so schwabbelig und unsportlich war.
Also lieber dünn und sich ein Käppi über die Augen ziehen wenn man "inkognito" bleiben will, als sich deswegen eine Fettschürze anzutun Wink Meine Meinung (klingt vielleicht krässer als ich es meine- ich bin auf Diät Very Happy) Smile

Ergo: Die aufgezählten Punkte waren für mich allesamt Zeichen, dass ich dringend in meinem Leben was ändern muss.

LG


Fange mit dem Notwendigen an,dann das Mögliche und plötzlich tust du das Unmögliche ! Nod

http://img227.imageshack.us/img227/6878/iwantmusclessoi7.th.jpghttp://img227.imageshack.us/images/thpix.gif
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