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Verdammt! [Beitrag #369437] |
Mi, 08 Juli 2009 15:12  |
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Krähe
Beiträge: 706 Registriert: Juli 2008
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Senior Member |
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Hallo ihr lieben,
ihr habt lange nichts von mir gehört, obwohl ich immer das Fenster zum Forum offen hatte, ich habe mich geschämt zu schreiben. Zwar ist es mir immerhin gelungen nach meiner Schaffenspause mein Gewicht noch ein paar Monate zu halten, doch traf mich heute der Schlag: ich wiege wieder 70,7kg.
Mir fiel schon auf, dass meine Schneehose wieder anfing zu kneifen, doch dank Sommersonnenhitze musste ich das Ding ohnehin nicht tragen. Und jetzt traue ich mich nichtmal mehr es zu versuchen.
Und ich frage mich: wo ist meine Kraft hin, meine Energie, meine Motivation? Ich war so gut!
Monatelang hatte ich geschuftet, mehrmals die Woche joggen gegangen, Muskeltraining, Workout, nicht zuwenig gegessen, immer schön stetig und mit gesundem Essen, Vollkorn und viel Gemüse, ein halbes Kilo pro Woche runter.
Ich sah richtig gut aus, fühlte mich toll und dachte das halte ich den Rest meines Lebens lang durch.
Doch ich esse genauso dämlich wie früher, allein mein Frühstück hat mitunter schon 800 Kalorien. Ich nasche, ich bewege mich GAR nicht und das seit Monaten.
Warum tu ich mir das nur an? Versteht das jemand?
Natürlich möchte ich jetzt wieder abnehmen. Aber statt des Tatendrangs von letztem Jahr fühle ich mich fett, mies, traurig, resigniert und habe das Gefühl wozu das Ganze, wenn ich im nächsten Jahr dann doch wieder alle Pfunde draufschaufle?
Ich hatte doch alles richtig gemacht, nicht gehungert, Sport langsam aber stetig, alltagstauglich - genug getrunken, mich nicht gequält, auf nichts verzichtet - sogar Schokolade habe ich mir gegönnt.
Doch jetzt bin ich wieder Zuckerjunkie. Heute morgen habe ich versucht wenig zu frühstücken. Eine Banane, einen Apfel und Haferflocken. Und hatte so einen unglaublichen Hunger danach, dass ich dachte ich fall um.
Wieso signalisiert mir mein Körper, dass er unterernährt wird? Was will er denn mit all diesen Kalorien?
Was habe ich nur falsch gemacht, wie konnte das passieren?
Und vor allem: wie reiße ich das Ruder diesmal rum?
Derzeit überlege ich eine Woche zu fasten nach Plan, um erstmal das System freizukriegen von Zucker, Koffein, Schlacken und Cholesterin.
Vor allem war mir aber wichtig diese seelischen Schlacken loszuwerden, dazu zu stehen, dass ich "versagt" habe, mich vor euch nicht mehr zu verstecken und mir das alles mal von der Seele zu schreiben, damit ich es nicht einfach mehr so schön im Alltag verdrängen kann.
Ich ärger mich so! Ich schäme mich so!
Ich weiß gar nicht was davon überwiegt.
Danke fürs Zulesen,
liebe Grüße von der Krähe
(geht sich jetzt einen neuen Ticker erstellen ;-()
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Re: Verdammt! [Beitrag #369441 ist eine Antwort auf Beitrag #369437] |
Mi, 08 Juli 2009 15:26   |
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extrafruity
Beiträge: 7307 Registriert: Juni 2007 Ort: Düsseldorf
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Senior Member |
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Hallo Krähe,
hab mich schon gefragt, wo du wohl bist. Neuer Tag, neues Glück und ich glaube, Daniel hat Recht (wow! Das sag ich selten ) - du hast sehr viel verlangt von dir und natürlich hat es erst Spaß gemacht und gut geklappt, aber anscheinend war es noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Mach am besten alles in kleineren Schritten und nicht alles auf einmal. Erst mal das Frühstück reduzieren (hast du ja schon mit angefangen), dann ein bisschen mehr bewegen... Du weißt schon.
Wieso dein Körper so nach Essen "schreit"? Hmm ich weiß es nicht, aber ich würde vermuten, dass es einfach Gewöhnungssache ist?
-- Soms mag je rusten, maar opgeven nooit. -- (Guus Meeuwis - Niemand)
Startgewicht am 20. Juni 2007: 75,3 kg
Zielgewicht: 60 Kilo
Meine Karriere im Tagebuch
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Shakes & Fidget: Spaß und Spannung für zwischendurch!
Hilfe bei der Wunscherfüllung
Ich lese gerade Abgebrannt in Mississippi von Mark Childress.
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Re: Verdammt! [Beitrag #369443 ist eine Antwort auf Beitrag #369437] |
Mi, 08 Juli 2009 15:32   |
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osso
Beiträge: 25030 Registriert: September 2004 Ort: Hamburg
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Senior Member Admin |
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Zitat: | Wieso signalisiert mir mein Körper, dass er unterernährt wird? Was will er denn mit all diesen Kalorien?
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Das frag ich mich bei meinem Körper auch immer. Wenn es nur nach ihm ginge wäre ich schenll ein ÜHU
Zitat: |
Derzeit überlege ich eine Woche zu fasten nach Plan, um erstmal das System freizukriegen von Zucker, Koffein, Schlacken und Cholesterin.
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fasten ist ein sicheres Mittel zur Vernichtung von Muskelnmasse. Wenns dir um die seelische Komponente geht verzichte einfach z.b. auf das Koffein und den Zucker.
Und Schlacken gibt es im Hochofen, aber nicht im Körper 
Zitat: | Ich ärger mich so! Ich schäme mich so!
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Ärgern ok, schämen nein. Soviel ist nun auch nicht passiert. 70,7 ist kein Drama. Und was dir passiert ist passiert millionenfach. Ich hab mein Wintergewicht auch nicht wegbekommen. Von allem ein bisschen mehr und schon geht das Gewicht hoch, so ist das leider 
Das ist eben eine ständige Aufgabe, geht mir nicht anderes
Start: 115 kg
Heute: ~77kg jetzt ohne Winterspeck
Mein Tagebuch
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Re: Verdammt! [Beitrag #369482 ist eine Antwort auf Beitrag #369437] |
Mi, 08 Juli 2009 17:28   |
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Krähe
Beiträge: 706 Registriert: Juli 2008
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Senior Member |
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Hallo ihr,
jaaa jetzt weiß ich wieder wieso ich eigentlich hier war, denn allein dadurch, dass ihr die Kirche wieder zurück ins Dorf getragen habt, kommt mir die Katastrophe schon gar nicht mehr ganz so niederschmetternd vor wie heute morgen beim Blick auf die Waage.
Auch wenn ein Teil von mir aufschreien wollte "nicht so schlimm? Nicht so schlimm? Die WELT GEHT UNTER und ihr sagt es sei nicht schlimm?"
Für mich war es einfach so, ich hatte 11kg abgenommen und es kam mir so unendlich anstrengend, langsam und lange vor rückblickend. Während dessen war es gar nicht so schlimm, aber hinterher fühlte es sich an als hätte ich einen Riesenberg bezwungen. Und nun ist die Hälfte einfach so wieder drauf, im Vorbeigehen - so kommt es einem nämlich vor wenn man verdrängt und verstohlen an der Waage vorbeischleicht.
Hinzu kommen natürlich noch ein paar Altlasten aus der Kindheit und Jugend, ich war zwar nie richtig fett, aber mollig und fand es schrecklich. Und jetzt hör ich wieder die Stimmen, das Gelächter und die blöden Sprüche, weil ich äußerst unsportlich war. Irgendwie setzt sich das fest im Hirn.
Frustriert bin ich vor allem auch deswegen, weil ich mir selbst nicht trauen kann. Ein halbes Jahr Nahrungsumstellung, gesunde Ernährung, genug trinken, Bewegung, alles schön langsam und nach Plan... und kaum guckt man mal ein paar Monate nicht so genau hin, schleichen sich wieder diese Fressgewohnheiten ein.
Ich dachte halt ich hätte gelernt mich zu ernähren. Ich glaubte ich hätte jetzt ein Gefühl dafür entwickelt was mir gut tut. Und muss feststellen: nix hab ich gelernt, ich bin nur dünner geworden.
Und ich glaube, das ist neben der Freude an der Bewegung die wichtigste Baustelle, mir überhaupt wieder irgendein Erfolgserlebnis zu gönnen, mir das Gefühl zu geben ich wär nicht völlig blöde und zu nichts imstande, wie es sich gerade anfühlt.
Bezüglich fasten:
Wäre der Muskelverlust nach einer Woche wirklich schon so gravierend? Gibt es davon keinen Vorteil?
Und es gibt keine Schlacken? Ich dachte damit bezeichnet man allgemein Stoffwechselmüll, der ja bei ungesunder Ernährung stärker anfällt und z.B. die Leber belastet, die Lymphe vollmüllt usw.
Außerdem verspreche ich mir davon mich wieder auf geringere Portionen und mehr Flüssigkeit einzustellen.
Es klappt bei mir besser, wenn ich nicht auf Zucker verzichte, also mir irgendwas "wegnehme", sondern wenn ich bewusst ein Ziel verfolge.
Eine andere Idee ist auch, mich eine Woche lang genau nach einem vorgegebenen 1400kcal Plan zu ernähren, um meine Ernährungsgewohnheiten zu durchbrechen und mich wieder auf eine gesunde Bahn zu lenken. Danach würde ich dann wieder "normal" essen, also nach Bedarf und auf Kalorien achten.
Irgendwie hab ich das Gefühl ich brauche eine Art "Durchbruch", dieses Allmähliche kriege ich irgendwie nicht hin. Ich brauch ein so deutliches Signal, dass sogar ich es kapiere.
Ich danke euch vielmals für euren Zuspruch und auch fürs Relativieren meiner persönlichen Katastrophe!
Liebe Grüße von der Krähe
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Re: Verdammt! [Beitrag #369488 ist eine Antwort auf Beitrag #369437] |
Mi, 08 Juli 2009 17:50   |
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osso
Beiträge: 25030 Registriert: September 2004 Ort: Hamburg
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Senior Member Admin |
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Zitat: |
Frustriert bin ich vor allem auch deswegen, weil ich mir selbst nicht trauen kann. Ein halbes Jahr Nahrungsumstellung, gesunde Ernährung, genug trinken, Bewegung, alles schön langsam und nach Plan... und kaum guckt man mal ein paar Monate nicht so genau hin, schleichen sich wieder diese Fressgewohnheiten ein.
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Du wirst ja vermutlich nicht wieder genau dasselbe machen wie zuvor. Sondern eher 2 Schritte vorwärts und jetzt einen zurück.
Zitat: | Gibt es davon keinen Vorteil?
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Keinen physiologischen. Eventuell brignt es was als geistige Übung.
Zitat: | Wäre der Muskelverlust nach einer Woche wirklich schon so gravierend?
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Wenn es keinen Nutzen bringt, ist auch ein kleiner Verlust nicht hinnehmbar. Denk daran was du trainieren musst um Muskelmasse aufzubauen.
Zitat: | Und es gibt keine Schlacken? Ich dachte damit bezeichnet man allgemein Stoffwechselmüll, der ja bei ungesunder Ernährung stärker anfällt und z.B. die Leber belastet, die Lymphe vollmüllt usw.
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Soll alles Unsinn sein. Eine gesunde Leber baut Stoffwechselprodukte immer gleich ab.
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Re: Verdammt! [Beitrag #369491 ist eine Antwort auf Beitrag #369488] |
Mi, 08 Juli 2009 18:12   |
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die_nicky1976
Beiträge: 34338 Registriert: September 2006 Ort: Essen
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Senior Member |
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hallo,
ich kann dich sooooo gut verstehen. ich ärgere mich seit 10 monaten, dass ich das mit dem regelmäßigen joggen nicht mehr hinbekomme. ok, ich halte so in etwas +/- 2-3 kg mein gewicht, aber ich nehme nicht wirklich weiter ab. ist es ärgerlich. ich bin bis letztes jahr september 3-4mal in der woche joggen gewesen. egal ob regen oder sonnenschein. zuletzt bin ich 12,5 km gelaufen und jetzt? ich schaffe mit ganz viel mühe gerade mal 2,5-3 km. und ich komme einfach nicht mehr rein. ich könnte mir fast täglich in den allerwertesten beißen, dass ich so mir nichts dir nichts aufgehört habe. ich habe immer wieder versucht rein zu kommen, aber ich schaffe es nicht. ok, so kann es nicht weiter gehen, also muss eine alternative her. ich weiss, ohne sport schaffe ich es nicht. ich gehe jetzt schwimmen und 2mal in der woche zum aquagym.
vielleicht schaffst du es ja auch, eine alternative zu finden. man macht vom grundprinzip das gleiche, aber eben anders toller satz
ich wünsche dir viel erfolg!!
osso hat recht! man steht nicht wieder am anfang. man baut wieder schneller kondition auf.
lg nicky
p.s. ich weiss leider wie viel du vorher gewogen und wieder zugenommen hast. aber ich denke die anderen haben recht und es ist wirklich nicht so dramatisch, wie man es selber sieht. kopf hoch und ran an den speck
Start 2006: 80,5kg
2006 79,4kg -4,9 kg
2007 74,5kg -0,3kg
2008 74,2kg -10,2kg
2009 64,0kg +3,6kg
2010 67,6kg -6,1kg
2011 61,5kg +3,4kg
2012 64,9kg+7,5kg
2013 72,4kg-4,6kg
2014 67,8kg+8 kg
2015 75,8kg-3,6 kg
2016 72,2kg +/-0 kg
2017 72,2kg -5,0kg
2018 67,2kg +6,1kg
2019 73,3kg -1,5kg
2020 71,8 kg
aktuell am 21.02.2020 70,3 kg - 0,4 kg
[Aktualisiert am: Mi, 08 Juli 2009 18:14] Den Beitrag einem Moderator melden
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Re: Verdammt! [Beitrag #369544 ist eine Antwort auf Beitrag #369437] |
Mi, 08 Juli 2009 21:49   |
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Krähe
Beiträge: 706 Registriert: Juli 2008
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Senior Member |
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Erstaunlich eigentlich, dass es selbst dir so geht. Man müsste doch meinen, irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem das gesunde Körpergefühl einem sagt was zu tun ist, ohne dass man wiegen, rechnen und kontrollieren müsste.
Ich denke mit einer jährlichen Schwankung von 3-5kg könnte ich auch viel besser leben, wenn ich wenigstens mein Zielgewicht erreicht hätte. 60kg als "Sommergewicht" und 65kg Winterspeck, damit könnte ich mich arrangieren.
Aber wieder auf die 70 zu rutschen, während ich grad noch auf dem Weg dorthin war... das ist schon ärgerlich.
Selbst in besten Zeiten habe ich ja nur 0,5-0,7kg pro Woche verloren. Und das ist ja auch gut so und gewollt. Nur bedeutet es auch mindestens 20 Wochen bis zum Zielgewicht und das kommt mir furchtbar lange vor. Da beschleicht mich nämlich schon wieder die Angst, dass ich es bis dahin gar nicht schaffe.
Aber es tut schon gut es alles mal auszusprechen. Psychische "Entschlackung" - denn seelische Schlacken, die gibt es...
Liebe Grüße von der Krähe
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Re: Verdammt! [Beitrag #369546 ist eine Antwort auf Beitrag #369544] |
Mi, 08 Juli 2009 21:53   |
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gouvi
Beiträge: 1725 Registriert: April 2009
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Senior Member |
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Krähe schrieb am Mi, 08 Juli 2009 21:49 | Selbst in besten Zeiten habe ich ja nur 0,5-0,7kg pro Woche verloren. Und das ist ja auch gut so und gewollt. Nur bedeutet es auch mindestens 20 Wochen bis zum Zielgewicht und das kommt mir furchtbar lange vor.
| Na ja, es geht ja darum, einen Ernährungsstil zu erlernen, den Du Dein ganzes weiteres Leben durchhalten kannst. Was sind da 20 Wochen 
(Im übrigen finde ich 500g pro Woche schon viel Gewichtsverlust... bei mir geht es langsamer, und das ist auch ok.)
Größe 170cm (oder 171cm, je nach dem, wann ich mich messe ...)

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Re: Verdammt! [Beitrag #370343 ist eine Antwort auf Beitrag #369437] |
So, 12 Juli 2009 17:56  |
Caro89
Beiträge: 112 Registriert: Februar 2009 Ort: Kufstein
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Senior Member |
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Hallo ( : !!
Schämen brauchst du dich nicht, auch wenn ich nachvollziehen kann warum du das tust. Es ist schlimm eingestehen zu müssen, dass man etwas erreicht hat und dies dann mit dem eigenen Verhalten wieder kaputt gemacht hat. Aber wie schon gesagt wurde, ärgern kannst du dich, aber nicht schämen !
Ich kann mir vorstellen, dass du dich auf deinem Erfolg, die verlorenen Kilos und das gute Körpergefühl ausgeruht hast. Abnehmen ist das eine, danach durchhalten ist das andere. Wenn du schon Gewicht verlieren willst, dann gewöhn dir an, Sport zum Teil deines Lebens zu machen und die Ernährungsumstellung zu deiner normalen Ernährung zu machen. Nur so kannst du danach durchhalten. Ich wünsch dir viel Glück und setz dich selber nicht so unter Druck !
Mein Tagebuch
Bauch: 89 cm
Po: 105 cm
Oberschenkel: 59 cm
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