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Wieviele Mahlzeiten am Tag? [Beitrag #276784] |
Sa, 05 Juli 2008 11:54 |
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Krähe
Beiträge: 706 Registriert: Juli 2008
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Senior Member |
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Hallo,
auf meiner Suche nach einer gesunden Ernährung finde ich immer wieder widerspruechliche Tipps. Die einen sagen, man soll nur drei Hauptmahlzeiten essen und zwischendurch nichts, damit die Bauchspeicheldruese mal zur Ruhe kommt.
Die anderen sagen, man soll das Essen möglichst ueber den Tag verteilen und auch Zwischenmahlzeiten einplanen, damit der Blutzuckerspiegel nicht absinkt und man keinen Hunger bekommt.
Die einen sagen:
Kohlenhydrate morgens, Proteine abends.
Die anderen sagen:
Verteilung von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen am Tag spielen zur Gewichtsreduktion gar keine Rolle (also was man morgens, was abends isst), allein die Energiebilanz zählt.
Ja, wat denn nu?
Mag mich jemand erleuchten?
Liebe Gruesse von der Krähe
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Re: Wieviele Mahlzeiten am Tag? [Beitrag #276794 ist eine Antwort auf Beitrag #276784] |
Sa, 05 Juli 2008 12:41 |
Dingeli
Beiträge: 6957 Registriert: September 2004
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Senior Member Moderatorin |
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Huhu Krähe,
erstmal hier an der Stelle herzlich Willkommen bei uns .
Zu deinen Fragen: der Blutzuckerspiegel hat zunächst nichts mit dem Sättigungsgefühl zu tun. Da spielen Hormone wie Ghrelin und die Magendehnung eine Rolle.
Du sprichst bei deinen Fragen die ewige Grundsatzdiskussion an, die wohl niemals enden wird .
Grundsätzlich ist es eigentlich wurscht, wann du ißt und wie oft. Um Abzunehmen muß man ein Kcaldefizit erzeugen. Dabei ist die Tagesbilanz entscheidend, mehr nicht.
Dann gibt es allerdings Anhänger, die Kohlenhydrate für böse halten und sagen, dass man diese - wenn überhaupt - morgens und/oder Mittags essen soll. Am Abend nur Proteine.
Der Hintergrund ist der, dass nach KH-Mahlzeiten Insulin ausgeschüttet wird. Insulin ist das einzige Hormon, das die Fette in ihren Fettzellen hält. Darüberhinaus ( und das ist mMn die wichtigere Funktion ) ist es für die Glucoseaufnahme in die Zellen ( mit Ausnahme von Gehirn und Leber ) verantwortlich. Nun wird so argumentiert, dass beim Verzicht von KH am Abend die Abnahme besser und schneller funktioniert, weil Insulin mit seinen Wirkungen nicht vorhanden ist. Darüberhinaus sollen Wachstumshormone ausgeschüttet werden, die die Abnahme beschleunigen.
Da scheiden sich leider die Geister und EW-"Diäten" gibt es in jeder Ausprägung.
Die Grundsätzlichen Mechanismen dieses "Tricks" stimmen zum Großteil, nur werden viele lebenswichtige Dinge bei dieser Argumentation vernachlässigt.
Es ist bspw. so, dass das Gehirn auf Glucose angewiesen ist. Es kann nur mit Glucose arbeiten. Wenn du ihm nun KH verweigerst, wirst du feststellen, dass simple Dinge wie die Konzentration nachlassen und du schlicht und ergreifend nicht leistungsfähig bist. Das ganze auch wieder in jeder Ausprägung, je nachdem, wie man sich ernährt. Das Gehirn benötigt aber 24h/Tag Glucose, man kann also nicht argumentieren, dass es ja welche erhält, nur eben am Abend nicht.
Darüberhinaus brauchst du GLucose zur Speicherung als Glykogen im Muskel. Das bedeutet, du benötigst schnell verfügbare energie, eben in Form dieser Glykogenspeicher. Und da wir ja auch alle sportlich sind und du bei deinem Kirsch-Programm sowieso, ist das immens wichtig.
Was auch immer wieder vernachlässigt wird, ist folgendes: wenn wir abnehmen, nehmen wir weniger Energie auf, als wir eigentlich benötigen. Der Körper benötigt also Energie und produziert sich diese aus den eigenen Reserven selbst. Aber Glucose geht nicht, da aus Fett keine Glucose hergestellt werden kann. Er produziert Ersatzenergieträger, die sogenannten Ketone. Je weniger KH du ißt, desto mehr Ketone braucht er. Im Extremfall ( und das ist wirklich nur das Horrorszenario ) kann es dann zu einem ketoazidotischen Koma kommen http://de.wikipedia.org/wiki/Diabetisches_Koma.
Darüberhinaus kann es auch für die Nieren gefährlich werden, wenn man zu viel EW zu sich nimmt. Oftmals weiß man von einer Schachstelle der Nieren nichts, bis es zu Zwischenfällen kommt, ausgelöst durch die Überschwemmung der Nieren mit toxischen Nebenprodukten des EW-Abbaus.
Du siehst, das Thema ist ziemlich komplex. Ich persönlich halte von erhöhter EW-Zufuhr nichts. KH sind lebenswichtig und ich halte mich an die Empfehlungen der DGE.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Liebe Grüße,
Dingel
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Lieber Gott, wenn du mich schon nicht dünn machst, dann mach wenigstens alle meine Freunde dick!
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Re: Wieviele Mahlzeiten am Tag? [Beitrag #277427 ist eine Antwort auf Beitrag #276784] |
Mo, 07 Juli 2008 22:29 |
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@Dingeli: was hast du studiert *really intrested*?
Stoffwechselprozesse hin oder her, letztendlich muss man mit den Empfehlungen klarkommen. Wie sind denn eure ERFAHRUNGEN mit Mahlzeiten?
Ich meine durch die vielen Mahlzeiten am Tag verteilt zugenommen zu haben. Ich war nie richtig satt und war immer ständig am essen und habe letzlich zuviel gegessen .
wenn ich morgens nur ein mageres frühstück habe und weiß, bald darf ich wieder was haben und zudem hunger habe, fiebere ich dem nächsten snack regelrecht entgegen .
wenn ich am tag wirklich nur drei mahlzeiten mit fünf/sechsstündiger Pause esse, halte ich das psychisch besser aus. Dann kann ich drei ordentliche Mahlzeiten essen und mir beispielsweise nach dem Frühstück sagen: Mein Körper hat genug, ich will abnehmen und dafür lohnt es jetzt fünf Stunden zu warten. Sich dreimal am Tag zusammenzureißen beim essen ist für mich einfacher als fünfmal bei kleinen mahlzeiten, die so klein und traurig auf dem teller aussehen.
das hungergefühl setzt eh erst nen bissel nach der mahlzeit ein. in fünf stunden kann ich den verlauf von sättigung - neutrales gefühl gegenüber essen (nicht dran denken müssen) - langsam anschleichender hunger - essensbereitung - freude am genuss - aktiv miterleben.
bei den kleinen mahlzeiten bin ich einfach dauerfrustriert, weil man sich ständig mit dem essen und diesen snacks auseinandersetzten muss (wann findet man die zeit fünf mal am tag etwas gesundes zu bereiten?), nie richtig satt, nie richtig hungrig ist.
oft werde ich in der nacht wegen hunger wach. mache mir deswegen so meine gedanken mehr ballaststoffe in mein abendbrot zu packen.
liebe grüße
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Re: Wieviele Mahlzeiten am Tag? [Beitrag #277497 ist eine Antwort auf Beitrag #276784] |
Di, 08 Juli 2008 09:12 |
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Krähe
Beiträge: 706 Registriert: Juli 2008
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Senior Member |
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Hallo,
ich komme eigentlich mit beidem gut zurecht, weil ich im Alltag oft auch gar nicht daran denke zwischendurch noch was zu essen.
Durch wenige Mahlzeiten wird es fuer mich Rechenmuffel ein wenig leichter einzuschätzen wieviel man denn wirklich an Kalorien so zu sich nimmt, weil ich dafuer am Anfang meiner Abnehmbemuehungen noch nicht wirklich ein Gefuehl habe.
Daher mache ich es im Moment so, dass ich drei Hauptmahlzeiten mache und zwischendurch zumindest etwas "Uebersichtliches" esse, wenn ueberhaupt, wie eine Banane oder einen Apfel. Das kann ich mir leichter notieren als 1 Scheibe Vollkornknäcke mit 0,5 TL Halbfettaufstrich und 1,5 Scheiben Gefluegelsalami - da werd ich wahnsinnig bei.
Ernährungstechnisch macht es fuer mich persönlich keinen allzu gravierenden Unterschied, ich schwanke genau zwischen diesen beiden angesprochenen "Problemen" - wenn ich zuviel zwischendurch esse, esse ich evtl mehr als sonst, aber wenn ich zu lange warte, krieg ich Heisshunger und schlinge.
Ich regle es eben dadurch, dass ich Zwischendurch keine Kekse/Schokolade o.ä. esse, sondern eben Äpfel, Karotten, Gurken.
Liebe Gruesse von der Krähe
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Re: Wieviele Mahlzeiten am Tag? [Beitrag #277515 ist eine Antwort auf Beitrag #277497] |
Di, 08 Juli 2008 10:12 |
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daraus ziehe ich für mich ein ergebnis:
wenn ich damit erfolg habe nur dreimal am tag zu essen, osso lieber öfter ist und die krähe es wiederum anders macht - entscheidend ist doch nur, was im selbsttest rauskommt. als chemikerin könnte ich jede mahlzeit qualitativ und quantitativ analysieren und deren stoffeffizienz in einer hübschen kurve auftragen und ein wissenshaftlich einwandfreies ergebnis liefern, wie sich eine bestimmte nährstoffgruppe zu einer bestimmten tageszeit auf meinen blutzucker und fettstoffwechsel auswirkt und das alles gegenüber sämtlichen hormonspiegeln und meinem gewicht und dann sagen: seht her ! ja viell. ließe sich sogar eine hübsche publikation drüber schreiben.
aber wem nützt das? ich bin zu fett geworden, weil ich zuviel gefressen habe und ich kann abnehmen, indem ich mein verhalten ändere .
bevor ich einem buch glaube das sich mit dem durchschnittlichen stoffwechsel befasst, und nicht mit meinem, mache ich lieber den selbstversuch die beste methode zu finden, und da hilft mir vor allem dieses forum, und die vielen beiträge wie andere ihr essverhalten geändert haben. vielleicht schreibe ich mal ein buch drüber, und das widme ich dann osso
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