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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #150010 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mo, 05 März 2007 09:54   |
criseldis
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derzeit fühle ich es nicht als kampf. sicher - ich habe meine regeln gemacht (wiegeszenario nach entreffenden begebenheiten) aber ich stelle fest, das manche regeln einen so positiven sinn haben - das si zu lieben gewohnheiten werden. zb. nie mehr als 2 tage sportpause. man könnte es streng"regel" nennen. in wahrheit aber ist es eine gewohnheit die mir ein supergeiles körpergefühl verleiht. und auch meine gute laune, meine zuverischt und das fehlen jeglicher depressiver tendenzen - das ist für mich ein beweis, das die paar regeln vielleicht wirklich nötig sind für ein gutes leben. ich meine - in wo vielen lebensbereichen müssen wir uns an regeln halten - die meiste zeit stört es uns nicht einmal - fällt es uns nicht auf. oder fühlen wir uns beim autofahren tatsächlich massiv beschränkt und bevormundet (obwohl es eine der dinge ist wo wir extrem im regelzwang verwiesen sind)? also ich mag autofahren und habe dabei kein gefühl von beschränkung. wie kommt das, wo ich doch schon beim einsteigen einen gurt anlegen MUSS?.
so sehe ich das bei meinem derzeitigen lebenswandel. freilich, ich zahle keine strafe wenn ich keinen sport mache, oder mir morgends ein mozartcrossant reinzwicke, aber die regelung die ich mir selber aufstelle erzeugt positive dinge. vergehen schlagen nicht sofort zu buche - aber auf dauer. meine regeln führen zu einem guten selbstbewusstsein, gutem körpergefühl, seelische stabilität, aktivität, positive grundstimmung..... wer mein tagebuch länger verfolgt weiß, das mir diese dinge früher teilweise zur gänze gefehlt haben. dann lebe ich vielleicht ohne regeln, aber leide depressionen und grübeleien.
und so wenig wie ich mich beim autofahren beschränkt fühle, so tu ich das jetzt. im gegenteil: wenn ich auto fahre fühle ich mich frei, es macht mich harmonisch und ich tu es gerne (ich fahre ja erst seit 3 jahren). ich habe ein kleines mikriges auto ohne viel ps, fahre nur wenig (das notwendigste - wegen der umwelt) aber ich fühle nicht die beschränkungen sondern die freiheiten.
und so ist es bei meinem jetztigen verhalten bezüglich essen und bewegung. ich sehe und fühle nicht die regeln sondern die freiheiten die es mir bringt. ich freue mich, mich so durch die gegend zu bewegen, gut zu denken, nicht zu leiden.
es mag aber autofahrer geben die sich schon beschränkt fühlen durch andere, die regeln, ampeln - und denen das ein frust ist (mei nschwager ist so einer). der vergleich zieht bei mir, weil ich es echt gerne mache, am land wohne und staus, ampeln und co so gut wie nicht kenne - sondern eher freie straßen. landstraßen und aussicht.
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #152269 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Di, 13 März 2007 12:40   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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am wochendende habe ich wieder tae bo gemacht. und nachdem jetzt am 2. tag der muskelkater so rauskommt das ich kaum grad gehen kann, habe ich beschlossen, wieder öfter tae bo zu machen.
konkret heisst das:
2x/woche 60 min ausdauer am crosser (bei 150 puls etwa)
2x/woche krafttraining (20-30 min)
2x/woche tae bo (50 min)
2x/woche intervall am crosser (20 min)
das ist das möchtegernziel.
mangels zeit wird es zumindest je eine einheit. ich weiß nicht wo meine zeit hinkommt. gut... ich komm erst um 19 - 20 uhr heim. dann essen... pause... sport. ich werde etwas ändern. speziell weil ich in kürze auch wieder zu fuß zum bahnhof gehen will. das sind nochmal 5x60 minuten gehen/woche.
bin tatsächlich am überlegen, morgends früher aufzustehen und die 20 - 30 minuten einheiten auf diese zeit zu verschieben. dann käme ich auf 4x die woche morgends 20 min. und dann brauch ich "nur mehr" 4x die woche abends die stunde machen... wovon 2 einheiten ohnehin aufs wochenende fallen. also nur 2x unter der woche... das geht doch.
esstechnisch bin ich ok drauf - wobei ich derzeit glaube ich etwas mehr esse. das kann aber auch nur ein blödes gefühl sein das nicht 100% stimmt. mein freund sagt, man sieht schon, das was weg ist. bei mir ist das je nach tagesverfassung schwankend. an manchen tagen denke ich, ich bin schon ur schlank. dann wieder fühle ich mich eher dicker. also gefühlsmäßig zwischen 67 kilo an guten tagen. 73 kilo an schlechten tagen. wird interessant sein wo mein gewicht dann tatsächlich ist.
aber ich mache weiter. wovon soll ich auf hören? mein fokus ist jetzt eher auf sportliches können gerichtet als auf sichtbare abnahme. aber die gefahr, es hin und wieder zu streng zu sehen besteht. manchmal da sitz ich da und sage mir: lass los. du musst nix erreichen. lebe einfach. und da spüre ich dann, wie innerlich richtig spannung abfällt. da spüre ich dann, das ich mich schon wieder bissi reingesteigert habe. dann zu merken: so werde ich für immer leben - das entspannt mich und ich bin richtig happy. denn im prinzip ist es ja tatsächlich so: wozu mich für ein paar wochen/monate aus meinem normalzustand heben um etwas zu erreichen was ich nicht halten kann? da doch eher ein leben leben, und der körper stellt sich schon ein drauf.
in der tat ist es mir derzeit wichtiger, burpees oder klimmzüge (gut) zu können - wofür zweifellos weniger fett nötig ist - als irgendwo schlank zu brillieren. (was auch daran liegt, das ich es für keine leistung halte, schlank zu sein - sondern für einen zustand, den manche auch ohne trara hin bekommmen. wer mich nicht kennt wird also keinerlei besonderheit fetstellen weil ich normalgewicht habe. aber aus der hüfte mal ein paar klimmzüge machen... das ist leistung... wobei... darum gehts ja auch nicht wirklich. ich wills für mich können. ich stells mir einfach toll vor, sich selber heben zu können. ich konnte das nie. in der schule war das immer ein horror. und irgendwie war ich immer voll bewunderung für die "spidermens" die die seile hochkletterten - wärend ich wie ein nasser saß herumbaumelte....
Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #152503 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 14 März 2007 09:44   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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mein bruder.
erklärter misantroph, rebell und dunkeldenker. 20 jahre alt. auf alles hat er eine lapidare meldung. alles zieht er ins lächerliche. und doch kann man super diskussionen führen. er ist keiner, der einfach "recht gibt" weil es ihm einfacher erscheint. und er ist keiner der in seiner meinung verbissen ist sondern reflektiert ist... mein lieblingsgeschwisterl...
und dann verändert sich sein leben grundsätzlich. er sieht einen film, wird von einer sekunde zur anderen vegetarier. der fleischverzicht dürfte ihm mental irgendwie zuträglich sein. plötzlich ist das dunkle nicht mehr so relevant. er interessiert sich für die welt. und er - der bisher für vegetarische und sonstige ansätze nur spott über hatte - lässt diesen nun gerne über sich ergehen - weil er schon weiter ist.
das video
http://video.google.com/videoplay?docid=3664359489218547625
100 minuten lang. also man sollte sich zeit nehmen und nicht wegschauen.
vor etwa 3 wochen führte ich mit ihm eine diskussion - er ist raucher. es ging ums rauchen. die diskussion war erbittert, hart, direkt. am ende gab er mir recht. ER. der doch als raucher so "über den dingen" steht. nicht nur das. als meine schwester mit nichte und neffe kam, und meine mom und meine schwester und er zusammensaßen und rauchten, da war er es, der aufstand und dafür sorgte, das die kinder den dreck nicht einatmen müssen. und der es austrug wie meine mom und meine schwester reagierten. ich war beeindruckt. er ging mit meinem freund weg - und rauchte nicht. zum einen um seine abhängigkeit zu testen. zum anderen aus respskt vor dem nichtraucher. beeindruckend. wirklich. er hätte das nicht tun müssen.
nun war ich es - die sich überzeugen ließ. und was mich so schockte war: ich weiß das alles. in dem video gibt es keine überraschungen, kein "aha" erlebnis, nichts wo ich überrascht war und es nicht gewusst habe. und dennoch habe ich so gelebt als wäre das nicht meine verantwortung.
das hat sich verändert.
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(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #154659 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 21 März 2007 11:49   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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war ihn besuchen. naja, für seine umstände ganz ok drauf. irgendwie hat seine peristraltik in die entgegengesetzte richtung funktioniert gehabt. also anstatt das essen nach draussen zu befördern, hat es der darm wieder rückwärts befördert. mein onkel musste sich immer ca. 10 stunden nach dem essen übergeben - obwohl er normal nie brechen muss. deshalb haben die ärzte in den letzten wochen eher nach magenprobleme gesucht und den darmkrebs fast zu spät erkannt. war eine sache auf die letzte sekunde quasi.
zugleich auch die nachricht erfahren, das meine tante (seine schwester) hautkrebs hat. also jetzt langts dann mal. das wird mir zu viel.
und am wochenende werde ich meiner schwester beim umsiedeln - bzw. vorerst mal ausmalen - helfen. haben ein nettes häuschen in der nähe ihrer firma gemietet. ich werde das zimmer meines neffen im "wohnen nach wunsch" stil her richten. freu mich schon.
nächste woche dann die vorbereitungen zu meiner geburtsagsfeier. kommen gleich 15 leute. engste familie. also nur geschwister mit anhang. aber da ich ja 6 geschwister habe.... wird ein schöner stress.
die woche drauf dann gleich oster und die taufe meiner nichte an einem wochenende - wobei ich ostern mal bei meiner schwester und mal bei meinem vater feiern werde ... also 3 feiern in 2 tagen.
nächste woche aber ist es dann auch so weit das ich mich wiege. ich bin schon gespannt. haare hab ich mir aber schon jetzt abschneiden lassen. war der richtige zeitpunkt dafür.
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(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #154939 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 22 März 2007 12:05   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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danke.
heute ein essay darüber, wie menschen ein kompliment machen können und es zugleich wieder negieren.
wie ihr wisst ist eine der bedingungen mich wiegen zu "dürfen" das jemandem der nicht weiß das ich abnehme - auf fällt das ich schlanker bin - und es mir sagt.
am sonntag - familientreffen der schwiegerfamilie.
der opa zu mir: mädchen, du bist ja richtig schmal geworden.
darauf meine schwiema: ach, hör nicht auf ihn, der weiß nicht was er sagt.
fall 2:
eine freundin: boah, du schaust ja ur schlank aus - DAS MUSS AN DEINER NEUEN FRISUR LIEGEN.
zwei fälle wo man versucht, mir klar zu machen, das es MEIN VERDIENST niemal sein kann, das die optik mich schlanker erscheinen lässt. offenbar muss man vorher sagen das man beim abnehmen ist - ansonsten zweifeln die leute lieber an ihrem verstand als an der existenz überflüssiger kilos.
ich sehe es ale "experiment" geglückt an. zwei halbe komplimente ergeben ein ganzes. und so wird nächste woche gewogen.
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(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #156277 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 28 März 2007 14:57   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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haach... ich bin kurz vor dem wiegen.... wollte schon heute - hab aber dann doch nicht. evtl. morgen früh...
fühle mich derzeit bissi "grippelig". gehen auch ein paar grippen um in der gegend. und zahnweh hab ich auch... menno. dadurch komme ich nicht zu sport, diese woche. sehe keinen sinn mit schmerztabletten sport zu machen... also kuriere ich - was auch immer es ist - aus. mein freund hatte das die letzten zwei wochen und offenbar mir übergeben. juhuu...
mein opa ist im krankenhaus mit lungenentzündung. sowas ist happig. er ist über 102 jahre alt. es könnte ihn alles umhauen. ich weiß auch nicht ob ich ihn besuchen soll - so wie ich mich fühle. nicht das ich ihn anstecke....
andererseits - würde ich mir verzeihen ihn nicht besucht zu haben - sollte es sein ende sein?
es ist fast erschütternd wie pragmatisch man zu denken beginnt. in den letzten 3 jahren war er öfter im spital, mit oberschenkelhalsbrüchen, lungenentzündungen, herzproblemen (er hat einen herzschrittmacher). es sah mehrere male so aus als wäre die letzte stunde gekommen. ebenso waren die familienzusammentreffen. man ist zusammengelaufen, hat oft schon tränen vergossen.... aber mittlerweile... ich fürchte fast man wird es nicht ernst nehmen wenn dann mal ernst ist. er ist ein zäher kämpfer - aber irgendwann... ich meine... 102!!!!!
werde mich heute mit meinem vater beratschlagen. weil - schuld am tod will ich auch nicht sein - falls ich ihn anstecke.
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #157628 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Di, 03 April 2007 15:38   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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danke danke....
es hat auch seine vorteile, eine große familie zu haben... als kind musste man zwar das gewand der nachbarn abtragen - aber wenn dann alle groß sind und zu einem geburtstag zusammenlegen - schaut auch was raus dabei (gut, es ist auch eine herausforderung, für 15 leute zu kochen und sie in einer - dafür - kleinen wohnung unterzubringen und zu bewirten)
naja... ich esse auch gerne... insofern ist das mit der bewegung nicht sooo ausschlaggebend. und seit ich veganisch lebe gibt es noch viel leckerers essen als vorher... (was komisch ist - weil das hätte es ja vorher auch gegeben)... ich kann jedenfalls verstehen das veganer nicht automatisch dünn sind sondern durchaus korpulent werden können
mein neues lieblingsgericht heisst: kichererbsen-curry. hab ich am wochenende gemacht und mich verliebt. dazu vollkorncapatis und die welt brennt orangerot. 
hab auch die welt der farben für mich entdeckt. bisher trug ich schwarz, schwarz, dunkelbraun, schwarz, dunkelgrün, schwarz....
aber ich bekam von meiner schwägerin eine richtig apfelgiftgrün leuchtende weste. erst guckte ich etwas verdattert. sowas buntes trag ich doch nicht.... als ich es dann aber daheim anzog, fand ich das betörend hübsch. fast verwegen fühlte ich mich tags darauf damit in der öffentlichkeit. aber keiner hat geschrien, mit dem finger auf mich gezeit oder wurde ohnmächtig. und ich habe mich gefühlt wie der zu fleisch gewordene frühling...
daher plane ich für die große shopping-tour durchaus sehr grellbunte sachen ein. auf jedenfall dabei muss sein: orange und königsblau (oder wie dieses grelle aber dunkle blau heisst). evtl. auch noch mal was grünes...
nur von rosa und rot lass ich naturhaarrotbedingt meine pfoten.
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #159914 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Fr, 13 April 2007 12:48   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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danke für die beileidsbekundungen.
war irgendwie ein schock, das alles. den nes sah vor wenigen wochen so aus als würde sie wieder genesen. die chemo war beendet, ihr ging es besser, wir konten sogar in ein gasthaus essen gehen, sie sortierte fotoalben...
und dann ging es so schnell. wahnsinn. wenigstens konnte sie die ganze familie beim sterben begleiten. das war zwar auf der einen seite verdammt hart, stundenlang an ihrem bett zu sitzen - sich zu verabschieden. andererseits aber konnte so noch jeder abschied nehmen, sie jeder begleiten, sie war nicht alleine, hatte musik, kerzen, düfte und sie wurde gehalten.
jetzt fallen natürlich einige sachen an. ich bin da nicht so involviert - bin ja nur die schwiegertochter und kenne sie nicht soo lange wie alle anderen - aber was ich so mit bekomme - hart. nächste woche ist das begräbnis.
arg auch, das ich seither viel an meine eigene mutter denke, mit der ja seit ein paar jahren ein sehr gespaltenes und gespanntes verhältnis herrscht. vor dem "bruch" haben wir mal gesprochen über das sterben und meine mom hat mich gebeten in diesem falle die verantwortung für die aufgaben zu übernehmen. an das denke ich jetzt sehr oft wenn ich die vorbereitungen, offene fragen, themen mit bekomme. und ich spüre die sehnsucht, mit meiner mutter wieder ein herzlicheres verhältnisaufzubauen. diese kalte wand mit der ich mich schützen will - sie bedeutet nichts. das wird einem klar in diesen stunden. es ist ein dummer tochter-mutter konkurrenzkampf. unsinnig.
die ebenfalls harte nebenrealität. mein onkel lag ein zimmer weiter. ich habe ihn zwischendurch besucht. er ist erschreckend dünn geworden. steht am anfang der ganzen prozeduren die meine schwiema die letzten 2,5 jahre durch machen musste. er spricht hoffnungsfroh, geht davon aus neben der chemo arbeiten gehen zu können... all das. ich sitze daneben und kann kaum atmen, kaum schlucken, nicke blos - glaub es nicht. vor 2 jahren hatten wir auch diese hoffnungen, diesen glauben. aber irgendwie... ich hoffe es für meinen onkel - keine frage - aber ich habe solche angst - das der zyklus des leides von vorne beginnt. will nicht dran denken.
meinem opa hingegen geht es wieder gut. aber was heisst das schon? es sind momente. er drückt sich an mich, legt seinen kopf an meine schultern. er ist so liebesbedürftig geworden mit seinen 102 jahren. war er früher nicht. auf diese art. ich habe lange nicht verstanden wie krankenschwestern oder gerietrieschwestern den job machen können "wollen". aber ich glaube ich beginne zu verstehen. als "aussenstehender" sieht man nur die ekeligen sachen. aber da ist so viel dahinter. ich könnte den job nicht tun - aber ich kann mir mittlerweile vorstellen, den dienst an menschen zu tun die man liebt. das konnte ich auch nicht, früher.
wie dem auch sei.
abnehmen hat allerdings keine bedeutung mehr.
wichtig ist nur noch das gesunde mittelmaß.
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #160910 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 18 April 2007 12:03   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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gestern war das begräbnis.
irgendwie ist bei mir erst am abend, ein paar stunden später so richtig die trauer ausgebrochen. ich habe zwar in den letzten tagen öfter geweint - aber es war eher die sorge um meinen freund oder das mich die anteilnahme an der familie drückte. auch beim begräbnis litt ich eher wegen der verwandten... ausserdem wollte ich meinem freund eine stütze sein. stark sein für ihn. dadurch hab ich mich irgendwie total straff gehalten...
aber gestern abend... plötzlich ging da richtig was auf und ich konnte mich kaum beruhigen. ich fühlte so viel trauer... es überkam mich total. ich wollte mich bei meinem freund entschuldigen - ich miene - ER ist doch der sohn, ER leidet doch. aber dann merkte ich, das er es nicht komisch oder seltsam empfindet sondern sogar fast "froh" war das ich so ausbrach. es ist eine harte zeit. man stellt sich viele fragen, denkt an die vielen stationen...
ich war jedenfalls auch bei der gesunduntersuchung. und es ist alles in ordnung. eine stuhlprobe hab ich jetzt noch hinterher angefordert - ich will auf nummer sicher gehen... aber der arzt war regelrecht überrascht von den "guten" werten. offenbar hat er eine 33jährigen molligen frau irgendwelche blöden daten zugedacht? nur die bultsenkung ist erhöht - was auch an einer vergangenen verkühlung oder so liegen kann.
ich glaube, die meisten beschwerden der letzten tage/wochen war psychisch. zumindest bin ich jetzt von den bauchschmerzen befreit. mit meienr kollegin habe ich geredet und wir kamen auf die "sprichwörtlichkeiten" zu sprechen. als das man etwas nicht verdauen könne, einem etwas im magen liege, etwas an die nieren gehe... usw. da wurde mir klar das die meisten probleme eher psychischer natur sind. und in der tat fällt nun richtig was ab. man hat gar nicht mehr gemerkt mit welcher anspannung man durch das leben lief. jetzt beginnt das los lassen.
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(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #162438 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Di, 24 April 2007 15:12   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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Senior Member |
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seltsam wie abhängig man von der sonne ist...
heute war es nach langem mal wieder etwas bewölkt - und sofort fühlte ich mich müde und down.
ansonsten gehts mir gut. die gesunduntersuchung ist mit dem gestrigen tag abgeschlossen - bin pumperlgsund. gottseidank.
esstechnisch bin ich derzeit beim etwas zu viel essen... muss da echt aufpassen - weil ich eigentlich mich wohl fühle - figürlich. hab beschlossen, mich ende des monats zu wiegen. habe ich tendendiell zugenommen werde ich den mai die zügel etwas enger ziehen. hab ich abgenommen dann mach ich irgendwas richtig und ich mache weiter so. bin ich gleich geblieben - werd ich nur bissi noch achten nicht zu übertreiben... und pasta...
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #169016 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mo, 28 Mai 2007 18:09   |
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Libelle
Beiträge: 1043 Registriert: September 2004
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Senior Member |
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Hi Criseldis,
esstechnisch warst du am "zu viel essen". Wie ist es weiter gegangen? War vielleicht die schwarz-auf-weiße Erkenntnis, dass du abgenommen hattest, daran schuld?
Ich bin immer geneigt, wieder reinzuhauen, wenn ich sicher weiß, dass ich abgenommen habe. Obwohl ich gleichzeitig auch weiß, wie idiotisch das ist, aber das Unterbewusstsein trickst mich beim essen immer wieder aus.
Meld dich mal wieder,
Libelle
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #169318 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 30 Mai 2007 10:22   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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interessant:
ich war der meinung zugenommen zu haben. ich esse seit ich vegan bin echt viel. kommt mir vor. vielleicht ist auch alles voluminöser... weiß nicht....
hab mich heute als ich erwachte und dachte ich bin fett wie nie zuvor - gewogen - und habe nicht zugenommen. was sich ja auch mit dem hosengefühl verträgt. meine hose müsste mir ja zu eng sein. hab sie mir gekauft als ich am schlanksten war heuer. und sie sitzt locker.
wieder einmal die entdeckung - wie weit sich körpergefühl von realität entfernen kann.
vielleicht ist es auch psychisch. ich sehe und bemerke das ich mengen esse wie ich sie mir früher nie erlaubte. und vielleicht denkt mein hirn + visuelle annahme - das ich also zunehmen müsste. einfach vom eindruck her... und vermittelt mir das gefühl. da ich aber vielleicht viel esse - aber anders - schaut es nur mehr aus - ich nehme aber nicht zu.
und in der tat. alles was so kompakt und kalorienreich ist - fällt weg. schokolade gibt es nur mehr die dunkle eza. das ist eine 50g tafel. ich schaffe am tag max. die hälfte davon. und das kommt mir schon viel vor. weils so intensiv schmeckt. also schokorappel mit 25g schoko statt mit 500g.
kuchen, kekse, topfencremen,.... kurz und gut - alles was wenig ballaststoffe, viel kalorien und wenig volumen hat, fällt eigentlich weg. ich kann nicht an der kassa schnell mal kekse oder schoki mitnehmen. oder in jedem geschäft süßkram finden. sicher gibt es für vegane menschen unmengen süßkram - aber eben nicht überall. komm ich n so einen laden wiederum - sehe ich so viel anderes tolles das mir süßkram banal erscheint (dennoch kaufe ich oft was).
anderserseits esse ich viele nüsse, getrocknete früchte, müsli, hülsenfrüchte.... das ist eigentlich auch dickfood. aber offenbar kann mein körper das anders verwerten. ich merke das auch, das meine verdauung rennt. ich muss viel größere mengen. ich bin in weniger alks 24 stunden los was ich aß. zu meiner tierproduktkonsumzeit konnte ich oft nur 2x/woche aufs klo. mein essen wackte bis zu 5 tagen in meinem darm. seit ich vegan bin kann ich ca. 1 - 2x/tag. länger als 24 stunden bleibt nix. ich denke, das das den stoffwechsel durchaus anregt (verdauung ist arbeit) und das es meinem darm echt gut tun wird. das kann ja nur schaden wenn da der müll tagelang im darm rumgiftet.
entsprechend schön nun auch meine haut. und obwohl sport zu kurz kommt mildert sich meine cellulite.
ich bin zwar wegen der tierrechte vegan. bin antispeziesistin. aber der gesundheitliche und schönheitliche nutzen ist unerwartet groß.
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #172405 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 20 Juni 2007 10:20   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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Senior Member |
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danke für dein feeedback...
was ja auch ein problem ist: überall steht - ideal wäre raumtemperatur 20°... nunja... dieser juni ist da nicht gerade optimal... es hat in menem zimmer 27° ich versuche zwar runterzulüften und lege die wachsblättchen auf eine selbstgemachte konstruktion aus kühltruhendinger - sodass die arbeitsplatte zumindets nicht warm ist - aber verbessert hat das auch nichts... tatsächlich verzieht sich ja alles beim aufbringen...
"Abmagern mit ZeroDiet
Neue und wirksam autotherapie Abmagern"
- wow... das muss ich gerade ggogelwerbungstechnisch lesen.... sind ja schon die
"bis 15 Kilo in 4 Wochen
Abnehmen mit dem neuen Fettkiller, schlank in Rekordzeit, kein JoJo."
sachen deftig... hossa...
so... abgelenkt...
ich glaub ich werde es so machen, das ich mehrere kerzen kaufe. als erstes den namen anbringe... und erst wenn der dran ist mach ich den rest...
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #178307 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mo, 16 Juli 2007 09:31   |
criseldis
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hier noch die bluse 
die hochzeit meiner schwester hat mir sehr gut gefallen... sie war nicht traditionell - absolut nicht - sondern sehr sehr leger - was ich sehr angenehm fand... wirklich relaxed, eher wie eine westernparty, mit sonnernuntergangstrommeln, bogenschießen,... und so weiter... keine traditionellen brautspiele und so weiter - sondern echt eine easy entspannte party...
anders bei meiner freundin - wo ich ja trauzegin auch sein sollte. es war die hochzteit wie man sie aus dem fernsehen kennt. mit allem pi pa po. ultratraditionell, mit allen spielen und so weiter... absolut nicht mein fall. alleine schon das "kostümieren". ich bin ein typ der sich in "schöner kleidung" nicht wohl fühlt. genaugenommen habe ich dann immer das gefühl, total verkleidet zu sein. ein umstand der mich ttoal verunsichert. und dann auch noch in einer "wichtigen rolle" die man als trauzeugin irgendwie hat. ich kannte fast keine leute dort - war verkleidet - und "wichtig" also lauter sachen die ich hasse. aber gut - es war meine freundin und ich wusste: ein mal und nie wieder. und dieser satz hat an bedeutung gewonnen...
genaugenommen hat mich der hochzeitsstress so angekotzt - das mein frund und ich eine "antiverlobung" gemacht haben. will sagen: wir haben einander das heilige versprechen gegeben, uns nie zu verloben und uns auf keinen fall zu verheiraten. er denkt in dieser hinsicht ja wie ich. und ich denke: kirchlich brauche ich keinen segen da ich keiner kirche angehöre. staatlchen segen brauche ich nicht. ich sehe nich tein was es den staat angeht wie ich lebe... das es rechtliche konsequenzen hat lehne ich mindestens so lange ab, solange homosexuelle paare nicht heiraten dürfen, und überhaupt finde ich - hat es heutzutage keine relevanz mehr. die meisten menschen heiraten ja, weil sie die feier so toll finden. für mich und meinen freund ist die feier gerade ein grund NICHT zu heiraten. wozu muss man einen haufen leute quälen indem man sie in kostüme und steife feiern zwängt nur weil man sich sagen will das man sich aneinander kettet??? wir sind klare hochzeitsgegner auf ganzer linie - und derzeit fällt mir kein einziger grund ein, weswegen ehe für mich relevanz hätte...
und nach dem beiwohnen diverser hochzeiten hat sich dieses verstärkt. und sollte - was sicher nicht der fall ist - doch irgendein teufel uns reiten das wir doch heiraten - so sicher heimlich, fernab aller leute die wir kennen. es wird keine feier geben und da wir keinen schmuck tragen wird es keiner erfahren... ich möchte einfach nichts mit diesem ganzen geheuchelten quatsch zu tun haben...
so...
ich glaube das letzte halbe jahr hat mich in dieser richtung zumindest geprägt....
ansonsten: ich hab bissi zugenommen, glaube ich. oder ich sammele wasser duch die hitze... muss mich wieder bissi einkriegen...
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Selbstachtung ist: es nicht mehr nötig haben, perfekt zu sein.
(Romana Prinoth Fornwagner, *1960, ital. Archäologin und Prähistorikerin)
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #178670 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Di, 17 Juli 2007 11:56   |
criseldis
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eine interessante entwicklung:
nachdem ich nach zwei jahren funkstille wieder gelegentlichen kontakt zu meiner mutter habe, stelle ich fest, das dieses grundsätzlche figurstreben von ihr aus geht... das ist mir so nie aufgefallen. aber ich bemerke, das sich ihr kosmos (und der ihrer schwestern) im wesentlichen um das aussehen dreht. es herrscht eine art konkurrenzdenken über abnehmen und haare - und ich erinnere mich, das ich schon als kind davon wind bekam, wie unheimlich zentral dieses thema in all ihren gesprächen war. diese erkenntnis hat mich erschüttert. sie zeigt mir aber auch - woher mein spleen kam. den ich in den trennungsjanren jetzt eigentlich sehr gut abgebaut habe - und vermutlich deswegen erkannt habe - was da läuft... arg, wie etwas das vor der eigenen nase läuft nicht erkannt wird...
für mich hingegen ist das thema veganismus sehr zentral geworden. weniger aus der ernährungsphysiologischen seite her - sondern aus ethischer sicht. das für meinen geschmack und meine bequemlichkeit und meine gewohnheiten anderen lebewesen schaden zugefügt werden soll - kann ich nicht mehr verantworten. das argument - das man von vielen als ersters hört "das könnte ich nicht" klingt mittlerweile sehr bitter. hier geht es nicht um lieblingsfarben sondern knallhart um das leben und den tod, um ausbeutung und gefangenschaft. wer sagt, das er nie auf tierprodukte verzichten könnte - sagt daher im selben moment - das er ganz konkret dafür ist, das in seinem namen andere lebewesen gequält und getötet werden. es ist als knalle er selber der kuh den samen in den leib, als schlitze er eigenhändig den tieren die kehle auf, als pferche er die tiere mit eigener kraft in enge käfige und schlachttransporter... denn auf das alles will er nicht verzichten.
das bindeglied zwischen der glücklichen kuh und dem burger in der hand ist tot und blut. und das ist noch die rosigste und schönste und naivste malerei an der sache. denn die meisten tiere stehen nicht auf der alm. und dieses bindeglied besteht auch bei wellnessschinken und co.... wellness? das ich nicht lache (aber ich selber fiel darauf rein)...
Milch und Eiproduktion sind kein ausweg. auch diese tiere werden geschlachtet - nur werden sie vorher schön ausgebeutet bis zum geht nicht mehr - dann erst "dürfen" sie sterben... wer als männchen zur welt kommt hat in der nutztierwelt sowieso schon mal die a-karte gezogen. als küken wirst du gleich vergast oder vermust - als kalb darfst du bereits im kinderalter als schnitzerl herhalten...
und nein: das ist nicht "nunmal" der lauf der dinge. das ist kein unabänderliches schicksal. das ist keine unvermutet hereingebrochen unabänderliche naturkatastrophe... das ist jeden tag bewusst und strategisch von menschenhand gemacht, für geld und geschmack. (wobei letzterer wohl eher von den gewürzen kommt). es ist nicht notwendig - es ist kein zwang - es ist nicht unabänderlich.
ich gebe aber zu, das viele das nicht verstehen - im herzen verstehen - was ich meine. ich habe das auch lange nicht gesehen. und selbst als ich schon vegan war hat es eine weile gebrauct, es wirklich im herzen zu begreifen. mitgefühl für andere kreaturen? sowas muss man erst wieder lernen. selbstverständlich würden wir unser haustier nie töten um es zu essen. wir finden selbstverständlich barbarisch wenn leute hunde essen. aber es ist auch nicht selbstverständlch, irgendwelche anderen tiere zu essen. wir sind es nur gewöhnt. und so wie wir uns gegen "der teller muss leer" werden und "dem wirt nichst schenken" dogmen bewusst wehren wollen - so ist das auch bei der tierausbeutung. klar - wir wachsen mit liebllichen bildern auf - für kinder gibts miniwürstchen udn würstchen mit bärengesicht.... die milkakuh sieht glücklich aus, mcdonalds wirbt mit grünen weiden,.... die gehirnwäsche der industriestaaten ist gut - werbung ein gutes geschäft in der viele psychologen ihr unwesen treiben...
aber diese art wie wir mit tieren umgehen, wie wir tierprodukte inhalieren - ist eine kurze entwicklung von wenigen jahrzehnten - jene jahrzehnte - in denen auch unsere krankheiten zugenommen haben - die konsequenz einer solchen völlerei sind... kein wunder... der menschliche organismus ist dafür nicht geschaffen ... die kreigsjahre und die werbewunderjahre aber haben ganze arbeit geleistet... die fleisch und milchindustrie ist super subventioniert... das wir damit unseren planeten ruinieren, das dafür der regenwald abgeholzt wird, das wir unsere meere und unsere athmosphäre dafür zerstören.... das wird verschwiegen. jeder begreift das er mit dem auto sparsamer fahren muss - aber keiner weiß - das er durch konsum der tierprodukte mehr schäden an der umwelt anrchtet als er das mit dem auto tut...
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #180384 ist eine Antwort auf Beitrag #178670] |
Mi, 25 Juli 2007 11:27   |
federschwinge
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criseldis schrieb am Tue, 17 July 2007 11:56 |
aber diese art wie wir mit tieren umgehen, wie wir tierprodukte inhalieren - ist eine kurze entwicklung von wenigen jahrzehnten
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stimm ich dir zu, je groesser der betrieb sein muss um die fleischeslust abzudecken umso schlimmer sind die bedingungen fuer die tiere. ich weiss dass das stark vereinfacht ist, aber tatsache ist, dass das fleisch nicht mehr vom bauern kommt, der wirklich eine alm hat und die tiere den sommer oben verbringen..wie auch..muessen ja dauernt traechtig sein um milch zu produzieren
criseldis schrieb am Tue, 17 July 2007 11:56 | jene jahrzehnte - in denen auch unsere krankheiten zugenommen haben
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hm, das glaub ich so nicht, ich denke die krankheiten haben sich veraendert. jetzt stirbt mensch nicht mehr an skorbut, oder ist quaelend unterernaehrt, jetzt stirbt mensch halt an fettleber, oder krebs (von dem ich auch nicht glaube, dass es alleine an der ernaehrung liegt, sondern dass die menschen um so viel aelter werden, dass es die zei hat auszubrechen, die lebenserwartung hat sich ja von 40 auf 80 verdoppelt in den letzten 100 bis 150 jahren )
du hast irgendwo erwaehnt, dass niemand sein 'haustier' umbringen wuerde..das mag so stimmen wenn das haustier einen 'menschlichen' stellenwert angenommen hat.
ernaehre mich nicht vegetarisch, oder vegan, allerdings nehme ich von den fleischprodukten aus dem supermarkt abstand und versuch es als direktverkauf vom bauern zu bekommen. und ich find es ok wenn ich sehn kann, dass die tiere nicht zusammengepfercht werden und in einen schlachtbetrieb kommen wo sie den geruch den todes schon 2km entfernt riechen koennen und panisch werden.
und ich schmecke den unterschied von einem stueck fleisch ausm supermarkt, oder vom hof meines onkels - von dem ich denke dass das nur schmeckbar ist, wenn ma die moeglichkeit hat diese produkte nicht ausm unmenschlichen (untierischen) massenbetrieb zu bekommen, ansonsten faellts einem/einer ja gar ned erst auf.
lg
trotzdem, es stimmt, der sold zwischen der gluecklichen kuh und dem panierten schnitzerl ist das blut und der tod.
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #180432 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Mi, 25 Juli 2007 13:21   |
criseldis
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und was man ja auch nicht vergessen darf: jedes mal, wenn man nicht selber kocht (das tier vom bauern den man kennt) ist man dabei massentierhaltung zu unterstützen. also fertigprodukte, buffet, kantine, mensa, restaurant, fastfood....
die wenigsten die ich kenne, die mit der bio-ausrede kommen, essen ausschließlich produkte vom bauernhof. schon wenn man ein eis, kuchen und co isst - das man nicht selber gemacht hat... peng... massentierhaltung...
gut - ich bin nicht wegen der haltungsbedingungen vegan - sondern aus der überzeugung, das ein wesen mit verstand denselben nicht nutzen sollte - andere (fühlende) lebewesen wie "zeug" zu verwirtschaften. also sie bereits zu züchten um sie auszubeuten und zu töten... die (wie überall) dabei entstehende profitgier wird halt dann am rücken der tiere ausgetrampelt...
und - das alles nichtmal zum überleben der menschen. zum einen ist der tierkonsum wie wir ihn treiben nur einer sehr kleinen gruppe von menschen auf dem planeten möglich. physisch z.t. wegen dem unvermögen, babynahrung einer anderen spezies zu verdauen.zum anderen ist es unwirtschaftlich... bei uns ist viel geld und macht vorhanden - wir können es uns leisten, den tierbetrieb so zu subventonieren das er sich trotz aller verlustgeschäfte auszahlt... auch auf kosten armer länder... definitiv auf kosten armer länder.
wobei all diese argumente - so richtig sie sind - nur ablenken vom eigentlichen grund: dem, das es einfach grausam ist - andere lebewesen zu töten. vor allem, wenns aus bequemlichkeit, luxus und geschmack passiert.
und leider schauen viele menschen verkrampft weg. manche wissen es haargenau - aber reden darüber nicht - ignorieren es. um nicht ungemütlich zu sein, um das eigene leben nicht verändern zu müssen und so weiter... ist klar... wir wurden - weil wir in diesem land zu dieser zeit geboren wurden mit tierprodukten in der hauptsache ernährt und denken es ist normal... schon ein winziger blick über den tellerrand zeigt etwas ganz anderes. wer aufzeigt muss eine starke haut haben, das erleb ich immer wieder. man kann das fast mit matrix vergleichen. es ist so unangenehm - das viele sich wieder in den künstlichen tiefschlaf begeben - oder die realität einfach wild anzweifeln und den boten fertig machen.
manchmal - in diskussionen - habe ich auch das gefühl, viele reagieren wie katzen. wenn man mit dem finger hinzeigt, sehen sie auf den finger. wenn man immer wieder hinzeigt beissen sie in den finger weil er sich bewegt...
die meisten sind nicht schockiert weil man lebewesen ausbeutet und tötet - sondern weil ich es aus spreche.
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #180442 ist eine Antwort auf Beitrag #180432] |
Mi, 25 Juli 2007 13:46   |
federschwinge
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criseldis schrieb am Wed, 25 July 2007 13:21 |
die meisten sind nicht schockiert weil man lebewesen ausbeutet und tötet - sondern weil ich es aus spreche.
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findest du? naja, ich hab diesbezueglich keine erfahrungswerte.
bio - ausrede .. nunja bei unterschiedlichen gruenden kein/kaum/anderes fleisch/tierprodukte zu essen wird ein argument/grund der einen seite schnell zur ausrede fuer die andere.
du weisst zum beispiel nicht ob ich mir kuchen/eis kaufe, oder selbst mache (auch wenn das kaufen aus naheliegenden gruenden - faulheit der menschen - am logischten ist) .. jetzt mal unabhaengig davon ob ichs tu, oder nicht 
ich denke nie war fleisch/tierprodukte so leicht zugaenglich wie in der unsrigen industriegesellschaft und ich nehme an das daraus ein sehr unueberlegter umgang mit unseren lebensmitteln resultiert. natuerlich nicht nur, aber wenn etwas dauernd vorhanden und erreichbar ist, schaetzt mensch es nicht mehr.
und der viele fleischkonsum in unserer gesellschaft wird auch etwas damit zu tun haben, zumal es auch ein recht neuer zustand ist.
von meiner uroma weiss ich, dass sie nie auf die idee gekommen waeren ihre ziege zu schlachten da ihre milch ihnen so viel wichtiger war als das 'bischen' fleisch das sie abgeben wuerde.
und das es uns so 'gut' geht, geht natuerlich auf die kosten anderer (und eigentlich auch auf unsere kosten, denn ich denke, dass wir das bewusstsein darueber was uns wirklich gut tut schon laengst verloren haben) .. und das ganze ist viel zu vielschichtig als das ich aufzaehlen koennte wen oder was es jetzt am heftigsten trifft .. globalisierung ist ein sehr komplexes thema und es hat auswirkungen die mir alles andere als gefallen..
genmanipuliertes obst, gemuese
atomar bestrahlte tomaten,
tierprodukte aus unzumutbaren hintergruenden
usw. usf
nur kann ich als einzelperson nicht alles aendern .. ich kann nur meinen kleinen beitrag als konsumentin dazu leisten, mich deswegen scheisse fuehlen weils eh nix bringt, oder zu wenig ist, mir auf der einen seite anhoeren duerfen warum ich 'diesen scheiss' doch mach wenns die sachen eh schon fertig zu kaufen gibt, oder weils fuer einige der falsche weg ist.
was loest dein lebenstil/ansichten bei den menschen in deiner umgebung fuer reaktionen aus? bzw wie gehst du damit um?
denn eines ist klar, es ist (noch?) nicht alltaeglich sich vegetarisch, oder vegan zu ernaehren.
lg
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #180582 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 26 Juli 2007 09:32   |
criseldis
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ich habe mir einmal überlegt zu wem ich gehören will:
zu jenen, die teil des problems sind - oder zu jenen, die teil der lösung sind.
als teil der lösung würde ich bezeichnen, sich so zu bverhalten,das man jene sachen die dem eigenen wissen zufolge probleme auslösen vermeidet - und alternativen findet. das ist leichter als gedacht - meine umstellung hat ein paar sekunden gebraucht.... man muss es inhaltlich verstehen. wie beim abnehmen. es geht erst auf dauer erfolgreich - wenn es klick macht - wenn man es innerlich wirklich versteht. alles andere ist en äußerliches herumtasten und bringt kaum was...
natürlich hat mein veganer lebensstil die meisten leute aus meinem umfeld vor den kopf gestoßen. aber ich bin auch nicht auf der welt um allen zu gefallen und nur nicht aufzufallen. es gab und gibt natürlich menschen, die in ihrer reaktion sich in dummheit nur so entlarven - aber auch ernsthaft interessierte. zb. sind nun schon drei wetere menschen in meinem unmittelbaren umfeld (familie) vegan. einer weil er sich einfach meiner lebensweise anpasst und ihm egal ist ob er tierprodukte isst oder nicht - essen ist ihm nicht so wichtig - und so isst er halt einfach keine tiersachen, versteht das herumlamentieren der anderen nicht. die anderen sind vegan aus innerster überzeugung.
ich bin es aber auch gewohnt - aufzufallen. ich trinke keinen kaffe, keinen alkohol, rauche nicht. aus diesem grund kenne ich seit jeher die fragen und blöden blicke. das ich nun keine tierprodukte mehr konsumiere ist nur ein weiteres exotisches detail. aber das erste das ich bewusst und aus einem wichtigen grund lebe. wenn mich die leute wegen der anderen sachen - die bei mir reine geschmackssachen sind (auch der geschmack - das ich betrunkene menschen sehr peinlich finde) blöd angemacht haben - hat mich das viel mehr gestört. weil ich auch keine gegenargumente hatte - keine lebensphilosophie dahinter. ich hab mir dann erst im nachhinein wissen angelesen und dann eben damit erklärt - warum das alles nicht...
beim vegan sein wars anders. da war von anfang an die festeüberzeugung da. da habe ich mich auch informiert und konnte diskutieren. allerdings habe ich am anfang - in der euphorie - versucht - jedes dumme argument zu beantworten und darüber zu diskutieren. was darin geendet hat - das sich die diskussiongegner als dermaßen blödelant denunzierten das mir das peinlich war. seitdem mache ich es anders. ich sortiere. ernsthafte fragen beantworte ich. aber fragen die nur zur abwehr oder so dienen ignoriere ich. an so jemanden kommt man nicht heran.
interessant ist - welche menschen wie reagieren. im prinzip ahnt man es zwar schon - es gibt aber immer welche die einen überraschen indem sie sich viel reifer und klüger darstellen als man es erwartet hätte. andere wiederum - da fragt man sich, was man in denen gesehen hat. die angst verändert manche menschen. und manche menschen fühlen sich durch die reine präsenz eines veganers bereits bedroht. so wenig selbstvertrauen in die eigene lebensweise zu setzen ist auch wiederum verwunderlich.
ich finde jeden toll - der es schafft, sich bewusst mit den thema auseinanderzusetzen und in sein leben zu übernehmen. ich denke mir oft - gerade menschen mit kindern müssten doch ein enormes interesse daran haben, das das klima geschützt und die wirtschaftliche ausgeglichenheit global gewährleistet wird. derzeit steuern wir noch einem kollaps entgegen. leider aber ist das argument vieler: aber warum soll ich mehr zahlen - nur weil bio draufsteht? in der und der sendung habe ich gesehen das es eh nur betrug ist. oder: ich finde, das ist die sache der regierung. die sollen einfach die gesetze verschärfen, ich kann nix dafür wenn ware aus kinderarbeit im regal liegt... leider auch von leuten mit kindern. da frage ich mich - welche welt wollen sie den kleinen hinterlassen? bzw: was war die motivaton, kinder zu bekommen? unterhaltungsprogramm? denn ein schönes leben kanns nicht sein...
letztlich könnte es mir ja egal sein, wie sich alles entwickelt. ich will keine kinder und die meisten menschen mag ich auch nicht sonderlich. insofern - wozu soll die menschheit sich selber retten???
aber ich liebe das leben an sich. und zwar egal welches.
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #180595 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 26 Juli 2007 10:26   |
federschwinge
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hm, grad bei kleidung (teppichen usw.) frag ich mich manchmal wie das herauszufinden ist ob kinderarbeit dahintersteckt, oder nicht.
bei gwanddiskonter ists naheliegend, doch irgendwie glaubt ma dann .. ok, das geschaeft ist teuer, die beuten keine kinder aus.
sense ..
und es geht ja leider auch so weit, dass firmen ihre kundInnen betruegen indem sie behaupten hinter ihren produkten steht keine kinderarbeit und dann wird ihnen genau das gegenteil nachgewisen.
hast du es schonmal erlebt, dass dir aggression, oder gewalt entgegengekommen ist wenn sich menschen von deinem lebensstil bedroht fuehlen?
das ist jedenfalls eine erfahrung die ich gemacht habe, wenn meinungen vertreten werden, die nicht common sense sind bzw. kaum bekannt ist, dass es so auch geht, gibt es immer wieder menschen die sich so dermasen bedroht fuehlen, das sie mit gewalt drohen.
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #180608 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Do, 26 Juli 2007 10:53   |
criseldis
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mit köperlicher gewalt ist mir noch keiner gekommen. ich habe aber auch feine sensoren und winke schnell ab wenn ich erkenne das jemand sich ausschließlich bedroht - nicht aber echt diskussionsfähig zeigt.
verbale gewalt hingegen ist eher da. wenn argumentationsnot herrscht wird man schnell blöd persönlich angegriffen. der eigene lebensstil ist den meisten zu heilig.
ja, leider kann man nicht immer in die produktionsweisen gucken. und man hat auch nicht gerade das geld, sich die möbeln beim tischler ums eck schreinern zu lassen - wobei das wohl die ehrlichste art wäre - auch für die umwelt und die arbeitslosigkeit und sowieso...
das problem ist - das die sache ihren inhalt verloren hat. früher brauchte man etwas. also wurde es extra produziert und gut. es wurde nach nachfrage gerarbeitet - stück für stück. ums eck, quasi. man kannte den hersteller und seine methoden. egal ob kleidung, möbel, essen...
dann hat man begonnen, zu industrialisieren, und man hat auf lager gearbeitet, arbeitsgänge vereinfacht, billig in mengen zugekauft und dafür auch aus weiter entfernung... weniger menschen konnten mit material aus manchmal zweifelhaften ursprung mehr produzieren. die leute verdienten weniger - bzw begann arbeitslosgkeit... je billiger die produkte wurden - umso billiger auch die löhne. früher hielt ein tisch mehrere generationen lang. heute ist er nach 10 jahren oft schon kaputt - was ja gut ist - weil so besteht bedarf nach neuen tischen...
irgendwie hat sich alles vertrackt... klar ist ein vom tischler im ort handgefertigter tisch sau teuer. aber er hält mitunter 200 jahre oder länger - also recht billig...
und wir sind wohl eine generation - die nichts altes mehr abtragen will - die nach einem jahr schon die gardoerobe wechselt und so weiter... ein derart verschwenderischer lebensstil verlangt nach billigen produkten...
dann is tes so, das heute auch image so viel zählt. manche marken bieten dann zwar teure ware an - der preis wird aber durch hohe werbungskosten und co - nicht aber für die produktion aufgewendet... der preis sagt also vielleicht gar nix aus inwieweit menschen ausgebeutet werden...
aber sag das einem menschen, dessen lebensinhalt darin besteht, modisch gekleidet zu sein... und co. der botschafter ist der böse - nicht der umstand. ich bin die spielverderberin wenn ich komme und erzähle was die leute gerade eigentlich befürworten. natürlich sind die wenigste nso böse um das bewusst zu wollen. würden sie direkt sehen wie das zeug gemacht wird - den ganze nweg - würden sie es nicht mehr wollen. nicht auf diese art. unwissenheit und mangelndes interesse bieten den wirtschaftszockern dieser erde einen immensen spielraum. stell dir vor, es wäre interesse da. es würde wirklich beinhart recherchiert und die leute würden beinhart so etwas nicht unterstützen... die machenschaften hinter gläsernen mauern wären lange nicht so brutal... wenn den menschen nur der direkte bezug klar werden würde...
ich erinnere mich, ich habe als kind mal ein märchen gelesen, ich weiß nimmer wie es hieß. aber da war ein junger prinz der den thron erben sollte... und in der nacht zu krönung träumt er von den perlentauchern, und so weiter - all den armen menschen die für seinen luxux leiden und sterben. er verweigerte bei der krönung dann alle derartigen produkte...
das märchen fällt mir immer wieder mal ein. wenn wir träumen würden, wie unsere sachen hergestellt würden - ich denke, es wäre uns wichtiger, wie sie gemacht werden. das entschiede zwischen guten und schlechten träumen.
auch denke ich, das man sich sehr gut überlegt, wann man ein tier oder tierprodukt isst - wenn man in der nacht dann das blut und das geschrei hören müsste...
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Re: criseldis sanfter kampf [Beitrag #183433 ist eine Antwort auf Beitrag #2094] |
Di, 07 August 2007 14:35   |
criseldis
Beiträge: 748 Registriert: September 2004 Ort: wien
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das jahr ist echt.... turbulent...
leider ist nun mein opa mit beinahe 103 jahren gestorben. wenigstens durfte er zu hause in seinem bett sterben, und wir waren alle bei ihm. so wie man das von früher kennt. haben ihn gestreichelt, mit ihm geredet und so durfte er so sterben wie er es sich immer gewünscht hat.
ich finde es sehr wichtig, das man beim sterbn nicht alleine ist. und ich finde es auch für angehörige wichtig dabei zu sein. das ist in den letzten 4 monaten das zweite mal, das ich das sterben begleiten durfte. ich sage durfte - weil es für den trauerprozess sehr wichtig ist und ich es als ein geschenk sehe. also als ein geschenk - dabei sein zu dürfen. für den sterbenden, und auch für den hinterbliebenen. vor einem jahr starb eine gute freundin. wir durften sie weder krank sehen - im sterben begleiten schon gar nicht. das empfand ich schlimmer.
viele haben auch angst, sich die erinnerung zu vermiesen. aber ich sehe das komplett anders. ich denke, das begleiten im sterben udn der anblck von toten ist etwas das dem menschlichen instinkt innewohnt. früher - ich hatte nie einen toten gesehen bis ich 33 war - also noch vor wenigen monaten - hatte ich anst. ich hatte vorstellungen von halben monstern. auch das sterben stellte ich mir sehr spektakulär und dramatisch vor. natürlich ist es nicht schön, wenn jemand geht - aber es ist normal. schwer zu beschreiben - bei aller trauer empfindet man das glaube ich als normal - instinktiv. in meiner erinnerung leben die menschen. sie sind nicht zombies oder sowas nur weil ich sie tot sah. für die trauer war es wichtig sie zu sehen...
was schreibe ich. ich danke, das mein opa ein so langes und erfülltes leben hatte. das er daheim und im kreise seiner lieben sterben konnte. und er ist mein vorbild. ein mensch der so interessiert an der welt war - der so lange regen anteil nahm - bis weit übers 100. lebensjahr hinaus nachrichten, bücher, jedes wissen inhaltierte dessen er habhft werden durfte... das ist nachahmenswert. und seine zähe gesundheit - nicht zu vergessen.
er hat mir - uns - ein lebensmotto hinterlassen das stark ist. er ist mein vorbild - das kann ich sagen. und ich war sein liebling - das hat er mir oft gesagt (vermutlich hat er das zu allen seinen enkeln gesagt - so sind opis eben )
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