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umdenken... [Beitrag #516005] |
So, 17 Juni 2012 12:46  |
liofaria
Beiträge: 434 Registriert: Dezember 2010
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Senior Member |
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Hallo Ihr Lieben.
dieser Beitrag richtet sich an Menschen mit Normalgewicht...ich möchte ein bißchen erzählen von meinen Erfahrungen, vielleicht bringts ja jemandem was.
Ich bin eine von denen, die das Thema Abnehmen seit ihrer Kindheit begleitet. Wobei dazu natürlich die Themen "Selbstwahrnehmung" "Körper" "Scham" etc. gehören.
Essen, nicht-essen, dünner werden, wieder zunehmen, das alles hat mal mehr mal weniger mein Leben bestimmt. Das war sozusagen der Schauplatz. Um was ging oder geht es aber eigentlich?
Es gibt einen konstanten Gedanken, der in mir verankert ist und der automatisch auftaucht: Wenn beispielsweise im Sommer ich zu einer hochzeit eingeladn bin, dann freue ich mich darauf ABER unter der Voraussetzung: Dann bin ich 3 Kilo leichter. Ich stell mir also diese Hochzeit vor, ich geh da hin, in einem wahnsinnig schicken Kleid und bin dann wahnsinnig dünn. Dieses Denken passiert wirklich automatisch.
Und oft, meist, ist es natürlich so...die Feten, Hochzeiten, ereignisse finden statt und ich bin nicht 3 Kilo leichter, sondern habe noch immer mein normales Gewicht.
Ich muß dazu sagen, ich habe mit 63/64 Kilo bei 1,72 wirklich ein normales gewicht, ich bin gesund, etc.
Es ist eigentlich nicht einzusehen, daß ich nun gerade 60 Kilo wiegen soll, das scheint ein gewicht zu sein, daß ich nur bei Krankheit oder mit Hungern erreichen kann.
Aber, das teufelchen sitzt im Kopf.
Ein weiterer konstanter Gedanke, eine automatische Voraussetzung ist: Du mußt dich zusammenreißen. du mußt weniger essen. was wirst du heute essen? Planen. Kalorien zählen. weniger solls sein (gleichzeitig Verzweifelung, denn durch Erfahrung mit magersuchtsähnlichen Phasen ist mir die Ausweglosigkeit vom hungern soooo bekannt...).
und ehrlich gesagt: ich habe keine lust mehr darauf. es macht mich so müde, es nervt so. immer wieder dasselbe, und was für ein blöder kampf um kilos...
und dann hab ich aus trotz mal andersrum gedacht: Anstatt sich"weniger" vorzunehmen, "kasteiung" und Disziplin, hab ich mir vorgenommen: "so, morgen ißt du richtig viel! und du ißt leckere dinge! Und bei der Hochzeit von ....bist du so, wie du jetzt bist, und du bist super so!!" teilweise nehme ich mir fast vor, zuviel zu essen, ich plane manchmal fast freßanfälle...mit erstaunlichem resultat:
ich esse normal. es entspannt mich immens. ich habe überhaupt keine freßanfälle mehr.ich bin echt erstaunt, denn ich fürchtete ein bißchen, nun läuft alles aus dem ruder...aber nix is. ich merke tatsächlich, was ich brauche. und alles andere will ich nicht.
ich geh total gern laufen. und ich lauf, weil ich lust dazu hab, nicht weil ich denke: ich muß jetzt wahnsinnig kalorien verbrennen. wenn ich das denke, eigentlich aber keine lust hab, dann lauf ich nicht!
ich habe beschlossen, darauf meine disziplin zu verwenden: auf ausschaltung der ungesunden, zwanghaften denkmuster. nicht auf kasteiung meiner selbst. das ist schwer genug, aber ich möcht doch lieber lustvoll leben, als immer hunger zu haben..
es wäre so schön, wenn ich das durchhalten könnte, und den gedanken, daß ich dünner sein muß, verabschieden könnte. das fühlt sich so gut an.
wenn ich mir erlaube zu essen, dann geb ich die verantwortung quais an den körper ab - er (naja, eigentlich ja "sie" in meinem falle) soll mal sagen,wann und was. aber nicht meine angst, mein minderwertigkeitskomplex, mein verqueres körperbild. die drei würd ich gern mal auf die plätze verweisen...
und ich sehe ja auch fotos hier von einigen von euch, bei denen ich denke: so schöne, hübsche,nette, lebendige damen - was für eine energieverschwendung, sich über die paar kilos zu bekümmern...
naja, das wollt ich euch erzählen
liebe grüße
lio
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