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Acrylamid [Beitrag #1365] |
Fr, 10 September 2004 23:23 |
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Frosch
Beiträge: 311 Registriert: September 2004 Ort: Froschteich
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Senior Member Moderator |
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Wer erinnert sich nicht an die Acrylamidhysterie, die vor gut 2 Jahren durch die Presse ging ? Heute gibt's darüber nicht mehr viel zu hören. Eine Hysterie ist zwar auch kein Idealzustand, aber aus dem Gedächtnis sollte man solche Dinge auch nicht verlieren.
Was ist Acrylamid?
Eigentlich ist Acrylamid ein chemischer Baustoff, der z.B. für Kunststoffe verwendet wird. Allerdings fanden schwedische Forscher im Jahre 2002 mit neuen Analysemethoden heraus, daß verschiedene Lebensmittel ebenfalls -teils recht hohe Mengen - Acrylamids enthalten. In Tierversuchen zeigte sich, daß Acrylamid krebserregend und erbgutverändern wirkt.
Acrylamid entsteht auf "natürliche" Weise auch bei der Zubereitung oder Herstellung von Lebensmitteln. Acrylamid entsteht, wenn gleichzeitig freie Zucker und die Aminosäure Asparagin vorliegen, hohe Temperaturen auftreten und es sich um Produkte mit relativ niedrigem Wassergehalt handelt. Darunter fallen vor allem Lebensmittel die auf Getreide und Kartoffeln basieren sowie die Zubereitung v.a. durch Grillen, Backen, Braten und Frittieren.
Acrylamid, in welchen Lebensmitteln ?
Besonders hohe Konzentrationen von Acrylamid wurden - wie schon erwähnt - in Lebensmitteln festgestellt, die auf Kartoffeln oder Getreide basieren. Hohe Werte wurden v.a. in Pommes Frites , Kartoffelchips , Knäckebrot oder auch Cerealien festgestellt.
Was tun ?
Es ist noch nicht allzu viel über Acrylamid und seine Wirkung bekannt - es wird aber angeraten, die Aufnahme möglichst niedrig zu halten. Die WHO empfiehlt, täglich nicht mehr als 1 µg Acrylamid pro kg Körpergewicht aufzunehmen. Ein Mensch mit 70kg Körpergewicht dürfte dann 70 µg zu sich nehmen. 100g Brot bspw. enthalten 6µg Acrylamid, 100g Pommes Frites dagegen schon 110µg.
Handelt es sich nicht um Fertigprodukte, sondern kocht man am heimischen Herd, so hat jeder die Acrylamidbelastung ein Stückweit selbst in der Hand; so ist es anzuraten, mit niedrigen Temperaturen zu arbeiten, da sich Acrylamid erst bei Temperaturen deutlich über 100° bilden. Und wer es kross und angebraten mag, der sollte sich dies vor diesem Hintergrund ein zweites Mal überlegen.
Das große Problem im Umgang mit Acrylamid ist die Tatsache, daß bisher nicht ausreichende und gesicherte Daten vorliegen. Aber ein Achtgeben hat noch niemandem geschadet.
Weiterführende Links:
UGB ( Verband für unabhängige Gesundheitsberarung ) : http://www.ugb.de/e_n_1_141632_n_n_n_n_n_n_n.html
Verbraucherzentrale Hamburg : http://www.vzhh.de/~upload/vz/VZTexte/TexteErnaehrung/Acryla mid.htm
Bundesamt für Gesundheit : http://www.bag.admin.ch/verbrau/lebensmi/Acrylamid/d/ ( Diverse pdf - Dateien mit verschiedenen Informationen zum Thema Acrylamid )
netdoktor.de : http://www2.netdoktor.de/feature/acrylamid.htm
Born out of chaos, grew through the dust
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( Hill / Spooner 1985 )
[Aktualisiert am: Mo, 13 September 2004 20:39] Den Beitrag einem Moderator melden
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