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Wenn das Abnehmen einen zu hohen Stellenwert bekommt [Beitrag #176443] Sa, 07 Juli 2007 12:33 Zum vorherigen Beitrag gehen
Anna
Beiträge: 9027
Registriert: Januar 2005
Ort: Schneverdingen
Senior Member
Auf dass ich mich unmittelbar direkt auf den Weg ins Fettnäpchen begebe, aber ich möchte hier mal etwas loswerden.

Ich habe seit langer Zeit das Gefühl, dass bei einigen hier das Thema "Abnehmen" etwas aus dem Ruder läuft. Da mir die Leute hier ans Herz gewachsen sind und ich sie sehr gerne habe soll das alles auch nicht vorwurfsvoll gemeint sein, sondern es macht einen irgendwo traurig und ein Stück weit hilflos zu lesen und manchmal findet man einfach nicht mehr die richtigen Worte. Ich mag hier auch keine Namen nennen, weil es ein bisschen wie "anprangern" rüber käme. Ich hoffe jedoch, dass ihr mal etwas nachdenkt.

Abnehmen ist schön und gut und aus gesundheitlichen Gründen auch wichtig, aus Ego-Gründen auch völlig in Ordnung. Aber es darf in meinen Augen nicht einen so großen Stellenwert einnehmen, so dass die Psyche wirklich drunter leidet, wenn es einen Stillstand gibt, gar eine kleine Zunahme oder wenn man sich mal etwas gönnt, was sonst im Alltag eben nicht gegessen wird. Manche gehen wirklich sehr hart mit sich um. Sicherlich entsteht mal Frust. Man macht und tut, verzichtet und reißt sich zusammen, und dann tut sich auf der Waage nichts oder es geht in die entgegengesetzte Richtung. Und wir sind hier auch dafür da, in einem solchen Frustmoment liebe und tröstende und motivierende Worte zu finden. Aber genau das artet bei manchen hier aus. Bei manchen ist der ganze Tag im Eimer, wenn man mal ein kleines Plus oder keine Abnahme zu verzeichnen hatte. Manche gehen dann noch strenger mit sich um. Und wenn der selbst auferlegte Druck nicht den gewollten Zweck erfüllt und gar nicht eingehalten werden kann, wird der Frust noch größer. Irgendwo beginnt doch da schon eine Art Kreislauf: Frust-Druck-nöch größerer Frust-nöch größerer Druck.

Teilweise wird dann um ein, zwei Kilo gekämpft, nur weil diese ein, zwei Kilos noch bis zum gesetzten Ziel fehlen. Die Frage ist doch aber, wie ausschlaggebend wohl ein, zwei Kilos sein können, und ob es das Wert ist, sich selbst unter Druck zu setzen, sich Verbote aufzuerlegen die man eigentlich nicht erfüllen kann, und somit wieder Frust vorprogrammiert ist. Ich glaube, wenn man die Waagen hier aus dem Forum verbannen würde und den Leuten auferlegen würde, nach ihrem Körpergefühl zu gehen, ob sie sich wohl fühlen oder nicht, dann wären viele erst man sicher überfordert, weil sie sich enorm auf die Waage fixieren und ihr Wohlbefinden von dem Ergebnis der Waage abhängig machen. Doch letztlich bin ich davon überzeugt, dass es vielen hier nach einer gewissen Zeit um einiges besser gehen würde. Eben weil sie mal auf sich selbst, auf ihr Körpergefühl und auf ihr allgemeines Wohlbefinden achten.

Es gibt so vieles im Leben, was einen unter Druck setzt, was einen frustriert, was einen traurig macht oder den Tag verdirbt. Es gibt so vieles, womit man sich herum schlagen muss und was einem auf die Psyche schlägt. Und das Abnehmen soll doch eigentlich ein Schritt in mehr Lebensqualität sein, ein Schritt um sich besser zu fühlen. Nur leider scheint es bei eingen das Gegenteil zu bewirken. Druck und Frust wird größer, die Lebensqualität wird eingeschränkt, man fühlt sich schlechter.

Tja, das ist alles traurig anzusehen Confused

Bevor ihr mich jetzt erschlagt oder mir an den Hals springt (damit muss ich rechnen Wink ): Auch mein Körpergefühl ist noch nicht das beste und manchmal glaube ich auch nicht, dass ich über 30kg abgenommen habe. Es gab auch Zeiten, wo ich mich damit verrückt gemacht habe. Ich kann das also gut nachvollziehen. Nur ich denke, es ist wichtig, sich irgendwann mal wieder bewusst ins Gedächtnis zu rufen, um was es eigentlich geht, und ob das ganze nicht ein bisschen ausartet - eben einen viel zu hohen Stellenwert bekommt.

Und nun dürft ihr mich steinigen Wink


Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

Reinhold Niebuhr


 
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