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Familiäre Umstände [Beitrag #580435] Mi, 22 März 2017 12:49 Zum vorherigen Beitrag gehen
Frasi ist gerade offline  Frasi
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Registriert: März 2017
Ort: Berlin
Junior Member
Hallo,
Ich wusste nicht genau, wie ich das Thema nennen soll, aber ich denke das triffts ganz gut. Ich bin Erzieherin und sehe in meinem Beruf immer wieder, wie sehr das Familiäre Umfeld das Übergewicht der Kinder begünstigen kann.
Aber auch in meiner Familie hab ich es selbst erlebt. Auch ich war bereits als Kind übergewichtig. Genauso wie meine Mutter und ihre Mutter. So weit so gut. Meine Mutter starb leider auch, als ich 13 war an Darmkrebs. Dennoch war mein Essverhalten als sie noch lebte, bei weitem noch nicht so schlimm wie nach ihrem Tod. Nun war mein Vater (bereits seit seiner Jugend leider schwer psychisch erkrankt) Alleinerziehenden. Essen war von nun an ein sehr schwieriges Thema. Meist weigerte er sich was anderes zu Kaufen, als das billige Mischbrot für 35 Cent und die billigsten, Wurst/Käsesorten. Obst und Gemüse waren in seinen Augen viel zu teuer. Das gab es nur, wenn er mal ganz gute Laune hatte. Wenn wir mal Eier hatten oder ähnliches und wir uns was davon gemacht haben, gab es Ärger, weil er dann ja nicht genug abbekam. Was es aber oft gab, was Cola. Demzufolge war ich oft von meinem Taschengeld essen kaufen und was es dann gab war alles andere als gesund. Viel Süßkram, Chips und Fertiggerichte. Hinzu kommt, dass mein Vater mir eingeredet hat, ich hätte eine Krankheit und könne eh nicht abnehmen, wodurch für mich lange Zeit keine Notwendigkeit da war mein Essverhalten zu ändern. Zumal ich auch nicht viele Möglichkeiten hatte, solange ich bei ihm gewohnt habe.
Nun denkt ihr sicher mit 29 sollte man doch aber die Kurve bekommen haben.
Es ist wirklich ein bisschen seltsam. Ich habe sowohl in meiner Berfusausbildung, als auch in der Trainerazsbildung, die ich gemacht hab viel über gesunde Ernährung gelernt und es in meiner Arbeit auch den Kindern vermitteln können.
Aber für mein eigenes Verhalten haben sich die Denkmuster so eingeprägt.
"Ich kann sowieso nicht abnehmen, weil ich eine Krankheit habe." Tatsächlich wurde mir von meiner Gyn bestätigt, dass ich unter PCOS leide und mein Übergewicht damit zusammenhängen wird. Aber wie ich gerade merke ist abnehmen dennoch nicht unmöglich.
"Gesunde Ernährung ist zu teuer." Ich hab festgestellt, dass das nicht zwangsläufig stimmt und selbst wenn, ist es mir das inzwischen Wert.
Und der Sport alleine reicht halt doch nicht aus.
Diese ganzen Denkmuster kann ich erst jetzt nach und nach durchbrechen, nachdem ich den Kontakt zu meinem Vater fast komplett abgebrochen habe.
Jetzt merke ich, dass ich abnehmen kann und dass es Spaß machen kann sich mit Ernährung zu beschäftigen. Lange Zeit was es für mich so, dass essen nur noch etwas notwendiges war und ich es nicht wirklich genießen konnte, gleichzeitig aber süßkram im Übermaß gegessen hab, weil es halt schnell verfügbar war.
Ich bin echt froh, dass ich das jetzt anders sehen kann wenn es auch sehr spät kommt.
Ich bin eine Erwachsene Frau und kann mich nicht mehr länger dahinter verstecken.
 
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