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Wie soll ich das bloss durchhalten? [Beitrag #74942] |
Mo, 06 Februar 2006 22:38 |
Jaycey
Beiträge: 9 Registriert: Januar 2006 Ort: Kassel
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Junior Member |
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Hallo erstmal an alle hier!
Ich bin relativ neu hier und nachdem ich eine zeitlang immer mitgelesen habe und mich alles was hier stand sehr motiviert hat, bin ich jetzt wieder an einem Punkt angelangt, wo ich nach Hilfe geradezu schreien könnte!
Ich schreibe am besten erstmal was zu meiner Geschichte. Ich war als Kind schon immer moppelig gewesen und in der Pupertät habe ich dann nochmal rapide zugelegt. Aus langeweile hab ich gegessen,wenn
ich einsam war und immer wenn ich mich schlecht gefühlt hab. Dann ist dieses Wunder geschehen, das ich ein neues Hobby gefunden habe, was mir grossen Spass gemacht hat. Dabei hatte ich viel Bewegung und hab auch ganz von alleine ca. 15 Kilo abgenommen. Hat zwar gedauert, aber das war nicht schlimm. Bis mich dann irgendwann der Ergeizt packte auch noch die letzten Kilos abzunehmen. Am leichtesten ging das damals mit Hungern. Ich war dann schließlich bei 50 Kilo (grösse 1,65m) als ich schwanger wurde. Ich habe sofort angefangen vernünfig zu essen,denn die Gesundheit des Kindes war mir wichtiger als alles andere. Innerhalb der neun Monate hab ich dadurch wieder 25 Kilo zugenommen. Ich hab mich unwohl gefühlt in meiner Haut, aber das geht ja den meisten Frauen so, die in der Schwangerschaft viel zunehmen. Und ich hab mich danach gesehnet endlich wieder die Kilos loszuwerden. Ich hab gestillt und trotzdem hab ich abgenommen. Am anfang nur wenig,wegen dem Baby, damit es keine Schadstoffe über die Muttermilch bekommt und als ich nach nem halben Jahr abstillte hab ich mir den Rest wieder angefangen runterzuhungern. Am Tag Suppe,nen Joghurt und nen Apfel war normal für mich. Ich konnte mein Gewicht dann ca. 2 Jahre halten.
Ich war im Sportstudio und hab 2-3mal die Woche Sport gemacht.
Dann war der Mutterschutz zuende. Ich machte eine schulische Ausbildung. Ich saß viel mehr, hatte weniger Zeit für Sport und begann automatisch wieder zuzunehmen. Durch die panik wieder irgendwann auszusehen wie als dicker Teenager fing ich wieder an zu hungern. Und die letzten 3 Jahre sah mein Essverhalten nun folgendermassen aus. Ich machte Diät, die ich meist nen paar tage durchhielt um dann, meist wenn die neue Woche anfing, unkontrolliert anfing alles in mich reinzustopfen. Und das über Jahre. Erstnichts essen und dann Fressen.
Und ich weiss einfach nicht mehr,wie ich diesen kreislauf durchbrechen soll. Ich hab diese Seite gefunden, weil ich mich gesund ernähren möchte. Mit kleinen Mahlzeiten am Tag und regelmässigen Sport möchte ich mein Gewicht langsam wieder reduzieren. Aber anscheinend schaffe ich noch nichtmal das. Ich habe seit 3 tagen mal wieder so ein Tief (bin erschöpft, deprimiert und einsam) und ich schaffe es einfach nicht an den leckereien voebeizugehen,die mir meine mama netterweise immer wieder in den Kühlschrank packt (grummel- sie kennt doch meine Problem) Und jeden tag wird es schlimmer. Heute zum beispiel konnte ich nicht mehr aufhören zu essen. Ich versteh das nicht. ich weiss doch, das ich mich dann nicht gut fühle und trotzdem mache ich das immer wieder. Wie soll ich es schaffen das zu überwinden? Ein Tief zu überstehen ohne Fressattaken! Das wär so toll! Geht es jemandem wie mir? Kann mir jemand einen Rat geben?
Ich schaff das einfach nicht mehr allein!!!
Danke an alle
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Re: Wie soll ich das bloss durchhalten? [Beitrag #74950 ist eine Antwort auf Beitrag #74942] |
Mo, 06 Februar 2006 23:25 |
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hardy
Beiträge: 1745 Registriert: Februar 2005 Ort: Emsland
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Senior Member |
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Hallo Jaycey!
Herzlich Willkommen hier im Forum.
Wir unterstützen uns hier, wie du ja sicher schon gelesen hast, bei unseren kleinen Problemen rund um das Abnehmen.
Und sicherlich kannst Du hier den einen oder anderen Tipp erhalten. Aber wenn ich deine Geschichte lese, habe ich das Gefühl, dass Du mehr brauchst als das Forum bieten kann.
Hast Du schon mit deinem Hausarzt über deine Probleme gesprochen? Oder hat der keine Zeit für "so was"?
Dieses Wechselspiel zwischen Hungern und Fressen, ob nun innerhalb eines Tages, einer Woche oder noch längerer Zeiträume ist einfach sinnnlos.
Wichtig ist vor allem, dass Du Kontinuität in deine Ernährung bringst. Aber eben nicht Hungern, sondern etwas einsparen. Keine Ziele von Heute auf morgen, sonder kangfristig sinnvolle Ziele.
Ich hoffe, wir können Dich hier unterstützen und wünsche Dir viel Erfolg.
lg Hardy
[osso war ja schon schneller und hat es viel kürzer gesagt!]
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.(Albert Einstein)
[Aktualisiert am: Mo, 06 Februar 2006 23:30] Den Beitrag einem Moderator melden
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Re: Wie soll ich das bloss durchhalten? [Beitrag #74973 ist eine Antwort auf Beitrag #74942] |
Di, 07 Februar 2006 07:12 |
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Hallo und herzlich Willkommen hier ,
hmm.. was dein Problem angeht, da ging es mir ehrlich gesagt ähnlich wie Hardy. Mir kam auch der Gedanke, dass du vielleicht mehr brauchst als das hier. So wie du es beschrieben hast, ist es schon fast oder vielleicht sogar gänzlich ein unabdingbares Verhaltensmuster geworden, dieses hungern und reinstopfen. Korrigiere mich wenn ich falsch liege...
Ansonsten würd ich erstmal mit meiner Ma schimpfen und ihr nochmal ganz klar sagen, dass ich das nicht möchte. Wenn sie dann immernoch meinen würde, es nicht zu lassen, würd ich des Zeugs in die Tonne kloppen, wenn ich es nicht dahaben will. Das wäre doch schonmal en Anfang... Jaja, ich weiss so geht man nicht mit Lebensmitteln um und des kostet ja auch Geld und so, aber ich geh mal davon aus, dass du alt genug bist selbst zu entscheiden und wenn jemand das nicht respektiert, auch wenns deine Ma ist, dann würd ich meine eigenen Konsequenzen draus ziehen.
Was die Tiefs angeht und die damit verbundenen Fressattacken, wie wärs wenn du einfach mal versuchst nen anderen Ausgleich für deine Tiefs zu finden, als das Essen? Irgendwas was du gerne machst, was dich beschäftigt und womit du auf andere Gedanken kommst?
Tschoah... mehr fällt mir gerade auch nicht ein, aber das reicht ja auch erstmal für den Anfang.
Ich wünsch dir viel Spass hier, leg dir doch auch ein Tagebuch an - bin ja auch noch nicht solange hier und das ist wirklich sehr hilfreich, ausserdem sind hier viele liebe Menschen die einen unterstützen soweit es ihnen möglich ist - das tut richtig gut
Alles Liebe für dich, Nina
Nichts ist beständiger als der Wandel. (Heinrich Heine)
Startschuss: 28.01.2006
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Re: Wie soll ich das bloss durchhalten? [Beitrag #75188 ist eine Antwort auf Beitrag #74942] |
Di, 07 Februar 2006 18:19 |
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Rockmädel
Beiträge: 8535 Registriert: Oktober 2005
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Senior Member |
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Und dann schlage ich doch noch mal in die gleiche Kerbe hinein. Ich schätze auch, dass du dir sogenannte "professionelle Hilfe" suchen solltest. Du musst herausfinden, warum du dich so verhältst, wie du dich verhältst. Ich hatte mal Blimie und kenne die Zwangsläufigkeiten die sich mit dem Essen ergeben können. Hilfe hat mir im Endeffekt nur eine Therapie geben können, alleine hätte ich es nie so schnell und gut schaffen können. Da konnte mir weder Familie noch freunde heraushelfen. Du musst deine individuelle Geschichte erforschen und dann kannst du aus dem Teufelskreis entfliehen.
Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht. Meine Unterstützung hast du, und ich glaube für alle im Forum sprechen zu können, wenn ich sage, dass du hier mit deinen Problemen nicht alleine gelassen wirst. Jeder hat doch irgendwie sein Päckchen zu tragen und hier wirst du stets auf offene Ohren treffen.
Lieber Gruß, die Kadda
Kaddas Tagbuch
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Re: Wie soll ich das bloss durchhalten? [Beitrag #75203 ist eine Antwort auf Beitrag #74942] |
Di, 07 Februar 2006 22:10 |
Jaycey
Beiträge: 9 Registriert: Januar 2006 Ort: Kassel
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Junior Member |
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Hallo und guten Abend erstmal!
Danke für Eure Antworten. Tut gut wenn es sich anfühlt das jemand da ist und man nicht allein ist mit seinen Sorgen.
Das ich mit meine "Essstörungen" hier nicht so richtig bin, hab ich mir auch schon überlegt, aber da mein Essverhalten ja nicht gerade gesund ist, ihr aber Euer Gewicht auf gesunde weise reduzieren wollt, dachte ich mir,das ich mir davon gerne ne scheibe abschneiden möchte. Ich möchte so gerne wieder regelmässig, gesund und lecker essen. In normalen Mengen und auch nur aus einem Grund. Wenn ich Hunger habe. Und aufhören können wenn ich satt bin. Hier gibt es doch so viele,die das schaffen. Udn die aber sicher auch diesen heisshunger kennen und ihm dann aber nicht erliegen. Aber wie geht das? Sind denn kleine Erfolge auch schon wichtig? Ich hab 2 Wochen bevor ich jetzt wieder diese Attake hatte normal gegessen.
Das war für mich schon lang. Kleine Portionen, Salate, Geflügel, Fisch, Müsli, Gemüse,Obst, usw. Das hat ja gut geklappt. Bis jetzt. Vielleicht sollte ich nicht alles auf einmal wollen,sondern die kleinen Erfolge sehen...
Ich hab auch mal gelesen, das der Stoffwechsel ich erst wieder an regelmässige Portionen gewöhnen muss und da dachte ich auch, das dieser Weg den Ihr gewählt habt sicher sehr gut dazu geeignet ist. Deswegen bin ich hier.
Ich habe auch mit meinen Hausarzt mittlerweile geredet. Irgendwie hab ich gespührt das es ja so nicht weiter gehen kann. Und seit ein paar Wochen bin ich nun auch in Therapie... aber kann man das überhaupt jemals gesiegen?
Wegen meiner Mama hab ich schon alles versucht. Vernünftig reden, schimpfen, Ihr die sachen gleich wieder mitgeben, wenn sie was mitbringt... irgendwann liegt dann doch wieder was im Schrank. Ich weiss nicht.Ich glaube nicht,das ich die Lebensmittel wegschmeissen kann.Nicht nur wegen dem Geld, sondern weil es Nahrung ist. Ich muss immer an die Kinder in der 3. Welt denken. ... verrückt oder?
Sag mal Kadda, wie lange hat das bei dir geholfen bis die Therapie bei dir geholfen hat. Danke, dasIhr alle so ehrlich und offfen antwortet,
Liebe Grüsse und einen schönen Abend
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Re: Wie soll ich das bloss durchhalten? [Beitrag #75633 ist eine Antwort auf Beitrag #74942] |
Do, 09 Februar 2006 15:15 |
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Rockmädel
Beiträge: 8535 Registriert: Oktober 2005
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Senior Member |
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Zitat: | Sag mal Kadda, wie lange hat das bei dir geholfen bis die Therapie bei dir geholfen hat.
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Also ich kann es gar nicht so genau sagen, bei mir war das so:
Ich habe damals mit 18/19 Jahren etwa an die 25 Kilos abgenommen, mit wenig essen und viel Sport. Hat auch ne Weile gedauert. Irgendwie habe ich dann vor lauter Angst, wieder zuzunehmen mit der Rumkotzerei angefangen (ich weiß nicht mehr, wie das angefangen hat, plötzlich steckte ich mitten drin). Ich hatte das Problem damals alleine in "den Griff bekommen" und hatte auch fast ein Jahr keinen Fress-Brech-Anfall mehr gehabt. Und dann hatte ich einen Rückfall.
Das war dann der Punkt, an dem ich mir dachte, dass ich es alleine nicht schaffe. Allerdings habe ich vom Entschluss an, mir helfen zu lassen, nie wieder mutwillig gekotzt. Bis heute nicht. Die Therapie war bei mir einmal die Woche und der Erfolg kam schleichend. Allerdings gab es dann so nach 50 oder 60 Sitzungen einen wahren Knackpunkt. Ich habe mich damals von meinem Exfreund getrennt und es ging mir zum ersten Mal ganz intensiv ganz schlecht und danach nach dieser schlimmen Erfahrung war alles gut. Ich bin mit meinem geliebten Schatz zusammengekommen und seitdem läuft alles viel besser. Ich habe dann auch ziemlich zügig mit der Therapie abgeschlossen, ich brauchte es nicht mehr. Es war also im Prinzip ein ewiges Vorgeplänkel (was trotzdem, dass es aufwühlend und irritierend war, auch gut getan hat) und dann ging alles ganz schnell. Ich habe anfangs zu sehr intellektualisiert und erst als alle Emotionalität aus mir herausgebrochen war, ging es mir richtig gut.
Klar habe ich immer noch mein (mittlerweile sehr geschrumpftes) Päckchen zu tragen, Verhaltensweisen, die sich eingeschliffenhaben, sind schwer abzulegen, aber alles in allem habe ich mich und meine Fehler akzeptiert und wieder viel mehr Freude im Leben. Klar wirft mich das Abnehmen jetzt in einige Konflikte, aber ich kann damit umgehen und auch rechtzeitig einschreiten, wenn ich zu sehr abdrifte.
Es ist ja auch so, dass die Essstörung Ausdruck eines ganz anderen und tiefsitzenden Problems ist, bei dem die Familie leider zumeist einen großen Anteil hat. Daß dich deine Mutter immer noch füttert, kann zum Beispiel ein Ausdruck dessen sein.
So eine Therapie ist nicht leicht (aber auch nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt). Man lernt viel über sich selbst, vor allem Sachen, für die man sich schämt und die man so gerne einfach nach hinten in die dunkle Kammer des Vergessens drängt. Das ist oft nicht einfach. Ich habe mir am Anfang schwer getan mit der Therapie, hatte das Gefühl, ich müsste meiner Therapeutin etwas "bieten" und bin immer schon mit nem Plan dahin gegangen. So konnte ich schön die Kontrolle behalten. Und Kontrolle ist gerade bei Essstörungen der Knackpunkt, diese auch mal aufgeben zu können, kann sich sehr schwierig gestalten.
Naja, jetzt blubbere ich dich hier voll...
Tatsache ist, dass es nicht das Essen ist, das dich quält, sondern dein Essverhalten nur Ausdruck etwas anderem ist. Deshalb nützt es dir nichts, dir allein ein "gesundes Esssverhalten" anzutrainieren, dauerhaft bringt es wahrscheinlich nichts. Dann kommt dein Problem eben auf anderem Wege zum Vorschein. Oder wie halt bei mir, es gibt dann Rückfälle.
Ich kann dir nur raten, dich in therapeutische Hände zu begeben, dein Leben kann so an Qualität gewinnen, das kannst du dir im Moment gar nicht vorstellen! Nur Mut!
Ich biete mich hiermit auch gerne als Kummertante an, schreib mir ruhig ne pn, wenn dir das noch nicht ausführlich genug war...
Ich wünsch dir alles Gute,
ein lieber Gruß, die Kadda
Kaddas Tagbuch
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