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Re: wie gesund ist die derzeitig empfohlene gesunde ernährung? [Beitrag #267454 ist eine Antwort auf Beitrag #267433] |
So, 01 Juni 2008 13:23 |
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osso
Beiträge: 24394 Registriert: September 2004 Ort: Hamburg
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Senior Member Admin |
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Meiner Meinung eine typischer Fall Seite die ideologisch bedingt nicht haltbare Hypothesen verbreitet. Das wir das gerade in einem andern Thread hatten. Typisch übrigesn das kleinerlei Quellen für dei aufgestellten Behauptungen angegeben werden.
Nehmen wir mal die Zentrale Hypothese. Einer meiner Leiblinge, weil sie auch immmer Gerne im Kommerzfernsehen verbraten wird:
Zitat: | Der Glucosespiegel im Blut wird innerhalb eines kurzen Zeitraumes stark erhöht. Steigt der Zuckerspiegel im Blut schnell an, wird vom Körper viel Insulin freigesetzt, das die Aufnahme von Glucose in Leber- und Muskelzellen stimuliert. Dadurch sinkt der Glucose-Spiegel dann wieder schnell, oft sogar unterhalb des Ausgangswertes. Dieser insulinbedingte Abfall des Blutzuckerspiegels nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit ruft ein erneutes Hungergefühl hervor.
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Die Hypothese fällt schon damit das der Blutzuckerspiegel überhaupt nichts mit dem Hungergefühl zu tun hat:
Zitat: | Die Behauptung der Glyx- und LOGI-Anhänger, die Zufuhr von Kohlenhydraten mit hohem GI würden zwangsläufig eine überschießende" Insulinausschüttung bewirken, die zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels unter das Ausgangsniveau bzw. sogar zu einer Hypoglykämie und damit zu Heißhunger führen würde, ist nicht haltbar und entbehrt jeglicher physiologischen Grundlage.
Abgesehen von der Unlogik einer "Unterzuckerung" durch die Zufuhr von Kohlenhydraten und der Tatsache, dass der Blutzuckerspiegel selbst im Nüchternzustand nie unter ein gewisses Niveau abfällt (weil der Leberstoffwechsel durch Glykogenabbau und Glukose-Neubildung dafür sorgt, dass immer genügend Glukose für das Blut zur Versorgung primär des Gehirns, aber auch aller anderen Organe bereitgestellt wird), ist der Blutglukosespiegel nicht der entscheidende Gradmesser für ein Hungergefühl. Als sog.
glukostatisches Signal spielt vielmehr die zelluläre Verfügbarkeit an Glukose, vor allem im Hypothalamus und in der Leber, die Hauptrolle. Das Hungergefühl wird so wie das Sättigungsgefühl vom Hypothalamus gesteuert.
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http://www.dr-moosburger.at/pub/pub016.pdf
das wird auch bestätigt wenn mansich den gegenwärtigen stand der Forschung zum Hunger/Sättigungsgefühl anschaut:
Was reguliert die Nahrungsaufnahme?
Dort wird darauf hingeweisen das Insulin eine Rolle bei der Sättgung spielt und zwar im Positiven Sinne. Der Blutzuckerzpiegel spielt hingegen keine Rolle.
Diese eher theoretischen Überlegungen können, werden von folgener Meta Studie bestätigt:
Zitat: |
Associations between postprandial insulin and blood glucose responses, appetite sensations and energy intake in normal weight and overweight individuals: a meta-analysis of test meal studies. Metastudie gestoßen:
It is unclear whether postprandial blood glucose or insulin exerts a regulatory function in short-term appetite regulation in humans. The aim of this study was to investigate, by use of meta-analysis, the role of blood glucose and insulin in short-term appetite sensation and energy intake (EI) in normal weight and overweight participants
....
Our results suggest that insulin, but not glucose, is associated with short-term appetite regulation in healthy participants, but the relationship is disrupted in the overweight and obese. We conclude that the postprandial insulin response may be an important satiety signal, and that central nervous system insulin resistance in overweight might explain the blunted effect on appetite.
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http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17524176?ordinalpos=2& ;amp ;itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubm ed_RVDocSum
Auch hier ergibt sich das der Blutzuckerspiegel keinen Effekt auf die Appetitregulation hat. Während der Insulinausstoß zur Sättigung beiträgt, was bei Übergewichtigen Menschen gestört sein könnte.
Das Ganze hat letztlich nur theoretische Bedeutung, da aufgrund der falschen Theorie auch falsche Empfehlungen gegebn werden. So wird beisielsweise vor dem hochwertigen Nahrungsmittel Kartoffel gewarnt.
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Re: wie gesund ist die derzeitig empfohlene gesunde ernährung? [Beitrag #267461 ist eine Antwort auf Beitrag #267457] |
So, 01 Juni 2008 13:51 |
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Bergfex
Beiträge: 5303 Registriert: Juni 2007 Ort: Wien
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Senior Member |
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Ich halte sowieso jedes Ernährungskonzept für sinnlos, wenn man fast ein Chemiestudium absolviert haben muss um die ebenso simple wie lebensnotwendige Aufgabe der eigenen Ernährung entsprechend diesem Konzept "richtig" durchzuführen.
Im hänge der Philosophie an: im Allgemeinen sind möglichst naturbelassene Lebensmittel gesünder (und auch weniger dickmachend) als künstlich hergestellte bzw veränderte, deren einzelne Bestandteile kein Mensch mehr herausspüren-, schmecken oder -sehen kann.
Wenn ich fette Wurst esse, weiß ich, dass ich mir eine Kalorienbombe einverleibe. Wenn ich dieses unsägliche abgepackte Zeug, das zB Omas ihren Enkelkinder gerne kaufen (zB Mini-Pizzas), auch nur ansehe, ist es mir völlig unmöglich, auch nur eine Schätzung abzugeben, was sich da drin an Nährstoffen und Kalorien verbergen kann.
Und bei unübersichtlichen Komponenten wird nun mal die gesamte Ernährung reichlich unübersichtlich und konzeptlos.
Höchststand 2001: 97 kg
Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg
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Re: wie gesund ist die derzeitig empfohlene gesunde ernährung? [Beitrag #277238 ist eine Antwort auf Beitrag #267461] |
Mo, 07 Juli 2008 10:41 |
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Ich stimme dir völlig zu, bergfex!
Sieh, ich habe nunmehr fast Chemie studiert (bin im 4.Semester) und mit zunehmendem Wissen wächst mein Ekel vor dem, was als "gesund" propagiert wird.
Ich finde auch, naturbelassene Nahrungsmittel sind die einzige Alternative. In einer Gesellschaft, in der man gar "Lebensmitteldesign" studieren kann, ist dies aber zunehmend schwierig geworden.
Ich habe eine Begeisterung dafür entwickelt, zu schauen, wie Menschen in anderen Ländern essen, in Ländern, die nicht zu den sog. Industriestaaten gehören, oder Länder, in denen es noch ganz ursprüngliche Traditionen in puncto Nahrung gibt. Durch das Studium habe ich viele Freunde aus aller Welt kennengelernt (Brasilien, China, Iran, Pakistan, Indien, Uganda, Mali, Chile, Peru) und lasse mir von ihnen erzählen oder probiere gerne deren Essen. Leider habe ich noch keine/n Japaner/Japanerin kennengelernt, denn ich liebe die traditionelle japanische Küche, meine ersten Kilos habe ich wirklich mit Sushi und japanischen Suppengerichten bekämpft!
Also hat sich unterm Strich die Suche nach natürlichen Lebensmitteln, die mir schmecken und gut tun als eine spannende Reise durch verschiedene Länder entwickelt!
Ade Minipizza! Ade Knoppers und Co.
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Re: wie gesund ist die derzeitig empfohlene gesunde ernährung? [Beitrag #348977 ist eine Antwort auf Beitrag #267433] |
Do, 30 April 2009 13:35 |
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osso
Beiträge: 24394 Registriert: September 2004 Ort: Hamburg
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Senior Member Admin |
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Nein das kann ich nicht Das ist scheint ein sehr komplexer Vorgang zu sein. Könnte ich das würde man mir eine Professur anbieten
Der beste artikel dazu den ich kenne ist der von Prof. Dr. Susanne Klaus, der ist verschoben und ist jetzt hier:
Zitat: | Immerhin weiß man heute, dass die Nahrungsaufnahme einem motiviertem Verhalten entspricht. Man kennt die molekulare Struktur einiger Kurz- und Langzeitsignale aus dem inneren Körpermilieu und aus der Umwelt sowie ihren Einfluss auf den Hypothalamus, der die Informationen verrechnet und steuert. Immer detaillierter verstehen wir das Ineinandergreifen teilweise bekannter Signalwege, die nicht nur in die Regulation der Nahrungsaufnahme, sondern beispielsweise auch in die stressre
aktion eingreifen
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http://www.google.de/url?sa=U&start=1&q=http://www.d ife.de/de/publikationen/artikel-alt/artikel_nahrungsaufnahme .pdf
Zitat: |
wie genau das hungergefühl gesteuert wird, welche rolle insulin
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Das Insulin signalisiert dem Gehirn die Nahrungsaufnahme und spielt so eine Rolle beim Sättigungsgefühl. Aber es ist eben nur eine Information
Zitat: | und der glykämische index dabei spielen?
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vermutlich direkt gar keinen. Nur in soweit als ein niedriger GI oft auch mit einem größeren Inslinsausstoss verbunden ist.
Sachen mit einen niedrigen GI müssten dann schneller satt machen.
Das scheint aber der Erfahrung zu widersprechen. Der punkt ist aber das eine niedriger GI meinst auch mit Balastsoffarmut verbunden ist und die Magendehnung als Signal einfach wichtig ist.
Die Blutzuckerhypothese scheint aber erledigt zu sein. Es gibt aber eventuell einen andern Zusammenhang zwischen GI und Sättigung. Ich schau mal ob ich diesen artikel wiederfinde
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[Aktualisiert am: Do, 30 April 2009 13:35] Den Beitrag einem Moderator melden
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Re: wie gesund ist die derzeitig empfohlene gesunde ernährung? [Beitrag #348986 ist eine Antwort auf Beitrag #267433] |
Do, 30 April 2009 14:03 |
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osso
Beiträge: 24394 Registriert: September 2004 Ort: Hamburg
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Senior Member Admin |
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zu der neuen Untersuchung:
Zitat: |
A low GI diet is known to cause reduced appetite(1) but the mechanisms behind this have so far remained unknown. To address this, Dr Reza Norouzy and colleagues at King's College London looked at the effects of a single low versus high GI meal on gut hormone levels in twelve healthy volunteers. Each participant ate an identical medium GI meal for dinner, fasted overnight, and was given either a low (46) or high (66) GI meal for breakfast. Blood samples were then taken every 30 minutes for 150 minutes, and levels of the gut hormone glucagon-like peptide 1 (GLP-1) and insulin measured. GLP-1 is a hormone produced by the gut that has been shown to cause a feeling of fullness and suppression of appetite(2).
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und weiter:
Zitat: | Our results show for the first time the direct effect of a single GI meal on gut hormone levels. We already know that the hormone GLP-1 and a low GI meal independently lead to suppression of appetite. This study builds on these findings by providing a physiological mechanism to explain how a low GI meal makes you feel fuller than a high GI meal. GLP-1 is one of the most potent hormones for suppressing appetite
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http://www.medicalnewstoday.com/articles/142501.php
man sieht so simpel ist das alles nicht.
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[Aktualisiert am: Do, 30 April 2009 14:04] Den Beitrag einem Moderator melden
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Re: wie gesund ist die derzeitig empfohlene gesunde ernährung? [Beitrag #349097 ist eine Antwort auf Beitrag #349007] |
Fr, 01 Mai 2009 00:46 |
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Es ist aber so, dass der Appetit deutlich ansteigt wenn der Blutzucker zu niedrig ist.
(Das weiß ich nicht nur von Ärzten, sondern auch aus eigener Erfahrung, da ich Diabetikerin [Typ 1] bin).
Das ist ja auch sinnvoll so, damit der Unterzuckerte schnell etwas dagegen unternimmt und seine Hypoglykämie bekämpft.
Da der Blutzucker (außer durch Bewegung) hauptsächlich durch das Hormon Insulin sinkt, bedeutet zu viel Insulin auch einen Appetitanstieg.
Diabetiker können selbst lenken, wie viel Insulin sie "gerne im Körper haben möchten", nicht-Diabetiker können dies nur bedingt durch ihre Nahrung bestimmen.
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Re: wie gesund ist die derzeitig empfohlene gesunde ernährung? [Beitrag #349141 ist eine Antwort auf Beitrag #267433] |
Fr, 01 Mai 2009 11:20 |
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osso
Beiträge: 24394 Registriert: September 2004 Ort: Hamburg
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Senior Member Admin |
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Zitat: | (Das weiß ich nicht nur von Ärzten, sondern auch aus eigener Erfahrung, da ich Diabetikerin [Typ 1] bin).
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Das obige bezieht sich ausdrücklich auf stoffwechselgesunde Menschen.
Zitat: | Da der Blutzucker (außer durch Bewegung) hauptsächlich durch das Hormon Insulin sinkt, bedeutet zu viel Insulin auch einen Appetitanstieg.
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Dem widersprechen die von mir angeführten Quellen. Kannst du auf seriöse Quellen verweisen die diese Hypothese stützen ? Ich habe keine Studie gefunden die das täte.
Zitat: | Diabetiker können selbst lenken, wie viel Insulin sie "gerne im Körper haben möchten", nicht-Diabetiker können dies nur bedingt durch ihre Nahrung bestimmen.
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Ich würde es mal andersherum beschreiben, der Körper eines nicht Diabetikers stößt immer eine adäquate Menge an Insulin aus
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[Aktualisiert am: Fr, 01 Mai 2009 11:20] Den Beitrag einem Moderator melden
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