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Ich und meine Pulsuhr [Beitrag #282334] |
Do, 24 Juli 2008 09:48 |
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Krähe
Beiträge: 706 Registriert: Juli 2008
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Senior Member |
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Hallo,
ich hab mal wieder ein paar doofe Fragen und da es in Finnland zu kompliziert ist zum Arzt zu gehen (und ich auch nicht ernsthaft glaube, dass es hier notwendig ist), geh ich damit mal euch auf die Nerven.
Zuerst mal: mir geht's bestens.
Ich schnall nur meine Werte nicht.
Wenn ich ruhig dasitze und mich ein bisschen bewege, also normal am Schreibtisch arbeite, habe ich einen durchschnittlichen Puls von 77. Wenn ich im Bett liege und gar nichts mache ausser atmen, habe ich einen durchschnittlichen Puls von 57.
Ich bin 33 Jahre alt, relativ untrainiert, wiege knapp 75kg und bin 168cm gross, falls das irgendwas aussagt.
So.
Meine Uhr ist bei jedem Training so nett, mir eine sogenannte "OwnZone" (Polar-Uhr) auszurechnen, also die Zone, innerhalb derer ich optimalerweise Sport machen sollte. Die liegt bei mir jedesmal bei 130-148.
Nun mache ich ja dieses Laufprogramm und gehe, laufe, gehe im Wechsel. Wenn ich gehe, habe ich einen Durchschnittspuls von etwa 120, heisst, meine Uhr piept sich einen Wolf, weil sie meint ich soll mal Gas geben.
Laufe ich los, habe ich dann einen Durchschnittspuls von 170 mit einem Maximum von 176 und meine Uhr piept sich wiederum einen Wolf, weil ich viel zu schnell bin.
Ist das normal, dass mein Puls so radikal in die Höhe und wieder runterschiesst? Ich meine, schön: wenn ich laufe, verbrauche ich massenweise Kalorien, angeblich.
Ich laufe eigentlich recht moderat bis langsam und könnte locker noch Bluemchen pfluecken zwischendurch. Liefe ich NOCH langsamer, wuerde ich umfallen.
Heisst das jetzt es wäre gefährlich fuer mich zu joggen, weil ich jedesmal so einen rasenden Puls habe? Oder ist das einfach eine zufällige Eigenart meines Körpers, an die ich mich gewöhnen sollte.
Ich habe uebrigens keinerlei Schmerzen, es geht mir gut beim Laufen und auch bei 176 hab ich nicht das Gefuehl ich kipp gleich um. Aber es erscheint mir doch ein etwas krasser Unterschied von 57 in Ruheposition ueber 77 im Sitzen und dann 170 beim Laufen, so rein von den Werten her.
Was meint ihr?
Ist das irgendwie bedenklich? Sollte ich mein Training verändern oder mal zum Arzt? Oder sind das ganz normale Schwankungen?
Liebe Gruesse von der Krähe
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Re: Ich und meine Pulsuhr [Beitrag #282429 ist eine Antwort auf Beitrag #282386] |
Do, 24 Juli 2008 12:44 |
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Bergfex
Beiträge: 5303 Registriert: Juni 2007 Ort: Wien
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Senior Member |
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Das war eins der ersten Dinge, die ich gelernt habe: wie stelle ich das blöde Piepen ab!
Nimm das einfach als ein feature, das halt dabei ist, so wie die überschüssigen Becherhalter im Auto, die kein Mensch links hinten braucht.
Ich kenne eigentlich niemand, der die Funktion verwendet - außer meinem Vater, der es aus gesundheitlichen Gründen bei einer bestimmten Pulsobergrenze Piepsen lässt, weil er am Berg wie ein Berserker in sein Rad tritt (er ist so ein ehrgeizzerfressneer Kerl ) und den Maximalpuls dann doch ein wenig wegen seinem bluthochdruckgefährdeten Herz fürchtet.
Also: schnell lernen, wie man's ausstellt!
Der niedrige Ruhepuls ist tadellos, der hohe Puls beim normalen Sitzen untertags und der rasant hochgehende Puls beim Laufen sagt bloß aus, dass die Kondition ein bißchen besser werden könnte.
Wenn du sehr rasch so hohen Puls beim Laufen kriegst läufst du einfach immer noch zu schnell los. Das Blumenpflückertempo kommt einem nur so langsam vor, weil man als Nichtläufer drauf programmiert ist, dass Laufen gleichzusetzen ist mit: jetzt geht die Post ab. Man neigt dazu, so unbekümmert loszulaufen wie einst als Kind - nämlich viel zu schnell. Ein Kind RENNT los. Als Läufer musst du lernen (und das ist gar nicht einfcah) ganz dosiert langsam laufen zu können, in genau dem von dir gewünschten Pulsbereich.
Du hast zwei Möglichkeiten:
Entweder, du findest dich damit ab, dass dein Puls momentan noch so hinaufzischt und bemühst dich, langsamer zu laufen damit du nicht soo shcnell an die Leistungsgrenze kommst und nicht mehr kannst und gehen musst. Mit wachsender Kondition beruhigt sich dann auch der Puls und das Laufen wird deutlich angenehmer.
Oder du versuchst, dir zuerst mit sehr flottem Gehen eine bessere Ausdauerkondition anzulachen und dann erst zu laufen.
Wenn du WIRKLICH schnell gehst (schneller gehen funktioniert mit shcnellerer Schrittfrequenz und/oder längeren Schritten!) und das über länger als 10 Minuten solltest du deinen Puls schon deutlich höher kriegen als 120. Leichte Steigungen erleichtern es einem, den Puls mit flottem Gehen hinaufzubefördern. Wenn du das ein paar Wochen lang über 3 x mindestens eine Stunde machst, sollte deine Grundlagenausdauer einen deutlichen Kick bekommen haben und der Puls beim langsamen Laufen deutlich weniger nervös reagieren.
Höchststand 2001: 97 kg
Februar 2002: 94 kg
September 2002: 75 kg
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Re: Ich und meine Pulsuhr [Beitrag #282486 ist eine Antwort auf Beitrag #282429] |
Do, 24 Juli 2008 14:06 |
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extrafruity
Beiträge: 7307 Registriert: Juni 2007 Ort: Düsseldorf
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Senior Member |
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Bergfex schrieb am Do, 24 Juli 2008 12:44 | Oder du versuchst, dir zuerst mit sehr flottem Gehen eine bessere Ausdauerkondition anzulachen und dann erst zu laufen.
Wenn du WIRKLICH schnell gehst (schneller gehen funktioniert mit shcnellerer Schrittfrequenz und/oder längeren Schritten!) und das über länger als 10 Minuten solltest du deinen Puls schon deutlich höher kriegen als 120. Leichte Steigungen erleichtern es einem, den Puls mit flottem Gehen hinaufzubefördern. Wenn du das ein paar Wochen lang über 3 x mindestens eine Stunde machst, sollte deine Grundlagenausdauer einen deutlichen Kick bekommen haben und der Puls beim langsamen Laufen deutlich weniger nervös reagieren.
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Das kann ich ohne jeglichen Widerspruch unterschreiben. Ich bin auch erst "nur" schnell gegangen, da war mein Puls schon hoch genug. Und zwar auch völlig ohne Steigungen. Irgendwann habe ich ihn dann dadurch nicht mehr so hoch bekommen, da habe ich mit dem Laufen angefangen. (Wenn ich demnächst wieder Sport mache, muss ich vermutlich wieder mit Gehen beginnen. )
-- Soms mag je rusten, maar opgeven nooit. -- (Guus Meeuwis - Niemand)
Startgewicht am 20. Juni 2007: 75,3 kg
Zielgewicht: 60 Kilo
Meine Karriere im Tagebuch
Meine Karriere in Bildern
Shakes & Fidget: Spaß und Spannung für zwischendurch!
Hilfe bei der Wunscherfüllung
Ich lese gerade Abgebrannt in Mississippi von Mark Childress.
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Re: Ich und meine Pulsuhr [Beitrag #282493 ist eine Antwort auf Beitrag #282334] |
Do, 24 Juli 2008 14:35 |
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Krähe
Beiträge: 706 Registriert: Juli 2008
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Senior Member |
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Puh, ich muss also doch nicht sterben (vorläufig)!
Ich denke von den genannten Möglichkeiten ist es mir am liebsten, so weiter zu machen wie bisher und einfach mal zu gucken ob sich das in ein paar Wochen verändert.
Denn jetzt nochmal wieder aufs Gehen zurueckschalten - neeeeee. Dann krieg ich den Absprung ja nie, denn ich bin sonst immer mit Hund wirklich 3 Stunden am Stueck stramm marschiert und hatte trotzdem nen Horror vorm Laufen.
Im Moment macht mir das Laufen solchen Spass (hab ICH das grad gesagt? ), da will ich nicht wieder von vorn anfangen.
Das Piepsen hab ich uebrigens schon längst ausgeschaltet, das war eins der ersten Dinge die ich nachgeschaut habe.
War trotzdem mal ganz witzig angezeigt zu bekommen, was mein Herz grad so leistet, während ich herumhoppel. Fuer das Kirsch-Experiment werde ich es interessehalber nochmal einschalten, denn irgendwas sagt mir: es wird piepen.
Toll auf jeden Fall, dass sogar ich einen Einstieg ins Laufen gefunden habe. Da kehr ich jetzt nicht mehr freiwillig um.
Achso: beim Gehen auf dem Rueckweg hatte ich tatsächlich dann einen relativ stabilen Puls um die 138 herum. Laufen gefällt mir trotzdem besser.
Und noch eins (ja so schnell wird man mich nicht los): meine Uhr sagte mir gestern ich hätte während der gesamten Einheit (2min laufen/2min gehen 6x hintereinander plus etwa 10min Rueckweg) etwa 300 kcal verbraucht. Mir kommt das ein bisschen hoch vor. Ist das realistisch?
Liebe Gruesse von der Krähe
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Re: Ich und meine Pulsuhr [Beitrag #282505 ist eine Antwort auf Beitrag #282501] |
Do, 24 Juli 2008 15:14 |
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Bergfex
Beiträge: 5303 Registriert: Juni 2007 Ort: Wien
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Senior Member |
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34 Minuten 300 Kalorien, wenn du beim Laufen auf einen sehr hohen Puls gekommen bist, der ja in der Geh-Phase auch noch eine zeitlang hoch bleibt ist realistisch. Das sind 600 in der Stunde und damit zB genau das, was ich heute gemacht habe. (In 1:59 Stunden 1206 Kalorien) Mein Berggehpuls entspricht übrigens immer etwa dem Lauf-Puls von meinem Mann. Der hat heute in 2 Stunden für 20 km 986 Kalorien gemacht.
Das von Osso so gern betonte Orakelhafte und Indikatorenhafte der Polar-Pulsmessung berücksichtige ich insofern, als ich Esskalorien nicht mit Sportkalorien gleichsetze. Wenn ich also eine 1000-Kalorien-Tour gemacht habe, werfe ich deswegen nachher nicht 1000 Kalorien mehr ein, weil ich die quasi "gut" habe.
Als absolut zuverlässige, objektive, für die von DIR (und nicht vom Durchschnittsmenschen nach Polar-Norm) ausgegebenen Kalorien KANN keine Pulsmessuhr gelten.
Was eine zuverlässig gleichbleibende Messergebnisse anzeigende Uhr wie die Polar (und nicht die vom Kaffeesieder ) aber SCHON kann und was auf Dauer sehr wertvoll ist: sie zeigt dir, sofern du sie immer richtig einstellst ( Gewichtskorrektur, Belastungslevel) deine Leistungen in den richtigen Relationen.
NUR mit dem Indikator "Kalorien" kannst du deine Leistungen wirklich über einen längeren Zeitraum miteinander vergleichen und zB dafür sorgen, dass du nicht, ohne es zu wollen, nach einer längeren Trainingszeit in absoluten Zahlen das gleiche machst (also zB eine Stunde bei 135 Durchschnittspuls), in Wirklichkeit aber realtiv immer weniger machst, wiel du trainierter bist, abgenommen hast usw.
Daher setze ich mir als primäres Trainingsziel immer einen Kalorienwert, den ich erreichen möchte - nur so brauche ich nicht lang herumtüfteln, sondern weiß auf einen Blick, wie lang ich unterwegs sein muss, um mich mit den aktuellen Voraussetzungen genauso anzustrengen wie zB mit mehr Gewicht, höherem Maximalpuls, geringerem Durchschnittspuls, schlechterem Trainingszustand etc vor 2 Jahren. Weil mir dieses in Kalorien ausgedrückte Maß an Anstrengung den gewünschten Abspeckerfolg bringt.
Wie ich Tempo und Ausdauer trainiere, weiß ich mittlerweile auch vom Gefühl her - aber bei der Abspeckerei will ich die Nummer Sicher.
Höchststand 2001: 97 kg
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September 2002: 75 kg
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