Abnehm Forum Abnehmen im Forum

In Gemeinschaft gesund und erfolgreich abnehmen

Startseite » Gesundheit, Ernährung, Fitness » Psychische und soziale Aspekte des Abnehmens, Ess-Störungen » Das Wörtchen "Nein" - der Schlüssel zum Glück? (Entwicklung einer neuen, gesünderen Persönlichkeit)
icon7.gif  Das Wörtchen "Nein" - der Schlüssel zum Glück? [Beitrag #313451] Fr, 12 Dezember 2008 12:34 Zum vorherigen Beitrag gehen
reality-reiki
Beiträge: 483
Registriert: Dezember 2008
Senior Member
Hallo!


Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es
auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!


Gorch Fock (Johann Kinau 1880-1916)

Wenn man es vertieft, erweitert man es.
Und wenn man es erweitert, kann man in neue Bereiche vordringen und sich von alten Gewohnheiten trennen.

Das ist meine Erfahrung.



Das macht man zuerst einmal durch Abgrenzung und Konzentration auf sich selbst.

Auch durch das Wörtchen Nein.

Wie man in meinen Beiträgen in der Signatur nachlesen kann, bin ich persönlich dazu übergegangen, meine Wut und meine sogenannten „negativen“ Emotionen im Wald und auf der Straße ungerichtet raus zulassen. Möglichst nicht in der Nähe von anderen Menschen und auch Tieren, damit sich niemand getroffen fühlt. Zumindest nicht in dauerhafter Nähe über längere Zeit. Und auch in halbwegs gesellschaftsfähiger Form.

Persönlich halte ich den Begriff „negative Emotionen“ für unpassend.

Wut ist die Kraft der Veränderung. Ich nutze sie mittlerweile zu meiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung.

Was dabei mitwächst, ist die Fähigkeit „Nein“ zu sagen, ja es sogar zu leben: Es in mein Leben zu integrieren.

„Nein“ zu allem, was krank macht und nicht gesund ist, das ist Therapie und Prophylaxe zugleich.

„Nein „ sagen kann ich nun mittlerweile, aber das scheint noch nicht das Ende zu sein. Es geht offensichtlich noch weiter!

Das „Nein“ wird von mir mittlerweile „gelebt“. Jetzt spüre ich in mir, was das bedeutet.

Ich möchte das gerne hier mal beschreiben wie das entstanden ist.

Die Entwicklung dahin lief ungefähr so ab:

1.
Ich war mein Leben lang ein chronischer „Ja“-Sager. Ich habe alles aufnehmen wollen und verdauen wollen. Das habe ich aber auf Dauer nicht geschafft. Von meinen körperlichen Verdauungsbeschwerden mal ganz abgesehen. Daran bin ich wahrscheinlich letztendlich zerbrochen. Und zugenommen habe ich ohne Ende. Ich habe sprichwörtlich alles in mich hineingefressen. Geistig, seelisch, körperlich.

2.
Dann begann ich mit der Methode „Joggen und Singen“. Das hat zu einer unvorhersehbaren persönlichen Weiterentwicklung geführt: Ich begann zu bestimmten Sachen „Nein“ sagen zu wollen. Gemacht habe ich es aber in der Realität nicht. Ich war noch nicht so weit.

3.
Danach habe ich erst einmal „Nein“ gedacht, einfach das Wort geübt. Dabei habe ich überlegt, wozu ich denn „Nein“ sagen will. Getraut zu sagen, habe ich mich es in der Realität noch aber nicht: Es war die nackte Angst vor der Reaktion der Umwelt. Ich war ja mein Leben lang nur das „Ja“-Sagen gewöhnt. Es wird schon seine Gründe für diese meine Nischenreaktion gegeben haben. Meistens sind das ja unbewusste Ängste im Hintergrund. So war das auch bei mir.

4.
Dann habe ich es gesagt! Erst: „Nein, danke.“ Es gab aber viele, die das nicht akzeptieren wollten, dass ich jahrelang „Ja“ gesagt habe, und ich mich nun verändern wollte. Da habe ich doch plötzlich „Nein“ gesagt, wo sie immer „Ja“ gewöhnt waren! Ich glaube, man hat mich einfach erst mal nicht ernst nehmen wollen. Alles wiederholen hat nichts gebracht. Ich wurde trotzdem nicht ernst genommen. Dann habe ich mich erst einmal von den betreffenden Leuten distanziert. Was habe ich stattdessen gemacht? Natürlich: „Joggen und Singen“.

5.
Im nächsten Schritt habe ich „Nein“ gefühlt. Vielleicht auch, weil ich diejenigen gemieden habe, zu denen ich dauernd wiederholt „Nein“ sagen musste. Ich denke, das „Nein“ hat sich im Alleinsein und „Joggen und Singen“ in mich verinnerlicht. Beim Singen kamen sehr viele Emotionen wie Wut, Hass und Trauer hoch. Es hatte aber meistens nichts mit denjenigen zu tun, die mein „Nein“ nicht akzeptieren wollten. Es kamen durch das Chanten ganz andere Assoziationen hoch. Ich habe dann während des Chantens erlebt, dass meine Aggressionen sich in Wirklichkeit gar nicht gegen diejenigen richten, gegen die ich dachte, sie richten zu müssen. Es waren ganz eindeutig Anhaftungen aus der Vergangenheit. Frühkindliche Erinnerungen kamen hoch. Hass und Wut gegen ganz Andere, die schon längst nicht mehr greifbar waren. Ich kann das leider nicht anders beschreiben. Ich habe also diese archaische Wut ausgetobt Die kann ich doch nicht an meinen Nächsten auslassen! Das war sicherlich der entscheidendste Schritt. Dann kam Trauer, Hass, Angst, die volle emotionale Palette.

6.
Durch diese Vorgehensweise hat sich dann das „Nein“ transformiert auf eine höhere Ebene. Viel geholfen haben mir die tiefgründigen und erdenden Chants auf der CD von Bossinger. Sie sind oft sehr spirituell. Vielleicht hätte ich es jetzt netter und freundlicher sagen können. Aber es kam anders: Bei den Menschen um mich herum, für sie war die Zeit wohl auch rum gegangen, hat sich durch mein „Nein“ doch etwas verändert. Oder hat sich bei mir was verändert? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch egal: Ich musste nicht mehr „Nein“ sagen. Es kam einfach nicht mehr der verbale Gedanke in meinem Kopf an, es kam eine nonverbale Abneigung auf das, was mich krank macht und schwächt und das hat plötzlich meiner Umwelt gegenüber gereicht: Die eigentlich wirksame Kommunikation läuft ja immer nonverbal ab, das ist ja bekannt. Nun hat das aber zusätzlich auch bei anderen, neu hinzugekommenen Menschen gewirkt. Hat sich meine Abneigung gegen krankmachende und schwächende Einflüsse doch noch weiter in mir verwurzelt? Das wäre dann die Theorie, die ich gerne denjenigen überlassen möchte, die sich damit beschäftigen wollen

7.
Endphase, zumindest bis jetzt: Die Umwelt hat sich angepasst! Es kommen plötzlich keine Einwände mehr gegen meine Abneigung. Ich werde akzeptiert. Ich bin normal geworden! Habe ich nun etwa einen ganz anderen Druck? Eine ganz andere Power? Es sind neue Menschen in meinen Kreis getreten. Menschen, die vielleicht besser zu mir passen. Man muss es auf Dauer betrachten. Ich bin gespannt auf die Entwicklung. Ich setze mich in jedem Fall deutlicher und besser durch. Ich akzeptiere nicht mehr alles und sage meine Meinung, wo sie gefragt ist. Wie das andere auch tun. Ich bin im Club!

Liebe Grüße

Gerhard








[Aktualisiert am: Do, 08 Januar 2009 09:44]

Den Beitrag einem Moderator melden

 
Gelesene Nachricht icon7.gif
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Vorheriges Thema: Mein Körper und Ich und doch spielt sich alles im Kopf ab
Nächstes Thema: Bulimie-oder sowas ähnliches
Gehe zum Forum:
  

[ PDF ]

aktuelle Zeit: Fr Apr 26 09:56:27 CEST 2024

Insgesamt benötigte Zeit, um die Seite zu erzeugen: 0.35425 Sekunden