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Bewegungsmotivation für Unsportliche [Beitrag #251238] |
Mo, 24 März 2008 01:15  |
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Bergfex
Beiträge: 5303 Registriert: Juni 2007 Ort: Wien
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Senior Member |
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Wenn man selbst glücklich ins sich-bewegen-Wollen hineingewachsen ist, vergisst man nur zu leicht, wie es sich früher angefühlt hat, als man unsportlich war. Durch einen thread heute ist es mir wieder mal eingefallen - und vielleicht kann sich ja jemand daraus seine benötigte Motivation ziehen, drum probiere ich es mal:
Früher, als ich mehr oder weniger ziemlich unsportlich war, betrachtete ich meinen Körper bzw. seine Leistungsmöglichkeiten als "schicksalsgegeben", im Positiven wie im Negativen. Ich war und bin immer sehr beweglich (sogar mit einem gewissen Schlangenmenschen-Touch: ich konnte noch, als ich bereits ausgewachsen war, in Bauchlage meine Zehen auf die Nase legen, was sonst in meiner Schule niemand konnte ), hatte aber zB nie irgendwelche Ausdauer-Fähigkeiten. Im Sprinten schnitt ich in der Schule ganz gut ab, ging es aber um 3 Runden um die Aschenbahn, ging ich ein wie ein angestochener Germteig.
Sowohl meine Beweglichkeit als auch meine mangelnde Ausdauer betrachtete ich (wie ihrerseits die meisten meiner Mitschüler ihre jeweilige (Un/Sportlichkeit) als naturgegeben. (Bei der Beweglichkeit ist das bis zu einem gewissen Grad auch wirklich so - ich verdrehte und verrenkte mich nicht nur immer gern, sondern später attestierten mir ein paar Orthopäden eine ausgeprägte genetisch bedingte Hypermobilität, was übrigens nicht nur positiv ist)
Man las zwar fallweise, zB in diversen Jugendbüchern damals davon, dass die Hauptperson "es" im Sport schaffte, weil sie zäh war und nicht aufgab - aber irgendwie waren das Geschichten in Büchern und nichts, das einen selbst betrifft.
"Mein Körper ist eben so."
Lästig wurde es, als dieser Körper schwerer und immer weniger bewegt wurde (nicht umsonst macht man nach der Schule den Führerschein ....) und damit immer schwerer - der teufelskreis eben. Der Körper begann sich zu quälen, wenn er sich plötzlich mal flinker bewegen sollte, er begann zu schwitzen, zu prusten. Und man fand sich damit ab. Das ist eben so.
Dass man die Dinge in die Hand nehmen und seinen Körper und dessen Leistungen spürbar verändern könnte glaubte ich nicht. So etwas betraf vielleicht Hochleistungssportler oder irgendwelche "besonderen Talente" aber doch nicht einen selbst, den Normalmenschen, der auch noch anderes zu tun hat.
Das Seltsame ist: wenn man sich dann plötzlich doch aufrafft und sich regelmäßig Ausdauerleistungen abringt, wächst man mit seinem Körper mit und wenn man nicht sehr genau aufpasst kriegt man gar nicht mit, wieviel sich da verändert. Man bekommt es mit, wenn man Vergleichswerte aufzeichnet (Uhr, Pulsuhr) oder wenn man sich ganz einfach bestimmte Situationen deutlich macht.
Bei mir war das zB ein markanter Punkt im Wilden Kaiser auf einem Anstiegsweg, an dem ich mich (trainiert und mich bestens und frisch fühlend) plötzlich daran erinnerte, dass ich hier vor ein paar Jahren total geschlaucht, verschwitzt und außer Atem umkehren wollte.
Es sind natürlich auch die Momente, wo man 4 Stockwerke in flottem Tempo hinaufsteigt und oben vielleicht etwas schneller atmet - und sich dann erinnert, dass man vor zwei Jahren nach 2 Treppenabsätzen eine Verschnaufpause benötigte und oben trotzdem sprechunfähig vor lauter Keucherei war.
Ich könnte mir vorstellen, dass man sich stark motivieren könnte, wenn man es von hinten her aufrollen würde: Man stellt Situationen fest, in denen einen die eigene Fitness besonders stört: dass man völlig außer Atem ist, weil man kurz dem Bus nachgelaufen ist. Dass man völlig durchgeschwitzt ist, weil man den Wochenendeinkauf heimgeschleppt hat. Dass einen eine Wanderung auf den XY so geschlaucht hat, dass man 3 Tage streichfähig ist etcetc.
Und dann macht man sich bewusst: DAS ist nicht mein Schicksal - ich kann es ändern. ICH habe meinen körperlihen Zustand in meiner Hand.
Regelmäßiges Ausdauertraining - sofern man nicht schwer krank ist - bewirkt ganz zwangsläufig, dass all diese lästigen Nebensymptome des Dickseins (ebenso wie das Übergewicht selbst bei entsprechender Hartnäckigkeit ) verschwinden. Darauf kann man voll und ganz vertrauen und bauen. Es funktioniert! Das einzige, was es braucht, ist Konsequenz und ein vernünftiger Plan. Man muss sich anstrengen, aber nicht überanstrengen, fordern aber nicht überfordern. Wenn man es richtig macht, verliert man den Spaß nicht sondern der kommt erst mit der richtigen Dosierung. Und dann kann man sich beim Besserwerden regelrecht zusehen. Was eine unglaublich motivierende und aufbauende Selbsterfahrung ist, die sich eigentlich jeder mal im Leben gönnen sollte.
Höchststand 2001: 97 kg
Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg
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